Wenig Schutz für Zivilbevölkerung

Kardinal fordert nach Massaker mehr Beachtung für Zentralafrika

Nach einem Massaker an christlichen Flüchtlingen in der Zentralafrikanischen Republik fordert der katholische Erzbischof von Bangui mehr internationale Beachtung für die anhaltende Gewalt in dem Land. „Wir können nicht schweigen“, sagte Kardinal Dieudonne Nzapalainga laut einem Bericht des Portals Vatican News (Dienstag).

Das Massaker von Alindao habe viele Menschen im Land traumatisiert, so der Kardinal nach einem Besuch in der Stadt, wo bewaffnete Milizen Mitte November die örtliche Kathedrale sowie ein Vertriebenenlager für Zehntausende christliche Flüchtlinge angegriffen hatten. Bei den Kämpfen wurden nach unterschiedlichen Angaben bis zu 60 Menschen getötet. Auch der Generalvikar der Diözese Alindao kam ums Leben. Für den Angriff werden Rebellen der „Unite pour la Paix en Centrafrique“ (UPS) aus dem muslimisch dominierten ehemaligen Seleka-Milizenbündnis verantwortlich gemacht.

Bewaffnete Gruppen im Land terrorisierten die Bevölkerung und blieben ungestraft, sagte der Erzbischof von Bangui. Er kritisierte die „Unfähigkeit“ zentralafrikanischer Behörden und der internationalen Gemeinschaft beim Schutz der Zivilbevölkerung. „Die Armen und die Kleinen haben auch Rechte. Ihr Leben muss respektiert werden. Hier sind friedenssichernde Maßnahmen notwendig“, wird Nzapalainga zitiert.

KNA