Historischer Akt

Kirchen rufen wegen Corona gemeinsam zu Solidarität auf

Angesichts der Corona-Krise rufen die großen christlichen Kirchen in Deutschland zum Zusammenhalt auf. Jede und jeder sei von der aktuellen Lage betroffen, insbesondere die Schwachen treffe sie "mit aller Härte", heißt es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik, dass sich die drei Kirchen gemeinsam zu einer aktuellen Situation äußern.

Die drei Vorsitzenden - der Limburger Bischof Georg Bätzing, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Metropolit Augoustinos - bedauern in der Stellungnahme die Aussetzung der öffentlichen Gottesdienste, sehen aber keine Alternative dazu: "Gerade in schweren Zeiten ist es für uns Christen eigentlich unabdingbar, die Nähe Gottes zu suchen." Dieser Verzicht sei jedoch notwendig. Es gelte, "die Pandemie so weit als irgend möglich einzugrenzen, deren schwerwiegende Auswirkungen wir alle persönlich zu spüren bekommen. Uns alle treffen Einschränkungen."

Es sei unabdingbar, in dieser Zeit füreinander da zu sein und sich solidarisch zu zeigen - mit kranken Menschen, mit jenen, die durch die Krise bereits jetzt in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet seien ebenso wie mit anderen, die Einsamkeit fürchteten, heißt es in der Erklärung unter dem Titel "Beistand, Trost und Hoffnung" weiter. Die Kirchen danken Ärzten und Pflegekräften ebenso wie Freiwilligen, die Schwächere derzeit etwa mit Einkäufen unterstützten.

KNA

20.03.2020 - Corona , Deutschland , Kirchen