Papst betet für die Opfer

Lage in Hochwassergebieten angespannt - Helfer im Großeinsatz

Nach den Starkregenfällen kämpfen die Menschen im Westen des Landes gegen die Wassermassen. Die Lage in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz war am Donnerstagmittag laut Medienberichten weiter angespannt. Die Zahl der Toten, darunter auch Feuerwehrleute, steigt; zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Zehntausende Haushalte sind ohne Strom, teilweise ohne Wasser.

Papst Franziskus hat den Opfern seine Solidarität versichert. "Er bete besonders für die zahlreichen Vermissten, für die Verletzten und für alle, die zu Schaden gekommen sind oder durch die Naturgewalten ihre Lebensgrundlage verloren haben", hieß es am Donnerstagabend in einem von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Allen Angehörigen der Toten sende Franziskus seine große Anteilnahme und sei in Gedanken bei den vielen Helfern und Einsatzkräften.

Der Limburger Bischof Georg Bätzing zeigte sich erschüttert über das Ausmaß der Flutkatastrophe. "Meine Gedanken und Gebete sind bei den Opfern, Angehörigen und Rettungskräften", twitterte die Deutsche Bischofskonferenz in Bätzings Namen. "#Wasser ist #Leben. Hier ist Wasser der #Tod", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf danke den Rettungskräften: "Wir erleben viel Hilflosigkeit, aber sehen auch viele Menschen, die an der Grenze ihrer Möglichkeiten helfen. Ihnen einen großen Dank. Und wir beten!", schrieb Kohlgraf auf Twitter.

Das Bistum Trier teilte auf Facebook und Twitter mit: "Wir trauern um die Menschen, die durch das Hochwasser ihr Leben verloren haben." Gedanken und Gebete seien bei den Angehörigen, den Vermissten, bei allen Betroffenen und bei den Helferinnen und Helfern.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach von einer verheerenden Lage. "In Teilen von Rheinland-Pfalz spielt sich gerade eine Katastrophe ab." Sie drückte den Opfern ihr Mitgefühl aus und dankte den Rettungskräften, die rund um die Uhr im Einsatz seien und ihr Leben riskierten, um andere zu retten.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und Kanzlerkandidat der Union Armin Laschet besuchte den überfluteten Ort Altena im Sauerland. "Die Lage ist immer noch dramatisch", sagte Laschet der "Bild"-Zeitung. Die Landespolizei habe Hubschrauber bereitgestellt, um bei der Suche nach den Vermissten zu helfen.

Die Bundeswehr schickte mehr als 400 Soldaten in die besonders schwer betroffenen Regionen. Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf die Streitkräftebasis in Bonn meldete, unterstützen rund 200 Soldaten vom Panzerpionierbataillon 130 und rund 30 Soldaten vom Versorgungsbataillon 7 die Einsatzkräfte in Hagen. Drei Krankenwagen vom Sanitätsregiment 2 halfen beim Evakuieren eines Alten- und Pflegeheimes in Kordel.

In Ahrweiler seien rund 100 Soldaten des IT-Bataillons 281 im Einsatz, und in Daun stünden rund 70 Soldaten vom Bataillon Elektronische Kampfführung 931 sowie vier Krankenwagen vom Sanitätsregiment 2 den zivilen Rettungskräften zur Seite.

Unterdessen wurden wegen der Gefahr eines Dammbruchs an der Steinbachtalsperre zwei Ortsteile von Rheinbach im Rhein-Sieg-Kreis evakuiert.

Auch das Deutsche Rote Kreuz ist mit Hunderten von Helferinnen und Helfern vor Ort. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt forderte zugleich, dass Deutschland sich künftig besser auf solche Katastrophen vorbereiten müsse. "Denn Wetterextreme, wie wir sie jetzt im Westen und im Süden Deutschlands erleben, werden in den nächsten Jahren zunehmen."

KNA