Zum Hochfest Peter und Paul

Papst: Nur eine freie Kirche ist eine glaubwürdige Kirche

Papst Franziskus hat zum Patronatsfest Peter und Paul die Bedeutung einer "freien Kirche" betont. Nur eine freie Kirche sei auch eine glaubwürdige Kirche, sagte er am Dienstag bei einer Messe im Petersdom. In Gottes Gegenwart finde die schwache Kirche Kraft und sei befreit von Sünde, Tod, Resignation, Ungerechtigkeit und dem Verlust der Hoffnung, sagte Franziskus weiter. Dieser Verlust entmenschliche sonst das Leben von Frauen und Männern.

Wie Petrus seien die Menschen berufen, frei zu sein; frei vom Gefühl der Niederlage, von einer lähmenden Angst und Unsicherheit, fügte der Papst hinzu. Wie Paulus seien die Gläubigen berufen, frei zu sein von heuchlerischen Äußerlichkeiten und zweifelhafter Macht; frei von einer religiösen Observanz, die starr und unflexibel mache, und frei von der Angst, missverstanden zu werden.

Jedes Jahr an Peter und Paul segnet der Papst die Pallien, die für kürzlich ernannte Metropolitan-Erzbischöfe bestimmt sind. Es handelt sich um schmale, mit Kreuzen bestickte Streifen aus weißer Lammwolle, die über dem Messgewand getragen werden. Diese Schulterbänder sollen die besondere Verbundenheit der Erzbischöfe mit Rom ausdrücken.

Die katholische Kirche gedenkt der Apostel Petrus und Paulus am 29. Juni. Sie starben der Überlieferung nach um das Jahr 64 als Märtyrer in Rom und sind auch Schutzheilige der Stadt, weshalb der Tag in Rom und im Vatikan Feiertag ist. Trotz anhaltender Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie war der Petersdom zur Papstmesse wieder gut gefüllt.

Seit mehr als 40 Jahren kommt eine orthodoxe Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zu den Feierlichkeiten. Diesmal nahmen der griechisch-orthodoxe Metropolit von Chalzedon, Emmanuel Adamakis, der Metropolit von Buenos Aires Iosif Bosch sowie Diakon Barnabas Grigoriadis als Vertreter des Patriarchats an der Messe teil. Der Vatikan seinerseits entsendet jeweils zum orthodoxen Andreasfest (30. November) eine Delegation zu den Feiern mit Patriarch Bartholomaios I. in Istanbul.

KNA