Treffen mit Schifffahrtsseelsorgern

Papst prangert Menschenrechtsverletzungen auf See an

Papst Franziskus bestärkt Schifffahrtsseelsorger in ihrer Arbeit: Kapläne wie Freiwillige müssten ihre Anstrengungen verdoppeln, „um Probleme anzugehen, die zu oft aus menschlicher Habgier resultieren“, sagte er am Donnerstag vor rund 100 Seelsorgern, die in europäischen Häfen für Seeleute und Fischer tätig sind. Konkret verwies Franziskus auf Menschenhandel, Zwangsarbeit und die Verletzung von Menschenrechten. Zum Thema Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer äußerte er sich nicht explizit.

Der Mensch müsse stets vor allen anderen Interessen stehen, mahnte Franziskus laut dem vom Vatikan verbreiteten Redemanuskript. Die Seelsorge solle für alle ein Impuls sein, „sich von den Armen ausgehend für Gerechtigkeit und Respekt der fundamentalen Rechte einzusetzen“.

Weiter erwähnte der Papst Probleme wie Piraterie und Terrorgefahr. Auch verwies er auf die Bedeutung des Seehandels. Mehr als 90 Prozent aller Waren weltweit würden auf Schiffen transportiert; die Abhängigkeit der Gesellschaft von der Schifffahrtsindustrie sei also unbestreitbar.

Die Teilnehmer des Treffens in Rom gehören dem sogenannten Apostolat des Meeres an. Das internationale Netzwerk katholischer Vereine und Einrichtungen wurde 1922 mit Billigung von Papst Pius XI. gegründet. Es bietet laut Vatikanangaben in mehr als 300 Häfen Seelsorge und materielle Unterstützung für Seefahrer, Fischer und deren Familien.

KNA

27.06.2019 - Menschenrechte , Papst , Seelsorge