"Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit"

Papst ruft Christen zu Versöhnung auf

Papst Franziskus hat Christen zu Versöhnung aufgerufen. "Wenn wir uns um unsere Nächsten kümmern und barmherzig sind, werden auch wir getröstet", sagte er in der Messe am Sonntag im Petersdom. Anders als angekündigt stand der Papst dem Gottesdienst nicht selbst vor. Erzbischof Rino Fisichella, Leiter des Rats für Neuevangelisierung, übernahm die Feier der Messe. Konzelebrant war der deutsche Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Von einem Stuhl vor dem Altar predigte Papst Franziskus am Sonntag der Barmherzigkeit, der eine Woche nach Ostern begangen wird. "Die Barmherzigkeit Gottes bringt uns in unseren Krisen und Kämpfen mit den Leiden unseres Nächsten in Berührung. Wenn wir denken, dass wir in einer besonders schwierigen Situation sind, entdecken wir, dass andere in aller Stille noch viel schlimmere Zeiten durchmachen", sagte Franziskus. Dann gelte es, sich Zeit zu nehmen, zuzuhören, zu begleiten und zu trösten.

Der Papst erinnerte an die Macht von Vergebung. Jeder solle darüber nachdenken, ob er schon Vergebung erfahren habe. Dies sei wichtig, denn es schenke Frieden und Freude. Zudem soll sich jeder fragen, ob er sich selbst bemühe, "Konflikte zu entschärfen, Vergebung zu bringen, wo man hasst, Frieden zu stiften, wo man Groll hegt", forderte Franziskus.

Die Feier am Weißen Sonntag ist bereits die zweite wichtige Messe, der Franziskus wegen Knieproblemen nicht selbst vorstehen konnte. In der Osternacht übernahm der Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, die Zelebration. Am Freitag hatte Franziskus seine Termine wegen "notwendiger medizinischer Untersuchungen" abgesagt; am Samstag nahm er sein Programm wieder auf.

KNA

25.04.2022 - Frieden , Gesundheit , Papst