Zur Entlastung von Pflegepersonal und Patienten

Patientenschützer fordern Demenzbegleiter in Kliniken

Mit Blick auf die steigende Zahl demenzkranker Patienten in Krankenhäusern fordern Patientenschützer spezielle Demenzbegleiter, die solche Patienten auf allen Stationen betreuen. "Für Menschen mit Demenz ist das Krankenhaus ein gefährlicher Ort. Denn die Demenz wird oft nicht erkannt oder berücksichtigt", sagte Vorstand Eugen Brysch am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Dortmund. "Die fremde Umgebung, fehlende Bezugspersonen, mangelnde Kommunikation und Hektik fördern Angstzustände der Betroffenen."

Zwar kosteten solche mobilen Teams zusätzliches Geld, betonte Brysch. Demenzbegleiter würden aber Pflegekräfte und Mediziner deutlich entlasten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sei gefordert, eine gesetzliche Grundlagen zu schaffen.

Aktuell gibt es in Deutschland rund 1,7 Millionen Demenzkranke. Jedes Jahr werden rund 300.000 Neuerkrankungen gezählt. Diese Patienten spielen in deutschen Krankenhäusern eine immer größere Rolle. Fast 85 Prozent aller Betroffenen werden kurz vor oder nach der Demenzdiagnose wegen einer Erkrankung stationär behandelt.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach begrüßte die Forderungen der Patientenschützer. "Wir sollten gesetzlich verankern, dass Krankenhäuser ab einer bestimmten Größe Demenzbegleiter einsetzen", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Durch Krankenhausaufenthalte verschlimmere sich bei vielen älteren Patienten die Demenzerkrankung. Gerade Narkosen beschleunigten häufig die Demenz.

KNA

02.01.2020 - Deutschland , Ethik , Gesundheit