Offener Brief an Kardinal Woelki

Streit um Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom

Um den jährlichen Internationalen Soldatengottesdienst im Kölner Dom gibt es Streit. Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) weist in einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Offenen Brief an den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki Forderungen der katholischen Friedensbewegung Pax Christi zurück, auf den immer im Januar gefeierten Gottesdienst zu verzichten. Die Messfeier sei ein wichtiges Zeichen dafür, dass es „viele Wege gibt, sich in Verantwortung vor Gott und den Menschen für Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit aller Menschen einzusetzen“.

Die GKS reagiert damit auf einen zu Monatsbeginn veröffentlichten Brief des Kölner Diözesanvorstands von Pax Christi. Dieser kritisiert darin, dass der Soldatengottesdienst im Dom den Aspekt militärischer Konfliktbearbeitung einseitig hervorhebe. Stattdessen solle es einen allgemeinen Weltfriedens-Gottesdienst geben. Pax Christi vertrete ein Friedensverständnis, „das gewaltfreien Konfliktlösungen und zivilgesellschaftlichem Engagement entschiedenen Vorrang gibt“.

Die Gemeinschaft Katholischer Soldaten betont, sie habe „mit großer Betroffenheit“ die Pax-Christi-Erklärung zur Kenntnis genommen. Der Gottesdienst mache auch deutlich, dass Soldaten Teil der Kirche und der christlichen Gemeinschaft seien. Innerhalb der Kirche gebe es viele Gruppen, die „um die richtige Umsetzung des Gebots der Nächsten- und Feindesliebe ringen“. Wichtig sei, dass die Gruppierungen darüber den Austausch suchen.

Zum Internationalen Soldatengottesdienst laden seit 1977 das Katholische Militärbischofsamt und die Katholische Militärseelsorge jeweils zu Jahresbeginn in den Kölner Dom ein. Die Feier, an der auch Beamte der Bundespolizei teilnehmen, bezieht sich auf das jeweilige Leitwort des internationalen Weltfriedenstags, den die katholische Kirche am 1. Januar begeht.

KNA

26.08.2019 - Deutschland , Gottesdienst , Militär