Knapp drei Jahre nach dem Mord

Vatikan erhält Dossier für Seligsprechung von Priester Hamel

Das Bistum Rouen hat sein Dossier zum Seligsprechungsprozess für den 2016 ermordeten französischen Priester Jacques Hamel beim Vatikan eingereicht. Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, übergab das mehr als 11.000 Seiten umfassende Papier am Mittwoch an den Leiter der zuständigen Vatikan-Behörde, Kardinal Angelo Becciu. Begleitet wurde Lebrun bei seiner Romreise von 40 Pilgern seines Bistums, die zuvor an der Generalaudienz mit Papst Franziskus teilgenommen hatten, wie die vatikanische Zeitung „Osservatore Romano“ berichtet.

Auf Bistumsebene war der Seligsprechungsprozess für Hamel im März beendet worden. Nun erstellt die vatikanische Heiligsprechungskongregation dazu einen Bericht für den Papst.

Der 85-jährige Hamel war im Juli 2016 bei einem Gottesdienst in seiner Kirche von zwei Islamisten brutal getötet worden. Franziskus setzte fast unmittelbar nach Hamels Tod die vorgeschriebene Fünf-Jahres-Frist bis zum möglichen Beginn des Verfahrens aus; bereits im April 2017 wurde es offiziell eröffnet. Der Prozess für Hamel zählt zu den schnellsten der jüngeren Kirchengeschichte.

Die Entscheidung über eine Seligsprechung liegt beim Papst. Wird Hamel als Märtyrer seliggesprochen, entfällt der ansonsten vorgeschriebene Nachweis eines Heilungswunders, das auf Vermittlung des Gestorbenen gewirkt wurde.

KNA

11.04.2019 - Seligsprechung , Terror , Vatikan