Internationaler Tag des Ehrenamts

Verbände fordern mehr Förderung und Unterstützung

Verbände fordern zum heutigen Internationalen Tag des Ehrenamts eine breitere Unterstützung für das soziale Engagement in Deutschland. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) erneuerte die Forderung nach kostenfreien oder kostengünstigen Tickets im öffentlichen Personennahverkehr für alle Freiwilligen. „Statt erneut die Debatte über die Dienstpflicht zu führen, wollen wir die Rahmenbedingungen für Freiwilligendienstleistende verbessern. Dabei ist der kostenlose ÖPNV für diejenigen, die sich tagtäglich für den Zusammenhalt der Gesellschaft einsetzen, eine wichtige Maßnahme“, erklärte die BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) warnte vor Doppelstrukturen bei der Förderung des Ehrenamts. Die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil begrüßte die geplante Gründung einer Deutschen Engagementstiftung (DES). „Wichtig ist aber, dass eine solche Stiftung auch die vorhandenen bundesweiten Ehrenamtsstrukturen von Verbänden und Vereinen stärkt und keine Parallelstrukturen schafft“, betonte Heil.

Die DES soll mit Serviceangeboten und Informationen zur Entwicklung von Organisationen für bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement beitragen. Besonders fördern soll sie Innovationen im Bereich Digitalisierung und Ehrenamtsstrukturen in strukturschwachen Regionen. „Wir erwarten, dass die Verbändelandschaft im Allgemeinen und das Engagement von Frauen im Besonderen stärkere Beachtung finden“, forderte Heil. Die Stiftung müsse bundesweite Weiterbildungsangebote für Ehrenamtliche fördern und die im Ehrenamt erworbenen Qualifikationen der engagierten Frauen anerkennen. Das könnte etwa durch einen bundeseinheitlichen Engagementnachweis geschehen.

Gerade das ehrenamtliche Engagement von Frauen in Vorständen könne nicht hoch genug anerkannt werden, betonte sie: „Frauen sind neben der Erwerbsarbeit in vielen Bereichen auch ehrenamtlich tätig. Darüber hinaus leisten sie den Löwenanteil an unbezahlter Pflege- und Sorgearbeit.“ Sie stärkten damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie.

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) erklärte, dass Verbände und Vereine einen Großteil für den Zusammenhalt der Gesellschaft leisteten. „Dieses unverzichtbare Engagement stärkt gesellschaftliches Leben und benötigt sichere finanzielle Rahmenbedingungen sowie Anerkennung und Förderung durch die Politik“, stellte Präsidentin Maria Flachsbarth fest. Deswegen sollten Bildungsangebote im gemeinnützigen Bereich weiterhin von der Umsatzsteuer befreit bleiben.

Auch die Kinderhilfsorganisation Plan International und der Bundesverband Kinderhospiz würdigten den Einsatz der vielen ehrenamtlich tätigen Unterstützer. „Die Kinderhospizarbeit wäre ohne sie gar nicht denkbar“, unterstrich Geschäftsführerin Sabine Kraft. Plan-Patin Antje Arold-Hahn betonte: „Der überwiegende Teil der Weltbevölkerung lebt unter sehr viel schlechteren Bedingungen, das sollten wir immer im Auge behalten. Unser Einsatz geht aber weit über karitative Hilfe hinaus.“

KNA

05.12.2019 - Frauen , Soziales , Verbände