Nach Sturm auf Washingtoner Kapitol

Weltkirche-Bischof Schick fordert Aufarbeitung

Der deutsche Weltkirche-Bischof, Erzbischof Ludwig Schick, fordert Versöhnung in den USA und eine Aufarbeitung der Vorfälle am Kapitol. "Es muss alles getan werden, dass Frieden einkehrt. Und natürlich sind die Politiker in einer besonderen Verantwortung", sagte der Bamberger Erzbischof im Interview dem Kölner Portal domradio.de. "Was Trump befeuert hat und andere mit ihm, das muss auch beredet und eventuell auch juristisch geahndet werden."

Er unterstrich, dass wieder Einheit in Amerika vorangehen müsse. "Aber das wird Zeit brauchen. Die Gesellschaft ist sehr gespalten, was man jetzt sehen kann. Ich meine, das Christentum mit seiner Botschaft der Versöhnung und des Friedens, das muss jetzt in Amerika auch mehr die Gesellschaft wieder prägen", sagte der Weltkirche-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz.

Ein Versöhnungsprozesse erfordere immer als erstes eine Analyse. "Also erst mal richtig hinsehen, dann auch urteilen und dann handeln. Ich meine, es wäre wichtig, dass man die Wahrheit auf den Tisch bringt, sich darüber austauscht, dann auch darüber nachdenkt und beurteilt was jetzt geschehen ist und wie man miteinander weitergehen kann", betonte Schick.

Der Erzbischof forderte, dass darüber nachgedacht werden müsse, was denn wirklich eine Demokratie erfordert. "Demokratie hat auch immer etwas mit Christentum zu tun, das Toleranz, Solidarität fordert, gegenseitiges Wohlwollen, Verständnis, Friedensaktionen. All das muss jetzt besprochen werden", sagte Schick.

KNA

08.01.2021 - Bischöfe , Politik , USA