Bischöfe vor großer Herausforderung

Woelki weist Vorwürfe im Kommunionstreit zurück

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen er in der Debatte um den Zugang zur Kommunion für nichtkatholische Ehepartner hinter dem Rücken der Deutschen Bischofskonferenz agiert habe. Er habe bereits am 16. März einen Brief an den Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, geschrieben, sagte Woelki am Freitag dem Kölner domradio. „Ich habe ihm darin meine Sorge mitgeteilt und ihm schriftlich meine persönliche Position dargelegt.“

Schon damals, so Woelki weiter, habe er deutlich gemacht, dass er nur einer Lösung zustimmen könne, die auch mit den Bischofskonferenzen anderer Länder und den Verantwortlichen in Rom abgestimmt sei. „Wir als katholische Kirche sind weltweit vertreten. Deshalb müssen wir in dieser wichtigen Frage auch das Universalkirchliche mitbedenken.“

Die von Papst Franziskus geforderte einvernehmliche Lösung des Streits durch die deutschen Bischöfe werde eine große Herausforderung sein. „Ich bin gespannt, wie uns das gelingen wird“, sagte Woelki. Er finde es allerdings „toll, dass der Papst uns dieses Vertrauen schenkt“.

Die deutschen katholischen Bischöfe hatten im Februar bei ihrer Vollversammlung in Ingolstadt mit Drei-Viertel-Mehrheit eine bislang unveröffentlichte Handreichung beschlossen, wonach nichtkatholische Ehepartner im Einzelfall zur Kommunion zugelassen werden können. Sieben Bischöfe, darunter der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, wandten sich daraufhin in einem Brief an den Vatikan und baten um Klärung der Frage, ob eine solche Regelung von einer Bischofskonferenz beschlossen werden kann. Der Vatikan verwies den Konflikt zur Klärung an die deutschen Bischöfe zurück.

KNA

11.05.2018 - Bischöfe , Ökumene , Vatikan