Ab sofort kann im Internet über das Motiv der offiziellen "Deutschland-Briefmarke" abgestimmt werden. Dazu stehen zehn von einer Jury ausgewählte Vorschläge zur Auswahl, wie die Deutsche Post am Montag in Bonn mitteilte. Die Abstimmung läuft bis zum 27. November, das Gewinner-Motiv soll Anfang Dezember verkündet werden.
Seit kurzem darf aus der Zentralmoschee der Ditib in Köln ein Muezzin über zwei Lautsprecher zum Gebet rufen. Seyran Ateş, Rechtsanwältin, Menschenrechtsaktivistin sowie Mitbegründerin der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin, sieht den Ruf als Machtdemonstration und warnt vor einer unkritischen Betrachtung.
Der 103. Deutsche Katholikentag 2024 in Erfurt soll unter dem Leitwort "Zukunft hat der Mensch des Friedens" stehen. Der Hauptausschuss des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) stimmte in Berlin einem entsprechenden Vorschlag der Katholikentagsleitung zu. Das ZdK als Veranstalter und das gastgebende Bistum Erfurt steigen damit in eine intensive Phase der Vorbereitung für das Treffen ein, das vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in der thüringischen Landeshauptstadt stattfindet.
Die 74. Frankfurter Buchmesse ist am Dienstagabend mit Ansprachen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem spanischen König Felipe VI. eröffnet worden. Zu der Eröffnungsfeier mit rund 1.500 Gästen im Congress Center der Messe Frankfurt kam auch die spanische Königin Letizia. Spanien präsentiert sich in diesem Jahr als Ehrengast unter dem Motto "Sprühende Kreativität".
Stefan Oster (57), katholischer Bischof von Passau, verfügt über Kampfsporterfahrung. "In meiner Kindheit und frühen Jugend war ich recht erfolgreich als Judoka", sagte Oster in einem am Donnerstag verbreiteten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Im Judo habe er auch seinen besten Trainer gehabt. Dieser habe über "die zwei wichtigsten Eigenschaften" eines Trainers verfügt: Leidenschaft für sein Metier und ein Herz für Kinder und Jugendliche. "Von ihm habe ich wirklich viel gelernt, sportlich und menschlich."
Der Islamismus-Experte Ahmad Mansour kritisiert, dass in der Integrationsdebatte in Deutschland noch immer eine Forderung nach verbindlicher Einhaltung bestimmter Grundwerte fehle. Es brauche "Konsens, Entschlossenheit und Selbstbewusstsein", Werte wie Meinungsfreiheit, Ablehnung von Antisemitismus, sexuelle Selbstbestimmung oder die Akzeptanz aller Religionen von allen Menschen einzufordern, schreibt Mansour in einem Gastbeitrag für die "Welt".
Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Erfurter Dom sind die zentralen Feierlichkeiten am Tag der Deutschen Einheit begangen worden. Erfurts katholischer Bischof Ulrich Neymeyr sagte am Montag, dass am 3. Oktober 1990 wohl nur wenigen Menschen bewusst gewesen sei, "welch große Aufgabe vor unserem Volk lag". Bis heute seien die Deutschen "nicht wirklich" zu einem Volk zusammengewachsen. Vor Vertretern der Spitzen des Staates bat er um Gottes Beistand für weiteres Zusammenwachsen und ein "Wachsen an den Herausforderungen der Zeit".
Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober hat Erfurts katholischer Bischof Ulrich Neymeyr die Westdeutschen zu mehr Wertschätzung des Ostens aufgerufen. "Welch große Leistung der Ostdeutschen es war, eine Diktatur mit einer friedlichen Revolution abzuschütteln und eine neue Gesellschaftsordnung aufzubauen", sagte Neymeyr im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit finden die zentralen Feierlichkeiten samt ökumenischem Festgottesdienst in Thüringens Landeshauptstadt statt.
"Klausur – kein Zutritt“ steht noch immer auf einem Schild im Kloster. Noch immer liegen Blechteller, Löffel und fein gefaltete Servietten auf den Holztischen im Refektorium. Noch immer hängen Kutten, Arbeitskittel und sogar ein Paar Schuhe im alten Umkleideraum – ganz so, als würden ihre Besitzer gleich zurückkommen. Doch für die Trappisten gibt es keine Rückkehr. Doch in der Abtei Mariawald in der Eifel beginnt bald der Umbau.
Zum "Marsch für das Leben" am kommenden Samstag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, die Position der Kirche zum Lebensschutz bekräftigt. "Christinnen und Christen müssen protestieren, wenn menschliches Leben 'Nützlichkeitserwägungen' unterzogen wird, sei es vor der Geburt oder am Lebensende", erklärte der Limburger Bischof in einem Grußwort zur Demonstration.
Vor den Teilnehmern der vierten Vollversammlung des Synodalen Wegs zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland liegt ein volles Programm. Bei ihrem Treffen vom 8. bis 10. September in Frankfurt wollen die rund 230 Synodalen über insgesamt 14 Papiere beraten. Dazu zählen etwa Texte zur kirchlichen Sexualmoral und zum Zölibat, der verpflichtenden Ehelosigkeit von katholischen Priestern.
St. Mariä Himmelfahrt in Wittichenau in der Oberlausitz ist eine lebendige Gemeinde. „Wir haben ein reiches, vielfältiges Gemeindeleben“, freut sich Pfarrer Wolfgang Křesák. 3800 Gläubige gehören der Pfarrgemeinde an. Rund 40 Prozent von ihnen sind Sorben. Gleich fünf Neupriester verzeichnet die Gemeinde seit 2017. Dazu kommen mehrere Ordensfrauen.
Peter Maffay (72), Rockmusiker, konnte eine Zeit lang seine alten Hits nicht mehr hören. Er habe mit dieser Stilistik gehadert, weil sein Übergang zum Rock Ende der Siebzigerjahre nicht reibungslos gegangen sei, sagte der Musiker dem "Münchner Merkur" (Mittwoch). Später habe er dann entdeckt, dass es wieder Spaß mache, diese Lieder zu spielen und mit einem Zwinkern zu versehen. "Immer wenn ich bei einem Konzert diesen Schmachtfetzen 'Du' anstimme, brüllt der ganze Saal mit", so Maffay. Wenn er dann auch noch "Und es war Sommer" singe, wisse er, dass es ein Lied für alle sei, "die immer noch 16 Jahre alt sein wollen".
Die Masern-Impfpflicht verstößt nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts nicht gegen das Grundgesetz. Der Erste Senat entschied am Donnerstag, dass die Vorgabe aber nur dann gelte, wenn genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, der allein gegen Masern schützt und nicht - wie üblich - gleichzeitig auch gegen Mumps, Röteln oder Windpocken. Geklagt hatten vier Eltern und ihre Kinder. Sie machten unverhältnismäßige Eingriffe in das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit geltend.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist empört über Aussagen des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas am Dienstagnachmittag im Berliner Kanzleramt. "Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel", sagte Scholz am Abend der "Bild"-Zeitung.
Der Jesuit Jörg Alt hat am Dienstagmittag mit anderen Aktivisten den Altstadtring in Nürnberg blockiert. Ein am Dienstag von seinem Orden verbreitetes Bild zeigt den Pater mit Priesterkragen auf der Straße vor dem Hauptbahnhof sitzend. "In der Klimakatastrophe hat die Kirche die Pflicht, die Regierung an ihre moralische Verantwortung den Menschen gegenüber zu erinnern", so Alt. Mit an der Aktion beteiligt waren Aktivisten der "Letzten Generation" sowie "Extinction Rebellion".
Mindestens 1.495 Straftaten sind seit 2006 in Berlin auf christliche, muslimische und jüdische Einrichtungen verübt worden. Es handelte sich zumeist um Sachbeschädigungen wie Schmierereien an Fassaden, ferner auch um Störungen der Religionsausübung und Brandstiftungen, wie die Senatskulturverwaltung nach einer Anfrage aus dem Abgeordnetenhaus mitteilte.
Die Familien der Opfer des Münchner Olympia-Massakers von 1972 wollen die offizielle Gedenkfeier zum 50. Jahrestag des Terroranschlags boykottieren. Das geht aus einem Brief hervor, den die Witwen der ermordeten israelischen Athleten an Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geschickt haben.
Das Erzbistum Köln hat Vorwürfe zu einer PR-Strategie der Bistumsspitze und den Umgang mit Missbrauchsbetroffenen zurückgewiesen. "Es wurde die Behauptung aufgestellt, dass im Oktober 2020 durch ein 'Drehbuch' einer Krisenkommunikationsagentur der Betroffenenbeirat instrumentalisiert werden sollte. Das ist definitiv falsch - wir haben nicht nach einem Drehbuch Dritter gehandelt", heißt es in einem am Mittwochabend vom Erzbistum veröffentlichten Schreiben von Generalvikar Guido Assmann an die Mitarbeitenden.
Vier Jahre hat es gedauert – von der Planung, über die Umsetzung, bis hin zu Einweihung. Jetzt ist das neue Zentralarchiv der Pallottiner in Friedberg in Betrieb; es umfasst nicht nur die Archivalien der katholischen Ordensgemeinschaft aus dem süddeutschen Raum, sondern Unterlagen aus ganz Deutschland.
Nach dem Speyerer Kaiserdom soll auch der Kölner Dom in den kommenden Monaten nachts im Dunkeln bleiben. Um in Zeiten der Energiekrise durch den Krieg in der Ukraine Strom zu sparen, bleibe die Kathedrale nachts dunkel, teilte die Stadt Köln am Montag mit.
Auch beim diesjährigen Heavy-Metal-Festival Wacken Open Air rockt wieder die Kirche. Im evangelischen Gotteshaus des schleswig-holsteinischen Dorfs Wacken findet am Mittwoch (17 Uhr) ein Gottesdienst anlässlich des Festivals statt. Die Feier steht unter dem Motto "Gott ist unsere Lebenskraft!", wie Pastorin Denise Westphal der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte: "Der Gottesdienst soll Zuspruch geben in dieser von vielen Krisen geschüttelten Zeit." Auf dem Programm der "Metal-Church" stehen Wortbeiträge, Gebete und Lieder, wie zum Beispiel der Beatles-Hit "Let It Be".
Seit einem Jahrzehnt wird nahe des südbadischen Städtchens Meßkirch an einem buchstäblich historischen Bauwerk gearbeitet: Auf einem 25 Hektar großen Areal entsteht eine Klosterstadt mit mehr als 50 Gebäuden – nach einem Plan und der Technik von vor 1200 Jahren. „Campus Galli“ heißt die Anlage: Hofgut des (heiligen) Gallus. Beginn des ambitionierten Bauprojekts war der 1. August 2012.
Die katholische Kirche in Deutschland hat trotz Mitgliederverlust und Corona-Pandemie im Jahr 2021 wieder mehr Kirchensteuern eingenommen als im Vorjahr. Die Einnahmen der 27 Diözesen kletterten mit rund 6,73 Milliarden Euro auf den zweithöchsten jemals gemessenen Wert, teilte die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mit. 2020 waren die Einnahmen zwischenzeitlich auf 6,45 Milliarden Euro gesunken.
Seit September 2018 leben und beten Zisterziensermönche aus der niederösterreichischen Abtei Heiligenkreuz in Neuzelle. Das dortige Kloster ist nicht nur katholischer Wallfahrtsort, sondern auch ein kulturelles Zentrum Brandenburgs, das viele Touristen anzieht. Um abgeschiedener leben zu können, beschlossen die Ordensbrüder einen Neubau abseits der barocken Anlage, die ohnehin dem Staat gehört.
Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Deutschland haben sich nach Aussage des vatikanischen Außenministers, Erzbischof Paul Gallagher, in den vergangenen Jahren weiter intensiviert. "Ich bin sehr froh darüber, wie sich das Verhältnis zu Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat", sagte der englische Kurienerzbischof im Interview des Podcast "Himmelklar". Schlechter sei es dagegen um die Beziehung zur katholischen Kirche in Deutschland bestellt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will einen Neustart im Bevölkerungsschutz. Deutschland habe Vorbereitungen auf Krisen jahrelang vernachlässigt, erklärte Faeser am Mittwoch in Berlin. Dies habe zuletzt die Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal gezeigt. Vor einem Jahr hatten verheerende Unwetter am 14. und 15. Juli große Zerstörungen angerichtet, in Deutschland vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Tausende Häuser und weite Teile der Infrastruktur wurden zerstört und beschädigt, mehr als 180 Menschen starben.
Die am Samstag in Ellwangen geplante Seligsprechung des Volksmissionars Philipp Jeningen übernimmt der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich (im Bild). Der Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft ersetzt Kardinal Marcello Semeraro. Nach Angaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart kann der Präfekt der Selig- und Heiligsprechungskongregation wegen Problemen im Flugverkehr nicht kommen. Die Bahnfahrt von Rom nach Ellwangen dauert rund zwölf, die ab Luxemburg etwa sechs Stunden.
Mehr als 130 Menschen starben, als sich im Juli 2021 zerstörerische Wassermassen durch das beschauliche Ahrtal wälzten. Die Folgen der verheerenden Flut sind längst nicht beseitigt. Einer, der von Anfang an half, ist Pfarrer Jörg Meyrer. Im Interview erinnert er sich an die Katastrophe und blickt auf den schwierigen Neuanfang danach.
Anlässlich des Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick die Diplomatie gewürdigt. Durch sie müsse die Welt zusammengehalten und regiert werden, nicht durch Waffen, Kriege, politische Schachzüge oder Verträge. Diese würden Nationen sowie Völker oft unter- und überordnen, schrieb Schick in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an den Bundespräsidenten.
Einst lebten mehr als 700 000 Deutsche in Rumänien: Siebenbürger Sachsen oder Banater Schwaben werden die meisten von ihnen traditionell genannt. Fast alle sind evangelisch. Durch die Abwanderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat ihre Zahl drastisch abgenommen. Diejenigen unter ihnen, die geblieben sind, prägen ihr Land weiter mit – bis an die Staatsspitze.
Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik gehört weniger als die Hälfte der Bundesbürger einer der beiden großen Kirchen an. Die katholische Kirche zählte im vergangenen Jahr 21.645.875 Mitglieder, wie aus der am Montag veröffentlichten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz hervorgeht. Das entspricht rund 26 Prozent der Bevölkerung. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte bereits im März ihre Statistik veröffentlicht. Demnach zählte sie 19,72 Millionen Mitglieder, was einem Anteil von 23,5 Prozent entspricht.
Mehr als 70 Tote, auseinandergerissene Familien, eine Ferienregion in Schockstarre und ein Schrecken, der mit der Katastrophe nicht endete: Vor 20 Jahren kollidierten über dem Bodensee zwei Flugzeuge. Niemand an Bord überlebte. Nahe Überlingen, wo die Trümmer auf die Erde regneten, erinnern zwei Gedenkstätten an die Opfer der schlimmsten Luftfahrttragödie in der Geschichte der Bundesrepublik.
Es klingt paradox: Bis zu 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll, gleichzeitig sind etwa zwölf Millionen Menschen von Armut bedroht. Hier einen Ausgleich zu schaffen, ist das Ziel der Tafeln. Sie sammeln „überschüssige“ Lebensmittel ein und verteilen diese an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen. Dass so viele Menschen in Deutschland auf die Tafel angewiesen sind, ist ein Armutszeugnis für das Land, schreibt Redakteurin Simone Sitta in ihrem Kommentar.
Mit festlichen Prozessionen und Gottesdiensten unter freiem Himmel haben die Katholiken in Deutschland am Donnerstag das Fronleichnamsfest gefeiert. Der mittelalterliche Name bedeutet so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi"; das Fest erinnert an die Gegenwart Jesu im Sakrament der Eucharistie. Erstmals seit drei Jahren konnten die Prozessionen wieder ohne große Corona-Einschränkungen stattfinden.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hält eigene Aussagen zu seiner fünfmonatigen Auszeit mit nun bekannt gewordenen Darstellungen von Papst Franziskus vereinbar. Die Aussagen des Kardinals seien "korrekt", teilte das Erzbistum Köln mit. Zuvor war ein Papst-Interview veröffentlich worden, in dem das Kirchenoberhaupt zur Vertrauenskrise im Erzbistum Köln erklärte: "Als die Situation sehr turbulent war, bat ich den Erzbischof, für sechs Monate wegzugehen, damit sich die Dinge beruhigten und ich klarer sehen konnte."
Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat aus Altersgründen Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten. "Ich spüre, dass der Zeitpunkt einer verantwortungsvollen Übergabe meines Amtes gekommen ist", teilte Becker in einer heute bekannt gewordenen Erklärung mit. Er ist am Mittwoch 74 Jahre alt geworden. Katholische Bischöfe sind angehalten, in ihrem 75. Lebensjahr den Amtsverzicht anzubieten. Die Entscheidung liegt nun beim Papst.
In einem Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche haben Berliner am Mittwochabend der Opfer des Vorfalls gedacht, bei dem ein Pkw am Vormittag in der Nähe des Kurfürstendamms mehrere Menschen auf einem Gehweg erfasst hatte. In der Nähe der Gedächtniskirche starb dadurch eine Frau. Sechs Personen sind weiter in Lebensgefahr und drei weitere schwer verletzt. Zudem gibt es mehrere leicht verletzte Personen. Auch der Fahrer, ein 29-jähriger Berliner mit armenischen Wurzeln, wird in einem Krankenhaus medizinisch behandelt und vernommen.
Mit Rufen nach Reformen ist am Sonntag der 102. Deutsche Katholikentag in Stuttgart zu Ende gegangen. Dabei ging es nicht nur um eine Erneuerung der Kirche in der Krise. Auch die Form des Treffens selbst steht auf dem Prüfstand. Mit rund 27.000 war die Zahl der Teilnehmer deutlich geringer als früher. 2018 in Münster etwa waren es über 70.000. Gastgeberstadt des nächsten Katholikentags 2024 ist Erfurt.
Das Bistum Aachen hat umfassende Strukturreformen beschlossen, darunter auch eine Veränderung der pastoralen Aufteilung des Bistumsgebiets. Künftig soll es in der von Bischof Helmut Dieser (Foto) geführten Diözese 50 Pastorale Räume als zentrale Einheiten geben, in denen Entscheidungen etwa über Geld- oder Personaleinsatz vor Ort fallen. Organisiert werden sie voraussichtlich in 8 bis 13 Pfarreien, die zwingend von einem Priester mitgeleitet werden müssen - im Gegensatz zu den Pastoralen Räumen.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat ein für Juni geplantes Gespräch mit dem Moskauer Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche abgesagt. Zur Begründung nannte ein Sprecher der Bischofskonferenz in Bonn auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) den "russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen wiederholte Legitimierung durch Patriarch Kyrill" (im Bild).
Die Polizei hat offenbar einen mutmaßlich rechtsmotivierten Anschlag auf eine katholische Schule in Essen verhindert. Bei einem Schüler des Don-Bosco-Gymnasiums seien Waffen sowie "eindeutig ausländerfeindliches und rechtsextremes Material" gefunden worden, erklärte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstagmittag vor Journalisten. Der 16-Jährige stehe unter "dringendem Verdacht", einen Anschlag geplant zu haben. Die Polizei in NRW habe heute möglicherweise "einen Albtraum verhindert", sagte Reul.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat das Wirken seines früheren Präsidenten Thomas Sternberg gewürdigt. Sternberg, der am 25. April 70 Jahre alt wird, verdanke man "wegweisende Impulse und Entscheidungen", erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Er habe sich "mit Leidenschaft für Demokratie und Menschenwürde eingesetzt, den Anliegen der Kulturschaffenden eine Stimme gegeben und Kirchenreform zu einem persönlichen Anliegen gemacht", heißt es im Glückwunschschreiben. Sternberg stand sechs Jahre lang - von 2015 bis 2021 - an der Spitze des obersten Laiengremiums der deutschen Katholiken.
In einem Offenen Brief hat eine Gruppe konservativer Bischöfe aus aller Welt den Reformprozess "Synodaler Weg" der deutschen Katholiken kritisiert. Wie die "Neue Zürcher Zeitung" unter Berufung auf den "brüderlichen Brief" berichtet, äußern die Unterzeichner darin die Befürchtung, die angestrebten Reformen könnten abermals in der Geschichte eine Kirchenspaltung von deutschem Boden auslösen.
Der Papst hat Mitglieder des deutschsprachigen Kollegs der Anima in Rom aufgerufen, als Seelsorger zu Vergebung bereit und barmherzig zu sein. Ein guter Priester müsse "in seinen Beziehungen barmherzig sein, ein Mann des Friedens und der Gemeinschaft", sagte Franziskus am Donnerstag bei einem Treffen mit dem Kolleg Santa Maria dell'Anima. Daran nahmen neben dem Rektor Michael Max (im Bild) 24 Studenten des Kollegs und drei Ordensfrauen teil.
Das Erzbistum Hamburg warnt in seinem jüngsten Amtsblatt vor Ralph Napierski und der Gruppierung "Maria 3.0". Napierski beruft sich auf eine als gültig behauptete Weihe zum katholischen Bischof, gehört aber nicht der Deutschen Bischofskonferenz oder irgendeiner anderen katholischen Bischofskonferenz an. Auch ist er nicht im Päpstlichen Jahrbuch verzeichnet, in dem alle amtierenden und emeritierten Bischöfe der katholischen Weltkirche aufgeführt sind.
Matthias Berger, Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Grimma, ist zum "Sprachwahrer des Jahres 2021" ernannt worden. Das teilte die Zeitschrift "Deutsche Sprachwelt" am Mittwoch in Erlangen mit. Die Leser wählten Berger mit 28,84 Prozent der Stimmen an die Spitze. Auf dem zweiten Platz folgt der Schauspieler Dieter Hallervorden mit 18,67 Prozent.
Das Interesse an den Passionsspielen in Oberammergau ist groß. 75 Prozent der Karten seien verkauft, sagte Walter Rutz, Geschäftsführer der Passionsspiele Vertriebs GmbH, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Damit habe der Stand vom November 2021 gehalten werden können. Aus Übersee seien seither wegen der Pandemie-Entwicklung und dann aus Angst vor dem Krieg in der Ukraine teilweise Tickets zurückgegeben worden. "Wir hatten aber das Glück, dass der deutsche Markt nun wahnsinnig anspringt und dies auffangen konnte", erklärte Rutz, der selbst als "Josef von Arimathäa" auf der Bühne stehen wird.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den Reformprozess der katholischen Kirche gegenüber den Bischöfen der skandinavischen Länder verteidigt. Nach dem Missbrauchsskandal würde ein einfaches "Weiter so" die katholische Kirche zerstören, schreibt Bätzing in einem auf der Homepage der Bischofskonferenz veröffentlichten Antwortbrief auf das Schreiben der Nordischen Bischofskonferenz von Anfang März.
In Deutschland wird es wohl absehbar keine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren geben. Die Befürworter eines entsprechenden Gesetzentwurfes hatten am Montag in Berlin kurzfristig angekündigt, ihr Vorhaben zunächst zurückzustellen. Sie begründeten diesen Schritt mit den mangelnden Erfolgsaussichten bei der entscheidenden Abstimmung im Bundestag am Donnerstag. Nun soll es einen Kompromiss geben.
Deutlich mehr als erwartet: Rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland werden ab 1. Juli mehr Bezüge erhalten. Dann steigen in Westdeutschland die Renten um 5,35 Prozent und in Ostdeutschland um 6,12 Prozent, teilte das Bundesarbeitsministerium am Dienstag in Berlin mit Verweis auf Daten des Statistischen Bundesamts und der Deutschen Rentenversicherung mit.
Dass der Südtiroler Julian Peter Messner das Down-Syndrom hat, sieht man ihm an. Trotz der Chromosomen-Anomalie besticht er durch seine positive Lebenseinstellung und die Fähigkeit, mit Worten zu jonglieren. Er schreibt Bücher, die seine Sinneseindrücke emotional unterstreichen. Im Interview aus Anlass des Welt-Down-Syndrom-Tags spricht er über Einschränkungen, gesellschaftliche Integration und seinen Glauben an Gott.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz will sich kommende Woche bei ihrer Frühjahrsvollversammlung intensiv mit dem Krieg in der Ukraine und den humanitären Folgen befassen. Konferenz-Pressesprecher Matthias Kopp sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag, die seit langem geplante Tagesordnung müsse wegen des Kriegs geändert werden. Neben der innerkirchlichen Reformdebatte solle die Lage in der Ukraine im Fokus der Versammlung stehen.
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat seinen ersten öffentlichen Auftritt nach fast fünf Monaten Auszeit abgesagt. Der Kardinal werde zum Gottesdienst am Aschermittwoch, 2. März, im Kölner Dom nicht erscheinen, teilte das Erzbistum Köln mit. Woelki wolle nicht, dass "dieses wertvolle Ereignis von den aktuellen kirchenpolitischen Spannungen überschattet wird". Der Erzbischof kündigte allerdings einen Fastenhirtenbrief sowie eine Medienmitteilung für seine Rückkehr am 2. März an.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hält sich einem Zeitungsbericht zufolge während seiner Auszeit derzeit zu Gesprächen in Rom auf. Er sei dort am Mittwoch eingetroffen, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag) und beruft sich auf Bistumskreise. Wie weiter verlautete, ist eine Begegnung mit dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, geplant, wie es hieß. Ob es auch eine Audienz bei Papst Franziskus geben werde, sei nicht bekannt.
Rabbiner Henry G. Brandt ist tot. Er starb am Montag im Alter von 94 Jahren in seinem Haus in Zürich. Das bestätigten der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz, Rabbiner Andreas Nachama, und der Berliner Rabbiner Jonah Sievers am Dienstag. Zuerst hatte die "Jüdische Allgemeine" berichtet. Brandt galt als bedeutende Stimme im jüdisch-christlichen Dialog.
Im Erzbistum Köln gibt es weiterhin erheblichen Unmut vor der geplanten Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki aus seiner Auszeit. Die Krise sei durch die fünfmonatige Unterbrechung "nicht gelöst" worden, sagte der oberste Vertreter der Laien, Tim Kurzbach, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag): "Es sind derzeit nicht die geringsten Anzeichen erkennbar, dass nach dem 2. März etwas anders wird. Im Gegenteil", fügte der Vorsitzende des Diözesanrats hinzu. Woelki will am Aschermittwoch seinen Dienst wieder aufnehmen.
Bei der Vorstellung des Gutachtens zu Missbrauchsfällen in der Erzdiözese München und Freising wurde auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005 bis 2013) schwer belastet. Von 1977 bis 1982 war er dort Erzbischof. Er werde zu den Vorwürfen noch Stellung nehmen, kündigte sein Privatsekretär an. Im Vatikan betont man vor allem den Einsatz des früheren Papstes für die Aufarbeitung von Missbrauch.
Knapp zwei Jahre ist es her, dass das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen, das heißt auf Wiederholung angelegten Suizidbeihilfe gekippt hat. Nachdem die Bundespolitik anschließend vor allem mit der Bewältigung der Corona-Pandemie beschäftigt war, nimmt nun die Debatte um die Sterbehilfe wieder an Fahrt auf.
Am 17. Januar wäre die Kurdin Hatun Aynur Sürücü 40 Jahre alt geworden. Wäre, denn sie wurde 2005 in Berlin von ihrem eigenen Bruder auf offener Straße erschossen. Die damals 23-Jährige soll mit dem Gedanken gespielt haben, katholisch zu werden. Vielleicht eines der Motive des Täters.