Alle Jahre wieder laden hierzulande stimmungsvolle Weihnachtsmärkte zum Bummeln ein. Man trifft Freunde, sieht sich um, genießt – und nicht zuletzt: Man kauft ein. Die Tradition des Weihnachtsmarkts ist nicht nur typisch deutsch. Sie ist auch alt. Die Ursprünge reichen bis ins Mittelalter zurück.
Nach einem Brief des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, an seinen polnischen Kollegen Erzbischof Stanislaw Gadecki (im Bild) haben sich die beiden Kirchenmänner "über die entstandenen Irritationen ehrlich ausgesprochen". Das teilte Bätzing der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn mit.
Zwischen den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen Deutschlands und Polens herrscht dicke Luft. Die Warschauer Tageszeitung "Rzeczpospolita" veröffentlichte am Montag einen Brief von Bischof Georg Bätzing an seinen polnischen Kollegen Erzbischof Stanislaw Gadecki. Ungewohnt deutlich beschwert er sich darin über Gadeckis Protestschreiben an Papst Franziskus gegen zentrale Reformideen des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland.
Bei einem Brand im Kloster der Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn sind am Mittwochabend fünf Menschen durch Rauchgas leicht verletzt worden. Sie wurden laut dem Orden vorübergehend im Krankenhaus behandelt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf einen mindestens hohen sechsstelligen Betrag. Die Brandermittler gehen davon aus, dass das Feuer durch einen defekten Kühlschrank in einem Aufentaltsraum verursacht wurde.
Am Anfang stand ein kleines Männlein mit Knollennase. Es entsprang seiner Feder, er hegte und pflegte es, und es brachte ihm Glück: Feinsinnige Ironie und Sprachwitz, eine scharfe Beobachtungsgabe und ein untrügliches Gespür für Situationskomik, das waren Loriots Markenzeichen. Der Karikaturist, Autor, Regisseur und Schauspieler gilt bis heute als genialster Humorist deutscher Sprache.
Patientenschützer haben einen neuerlichen Vorstoß Nordrhein-Westfalens, doch noch eine Widerspruchslösung bei der Organspende durchzusetzen, deutlich zurückgewiesen. "An der Idee festzuhalten, dass Schweigen Zustimmung heißt, erweist den Kranken auf der Warteliste einen Bärendienst", erklärte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Montag in Dortmund.
Es ist wieder soweit: Ab Sonntag gilt in Deutschland die Winterzeit. Konkret heißt das, dass die Uhren in der Nacht von Samstag auf Sonntag von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt werden. Langschläfer dürfen sich freuen, weil sie eine Stunde Schlaf mehr haben. Ab Sonntag wird es dann allerdings auch wieder eine Stunde früher dunkel als bislang.
33 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung haben Kirchen und Politik zu einem stärkeren Zusammenhalt aufgerufen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte zudem, die ostdeutsche Geschichte stärker zu einem Teil der gemeinsamen Geschichte werden zu lassen. Hamburg richtete wegen des Vorsitzes im Bundesrat am Dienstag den traditionellen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit aus, zu dem rund 1.300 Gäste in der Elbphilharmonie erwartet wurden.
Nach der Verabschiedung der Kindergrundsicherung im Kabinett hält der Familienbund der Katholiken eine Verbesserung des Entwurfes im weiteren Gesetzgebungsverfahren für dringend erforderlich. Nachdem das Ziel der Leistungsverbesserungen für Familien weitgehend aufgegeben wurde, ist es fraglich, ob der Entwurf überhaupt das Mindestziel einer gelungenen Verwaltungsreform erreicht. Ulrich Hoffmann, Präsident des Familienbunds der Katholiken, kommentiert.
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber ist neuer stellvertretender Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Er wurde am Dienstag bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Wiesbaden gewählt und folgt in diesem Amt auf den früheren Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.
Einst prägten verzierte Fachwerkhäuser die Orte in vielen Gegenden Hessens und angrenzenden Regionen. Heute sieht man sie nur noch selten. Mit ihrem Verschwinden droht die Handwerkstechnik unterzugehen, der diese Häuser ihren ungewöhnlichen Reiz verdanken: der Kratzputz.
Er gehört zu den profiliertesten Kirchenmännern in der deutschen Nachkriegsgeschichte - und steht nun unter Missbrauchsverdacht: Dem 1991 verstorbenen Kardinal Franz Hengsbach (rechts im Bild) werden sexuelle Übergriffe in den 1950er und 1960er Jahren vorgeworfen. Mindestens ein Vorwurf bezieht sich auf eine Minderjährige. Nachdem eine dritte Person Anschuldigungen erhoben hatte, machte das Bistum Essen diese nun öffentlich. Zugleich rief es mögliche weitere Betroffene auf, sich zu melden.
Mit einem "Marsch für das Leben" in Berlin und erstmals auch in Köln haben am Samstag nach Angaben des Veranstalters insgesamt mehr als 6.000 Menschen gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe demonstriert. In Berlin seien knapp 4.000 und in Köln rund 2.800 auf die Straße gegangen, erklärte der Bundesverband Lebensrecht (BVL), ein Zusammenschluss von 15 Vereinen und Initiativen, der beide Märsche organisierte.
Mit dem Welterbe-Titel für Erfurt geht nach Ansicht des katholischen Bischofs Ulrich Neymeyr auch eine Verpflichtung zum konsequenten Vorgehen gegen Judenhass einher. Er zeigte sich am Sonntag erfreut über die Unesco-Auszeichnung für das jüdisch-mittelalterliche Erbe der Thüringer Landeshauptstadt. Das Welterbekomitee hatte zuvor auf seiner Tagung im saudi-arabischen Riad die Aufnahme in die Welterbeliste bekannt gegeben.
Eine Aufarbeitung der Beziehungen Deutschlands mit Russland fordert das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis. Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz rief den Bundestag am Donnerstag zur Einrichtung einer entsprechenden Enquete-Kommission auf. Diese müsse insbesondere die Zeit seit Putins Amtsantritt in den Blick nehmen. Zum Abschluss des 27. Internationalen Renovabis-Kongresses sagte Schwartz, es sei Selbstkritik angesagt: "Haben wir in Deutschland unseren EU-Partnern im Osten nicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt und dagegen zu sehr auf unseren eigenen Vorteil geschaut?" Jetzt sei die Zeit für eine "ehrliche und schonungslose Reflexion".
Eine Kirche zu renovieren kostet - und nicht immer können Pfarreien das Geld dazu aufbringen. Als Spendenaktion für die katholische Kirche in Hermeskeil (Landkreis Trier-Saarburg) haben die Bischöflichen Weingüter Trier zusammen mit der Pfarrei einen Spenden-Wein aufgelegt. Das Etikett wirbt mit dem Spruch "Die Kirche schön trinken". Es zeigt auch den Namen der Kirche Sankt Martinus und eine Skizze des Gebäudes.
Die Zahl der Abtreibungen ist im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland von April bis Juni um 4,5 Prozent auf rund 26.700. Damit setzte sich der seit dem 1. Quartal 2022 beobachtete Anstieg im Vorjahresvergleich fort. Die Ursachen für diese Entwicklung seien anhand der Daten nicht bewertbar, hieß es.
Die deutschen katholischen Bischöfe treffen sich vom 25. bis 28. September in Wiesbaden-Naurod. Themen der Herbstvollversammlung sind unter anderem die kirchliche Reformdebatte sowie das Engagement gegen Missbrauch, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn mitteilte.
Für den Deutschen Katholikentag vom 29. Mai bis 2. Juni 2024 in Erfurt können ab sofort Tickets gebucht werden. Sie sind über die Internetseite www.katholikentag.de erhältlich, wie das Bistum Erfurt und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mitteilten. Für Dauerkarten gibt es bis zum 24. März einen Frühbucherrabatt. Kinder bis 11 Jahre können kostenfrei an der christlichen Großveranstaltung teilnehmen.
Johann Wolfgang von Goethe gilt als größter Dichter der deutschen Geschichte. Das Wohnhaus des „Dichterfürsten“ in Weimar als Denkmal deutscher Geistesgeschichte braucht eine Kur. Wenigstens 35 Millionen Euro würden dafür veranschlagt, sagt die Präsidentin der „Klassik Stiftung Weimar“, Ulrike Lorenz. Es sei Geld, das sie nicht habe. „Noch“, betont sie. Und hat schon einmal die Architekten mit der Planung beauftragt.
Rotraut Susanne Berner (74), Grafikerin und Illustratorin, warnt vor zu viel politischer Korrektheit im Literaturbetrieb. "Man sollte nachträglich keine Werke umschreiben", sagte Berner am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München. Zwar könne sie das Anliegen verstehen, etwa gegen Rassismus vorzugehen, finde die Debatte aber ein wenig hysterisch. "Man kann nicht alles ausbügeln und 'nice' machen, nett und freundlich. So ist es nicht und so war es nie", betonte Berner.
Die durch ein Feuer weitgehend zerstörte evangelische Stadtkirche im sächsischen Großröhrsdorf ist laut Polizei vorsätzlich in Brand gesteckt worden. "Bei dem mutmaßlichen Brandstifter handelt es sich um einen 40-Jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit", teilte die Polizeidirektion Görlitz am Wochenende mit. In der Vernehmung habe der polizeibekannte Mann die Tat eingeräumt. Gegen ihn wurde umgehend Haftbefehl erlassen. Der Beschuldigte sitze in Untersuchungshaft.
Der überwiegende Teil der Deutschen sieht laut einer Umfrage auch hierzulande die Notwendigkeit für mehr Klimaschutz - wenn er sozialverträglich gestaltet wird. So befürworteten zwar prinzipiell 91 Prozent der Bundesbürger einen umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Befragung von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt hervorgeht. Gleichzeitig fürchten 74 Prozent, dass sich auf Grund dieses Umbaus die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich noch vertiefen könnten. 39 Prozent hätten zudem Angst vor einem sozialen Abstieg.
Die geplante Abschiebung eines kurdischen Ehepaars, das die Behörden unangekündigt aus einem Kirchenasylin Nordrhein-Westfalen geholt hatten, ist abgesagt. Es hätten sich Unklarheiten in der Bewertung des Falls ergeben, insbesondere in der Abstimmung mit dem Land NRW, teilte die zuständige Stadt Viersen am späten Montagnachmittag mit. Damit wird das Paar nicht wie ursprünglich vorgesehen nach Polen überstellt, sondern durchläuft ein Asylverfahren in Deutschland.
Die Tafeln in Deutschland berichten erneut von einer schwierigen Lage bei der Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Menschen. Zugleich bitten sie die Politik um mehr Unterstützung. So stehe eine steigende Zahl von Menschen einem Rückgang an Spenden gegenüber, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Frank Hildebrandt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Anzahl der Kunden hat sich an manchen Standorten fast verdoppelt. Die Lebensmittelspenden sind gleichzeitig jedoch teilweise um 50 Prozent zurückgegangen."
Das Singen des Steigerlieds, der Brandenburger Spreewaldkahn (Foto) und die Heidelberger Hip-Hop-Kultur gehören jetzt zum Immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Sie wurden zusammen mit zehn weiteren kulturellen Besonderheiten am Donnerstag bei einem Festakt in Potsdam in das "Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes" aufgenommen. "Diese Anerkennung bedeutet auch mediale Aufmerksamkeit", erklärte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD). "Es bedeutet mehr Selbstbewusstsein, mehr Tourismus, mehr Arbeitsplätze und mehr Lebensqualität."
Es sind sich einig: Ohne dieses Gewerbe sähe eine Stadt wie München anders aus. Ein ehemaliger Dombaumeister präzisiert, dass für den gewaltigen Dachstuhl der Frauenkirche 630 Festmeter Rundholz in die bayerische Metropole geschafft werden mussten. Auf welche Weise konnte das Baumaterial Ende des 15. Jahrhunderts in die Stadt gelangen? Es waren Flöße, die mit ihren Ladungen nicht nur den Baufortschritt in München sicherstellten. Was heute viele als Gaudi-Gefährt kennen, ist eines der ältesten Verkehrs- und Transportmittel – wenn nicht das älteste überhaupt. Im Alten Testament ist zu lesen, dass König Salomon das Holz für seinen Tempelbau mit einem Floß gebracht wurde. Den schnellsten und kostengünstigsten Transport garantierte die Flößerei sowieso. Seit Anfang Dezember gehört das fast ausgestorbene Handwerk zum Immateriellen Weltkulturerbe der Unesco.
Sanierte Fassaden, gepflegte Grünanlagen und eine sorgfältig gepflasterte Innenstadt: Idylle pur, so der erste Eindruck von Eisenberg, einer Kleinstadt im Osten Thüringens, unweit von Weimar und Jena gelegen, den Stätten deutscher Klassik. Was nur wenigen bekannt ist: Eisenberg war in den 1950er Jahren auch ein Ort des Widerstands gegen das SED-Regime.
Mit feierlichen Prozessionen und Gottesdiensten unter freiem Himmel haben die Katholiken in Deutschland das Fest Fronleichnam gefeiert. Bei meist sommerlichem Wetter gingen am Donnerstag viele Menschen auf die Straßen ihrer Städte und Gemeinden und bekannten öffentlich ihren Glauben. Vielerorts fanden Freiluftmessen auf zentralen Plätzen statt, etwa dem Marienplatz in München, dem Roncalli-Platz in Köln oder dem Kornmarkt in Limburg.
Die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, weist Vorwürfe zurück, die Katholiken in Deutschland wollten Sonderwege in der Weltkirche gehen. "Es gibt große Befürchtungen", sagte sie dem Sender Phoenix. Dabei sei noch gar nicht klar, zu welchen Ergebnissen der Synodale Weg komme. Die Sorge um den richtigen Weg beim Reformprojekt zur Zukunft der Kirche in Deutschland werde in den unterschiedlichen Lagern geteilt.
Ab Juni 1723 ließ Sachsens Kurfürst August der Starke (1670 bis 1733) sein als „Grünes Gewölbe“ berühmt gewordenes Museum einrichten: im Westflügel des 1549 bis 1552 erbauten Dresdner Residenzschlosses. In den 300 Jahren seines Bestehens hat das älteste Schatzkammermuseum der Welt einige Veränderungen erlebt – und zahlreiche Schlagzeilen gemacht. Zuletzt durch den spektakulären Einbruch im November 2019.
Fast 100 Polizeiseelsorger aus ganz Deutschland sind in dieser Woche nach Augsburg gekommen. Sie haben an einer Fachtagung zum Thema „Kirche und Staat“ teilgenommen. In seiner Predigt sagte der Bischof „Polizisten sind gefährdert“ und er meinte damit nicht nur die körperliche Gefahr bei Einsätzen, sondern auch die seelische Belastung. Über all diese Probleme und wie die Polizeiseelsorge hier hilft, berichtet Eva Fischer.
Als der Katholische Deutsche Frauenbund im Jahr 1903 gegründet wurde, gab es noch kein Wahlrecht für Frauen in Deutschland. Diese und viele andere Ungerechtigkeiten sind zwar mittlerweile Geschichte. Aber dennoch gibt es auch bei uns weiterhin gute Gründe, sich für die Rechte von Frauen einzusetzen. Welche das sind und wie sich der Frauenbund im Bistum Augsburg engagiert, darüber hat mein Kollege Stefan Fischer mit Ulrike Stowasser gesprochen.
Die Bundesregierung hat ihr Wohnungsbauziel im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt nicht erreicht. Wie die Behörde am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, wurden im Jahr 2022 rund 295.300 neue Wohnungen gebaut, geplant waren jedoch 400.000. Sozial- und Immobilienverbände warnen vor steigenden Kosten und "katastrophalen Folgen" für die Mittelschicht.
Die geplante Krankenhausreform geht nach Ansicht der Diakonie zum Teil an den Bedürfnissen der Patienten vorbei. "Dies gilt vor allem für ältere, chronisch oder mehrfach kranke Menschen, Pflegebedürftige sowie Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am Dienstag in Berlin. Er äußerte sich aus Anlass eines Treffens der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform.
Nach Recherchen des Mediendiensts Integration sind immer mehr Abgeordnete mit Einwanderungsgeschichte in deutschen Parlamenten tätig. Ihr Anteil belief sich Ende 2021 im Bundestag mit 83 Personen auf rund elf Prozent, wie aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. In den Landtagen seien es rund sieben Prozent gewesen. Insgesamt gab es in den Parlamenten 219 Abgeordnete mit Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen stammten aus der Türkei. Zum Vergleich: Anfang der 1990 hatte es demnach lediglich drei Landtagsabgeordnete mit Migrationshintergrund gegeben.
Die Bundeshauptstadt ist eine Reise wert: besonders für Kunst- und Kulturfreunde. Wenn dann noch Bilder von Weltrang von einem der bedeutendsten europäischen Künstler der Wende vom Mittelalter zur frühen Neuzeit präsentiert werden, sollte man sich das nicht entgehen lassen. Noch bis Mitte Juli zeigt die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin eine Zusammenstellung, die es in dieser Qualität und Güte selten zu sehen gibt: die Sonderausstellung „Zwischen Schmerz und Seligkeit“ mit Werken von Hugo van der Goes.
In Deutschland waren im Jahr 2022 gut 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das waren 20,9 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die Statistiker werteten erste Ergebnisse der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) in der EU aus. Gegenüber dem Vorjahr blieben die Werte nahezu unverändert. So waren im Jahr 2021 knapp 17,3 Millionen Menschen oder 21,0 Prozent der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Eine Person gilt in der EU als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn entweder ihr Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt, ihr Haushalt von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen ist oder sie in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung lebt.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den eingeschlagenen Reformkurs fortzusetzen. Die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp betonte am Freitag in München, sie bestehe darauf, dass die Beschlüsse des im Februar beendeten Reformprojekts Synodaler Weg in allen deutschen Bistümern umgesetzt würden. Der Prozess gemeinsamen Beratens und Entscheidens von Bischöfen und Laien auf Bundesebene werde im November im Synodalen Ausschuss fortgesetzt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu einem kritischen Umgang mit geschichtlichen Quellen aufgerufen. Geschichte sei zu allen Zeiten instrumentalisiert und ideologisch missbraucht worden, sagte Steinmeier aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des "Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten" in Berlin. "Wir erleben ja, wie autoritäre Regierungen Geschichte zur Waffe schmieden und Informationen fälschen, wie sie versuchen, mit modernster Technik Öffentlichkeiten zu täuschen und mit historischen Mythen Konflikte zu schüren und Kriege zu rechtfertigen."
„Des Kaisers letzte Reise“ ist ein umfassendes Kulturprogramm überschrieben, mit dem das Land Sachsen-Anhalt an Kaiser Otto I. erinnert, den schon Chronisten des Mittelalters „den Großen“ nannten. Anlass ist der Tod Ottos vor 1050 Jahren: Am 7. Mai 973 starb der Sieger über die Ungarn auf dem Lechfeld und Kampfgefährte des heiligen Ulrich in seiner Pfalz in Memleben.
„Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei“. Manche Leser werden sich noch des alten Kinderlieds erinnern. Mit dem Mai öffnet sich die Tür zum Sommer. Kein Wunder, dass man den ersten Maitag in vielen Kulturen besonders feiert. Schon der Vorabend bietet Anlass zu großen Feiern, die heute gewöhnlich als „Tanz in den Mai“ firmieren – oder als „Walpurgisnacht“, die vor allem im Harz zur touristischen Attraktion geworden ist.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, begrüßt die Entscheidung aus Rom, Laien bei der künftigen Weltsynode sichtbar zu beteiligen. Dieser Schritt zeige, dass Verantwortung in der katholischen Kirche künftig gemeinsam getragen werden solle, erklärte der Limburger Bischof auf Twitter.
Nach dreijähriger Corona-bedingter Pause öffnet die Leipziger Buchmesse am Donnerstag wieder ihre Tore. Zum viertägigen Frühjahrstreff der Buchbranche mit 2.000 Ausstellern aus 40 Ländern, dem Lesefest "Leipzig liest" und der "Manga-Comix-Con" erwarten die Veranstalter 130.000 Besucher, 40 Prozent weniger als zuletzt 2019.
Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat wechselseitige pauschale Verurteilungen zwischen West- und Ostdeutschen kritisiert. "Diese eigentümliche Reduktion der Ostdeutschen auf Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, auf Jammern, Schimpfen und Klagen - das ärgert mich. Und gerade diejenigen, die sich als Ostdeutsche empfinden, müssten sich ausdrücklich dagegen wehren", sagte er beim "Sachsensofa" der Katholischen und Evangelischen Akademie in Meißen.
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland will Werbung für Glücksspiel und Lotterien generell verbieten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hervor.
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Bundesregierung 43 christenfeindliche Straftaten gemeldet worden. Sieben davon seien Gewaltdelikte gewesen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion.
Der Widerstand gegen Kriege und Aufrüstung erfährt Aufwind: Zu dieser Einschätzung kommen die Initiatoren der Ostermärsche. Die Friedensbewegung sehe sich durch die diesjährigen Aktionen gestärkt, heißt es in der Abschlusserklärung der Informationsstelle Ostermarsch (Montag). Bundesweit fanden demnach mehr als 120 unterschiedliche Aktionen und Kundgebungen statt. Medien berichteten, Tausende Menschen seien für Frieden auf die Straße gegangen.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben an Ostern die Menschen zu Zuversicht aufgerufen - trotz Kriege und Krisen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte am Ostersonntag, der Eindruck trüge wohl nicht, dass "mehr Gewalt, mehr Unfriede, mehr Unübersichtlichkeit und Zukunftsgefährdung für kommende Generationen" sichtbar seien. Und doch setze die Auferstehung Jesu, die an Ostern gefeiert werde, der Eskalation von Krisen und Gewalt eine "Eskalation des Lebens und der Liebe entgegen".
Der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch (84) ist umgezogen. In Mannheim habe er nach längerem Suchen einen Platz in einem Betreuten Wohnen gefunden, sagte Zollitschs Sprecher Marco Mansdörfer auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Nach dem Rücktritt des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode wird im Bistum weiter über die Rolle von Laien bei der Wahl eines Nachfolgers nachgedacht. "Ich habe schon mit den Mitbrüdern in Paderborn Kontakt aufgenommen, die das so umsetzen möchten. Auch sonst besteht Kontakt zu Paderborn, weil Bischof Bode aus Paderborn kommt. Das Kapitel hat schon geäußert, dass wir in Richtung des Synodalen Wegs gehen möchten", sagte Übergangsleiter Weihbischof Johannes Wübbe dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de.
Der deutsche Kardinal Karl-Josef Rauber ist am Sonntagabend im Alter von 88 Jahren in Rottenburg gestorben. Der frühere Chef der vatikanischen Diplomatenakademie und spätere Papstbotschafter in sechs europäischen Ländern war 2015 überraschend von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt worden.
Mit Franz-Josef Bode aus Osnabrück ist erstmals ein katholischer Bischof in Deutschland im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal zurückgetreten. Am Wochenende gab der Vatikan überraschend bekannt, der Papst habe den Amtsverzicht des bundesweit dienstältesten amtierenden katholischen Bischofs angenommen. Erste Reaktionen zeugten von Respekt und Bedauern, doch es gab auch Kritik.
Mit einem Gottesdienst und einem Festakt in Magdeburg hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am Mittwoch ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. In seiner Festpredigt im Magdeburger Dom würdigte der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel Sfiatkos die Bemühungen der "ökumenischen Vorfahren". Der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron, betonte beim Festakt: "Durch die Jahrzehnte ist viel Vertrauen gewachsen, eine wirkliche Gemeinschaft ist entstanden. Wie jede gute Beziehung braucht sie Pflege."
Es war die Kuckucksuhr, die den Schwarzwald in aller Welt berühmt gemacht hat. Tausende von Tüftlern hatten die tönenden Zeitmesser dort einst hergestellt. Heute gehört das Uhrmacherhandwerk zu Deutschlands immateriellem Kulturerbe. Das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen dokumentiert seine abwechslungsreiche Geschichte. Wer will, kann dort seit neuestem auch mit fachlicher Hilfe seine eigene Kuckucksuhr fertigen.
Der Präsident des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Bernd Neumann, warnt vor einer neuen Radikalisierungswelle unter Islamisten. "Das, was wir in den vergangenen zwei, drei Jahren erlebt haben, war so etwas wie eine trügerische Ruhe", sagte er im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Seit Ende des vergangenen Jahres sei eine "verstärkte Agitation" zu beobachten. Er sehe den Islamismus als größte Gefahr "gleich nach dem Rechtsextremismus".
Christina Nytsch wurde nur elf Jahre alt: Am 16. März 1998, vor 25 Jahren, fiel „Nelly“, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, in die Hände ihres Mörders. Die Tat beschäftigte ganz Deutschland. Ein DNA-Massentest überführte den Täter. Es war einer der ersten Kriminalfälle in der Geschichte der Bundesrepublik, in dem diese neue Ermittlungsmethode angewandt wurde.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird am Donnerstag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Mittagessen in Berlin empfangen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit bestätigte am Montag den Besuch des Regierungschefs. Am Freitag hatte die israelische Botschaft die Visite bereits bestätigt. Die Bundesregierung wollte sich aber zunächst nicht dazu äußern.
Gut die Hälfte aller Krankenhäuser in Deutschland geht davon aus, dass sie wegen einer äußerst angespannten wirtschaftlichen Situation in den kommenden sechs Monaten die medizinische Versorgung einschränken müssen. Das ergibt sich aus dem jüngsten "Krankenhaus-Index" der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Montag) vorliegt.
Es ind Hunderttausende weiße und rosarote Blüten, welche das Ende des Winters markieren. Zumindest zu Füßen des Pfälzer Waldes, der die Region entlang der Deutschen Weinstraße vor Wind und Wetter schützt. Die viele hundert Meter hohe Wand aus Wäldern im Westen garantiert, dass der Frühling hier mit am ehesten in Deutschland in die Gänge kommt.