Etwas mehr als zwei Monate vor Beginn des Heiligen Jakobusjahres muss die Pilgerbewegung einen erneuten Rückschlag verkraften: Die komplette Jakobsweg-Region Navarra riegelt sich ab.
Es gibt überall in unserem Bistum Orte, von denen wir meinen, wir würden sie kennen – und dann entdecken wir doch noch ganz neue Seiten: So ist es uns in dieser Woche in Inchenhofen gegangen: Wir kennen den Ort und die Kirche St. Leonhard natürlich wegen des berühmten Leonhardirittes.
Am fünften Tag unserer Reise fahren wir mit einem Bus nach Zakopane. Nach der Messe im Sanktuarium Matki Bozej Fatimskiej sehen wir uns das touristische Zentrum der Kleinstadt an. Auf der langgezogenen Kuppe der 1126 Meter hohen Gubalówka, einem der Hausberge von Zakopane, ist Jahrmarkt. Eine grellbunte aufblasbare Riesenrutsche, auf den Wulsten des Geländers bekrönt mit Palmen, versperrt jegliche Aussicht ins Tal. Mit der Standseilbahn sind wir zu zwölft zur Bergstation gefahren, während sich der andere Teil unserer Gruppe unten im Ort vergnügt.
Wer sich in Südpolen auf die Spuren des heiligen Johannes Paul II. begibt, der sollte einen Besuch in zwei nahe beieinander liegenden Orten etwa eine Autostunde südwestlich seiner ehemaligen Bischofsstadt nicht versäumen. Um kurz nach acht Uhr bereits sitzen wir heute bei kühlem und bewölktem Wetter im Bus. Und wenn vielleicht der gestrige Tag mehr den Charakter einer touristischen Visite hatte, so finde ich mich heute schon am frühen Morgen mitten in einer Wallfahrt wieder. Bischof Bertram lädt uns am Mikrofon zum Morgenlob ein und stimmt mit kräftiger Stimme an: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren.“
Am dritten Tag unserer Reise begeben wir uns auf einen Rundgang durchs jüdische Viertel Kazimierz. Wir erfahren viel über die Besonderheiten des jüdischen Lebens, das bis zum Zweiten Weltkrieg eine Blüte erlebte. Am Nachmittag erleben wir das katholische Krakau.
Bischof Bertram hat auf der Pilgerreise nach Polen von Kardinal Stanislaw Dziwisz eine Reliquie des Papst Johannes Paul II. überreicht bekommen. Ich habe ihn befragt, um was es sich bei dieser Reliquie handelt und was die Überreichung für ihn bedeutet.
Der Dienstag sollte gleich der Höhepunkt werden, hatte mir Diakon Martin versprochen, als er mir kurz vor der Reise noch einige Programmänderungen mitteilte. Wenn ich auch noch nicht weiß, welche Eindrücke uns an den nächsten Tagen erwarten: Aber vermutlich wird Diakon Martin Recht behalten. Da sind wir heute durch eine Begegnung mit Kardinal Stanisław Dziwisz, dem ehemaligen Sekretär von Johannes Paul II., dem Heiligen Papst erstaunlich nahegekommen.
Papst Johannes Paul II. war ein sportlicher Mann. Vom Ruderausflug weg wurde er zum Weihbischof ernannt. Häufig ging er zum Skifahren und Wandern. Ganz zu schweigen von seinen insgesamt neun Reisen, die ihn als Papst in seine polnische Heimat führten. Wer mit dem Bayerischen Pilgerbüro "Auf den Spuren von Papst Johannes Paul II." nach Polen reist, kann sich auf ein sportliches Programm gefasst machen – so wie die Pilger aus dem Bistum Augsburg.
AUGSBURG – In diesem Jahr wurden viele traditionelle große Wallfahrten aus bekanntem Grund abgesagt. Auf das Pilgern muss aber nicht verzichtet werden, findet Manfred Riegger, Professor am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des katholischen Religionsunterrichtes an der Universität Augsburg. In dieser Folge stellen wir Beispiele von Wegen vor, die man daheim in kleinen oder größeren Abschnitten gehen kann. In der ersten Folge Grundsätzliches von Manfred Riegger:
Die Jakoberkirchweih in Augsburg hat eine ziemlich lange Tradition. Sie ist das älteste Volksfest der Stadt und geht auf die Pilgerschaft nach Santiago de Compostela zurück.
Nach vier Monaten coronabedingter Schließung kann der Jakobsweg offiziell wieder begangen werden. Die Kathedrale von Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens hat zum 1. Juli wieder ihre Pforten geöffnet. Wie Pfarrer Rudolf Hagmann, der als Pilgerseelsorger in Santiago wirkt, im "Vatican News"-Interview erklärte, ist es aber weiterhin nicht empfehlenswert, "einfach den Rucksack zu packen und loszuziehen". Öffnung bedeute "sicher nicht Rückkehr zur bisher gewohnten Normalität"; es seien weiter Hygienevorschriften in der Kathedrale und den Herbergen einzuhalten. Pilger sollten sich vor ihrem Aufbruch gut über die Lage informieren.
Spaniens "Lockdown" ist beendet. Neustart ist angesagt. Auch auf dem Jakobsweg. Erste Zeichen haben die Pilger in der zweiten Juniwoche am Ziel in Santiago de Compostela gesetzt. Zwar waren es nur Spanier auf Kurzstrecken durch die Region Galicien. Doch immerhin – der Anfang war gemacht. Nun dürfte der internationale Pilgerbetrieb langsam wieder Fahrt aufnehmen. Drei der Quartiere am Jakobsweg in Spanien haben wir exemplarisch besucht. Das Fazit vorweg: Manches wird nicht mehr so sein wie vorher.
Der „Stationenweg“ von Bissingen nach Buggenhofen im malerischen Kesseltal im Landkreis Dillingen ist nicht neu – es gibt ihn in seiner jetzigen Form schon seit rund 30 Jahren. Aber er ist gerade jetzt, in Krisenzeiten, aktueller denn je.
Wie so vieles ist auch das Pilgern in diesen Corona-Zeiten schwierig geworden. Denn meist wird ja in Gruppen gepilgert und man kehrt in Herbergen ein, in denen viele andere Pilger sind – also schwierig zu realisieren gerade.
Die Ferien sind schon bald wieder vorbei, am Dienstag nach Heilig Drei König müssen die meisten von uns schon wieder arbeiten. Es wird also Zeit, den nächsten Urlaub zu planen. Wie wäre es in diesem Jahr mit einer Pilgerreise? Eva Fischer von Radio Augsburg hat mit dem Leiter der diözesanen Pilgerstelle Andreas Martin über die Highlights im aktuellen Pilgerkatalog gesprochen.