Für seinen Verhandlungsaufruf an die vom Krieg gepeinigte Ukraine hat Papst Franziskus viel internationale Kritik einstecken müssen. Nun erhält er Unterstützung von italienischen Friedensbewegungen. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief danken 26 pazifistische Vereinigungen dem katholischen Kirchenoberhaupt dafür, dass er offen über den "Mut zur Verhandlung" spreche. Zugleich brachten sie ihr "aufrichtiges Mitgefühl für all die opportunistische Kritik" zum Ausdruck.
Papst Franziskus hat an das Schicksal eines gefallenen ukrainischen Soldaten erinnert und zum Frieden in der Welt aufgerufen. Bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz sagte er: "So viele junge Menschen, so viele junge Menschen sterben. Bitten wir den Herrn, dass er uns die Gnade gibt, diesen Irrsinn des Krieges zu überwinden, der immer eine Niederlage ist."
Der Vatikan hat die umstrittenen Worte des Papstes zu einem möglichen Verhandlungsfrieden im Ukraine-Krieg verteidigt und zugleich vor einem Atomkrieg gewarnt. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, sagte der Zeitung "Corriere della Sera", es sei überdies offensichtlich, dass Frieden nur durch beide Kriegsparteien geschaffen werden könne. Die erste Bedingung für Frieden sei "die Beendigung der Aggression", betonte Parolin.
In Deutschland stößt eine Interview-Äußerung von Papst Franziskus zum "Mut zur weißen Fahne" und zu Verhandlungen mit Russland weithin auf Unverständnis. Wer von der Ukraine verlange, "sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslösung der Ukraine", sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt. Über Frieden "muss und wird verhandelt werden - aber auf Augenhöhe", betonte die Grünen-Politikerin.
Die humanitären Bemühungen des päpstlichen Sondergesandten für den Ukraine-Krieg zeigen offenbar weitere Erfolge. Wie die italienische Tageszeitung "L'Avvenire" berichtete, dankte die ukrainische Regierung dem italienischen Kardinal Matteo Zuppi für dessen Einsatz für die Rückführung von nach Russland verschleppten Kindern.
In unserem Interview des Monats hat Birgit Geiß mit Lena Heck gesprochen. Sie ist beim Katholischen Verband für soziale Dienste (SKM) Augsburg für die Ukraine-Hilfe zuständig. Seit Ausbruch des Krieges vor zwei Jahren betreut sie ihre Landsleute, die wie in zwei Welten leben.
Zwei Jahre nach Beginn des Ukraine-Kriegs hat Papst Franziskus erneut zum Frieden aufgerufen. Der Krieg dauere bereits "schrecklich lange", und noch sei das Ende nicht absehbar, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Die Kämpfe seien nicht nur für die betroffene Region verheerend, sondern hätten eine weltweite Welle der Angst und des Hasses ausgelöst. Er bete vor allem für die zahlreichen unschuldigen Opfer und hoffe, dass Voraussetzungen für eine diplomatische Lösung geschaffen würden.
Seit fast zwei Jahren herrscht in der Ukraine Krieg. Viele Geflüchtete, die ihren Glauben in der Fremde dennoch leben wollen, können dies in den Gemeinden der ukrainisch-katholischen Mission. Auch im Bistum Augsburg gibt es diese. So etwa in der Kirche Heiligste Dreifaltigkeit in Kriegshaber. Die ukrainische Gemeinde besteht schon seit vielen Jahrzehnten. Mit Kriegsausbruch und seither haben sich die Anforderungen an die Geistlichen allerdings verändert. Wir waren beim Gottesdienst zu Ehren des Seligen Petro Werhun, zu dem auch Bischof Bohdan Dzyurakh, der apostolische Exarch aus München gekommen war.
Fast zwei Jahre dauert der Krieg in der Ukraine jetzt schon. Ein friedliches Ende ist nicht in Sicht. Zwei Jahre Krieg, das bedeutet auch zwei Jahre neues Leben in Deutschland für die Geflüchteten aus der Ukraine. Wir haben Frauen in Augsburg, Friedberg und Biberbach getroffen, die mit dieser Situation ganz unterschiedlich umgehen.
Wirtschaftswissenschaftler sehen laut einer aktuellen Prognose enorme wirtschaftliche Folgen des Ukraine-Krieges - vor allem für das Land selbst. So rechnen die Forscher bis 2026 mit Schäden an Sachwerten wie Maschinen, Gebäuden und Infrastruktur in der Ukraine in Höhe von knapp 900 Milliarden Euro. Außerdem gehen sie bis dahin von einem Verlust der ukrainischen Wirtschaftskraft durch den russischen Angriffskrieg von etwa 110 Milliarden Euro aus. Auch sei mit einer steigenden Inflation zu rechnen, teilte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Mittwoch mit.
Papst Franziskus zeigt sich weiterhin durch eine Lungeninfektion geschwächt. An der wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch nahm er zwar teil. Seine Katechese sowie die Grußworte an die Pilgernden verschiedener Sprachgruppen ließ er jedoch erneut von einem Mitarbeiter verlesen. Zwar gehe es ihm schon besser, aber das Sprechen strenge ihn noch zu sehr an, erklärte Franziskus zu Beginn in der vatikanischen Audienzhalle.
Mit einer Kundgebung und einer Petition pocht die römisch-katholische Kirche in Kiew auf die Rückgabe der Sankt-Nikolaus-Kathedrale durch den ukrainischen Staat an sie. Angeführt von ihrem Geistlichen, Pater Pawlo Wyschkowsk, versammelten sich am Montag Dutzende Mitglieder der Pfarrei Sankt Nikolaus vor dem Kulturministerium in der ukrainischen Hauptstadt, wie örtliche Medien berichteten. Der Ordensmann kritisierte demnach, dass die Regierung die von ihr versprochene Übergabe der Kathedrale an die Katholiken verzögere und das bedeutende neugotische Gotteshaus verfallen lasse.
Der ukrainische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Andrij Jurasch, hat Papst Franziskus einen großen, teils zerrissenen Plüsch-Teddy geschenkt. Das Kuscheltier wurde in den Trümmern eines Hauses im ukrainischen Dnipro gefunden, wie das Online-Portal Vatican News berichtet. Bei dem russischen Angriff auf das Gebäude im Januar seien 46 Menschen gestorben. Der Teddy solle mit seinen Brandstellen und Rissen an die ukrainischen Kinder erinnern, die wegen des Kriegs nicht mehr spielen könnten.
Die päpstliche Kinderklinik Bambino Gesu in Rom hat nach Worten von Papst Franziskus bisher mehr als 2.000 geflohene Kinder aus der Ukraine behandelt. "Es kann Krankheiten geben, die man nicht heilen kann - aber es darf keine Kinder geben, für die man nicht sorgt", sagte der Papst in einer Video-Grußbotschaft an das Jahrestreffen der Clinton Foundation, der Stiftung des früheren US-Präsidenten Bill Clinton (77), in New York.
Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hat dem Westen geraten, den Blick der Osteuropäer stärker wahrzunehmen. "Das westliche Europa braucht etwas von dem Geist der Zuversicht und der Freiheitsliebe, der etwa im Baltikum, in Polen, aber auch in Moldau vorherrscht", sagte Gauck laut Redemanuskript am Dienstagabend in München beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine gelte es aus der Geschichte zu lernen: "Wir müssen jene unterstützen, die bereit sind, ihre Freiheit zu erkämpfen, oder wie jetzt - zu verteidigen."
Papst Franziskus hat am Mittwoch eine Gruppe von Bischöfen aus der Ukraine empfangen und mit ihnen lange gesprochen. In der fast zweistündigen Begegnung, die noch vor der Generalaudienz stattfand, bekundeten einige Bischöfe ihre Enttäuschung über Äußerungen des Papstes zu Russland. Das geht aus einer Presseerklärung der ukrainischen Seite hervor. Die rund 50 Bischöfe halten sich derzeit zur Synode der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine unter Leitung von
Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk (im Bild mit dem Papst) in Rom auf.
Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck ruft dazu auf, aus geschwisterlicher Solidarität weiterhin an der Seite der Ukraine zu stehen. "Wir sind in einem Systemkrieg angekommen, einem Machtkonflikt zwischen autoritärer und freiheitlicher Gesellschaftsordnung", sagte er im Dom von Münster. Er sprach bei der Vortragsreihe "DomGedanken" über "Christen und die wehrhafte Freiheit".
Der russische Krieg in der Ukraine wird nach Einschätzung von Wolfgang Ischinger noch länger dauern. "Wenn wir realistisch sind, dürfen wir nicht darauf hoffen, dass in den kommenden Wochen des Sommers oder Herbstes 2023 dieser Krieg tatsächlich überwunden werden kann", sagte der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz am Mittwochabend in Münster.
In Deutschland versuchen offenbar Betrüger, die sich als ukrainische Bischöfe ausgeben, an Geld zu kommen. In E-Mails und Briefen mit gefälschten Briefköpfen, Absenderadressen und Unterschriften bäten sie um Hilfe für vom Krieg betroffene, notleidende Ukrainer, heißt es in einer Notiz, die im aktuellen Amtsblatt der Diözese Augsburg veröffentlicht ist.
Der päpstliche Friedensbeauftragte Kardinal Matteo Zuppi hat seinen knapp dreitägigen Aufenthalt in Washington beendet. Der Erzbischof von Bologna ist derzeit mit der Aufgabe als vatikanischer Friedensvermittler im Ukraine-Krieg betraut. Nach Gesprächen in der Ukraine und in Russland besuchte er von Montag bis Mittwoch Regierungs- und Kirchenvertreter in den USA.
US-Präsident Joe Biden (im Bild) und der päpstliche Friedensbeauftragte, Kardinal Matteo Zuppi, wollen am heutigen Dienstag über den Krieg in der Ukraine sprechen. Das teilte das Weiße Haus am Montagabend mit. Zuvor hatte bereits der Vatikan eine dreitägige Reise Zuppis in die US-Hauptstadt angekündigt.
Die Ukraine rückt kulturell weiter in Richtung Westen. Ab sofort ist nur noch der westliche Weihnachtstag, der 25. Dezember, arbeitsfrei, nicht mehr aber der östliche am 7. Januar, wie das ukrainische Parlament am Freitag mit 241 gegen 2 Stimmen beschloss. Die Änderung des Feiertagsgesetzes gilt als klare Absage an das "russische Erbe", Weihnachten am 7. Januar zu feiern, wie örtliche Medien berichten.
Aus der Friedensbewegung kommt scharfe Kritik an der Haltung Deutschlands zur geplanten Lieferung von Streubomben an die Ukraine durch die USA. Der Bundesausschuss Friedensratschlag sprach am Montag in Frankfurt von einem "Tiefpunkt von Doppelmoral und Doppelzüngigkeit der deutschen Politik".
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstag in Kiew mit dem päpstlichen Sondergesandten Kardinal Matteo Zuppi über Friedenspläne für sein Land gesprochen. Nach Angaben der Präsidentenkanzlei in Kiew sprach sich Selenskyj für einen globalen Friedensgipfel aus, an dem möglichst viele Länder teilnehmen sollten, insbesondere aus dem globalen Süden.
Der von Papst Franziskus mit einer Friedensmission im Ukraine-Krieg betraute Kardinal Matteo Zuppi ist am Montag in Kiew eingetroffen. Dort kam er mit dem Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, zusammen. Er habe mit Zuppi über eine Rückführung von ukrainischen Kindern gesprochen, die während des Kriegs von Russland verschleppt worden seien, schrieb Lubinets auf Facebook.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat die Bedeutung des Dialogs mit dem Vatikan betont. Bei einem Treffen mit Russlands neu ernanntem Botschafter beim Heiligen Stuhl, Iwan Soltanowski, sagte Kyrill I. laut Angaben seiner Kirche von Dienstagabend in Moskau, die Kommunikation zwischen beiden Konfessionen sei in der Vergangenheit von Vorteil für beide Seiten gewesen. Jetzt befinde man sich in einer "neuen Ära mit neuen Problemen und neuen Möglichkeiten".
Der italienische Kardinal Matteo Zuppi hat sich im Petersdom zu seiner vom Papst gewollten Friedensmission im Ukraine-Krieg geäußert. Der Erzbischof von Bologna und Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz sprach allerdings ausschließlich über die theologische Grundidee dieses Auftrags, ohne konkrete Schritte anzudeuten. Es sei Jesu Vorbild und sein Auftrag an die Kirche, alle zu begleiten, "die sich verletzt, aggressiv und verbittert fühlen, weil ihre Hoffnungen erschöpft sind".
Friedensappelle für das Heilige Land und für die Ukraine hat Papst Franziskus am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom vorgetragen. Im Anschluss an das traditionelle Mittagsgebet ging er vor mehreren tausend Pilgern auf die jüngsten blutigen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis ein und betrauerte den Tod von unschuldigen Zivilisten, darunter Frauen und Kinder.
Papst Franziskus hat sich nach der Generalaudienz am Mittwoch mit dem Außenamtschef des Moskauer Patriarchats ausgetauscht. Am Ende der Audienz auf dem Petersplatz begrüßte der Papst den russisch-orthodoxen Metropoliten Antonij. Beide führten ein kurzes Gespräch und überreichten Geschenke.
Die orthodoxen Christen in Russland und der Ukraine haben am Wochenende Ostern gefeiert. Kreml-Chef Wladimir Putin besuchte in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale die Osternacht, die der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. zelebrierte. In der Ukraine galt auch an Ostern eine nächtliche Ausgangssperre, so dass die Menschen oft erst am Sonntagmorgen Gottesdienste besuchen konnten. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft, man feiere an Ostern den Glauben an die Unumkehrbarkeit der Siege des Guten, der Wahrheit und des Lebens.
Die in der Ukraine anerkannten Kirchen reagieren empört auf einen Gesetzentwurf, der eingetragene Partnerschaften mit der Ehe gleichsetzt und als "Familienverband" bezeichnet. Der Versuch, unter anderem Namen eine "gleichgeschlechtliche Ehe" einzuführen, sei ein "Angriff auf die von Gott und der ukrainischen Verfassung geschaffene Institution der Ehe und Familie", heißt es in einer Erklärung des allukrainischen Rats der Kirchen. Darin werden die Parlamentsabgeordneten in Kiew eindringlich aufgefordert, das Gesetz abzulehnen.
Nach Angaben des Kiewer Großerzbischofs sind Tausende Gefangene im Ukraine-Krieg dank der Vermittlung des Vatikans freigelassen worden. Dennoch werde die Neutralität von Papst und Vatikan in der ukrainischen Bevölkerung nicht wirklich akzeptiert, sagte Swjatoslaw Schewtschuk der kroatischen Wochenzeitung "Glas Koncila".
Der Heilige Stuhl ist nach den Worten des Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, weiter bereit, zwischen der Ukraine und der Russischen Föderation zu vermitteln. Papst Franziskus und seine engsten Mitarbeiter hätten wiederholt versichert, dass er dazu bereit sei, "sofern dies beide Seiten ernsthaft wünschen und sie bereit dazu sind, sich für einen gerechten und dauerhaften Frieden einzusetzen", sagte Eterovic am Dienstag in Berlin. Der Erzbischof äußerte sich beim Empfang der Nuntiatur aus Anlass des zehnten Jahrestages des Beginns des Pontifikates von Papst Franziskus.
Papst Franziskus hat den Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am Freitagabend gemeinsam mit Menschen aus der Ukraine begangen. Wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte, schauten sie gemeinsam den Film "Freedom on Fire: Ukraine's Fight for Freedom" (Brennende Freiheit: Der Kampf der Ukraine für Freiheit") an. Der Dokumentarfilm des in Russland geborenen israelischen Regisseurs Jewgeni Afinejewski zeigt das Leben von Menschen in der Ukraine in den ersten Monaten des Krieges.
Ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben die bundespolitischen Vertretungen der christlichen Kirchen zum Frieden gemahnt. "Wann immer sinnvolle Gespräche mit der Russischen Föderation möglich sind, sollten diese, von wem auch immer, geführt werden", sagte der Leiter des Katholischen Büros, Karl Jüsten, in einem ökumenischen Gottesdienst am Freitagmorgen in Berlin. Die Aufgabe für alle sei, im Krieg den Frieden vorzubereiten.
Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel fordert von den Kirchen in Europa Widerstand gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Der Westen sei auf dem falschen Weg, sagte der enge Freund von Papst Franziskus im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Das ist nicht ein Krieg der Ukraine gegen Russland. Den Krieg führen die Vereinigten Staaten und die NATO gegen Russland und gegen China", so der 91-Jährige. Der Konflikt könne zu einem Atomkrieg eskalieren, warnte Esquivel, der als Bürgerrechtler während der argentinischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren verhaftet und gefoltert wurde. 1980 erhielt er für seinen Einsatz für Gewaltfreiheit den Friedensnobelpreis.
Papst Franziskus hat zum Gebet für ein rasches Ende des Kriegs in der Ukraine aufgerufen. Am Ende der Generalaudienz in der überfüllten vatikanischen Audienzhalle sagte der Papst am Mittwoch: "Vergessen wir nicht das geliebte, gemarterte ukrainische Volk! Beten wir, dass seine grausamen Leiden bald enden!"
Seit einem Jahr, seit dem 24. Februar 2022, führen russische Truppen Krieg gegen die Ukraine. Christian Wehrschütz berichtet für den Österreichischen Rundfunk ORF aus Kiew. Im Exklusiv-Interview spricht der 61-Jährige über Putins Ziele, Sinn und Unsinn der Sanktionen gegen Russland, die westlichen Waffenlieferungen und die Aussichten auf ein baldiges Kriegsende.
Ikonen und Aquarelle stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung im Exerzitienhaus Leitershofen: Die Werke eines ukrainischen Künstlerehepaars beschäftigen sich mit der zerbrechlichen menschlichen Existenz. Und so lautet auch der Titel der Ausstellung: "Fragile Existence".
Papst Franziskus hat die Kriege der Gegenwart als einen "dritten Weltkrieg in Teilen" bezeichnet. In seiner traditionellen Neujahrsansprache an das Diplomatische Corps im Vatikan sagte er am Montagvormittag: "Heute ist der dritte Weltkrieg in einer globalisierten Welt im Gange, in der die Konflikte zwar nur bestimmte Gebiete des Planeten unmittelbar betreffen, aber im Grunde genommen alle mit einbeziehen."
Die Ukraine war im vergangenen Jahr wichtigster Empfänger von Rüstungsexporten aus Deutschland. Danach folgten die Niederlande und die USA, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch in Berlin bekanntgab. Auf der Liste der zehn wichtigsten Empfängerländer finden sich weitere europäische Länder wie Großbritannien und Ungarn, aber auch sogenannte Drittstaaten außerhalb von NATO und EU. Neben der Ukraine sind dies Singapur und Südkorea.
Alarmierende Zahlen bei Flucht und Vertreibung sieht die UNO-Flüchtlingshilfe zum Jahresende. "Gleichzeitig sollte uns die Solidarität für Geflüchtete und die Widerstandsfähigkeit von Menschen auf der Flucht Mut machen", sagte der Nationale Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, am Mittwoch in Bonn. Die Hilfsbereitschaft auch in Deutschland sei weiterhin groß; zugleich würden Diskussionen über den Umgang mit geflüchteten Menschen "hitziger und schärfer".
Der Sozialbeauftragte von Papst Franziskus, Kardinal Konrad Krajewski, ist nach seiner Ukraine-Reise über Weihnachten wieder nach Rom zurückgekehrt. Papst Franziskus habe seine erneute Mission im Kriegsland aufmerksam mitverfolgt und sich per Sprachnachricht bedankt, sagte der Kurienkardinal am Donnerstag zu Radio Vatikan.
Der russische Krieg in der Ukraine wird aus Sicht des Berliner Ostkirchenkundlers Reinhard Flogaus immer schärfer religiös aufgeladen. Schon zu Beginn des Angriffs habe es insbesondere von Seite der russisch-orthodoxen Kirche eine religiöse Legitimation für den Angriff gegeben; diese habe sich aber in den vergangenen Monaten stark gewandelt, schreibt Flogaus in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".
Zusammen an der Krippe vereint waren am Weihnachtsfest der Apostolische Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland Bischof Bohdan Dzyurakh und Bischof Bertram. Die beiden Geistlichen verbindet eine jahrelange Freundschaft.
Der Moskauer Patriarch Kyrill hat Papst Franziskus einen Weihnachtsgruß und Friedenswünsche übermittelt. Die Internetseite des Moskauer Patriarchats dokumentierte das auf den 25. Dezember datierte Schreiben in russischer Sprache. Es lautet: "Eure Heiligkeit! Ich grüße Sie zum Fest der Geburt unseres Herrn und Retters Jesus Christus. Ich wünsche Ihnen Seine Hilfe bei der weiteren Ausübung des Dienstes; und der Ihnen anvertrauten Herde Frieden und Wohlergehen."
Das Friedenslicht aus Bethlehem setzt seine Reise weiter fort. Inzwischen ist es auch in der Ukraine sowie bei Papst Franziskus angekommen. Sarah (12) aus Österreich überreichte ihm das in der Geburtsgrotte Jesu entzündete Licht am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. "Bitten wir den Herrn um das Geschenk des Friedens, den die Welt so sehr braucht", sagte Franziskus in seinen Dankesworten.
Papst Franziskus hat zu einem bescheidenen Weihnachtsfest und mehr Hilfe für die Ukraine aufgerufen. "Feiern wir dieses Jahr ein einfacheres Weihnachten mit weniger Kosten. Helfen wir lieber dem ukrainischen Volk", appellierte der 85-Jährige am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Die Menschen in den Kriegsgebieten litten, hungerten und frören. "Weihnachten ja, im Frieden mit dem Herrn, aber die Ukraine im Herzen", lauteten seine Worte.
Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat die Resolution des Bundestags zur historischen Hungerkrise Holodomor begrüßt. Endlich werde das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer anerkannt, erklärte Renovabis-Chef Thomas Schwartz am Mittwochabend in Freising anlässlich einer entsprechenden Resolution. Der Bundestag hatte am Abend den Holodomor als Völkermord eingestuft. Lange sei das Schicksal des ukrainischen Volkes nicht im deutschen Bewusstsein gewesen. "Die Ukraine ist als Nation mit eigener Geschichte und Kultur einfach übersehen worden."
Die ukrainisch-orthodoxe Kirche hat drei der pro-russischen Propaganda beschuldigte Metropoliten ihres Amtes entbunden. Das Leitungsgremium der Kirche, der Heilige Synod, begründete die Entscheidungen allerdings etwa mit einer schlechten Gesundheit eines der Bischöfe. Die bisherigen Metropoliten Elischa (49) von Isjum und Kupjansk sowie Joseph (44) von Romny und Buryn im Nordosten der Ukraine setzten sich laut Medienberichten in den vergangenen Monaten nach Russland ab und wurden nun in den Ruhestand versetzt.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat den Krieg in der Ukraine beklagt und zu Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen. "Wenn der Herr uns bittet, die andere Wange hinzuhalten, bittet er uns nicht, uns der Ungerechtigkeit zu beugen", sagte der vatikanische Chefdiplomat bei einer Friedensmesse zum 30-Jahr-Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Ukraine und dem Heiligen Stuhl am Donnerstag.
Papst Franziskus hat mit Nachdruck die Grausamkeiten des Ukraine-Kriegs verurteilt. Das gemarterte ukrainische Volk erleide so viel Schmerz und Leid durch "Söldner", die den Krieg wollten und führten, sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.
Inmitten des Ukraine-Kriegs hat sich der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca, in Moskau mit Patriarch Kyrill I. (im Bild) getroffen. Laut separaten Erklärungen von ÖRK und Patriarchat fand das Treffen bereits am Montag statt. Auch weitere Vertreter von Weltkirchenrat und russischer-orthodoxer Kirche nahmen an den Gesprächen teil.
Angesichts der Teilmobilmachung durch Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich der katholische Erzbischof von Moskau, Paolo Pezzi, besorgt geäußert. "Frieden rückt so anscheinend weiter in die Ferne", sagte der Vorsitzende der Russischen Bischofskonferenz im Interview des Pressedienstes SIR.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ist am Rande der UN-Generalversammlung in New York mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zusammengetroffen. Das teilte das Außenministerium in Moskau am Donnerstagabend mit und veröffentlichte ein Foto der Begegnung. Über Inhalte der Unterredung wurde zunächst nichts bekannt.
Vertreter der katholischen Bischofskonferenzen in der EU erörtern vom 12. bis 14. Oktober in Brüssel die sozioökonomische und geopolitische Bedeutung der russischen Invasion in der Ukraine. Besonderes Augenmerk soll auf der Energiekrise liegen, wie die Bischofskommission COMECE am Donnerstag in Brüssel mitteilte.
Der vom Papst in die Ukraine gesandte Kardinal Konrad Krajewski (im Bild) hat Franziskus von seiner Reise berichtet. "Er erzählte mir vom Leid dieses Volkes, von den grausamen Taten, den Ungeheuerlichkeiten, den gequälten Leichen, die sie finden", sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Weiter appellierte er an die Gläubigen: "Vereinen wir uns mit diesem edlen und gepeinigten Volk."
Papst Franziskus hat die Menschen dazu aufgefordert, das "Risiko der Liebe" einzugehen. Jesus nachzufolgen bedeute, ein Leben in Liebe und Selbsthingabe zu führen, erklärte der Papst beim sonntäglichen Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Dies verlange weniger Egoismus, Arroganz, Stolz und Selbstgenügsamkeit sowie ein Überwinden der Trägheit, "um das Risiko der Liebe einzugehen". Zudem erneuerte der Papst seinen Gebetsaufruf für die Ukraine.
Michael Patrick Kelly (44), Musiker, plant eine zweite Friedensglocke gießen zu lassen. Sie soll aus Kriegsschrott aus der Ukraine hergestellt werden und 830 Kilogramm wiegen, sagte Kelly dem "Münchner Merkur" (Freitag). Freunde, deren Stiftung er mit Spenden unterstütze, hätten jüngst Granathülsen und Teile von zersprengten Panzern aus dem Kriegsgebiet mitgebracht. "Bei all meinen Konzerten gibt es eine Schweigeminute für den Frieden, die von einer Glocke eingeläutet wird", erklärte der Künstler.
AUGSBURG – Die höchste jemals übergebene Spende einer Pfarrjugend für das Hilfswerk Renovabis konnte die Pfarrjugend von St. Ulrich und Afra in Augsburg kürzlich überreichen. Renovabis-Hauptgeschäftsführer Professor Thomas Schwartz war persönlich ins Pfarrheim am Ulrichsplatz gekommen, um Danke zu sagen. Die Solidaritätsaktion Renovabis freut sich über die äußerst stattliche Summe von sage und schreibe 6322 Euro.
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