Ein Treffen der Organisatoren des Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan mit Vertretern von Opferverbänden am Mittwoch in Rom ist ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. Besonders enttäuscht zeigten sich etliche der Betroffenen, dass der Papst nicht gekommen war. "Wenn er sich mit Hunderten Bischöfen treffen kann, warum nicht mit den Vertretern hunderter Opfer?", so Peter Isely von der Initiative "Ending Clergy Abuse" (ECA) im Anschluss vor Journalisten.
Kurz vor Beginn des Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan ist im Internet ein Offener Brief veröffentlicht worden, der zwei Kardinälen zugeschrieben wird. Das Schreiben wendet sich gegen die These von Papst Franziskus, Klerikalismus sei die Hauptursache sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Als Verfasser angegeben sind der US-Kardinal Raymond Leo Burke (70) und der emeritierte deutsche Kardinal Walter Brandmüller (90).
Vor dem Anti-Missbrauchsgipfel in Rom hat der vatikanische Chefaufklärer für Sexualverbrechen ein konsequentes Durchgreifen gegen Täter auch im Inneren des Vatikan angekündigt. Der maltesische Erzbischof Charles Scicluna sagte am Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan, dies bedeute eine kulturelle Verschiebung.
Versteckt in Kirchen, Klöstern und anderen religiösen Einrichtungen: Während der Verfolgungen durch die Nazis in Rom im Zweiten Weltkrieg haben sich etliche kirchliche Institute um die jüdische Gemeinschaft gekümmert. Erst seit wenigen Jahren sind Beweismaterial und Dokumente wieder zugänglich.
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro soll zur Lösung der Krise im Land eine Vermittlung durch den Vatikan in Erwägung ziehen. Venezuela sei offen für eine Schlichtung unter Beteiligung dritter, etwa durch "Mexiko, Uruguay, Bolivien, Russland, den Vatikan und einige europäische Regierungen", zitiert die italienische Tageszeitung "La Stampa" (Donnerstag) den Präsidenten.
Ein leitender Mitarbeiter der Römischen Glaubenskongregation hat seinen Dienst niedergelegt. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, bat der österreichische Ordensmann Hermann Geißler den Präfekten der Kongregation, Kardinal Luis Ladaria, am Montag um seine Entlassung.
Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch will der Vatikan künftig auch weltweit mobile Expertenteams einsetzen. Eine solche "Task Force" kündigte der deutsche Jesuit und Psychologe Hans Zollner am Mittwoch an. Die Teams würden sehr wahrscheinlich auf allen Kontinenten angesiedelt, sagte Zollner dem Portal "Vatican News".
Im Fall der Missbrauchs-Vorwürfe gegen den argentinischen Bischof Gustavo Zanchetta hat der Vatikan seine Position bekräftigt. Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen den ranghohen Mitarbeiter der päpstlichen Güterverwaltung würden überprüft, teilte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Dienstag erneut mit. "Danach wird es Informationen zu Ergebnissen geben", heißt es weiter in dem knappen Statement. Ansonsten verwies Gisotti auf seine Erklärung vom 4. Januar: Zum Zeitpunkt der Ernennung Zanchettas zum Assessor der Güterverwaltung im Dezember 2017 seien keinerlei Vorwürfe sexuellen Missbrauchs bekannt gewesen.
Die jüngsten Neuernennungen im Pressestab sollen nach Worten des kommissarischen Pressesprechers Alessandro Gisotti die Internationalität der Pressearbeit fördern. Zudem würden „interne Ressourcen“ genutzt, sagte der 44-Jährige dem italienischen Pressedienst SIR. Dies soll laut Gisotti auch den Informationsfluss zwischen den Vatikan-Medien und dem Presseamt verbessern. Auch „Widersprüche“ in der Kommunikation sollten so verhindert werden.
Vatikanstadt – Der Vatikan hat erstmals einen eigenen Sportverein gegründet. Das Team mit dem Namen "Athletica Vaticana" besteht aus rund 60 Vatikanmitarbeitern und zwei muslimischen Migranten als Ehrenmitgliedern, wie am Donnerstag bei der Vorstellung im Vatikan bekannt wurde. "Sport, Kultur, Religion und Ethik gehören zusammen", sagte Kurienkardinal Gianfranco Ravasi. Der Leiter des päpstlichen Kulturrates verurteilte Doping, Rassismus und einen "Verfall der Ethik" im Sport; dem wolle das Vatikan-Team etwas entgegensetzen.
Vatikanstadt – Der Vatikan plant für Juni ein internationales Jugendtreffen in Rom. Dort sollen die Ergebnisse der Jugendsynode im vergangenen Oktober sowie "ein voraussichtliches nachsynodales Schreiben" beraten werden, "das der Papst bis dahin veröffentlicht haben wird", wie die Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben als Veranstalterin mitteilte. Das internationale Jugendforum findet demnach von 18. bis 22. Juni statt.
Wegen der Kälte hat der Vatikan seine Hilfe für Obdachlose in Rom verstärkt. Das päpstliche Almosenamt verteilte nicht nur Winterschlafsäcke und stellte weitere Schlafplätze zur Verfügung, sondern dachte auch an die Hunde Wohnungsloser, wie das Portal Vatican News berichtete. In Zusammenarbeit mit dem Malteserorden und einer Tierklinik in Ostia können Obdachlose ihre Vierbeiner demnach am dritten Sonntag im Monat kostenlos untersuchen und behandeln lassen.
In der Debatte um die vor Malta blockierten Rettungsschiffe hat sich Chietis Erzbischof Bruno Forte gegen Italiens Innenminister Matteo Salvini gestellt. Menschen unter solchen Bedingungen zu helfen, sei ein „moralischer Imperativ“, sagte Forte, der auch Mitglied der Päpstlichen Akademie für Theologie ist, der Zeitung „Corriere della Sera“ (Montag). Wenn man die vorrangige Forderung nach Solidarität mit den Schwächsten vergesse, werde „jede Barbarei möglich“.
Er gilt als kirchentreuer, konservativer Historiker - und wurde doch vor allem deshalb bekannt, weil er zwei Päpste kritisierte: Kardinal Walter Brandmüller. Am 5. Januar wird der Franke 90 Jahre alt.
Die Leitung des vatikanischen Presseamts ist am Silvestertag überraschend zurückgetreten. Vatikansprecher Greg Burkeund seine Stellvertreterin Paloma Garcia Ovejero gaben nach nur zweieinhalb Jahren ihr Amt auf, wie der Vatikan am Montag mitteilte. Der Chef der übergeordneten Öffentlichkeitsabteilung, Paolo Ruffini, erklärte, für den Abschluss der vatikanischen Medienreform sei ein "rascher Führungswechsel" nötig. Dem Vernehmen nach gab es innerhalb der Behörde Differenzen hinsichtlich ihrer Entwicklung.
Der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., Georg Ratzinger, besucht ihn vom 28. Dezember 2018 bis 8. Januar 2019 in Rom. Dieser freue sich schon auf seinen traditionellen Silvesterbesuch und sei immer traurig, wenn er zu Ende gehe, sagte der frühere Regensburger Domkapellmeister am Samstag dem Bayerischen Rundfunk (BR). Der 94-Jährige fürchtet die Strapazen der mehrstündigen Flugreise nach eigenen Angaben nicht. Das habe zwei Gründe: „Ich werde bestens betreut, und den Lufthansa-Piloten kenne ich persönlich, weil er ein ehemaliger Domspatz ist. Der bringt die Sachen im Vorfeld in Ordnung.“
Weihnachten ist nach Ostern das zweithöchste Fest der Christenheit. Von den Gläubigen weltweit wird es privat sehr unterschiedlich gefeiert. Das gilt auch für Papst Franziskus und seinen Vorgänger Benedikt XVI.
Papst Franziskus hat dem brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff Glückwünsche zum 80. Geburtstag (14. Dezember) gesandt. Das hochsymbolische Schreiben fand in der Ortskirche große Beachtung. Brasilianische Medien werteten es als eine späte römische Anerkennung von Boffs Kampf.
Bevor die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen Ende Februar in Rom über die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche sprechen, soll sich jeder von ihnen mit einem Opfer sexueller Gewalt in der Kirche treffen. Über einen entsprechenden Aufruf informierte der Vatikan am Dienstag. „Der erst Schritt muss sein, als Wahrheit anzuerkennen, was geschehen ist“, heißt es in dem Brief. In einer solchen Begegnung solle jeder Vorsitzende einer Bischofskonferenz aus erster Hand erfahren, welches Leid diese Menschen ertragen müssten.
Die von Papst Franziskus eingesetzte Theologenkommission zum Frauendiakonat hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Das Gremium habe seine Arbeit bereits im Juni abgeschlossen, sagte der emeritierte Dogmatiker Karl-Heinz Menke dem Portal katholisch.de (Montag). Der Vorsitzende der Kommission, Kardinal Luis Ladaria, habe dem Papst das Dokument persönlich überreicht.
Papst Franziskus besucht vom 3. bis 5. Februar das Emirat Abu Dhabi und nimmt dort an einem interreligiösen Treffen teil. Das gab der Vatikan am Donnerstag bekannt. Der Papst habe eine Einladung von Kronprinz Muhammad bin Zayid Al Nahyan angenommen, hieß es. Zugleich reise er auf Einladung der katholischen Kirche in den Vereinigten Emiraten. Die interreligiöse Begegnung, an der Vertreter unterschiedlicher Nationen teilnehmen sollen, steht unter dem Thema „Human Fraternity“.
Die Päpstliche Schweizergarde hat ihre Führungsriege ausgebaut. Künftig sind 33 statt 26 Unteroffiziere in der Schutztruppe im Vatikan tätig, wie der Medienverantwortliche Urs Breitenmoser (Dienstag) mitteilte. Begründet wird dies mit wachsenden Anforderungen und einem ausgeweiteten Aufgabenbereich. Ende April hatte Papst Franziskus eine Aufstockung des Sollbestands von 110 auf 135 Mann gewährt.
Der Vatikan hat die Teilnehmer des Weltklimagipfels in Kattowitz zum Handeln gemahnt. Man müsse fragen, ob genügend politischer Wille zur Umsetzung der Klimaziele vorhanden sei, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zur Eröffnung des Gipfels am Montag in der polnischen Stadt. Um die Erderwärmung zu begrenzen, sei klare, weitblickende und starke politische Entschlossenheit nötig. Bislang hätten die Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens zu wenig getan, kritisierte der Kardinal.
Der neue Generalobere der von Rom getrennten traditionalistischen Piusbrüder, Davide Pagliarani, war am Donnerstagnachmittag zu einem Gespräch im Vatikan. Dabei sei er mit dem Leiter der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria, zusammengetroffen, teilte die Bruderschaft am Freitag mit. Das Gespräch sei auf Einladung Ladarias zustande gekommen und habe einem ersten Kennenlernen gedient.
Zum Weltfischereitag an diesem Mittwoch hat der Vatikan zur verstärkten Achtung der Rechte von Menschen in der Fischindustrie aufgerufen. In diesem Sektor seien Zahl und Ausmaß der Verstöße gegen grundlegende Arbeits- und Menschenrechte besonders hoch, kritisierte Kurienkardinal Peter Turkson in einer Botschaft zu dem 1997 ausgerufenen Welttag. Dort gebe es massenweise Ausbeutung, Kinder- oder Zwangsarbeit, Menschenhandel sowie gefährliche Arbeitsbedingungen, so der Kardinal bei einem Vortrag bei der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO am Mittwoch in Rom.
Der Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig kann nun doch wieder als Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt arbeiten. Der Vatikan erteilte Wucherpfennig die erforderliche Bestätigung, wie die deutsche Provinz der Jesuiten am Donnerstag in München mitteilte. Der Generalobere des Jesuitenordens, Arturo Sosa, habe vom Vatikan die nötige Unbedenklichkeitserklärung ("Nihil obstat") erhalten und Pater Wucherpfennig "mit sofortiger Wirkung zum Rektor der Hochschule Sankt Georgen ernannt", hieß es.
Mit einer überraschenden Intervention des Vatikan hat die Herbsttagung der US-Bischöfe begonnen. Auf Bitten von Papst Franziskus verschieben die Bischöfe die Verabschiedung von Maßnahmen zum Umgang mit dem Missbrauchskandal. Der Vorsitzende der US-Bischofsonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, erklärte am Montag zur Überraschung der versammelten Amtskollegen, der Vatikan habe darum gebeten, das für Februar geplante Welttreffen der Bischöfe im Vatikan abzuwarten. „Auf Veranlassung des Heiligen Stuhls werden wir nicht über die beiden Aktionspläne abstimmen“, so DiNardo.
Der in den chilenischen Missbrauchsskandal involvierte Kardinal Francisco Javier Errazuriz soll laut Medienspekulationen einen Rückzug aus dem engsten Beratergremium um Papst Franziskus vorbereiten. Nach Informationen der spanischen Internetseite Religion Digital hielt sich der 85-jährige Kardinal am Wochenende inkognito in Rom auf. Anlass sei womöglich, dass Errazuriz einer Entlassung aus dem Kardinalsrat zuvorkommen wolle. Das nächste Treffen des „K9“ genannten Gremiums findet vom 10. bis 12. Dezember in Rom statt.
In China sind vier katholische Priester laut Medienberichten in Polizeigewahrsam genommen worden. Die der Untergrundkirche zugerechneten Geistlichen hätten ihre Registrierung bei der regierungsnahen „Patriotischen Vereinigung“ verweigert, berichtet der Pressedienst „Asianews“ (Montag). Einer der Priester sei per behördlichem Hausarrest isoliert worden.
Mit einer Messe im Petersdom ist am Sonntag im Vatikan die Bischofssynode zu Jugendthemen zu Ende gegangen. Neben den beratenden Bischöfen und Kardinälen aus aller Welt nahmen Tausende vor allem junge Gläubige an dem Gottesdienst teil. In seiner Predigt bat Papst Franziskus die Jugendlichen um Entschuldigung dafür, dass die Kirche ihnen oft nicht zugehört habe. Zugleich mahnte er, stärker auf junge Menschen zuzugehen und dabei „weder doktrinär noch moralistisch“ zu sein.