Kardinal Gerhard Ludwig Müller warnt die katholische Kirche vor einer Orientierung an „Zeitgeist“ und „Mainstream“. Eine „Reform der Kirche gibt es nur als Erneuerung in Christus“, schreibt der frühere Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation in seinem seit gestern erhältlichen Buch „Römische Begegnungen“. Es brauche „mehr Glaube und Zeugnis, weniger Politik, Intrigen und Machtspiele“. Auch sei es falsch zu glauben, den „göttlichen Intellekt, der die Vernunft in Person ist“, zur Räson bringen zu müssen.
Der Vatikan hat bestürzt auf den Tod des französischen Koma-Patienten Vincent Lambert reagiert. Vatikansprecher Alessandro Gisotti sprach von einem „schmerzhaften Fall“ und zitierte Papst Franziskus mit den Worten, Herr über das Leben sei allein Gott: „Es ist daher unsere Pflicht, es immer vom Anfang bis zum natürlichen Ende zu bewahren und keiner Wegwerfkultur zu erliegen.“
Das Rätselraten um das Verschwinden der Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi vor 36 Jahren geht weiter. Grabungsarbeiten auf dem deutschen Friedhof im Vatikan, wo die Vermisste laut einem anonymen Hinweis bestattet worden sein sollte, verliefen negativ: „Weder wurden menschliche Überreste noch Urnen gefunden“, teilte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Donnerstagmittag mit.
In Ägypten steht offenbar ein Entwurf für ein Personenstandsgesetz für Christen kurz vor dem Abschluss. Nach der Zustimmung der koptisch-orthodoxen sowie der evangelischen Kirchen stehe noch die Zustimmung aus dem Vatikan aus, berichtet das koptische ägyptische Nachrichtenportal „Watani“.
Eine außergewöhnliche Begegnung am bestgeschützten Ort der Vatikanischen Gärten: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. traf sich mit Massimo Franco, einem Redakteur der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. Wie der Journalist die Begegnung erlebt hat, beschrieb er jetzt in einem viel beachteten Artikel. Mit freundlicher Genehmigung des „Corriere“ veröffentlicht unsere Zeitung daraus Auszüge, die Redakteurin Romana Kröling für uns übersetzt hat.
Papst Franziskus hat am Montag im Petersdom eine Messe mit ehemaligen Bootsflüchtlingen und mit Seenotrettern gefeiert. Dabei prangerte er die Verhältnisse in Auffanglagern an und betete für die Opfer von Schiffbrüchen im Mittelmeer. Zu der Messe waren nach Vatikanangaben nur 250 ausgewählte Personen eingeladen.
Umweltschutz, weltweite Krisen und verstärkte Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich waren Themen des etwa einstündigen Gesprächs von Papst Franziskus und Russlands Präsident Wladimir Putin. Konkret sei es um die Lage in Syrien, Venezuela und der Ukraine gegangen, teilte der Vatikan nach dem Treffen am Donnerstag mit. Am Freitag kommt die Führung der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine zu schon länger vereinbarten zweitägigen Gesprächen in den Vatikan.
Im Rahmen von Ermittlungen zu dem 1983 verschwundenen Mädchen Emanuela Orlandi will der Vatikan zwei Gräber öffnen. Die Öffnung soll am 11. Juli auf dem Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder, dem Campo Santo Teutonico im Vatikan, erfolgen. „Die Initiative des Vatikans betrifft ausschließlich die Prüfung eines eventuellen Begräbnisses von Emanuela Orlandi auf dem Gebiet des Vatikanstaats“, erklärte Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti.
Vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals hat der Vatikan die Unverletzlichkeit des Beichtgeheimnisses bekräftigt. Der vatikanische Gerichtshof der Pönitentiarie verwahrt sich in einer Stellungnahme gegen Erwartungen, die katholische Kirche müsse ihre Rechtsordnung an jene einzelner Staaten anpassen. Zugleich betonte der Leiter des Gerichts, Kardinal Mauro Piacenza, das Festhalten am Beichtgeheimnis stelle keine Rechtfertigung von oder Toleranz gegenüber Missbrauch dar.
Nach den Worten von Benedikt XVI. gibt es „nur einen Papst, und das ist Franziskus“. Dies sei die übliche Entgegnung des früheren Katholikenoberhaupts auf Versuche von konservativer Seite, ihn für Kritik an Papst Franziskus einzuspannen, berichtete der italienische „Corriere della Sera“ über Benedikt XVI. Für das Porträt hatte die Zeitung mit dem 92-Jährigen im Vatikan gesprochen.
Mit dem vorläufigen Abschluss der Kurienreform durch Papst Franziskus ist wohl erst zum Jahresende zu rechnen. Das teilte der Sekretär des mit der Reform beauftragten Kardinalsrates, Bischof Marcello Semeraro, am Donnerstag vor Journalisten mit. Bis zum Herbst würden Rückmeldungen der Bischofskonferenzen und Ordensleitungen erwartet, die gesichtet und gegebenenfalls eingearbeitet werden müssten.
Der Vatikan will auf der kommenden Amazonien-Synode eine Debatte über verheiratete Priester und Leitungsaufgaben für katholische Laien führen. Das geht aus dem Arbeitsdokument hervor, das am Montag im Vatikan vorgestellt wurde. Der Untersekretär der Bischofssynode, Fabio Fabene, betonte zugleich, Papst Franziskus habe eine allgemeine Aufhebung der Zölibatspflicht ausgeschlossen. Hauptthemen des Bischofstreffens vom 6. bis 27. Oktober in Rom sind Umweltschutz und Indigenen-Rechte in der Amazonasregion sowie seelsorgliche Herausforderungen der Kirche.
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper (86) hat die Haltung von Papst Franziskus gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen verteidigt. „Papst Franziskus hat ja die Lehre von der Sakramentalität und von der Unauflöslichkeit überhaupt nicht in Frage gestellt. Er steht völlig auf dem Boden der Tradition“, sagte der frühere Bischof von Rottenburg-Stuttgart in einem Interview mit dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de zu seinem 30-jährigen Bischofsjubiläum am heutigen Montag.
Der Vatikan setzt auf Elektromobilität: Künftig sollen 20 Ladestationen für Elektro- und Hybridelektrofahrzeuge im Vatikan installiert werden.
Der Vatikan hat die Vereinten Nationen in ihrem Bestreben bestärkt, Gotteshäuser und andere religiöse Einrichtungen besser zu schützen. Weltweit hätten Intoleranz sowie Diskriminierung und Verfolgung von Menschen aufgrund ihres Glaubens zugenommen - „bis hin zu Genozid“, sagte der Botschafter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardito Auza, nach Angaben des Portals „Vatican News“.
Die Gender-Ideologie, die den Unterschied und die natürliche und gegenseitige Ergänzung von Mann und Frau leugnet, ist nicht hinnehmbar. Das steht in einem Dokument der vatikanischen Bildungskongregation, das am Montag veröffentlicht wurde.
Zwei ungewöhnliche Fußballteams sind in Rom aufeinandergetroffen: Die deutsche Nationalmannschaft der Winzer, „Weinelf“, trat in Rom bei einem Freundschaftsspiel gegen die Auswahl des Vatikans an. Drei Minuten vor Schlusspfiff konnte das Vatikan-Team durch einen Elfmeter zum Endstand von 1:1 ausgleichen, berichtete Weinelf-Präsident Robert Lönarz. Mit dem Ergebnis lasse sich gut leben, da das Spiel sportlich auf Augenhöhe gewesen sei.
Für den Vatikan ist Latein keinesfalls eine „tote Sprache“: Der Radiosender des Papstes, Radio Vaticana, bringt ab sofort eine Nachrichtensendung auf Latein. Sie trägt den Titel „Hebdomada Papae. Notitiae vaticanae latine redditae“ (Die Woche des Papstes. Vatikanische Nachrichten in lateinischer Sprache), wie die Internetseite „Vatican News“ am Donnerstag ankündigte.
Papst Franziskus hat den verstorbenen italienischen Bioethiker Kardinal Elio Sgreccia (90) gewürdigt. Der frühere Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben machte sich vor allem als Fachmann des Vatikan für bioethische Fragen einen Namen. Er erinnere sich dankbar an den großmütigen Dienst des Kardinals für die Kirche, heißt es in einem Beileidsschreiben des Papstes an die Nichte des Verstorbenen, das der Vatikan am Mittwochabend veröffentlichte.
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper ist laut eigenem Bekunden gespannt auf mögliche Ergebnisse der von den deutschen Bischöfen angekündigten Reformdebatte. Zugleich zeigte er sich in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstag) skeptisch mit Blick auf die Beschlussfähigkeit zu Fragen von gesamtkirchlicher Tragweite im Rahmen des angestrebten „synodalen Weges“, der zudem bisher noch nicht klar definiert sei. Verbindliche Beschlüsse könne hier nur eine Synode „auf einer klaren kirchenrechtlichen Grundlage“ fassen.
Papst Franziskus hat sich erneut über sein Verhältnis zu seinem emeritierten Amtsvorgänger Benedikt XVI. geäußert. „Jedes Mal, wenn ich zu ihm gehe, lasse ich ihn sprechen“, sagte Franziskus am Sonntagabend bei seinem Rückflug vom rumänischen Sibiu nach Rom. „Er spricht wenig, er spricht langsam, aber mit der gleichen Tiefe wie immer“, beschrieb der Papst seinen emeritierten Vorgänger. Dieser habe „eine große Klarheit, und wenn ich ihn sprechen höre, werde ich stark“.
Ein Entwurf der von Papst Franziskus geplanten neuen Verfassung für den Vatikan ist in Teilen bekannt geworden. Das US-amerikanische Portal „National Catholic Register“ veröffentlichte am Mittwoch Auszüge aus dem Entwurf, der derzeit den katholischen Bischofskonferenzen weltweit zur Stellungnahme zugesandt ist. Demnach sollen in der römischen Kurie als zentralem Leitungsorgan der katholischen Kirche künftig mehr Laien arbeiten. Zudem gebe es eine Verlagerung von Kompetenzen an die Bischofskonferenzen.
Papst Franziskus hat die Christen aufgefordert, auf jene "menschlichen Konventionen und Traditionen" zu verzichten, die einer glaubwürdigen und transparenten Verkündigung im Weg stehen.
Es gehe dabei nicht um oberflächliche Reformen, "nur um mit der Zeit zu gehen" und jung zu erscheinen, sagte das Kirchenoberhaupt am Donnerstag im Petersdom. "Die grundlegende Reform besteht darin, aus sich herauszugehen", mahnte Franziskus in einer Messe zur Eröffnung der Generalversammlung von Caritas Internationalis, dem Dachverband von 164 nationalen Caritas-Verbänden.
Die Päpstliche Akademie für das Leben hat ein sogenanntes Weißbuch zur ganzheitlichen Begleitung am Lebensende veröffentlicht. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode betonte als Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz die christliche Hoffnung auf die Auferstehung als Teil der spirituellen Begleitung durch die Kirche.
Die Eltern des Komapatienten Vincent Lambert wollen ihn in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen. „Wir wünschen uns, dass er dieses Gefängnis verlässt“, sagte Lamberts Mutter Viviane am Dienstag laut mehreren französischen Medienberichten. Lambert brauche der Mutter zufolge „nur Liebe und Wasser“. Bevor die Versorgung am Montag ausgesetzt worden war, forderte auch der Erzbischof von Reims, Eric de Moulins-Beaufort, dass Lambert in ein Krankenhaus verlegt werde, das auf Wachkomapatienten spezialisiert ist.
Im kirchlichen Strafprozess um den Verdacht eines sexuellen Übergriffs auf eine Ordensfrau hat das höchste Vatikangericht den beschuldigten Priester freigesprochen. Es handelt sich um einen ehemaligen Abteilungsleiter der Glaubenskongregation, dem ein weibliches Mitglied des Ordens "Das Werk" einen kirchenrechtlich strafbaren Übergriff vorgeworfen hatte. Das berichtet die Monats-Zeitschrift "Herder Korrespondenz" auf ihrer Website unter Berufung auf einen Bescheid des Gerichts.
Im Vatikan hat sich ein neues Frauen-Fußballteam gebildet. Ihre erste internationale Partie wollen die Kickerinnen am 22. Juni in Wien gegen das Frauenteam FC Mariahilf spielen, wie österreichische Medien am Dienstag unter Berufung auf den vatikanischen Fußballbeauftragten Danilo Zennaro berichteten. Das österreichische Team spielt in der Wiener Landesliga, der dritthöchsten Spielklasse im dortigen Frauenfußball.
Ein Kurienkardinal muss wegen seines zivilen Ungehorsams zugunsten römischer Hausbesetzer juristische Folgen gewärtigen: Laut italienischen Medien erstattete der Netzbetreiber Areti Anzeige gegen Unbekannt, nachdem der Almosenmeister des Papstes, Kardinal Konrad Krajewski, am Wochenende einen gesperrten Stromanschluss eigenmächtig freigeschaltet hatte. Der Vorwurf lautet demnach auf Stromdiebstahl.
Eine großzügige Spende des Papstes an Migranten in Mexiko sorgt für heftige Diskussionen vor allem in den Vereinigten Staaten. Es handelt sich um einen großen Teil des Peterspfennigs – jener Spende, die weltweit gesammelt und vom Papst für wohltätige Zwecke eingesetzt wird.
Die jüngsten Äußerungen von Benedikt XVI. zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche waren nach Angaben von Kurienerzbischof Georg Gänswein mit Papst Franziskus abgestimmt. Das sagte der Privatsekretär des emeritierten Papstes in einem aktuellen ORF-Interview.
Papst Franziskus hat mehr Einsatz bei der Integration von Gehörlosen gefordert. Ausdrücklich nahm er Pfarreien in die Pflicht, Barrieren zu beseitigen, die eine aktive Beteiligung gehörloser Personen verhinderten.
Der Präsident des internationalen katholischen Missionswerks Missio München, Wolfgang Huber, drängt auf weitere Schritte zur Versöhnung der Katholiken in China. „Auch von päpstlicher Seite muss öffentlich anerkannt werden, was die Untergrundkirche Chinas bisher geleistet hat, und es muss auch das Leid öffentlich gemacht werden“, sagte der Vorsitzende des China-Zentrums in Sankt Augustin. Nur so könne letztlich Heilung geschehen.
Zu seinem Namenstag am Dienstag hat Papst Franziskus 6.000 Rosenkränze an junge Pilger aus dem Erzbistum Mailand verteilen lassen. Außerdem spendete er ein 20-Kilo-Schokoladenosterei für die Armenmensa der katholischen Caritas in Rom.
Papst Franziskus hat die heiligen Öle geweiht, die in der katholischen Kirche etwa zu Krankensalbung, Taufe oder bei Priesterweihen verwendet werden. Diese sogenannte Chrisam-Messe feiert jeder Diözesanbischof traditionell am Morgen des Gründonnerstags. Franziskus mahnte Geistliche bei der Messe im Petersdom zur Erneuerung ihres Glaubens und zur Volksnähe.
Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt XVI. am Montagnachmittag den üblichen Osterbesuch abgestattet. Dabei habe er diesem gleichzeitig persönliche Glückwünsche zum bevorstehenden Geburtstag überbracht, teilte der Vatikan im Anschluss mit. Heute vollendet der emeritierte Papst (2005-2013) seinen 92. Geburtstag. Franziskus besuchte Benedikt XVI. in dessen Residenz im Kloster „Mater Ecclesiae“ in den Vatikanischen Gärten.
Papst Franziskus hat für Organspenden geworben. Der Bedarf sei weiterhin hoch; eigene Organe für Kranke zur Verfügung zu stellen, entspreche nicht nur der sozialen Verantwortung, sondern sei auch ein Zeichen umfassender Solidarität und der Nächstenliebe. Eine Spendekultur müsse durch Information und Sensibilisierung gefördert werden, betonte er bei einem Treffen mit dem italienischen Organspenderverband am Samstag im Vatikan.
Mit Zehntausenden Pilgern hat Papst Franziskus am Sonntag die Feierlichkeiten der Karwoche in Rom eröffnet. Beim Palmsonntagsgottesdienst auf dem Petersplatz gedachte er des beginnenden Leidenswegs Jesu. In Erinnerung an dessen Einzug in Jerusalem hielten der Papst und mehrere Hundert Jugendliche zu Beginn der Messe eine Prozession mit Oliven- und Palmzweigen. Franziskus warnte in seiner Predigt vor Triumphalismus in der Kirche. Der Weg Jesu sei der Weg der Demut.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. meldet sich mit einem langen Aufsatz zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche zu Wort. In dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben ruft er zu einer „Erneuerung des Glaubens“ und zu einer neuen Hinwendung zu Gott auf, um die aktuelle Krise zu überwinden.
Das Bistum Rouen hat sein Dossier zum Seligsprechungsprozess für den 2016 ermordeten französischen Priester Jacques Hamel beim Vatikan eingereicht. Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, übergab das mehr als 11.000 Seiten umfassende Papier am Mittwoch an den Leiter der zuständigen Vatikan-Behörde, Kardinal Angelo Becciu.
Papst Franziskus hat Hochmut verurteilt.„Diese Sünde macht uns glauben, besser zu sein als andere und Gott ähnlich“, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Als gefährlichste Haltung für ein christliches Leben nannte der Papst den Stolz. Auch wer ein „intensives religiöses Leben“ führe, könne betroffen sein. Oft niste sich diese Haltung nahezu unbemerkt im Herzen der Menschen ein.
Beim Kreuzweggebet zu Karfreitag am Kolosseum in Rom will Papst Franziskus für die Opfer von Menschenhandel beten. Wie der Vatikan mitteilte, werden die Gebetstexte von der italienischen Ordensfrau Eugenia Bonetti (79) verfasst. Bonetti ist Vorsitzende der Vereinigung „Slaves no more“ und bekannt als Aktivistin gegen Menschenhandel und Sklaverei.
Der Vatikan ist in Sorge um die Religionsfreiheit auf der Welt. „Derzeit sind wir Zeuge einer kontinuierlichen Verschlechterung - wir könnten sogar sagen, eines Angriffs - auf dieses unveräußerliche Recht in vielen Teilen der Welt“, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Mittwoch im Vatikan. Oftmals blieben Verletzungen „dieses fundamentalen Rechts“ ungestraft; es gebe auch wenig Aufmerksamkeit für dieses Thema in den Medien, fügte er hinzu.
Papst Franziskus hat zum Zusammenhalt der verschiedenen Religionen aufgerufen. „Es gibt viele Religionen, einige entstehen aus der Kultur, aber immer schauen sie gen Himmel, auf Gott. Aber das, was Gott will, ist Brüderlichkeit unter uns“, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Dies gelte besonders für Muslime, „unsere Geschwister, Söhne Abrahams, wie wir“, erklärte der Papst.
Vatikanstadt – Hygienische Gründe sind nach Vatikanangaben der Grund dafür, dass Papst Franziskus bei seiner Reise in den Wallfahrtsort Loreto einigen Gläubigen den Kuss auf den Fischerring verweigerte.
Der Widerstand konservativer Kirchenvertreter gegen Papst Franziskus ist nach Worten des Vatikankenners Marco Politi enorm. Ein so aggressives Vorgehen gegen einen Papst habe er noch nie erlebt – „Und das von Seiten der Bischöfe, des Klerus und der Gläubigen!“, sagte der 72-jährige Journalist und Buchautor dem Schweizer Nachrichtenportal kath.ch. Er zitierte den italienischen Kirchenhistoriker Andrea Riccardi, wonach es in den letzten 100 Jahren nie eine so große Opposition gegen einen Papst gegeben habe.
Der heutige Papst Franziskus hat offenbar beim Konklave vor sechs Jahren auf Anhieb mehr Stimmen erhalten als zunächst angenommen. Das enthüllt der irische Vatikan-Experte Gerard O'Connell in seinem neuen Buch „The Election of Pope Francis“ (Die Wahl von Papst Franziskus). Laut O'Connells Recherchen erhielt der damalige Kardinal Jorge Mario Bergoglio bereits im ersten Wahlgang 26 gültige Stimmen. Dies berichtete am Freitag die vom Jesuitenorden herausgegebene Zeitschrift „America“ vorab.
Die Ankündigung von Papst Franziskus, die Akten für die Amtszeit von Papst Pius XII. (1939-1958) vollständig freizugeben, stößt auf ein einhellig positives Echo. Franziskus zeige mit dieser Entscheidung, dass er an engen und aufrichtigen Beziehungen zum Judentum interessiert sei, schreibt der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, in einem am Dienstag in New York veröffentlichten Brief an den Papst.
Der wegen sexuellen Missbrauchs verurteilte Kurienkardinal George Pell (77) ist in Australien in Haft genommen worden. Das ordnete am Mittwoch ein Gericht in Melbourne an, wie australische Medien berichten. Der frühere vatikanische Finanzminister war im Dezember wegen sexuellen Missbrauchs eines 13-Jährigen und sexueller Belästigung eines weiteren Jungen schuldig gesprochen worden. Ihm drohen bis zu 50 Jahre Haft. Das Strafmaß soll spätestens Mitte März verkündet werden.
Der Vatikan hat das genaue Datum für die Amazonien-Synode im Herbst bekanntgegeben. Demnach findet die Bischofsversammlung vom 6. bis zum 27. Oktober im Vatikan statt. Wie das Synodensekretariat am Montag weiter mitteilte lautet das genaue Thema: "Amazonien: neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie".
Ein Treffen der Organisatoren des Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan mit Vertretern von Opferverbänden am Mittwoch in Rom ist ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen. Besonders enttäuscht zeigten sich etliche der Betroffenen, dass der Papst nicht gekommen war. "Wenn er sich mit Hunderten Bischöfen treffen kann, warum nicht mit den Vertretern hunderter Opfer?", so Peter Isely von der Initiative "Ending Clergy Abuse" (ECA) im Anschluss vor Journalisten.
Kurz vor Beginn des Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan ist im Internet ein Offener Brief veröffentlicht worden, der zwei Kardinälen zugeschrieben wird. Das Schreiben wendet sich gegen die These von Papst Franziskus, Klerikalismus sei die Hauptursache sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Als Verfasser angegeben sind der US-Kardinal Raymond Leo Burke (70) und der emeritierte deutsche Kardinal Walter Brandmüller (90).
Vor dem Anti-Missbrauchsgipfel in Rom hat der vatikanische Chefaufklärer für Sexualverbrechen ein konsequentes Durchgreifen gegen Täter auch im Inneren des Vatikan angekündigt. Der maltesische Erzbischof Charles Scicluna sagte am Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan, dies bedeute eine kulturelle Verschiebung.
Versteckt in Kirchen, Klöstern und anderen religiösen Einrichtungen: Während der Verfolgungen durch die Nazis in Rom im Zweiten Weltkrieg haben sich etliche kirchliche Institute um die jüdische Gemeinschaft gekümmert. Erst seit wenigen Jahren sind Beweismaterial und Dokumente wieder zugänglich.
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro soll zur Lösung der Krise im Land eine Vermittlung durch den Vatikan in Erwägung ziehen. Venezuela sei offen für eine Schlichtung unter Beteiligung dritter, etwa durch "Mexiko, Uruguay, Bolivien, Russland, den Vatikan und einige europäische Regierungen", zitiert die italienische Tageszeitung "La Stampa" (Donnerstag) den Präsidenten.
Ein leitender Mitarbeiter der Römischen Glaubenskongregation hat seinen Dienst niedergelegt. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, bat der österreichische Ordensmann Hermann Geißler den Präfekten der Kongregation, Kardinal Luis Ladaria, am Montag um seine Entlassung.
Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch will der Vatikan künftig auch weltweit mobile Expertenteams einsetzen. Eine solche "Task Force" kündigte der deutsche Jesuit und Psychologe Hans Zollner am Mittwoch an. Die Teams würden sehr wahrscheinlich auf allen Kontinenten angesiedelt, sagte Zollner dem Portal "Vatican News".
Im Fall der Missbrauchs-Vorwürfe gegen den argentinischen Bischof Gustavo Zanchetta hat der Vatikan seine Position bekräftigt. Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs gegen den ranghohen Mitarbeiter der päpstlichen Güterverwaltung würden überprüft, teilte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Dienstag erneut mit. "Danach wird es Informationen zu Ergebnissen geben", heißt es weiter in dem knappen Statement. Ansonsten verwies Gisotti auf seine Erklärung vom 4. Januar: Zum Zeitpunkt der Ernennung Zanchettas zum Assessor der Güterverwaltung im Dezember 2017 seien keinerlei Vorwürfe sexuellen Missbrauchs bekannt gewesen.
Die jüngsten Neuernennungen im Pressestab sollen nach Worten des kommissarischen Pressesprechers Alessandro Gisotti die Internationalität der Pressearbeit fördern. Zudem würden „interne Ressourcen“ genutzt, sagte der 44-Jährige dem italienischen Pressedienst SIR. Dies soll laut Gisotti auch den Informationsfluss zwischen den Vatikan-Medien und dem Presseamt verbessern. Auch „Widersprüche“ in der Kommunikation sollten so verhindert werden.
Vatikanstadt – Der Vatikan hat erstmals einen eigenen Sportverein gegründet. Das Team mit dem Namen "Athletica Vaticana" besteht aus rund 60 Vatikanmitarbeitern und zwei muslimischen Migranten als Ehrenmitgliedern, wie am Donnerstag bei der Vorstellung im Vatikan bekannt wurde. "Sport, Kultur, Religion und Ethik gehören zusammen", sagte Kurienkardinal Gianfranco Ravasi. Der Leiter des päpstlichen Kulturrates verurteilte Doping, Rassismus und einen "Verfall der Ethik" im Sport; dem wolle das Vatikan-Team etwas entgegensetzen.
Vatikanstadt – Der Vatikan plant für Juni ein internationales Jugendtreffen in Rom. Dort sollen die Ergebnisse der Jugendsynode im vergangenen Oktober sowie "ein voraussichtliches nachsynodales Schreiben" beraten werden, "das der Papst bis dahin veröffentlicht haben wird", wie die Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben als Veranstalterin mitteilte. Das internationale Jugendforum findet demnach von 18. bis 22. Juni statt.