Die deutschen Bischöfe haben konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Missbrauchs in der katholischen Kirche beschlossen. In einer am Donnerstag in Fulda verbreiteten Erklärung kündigen sie unter anderem einen "transparenten Gesprächsprozess" mit Experten über den Zölibat und die Sexualmoral der Kirche an. Auch sollen die Zahlungen von Anerkennungsleistungen an Opfer überprüft werden. Zusätzlich wollen die Bischöfe externe und unabhängige Anlaufstellen zu Fragen sexuellen Missbrauchs einrichten.
Mit einer ungewöhnlichen Geste hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki an die Opfer des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche erinnert und die Kirche zu Umkehr, Reue und Buße aufgerufen. „Damit wir nicht immer nur reden, werde ich die restlichen fünf Minuten meiner Predigt schweigen“, sagte er am Mittwochmorgen in einem Gottesdienst in Fulda. Anschließend wurde in mehreren Fürbitten für die Missbrauchsopfer und deren Angehörige gebetet und an das Versagen der Kirche erinnert.
Nach der Vorstellung der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda haben sich auch mehrere katholische Bistümern zu regionalen Ergebnissen und möglichen Konsequenzen geäußert. Bischöfe und Generalvikare bekundeten am Dienstag Betroffenheit und Scham und baten die Opfer um Vergebung.
Der katholische Erzbischof Heiner Koch und der evangelische Landesbischof Markus Dröge begrüßen das neue Brandenburger Bestattungsgesetz nur in Teilen. In einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung bedauern sie, dass sich keine Mehrheit fand für die Einführung einer Bestattungspflicht für Tot- und Fehlgeborene, unabhängig von ihrem Gewicht. Positiv bewerten sie dagegen, dass die Abgeordneten mehrheitlich gegen die Möglichkeit votierten, Teile der Totenasche zu entnehmen, um daraus einen Diamanten pressen zu lassen.
Der Aachener Bischof Helmut Dieser kritisiert die Aktionen der Umweltaktivisten im Hambacher Forst - bekundet aber zugleich Verständnis für ihr Anliegen. „Der Kampf gegen die Rodung des Hambacher Forsts ist symbolisch hoch aufgeladen“, erklärte der Bischof am Montag in Aachen. „Alle langfristigen politischen und ökonomischen Fragestellungen um eine ökologisch verträgliche und nachhaltige Energiewirtschaft und die Bewahrung der Artenvielfalt, den Klimaschutz und die soziale Verträglichkeit aller Maßnahmen des Umweltschutzes werden von vielen in diesen Kampf hineinprojiziert.“ Diese seien aber durch symbolische Kämpfe nicht lösbar.
Der langjährige Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen (75) ist am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet worden. Er stand fast 17 Jahre lang an der Spitze des traditionsreichen Bistums in der Mitte Deutschlands. Bei einem festlichen Gottesdienst im Fuldaer Dom würdigte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, seinen Mitbruder als einen theologisch tief gebildeten und wachen Zeitgenossen.
Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich hinter den "Marsch für das Leben" am Samstag in Berlin gestellt. Der Konferenz-Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, dankte den Teilnehmern in einem Mittwoch veröffentlichten Grußwort für ihr "nicht nachlassendes Engagement" zum Schutz des menschlichen Lebens.
TEPL (pdr/sm) – Mit einem Pontifikalgottesdienst, vielen Angeboten und Ständen sowie einer diözesanen Preisverleihung im Blauen Saal hat das Bistum Pilsen in der Klosterkirche Tepl und auf dem Gelände rund um das Gotteshaus sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Die diözesane Wallfahrt des Bistums Pilsen nach Tepl hat in der Diözese eine lange Tradition. Dazu kamen aber nicht nur Wallfahrer aus allen Regionen des Bistums Pilsen, sondern auch Pilger aus dem Nachbar- und Partnerbistum Regensburg sowie aus weiteren Regionen Bayerns und zum Teil darüber hinaus.
Papst Franziskus will die Mitwirkung von Gläubigen bei der Leitung der Weltkirche stärken. Dazu hat er eine neue Ordnung für Bischofssynoden erlassen, die am Dienstag im Vatikan vorgestellt wurde. Solche mehrwöchigen Versammlungen beruft der Papst ein, um mit den Bischöfen über bestimmte Themen zu beraten. Anfang Oktober etwa beginnt im Vatikan eine dreiwöchige Synode zum Thema Jugend.
Der Vorsitzende der Ungarischen Bischofskonferenz hat die umstrittene Haltung der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban in Sachen Migrationspolitik verteidigt. "Es mag einige fragwürdige Punkte geben, aber die Regierung versucht, Europa und das Land selbst zu verteidigen", wird Bischof Andras Veres von Györ vom Pressedienst der italienischen Bischöfe SIR (Montag) zitiert.
Zum 150-jährigen Bestehen des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland (ZdK) hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick daran erinnert, dass alle Getauften die Kirche bilden. Bei der Gründung sei es ebenso eine Tatsache gewesen wie zuvor und auch heute, dass die Kirche in Deutschland keine Klerikerkirche sei, sagte Schick am Donnerstagabend in einem Festgottesdienst im Bamberger Dom. Das ZdK sei vor 150 Jahren in Bamberg ins Leben gerufen worden, nicht um das Wirken der deutschen Katholiken zu initiieren, sondern um es zu bündeln und effektiver zu machen.
Papst Franziskus will sich im Februar mit den Chefs der weltweiten katholischen Bischofskonferenzen im Vatikan über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche beraten. Das Treffen "zum Thema Kinderschutz" finde vom 21. bis 24. Februar im Vatikan statt, sagte die vatikanische Vizesprecherin Paloma Garcia Ovejero am Mittwoch.
Eigentlich wollten die Bischöfe die Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche am 25. September vorstellen. Einige Medien berichten nun vorab über erste Ergebnisse. Ein Blick auf die Studie und ihre Geschichte.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat den aktuellen Konflikt in der katholischen Kirche als "besonders schmerzhaft" bezeichnet. Man könne fast von einem "Krieg in der Kirche" sprechen, wenn Bischöfe und Kardinäle gegen und für den Papst Position bezögen, "und dahinter das erschütternde Drama über Missbrauch in der Kirche", sagte er am Sonntagnachmittag im Wiener Stephansdom.
Der Bischof von 's-Hertogenbosch, Gerard de Korte, hat die Mitglieder seines Bistums aufgerufen, der katholischen Kirche trotz Missbrauchsskandalen treu zu bleiben. "In diesen Tagen der Krise wird unsere Solidarität mit der Kirche auf die Probe gestellt", schreibt der Bischof in einem Brief, den er an die Pfarreien verschickte. Er soll am Wochenende in der Messe verlesen werden.
Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, hat sich in der aktuellen Debatte um die Organspende zu Wort gemeldet. „Wir brauchen mehr Organspender“, schreibt Fürst auf Twitter. Er sei jedoch gegen die Widerspruchsregel, so der Bischof, der auch Vorsitzender der Bioethik-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, unter Verweis auf eine entsprechende Handreichung der Bischöfe. „Organspende ist eine besondere Form der Nächstenliebe und muss frei bleiben von jedem sozialen Druck“, betont Fürst.
Zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch fordert der Münsteraner Bischof Felix Genn einen Abschied vom Klerikalismus. Zurecht habe Papst Franziskus beklagt, dass sexueller Missbrauch durch die Haltung des Klerikalismus begünstigt werde, sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Münster. Genn forderte, „dass Priester und auch Bischöfe in der katholischen Kirche an vielen Stellen Macht und Einfluss abgeben“. Stattdessen brauche es ein neues Verhältnis zwischen Laien und Priestern, Haupt- und Ehrenamtlichen sowie von Männern und Frauen. „Wir brauchen Veränderungen“, so Genn.
Die deutschen Bischöfe plädieren in Zeiten von Fake News für Qualitätsjournalismus. Es brauche einen "qualitätsbetonten Journalismus, der sich - trotz Alltagshektik und Druck in den Redaktionen - die Zeit der klugen und aufmerksamen, tiefgreifenden und engagierten Recherche nimmt und zunächst der Wahrheit auf den Grund geht", erklärte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, am Dienstag in Bonn. Der Stuttgarter Bischof äußerte sich mit Blick auf den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel, den die katholische Kirche in Deutschland am Sonntag begeht.
Mehrere deutsche Bischöfe haben angesichts massiver Kritik Papst Franziskus den Rücken gestärkt. Der Passauer Bischof Stefan Oster schreibt auf seiner Internetseite, er sehe keinen Papst, der die Lehre umstürzen oder sein eigenes Süppchen kochen wolle. „Ich sehe einen, der die Kirche konsequent in einen Weg der Erneuerung führen will, die weder einfach liberal noch konservativ ist.“ Oster bezieht sich ausdrücklich auf Vorwürfe von Erzbischof Carlo Maria Vigano, Franziskus habe in der Missbrauchsaffäre um Kardinal Theodore McCarrick mehr und früher Bescheid gewusst als später bekannt.
Fast vier Stunden dauerte die Weihe von Hildesheims neuem Bischof Heiner Wilmer. Er begeisterte die vielen Tausend Besucher - und kündigte an, auch vor dem schwierigen Thema Missbrauch nicht zurückzuschrecken.
Die Christen müssen sich nach Auffassung von Dresdens Altbischof Joachim Reinelt eindeutig vom Extremismus distanzieren. Sie müssten sich entscheiden, "auf welche Seite sie sich stellen", sagte Reinelt am Donnerstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zu den Vorfällen von Chemnitz. Reinelt leitete von 1988 bis 2012 das Bistum Dresden-Meißen.
Das Bistum Hildesheim bekommt einen neuen Oberhirten. Der Ordenspriester Heiner Wilmer (57) wird am Samstag zum 71. Bischof der Diözese geweiht und in sein Amt eingeführt. Zu der rund dreistündigen Feier, die ab 10.00 Uhr im Mariendom stattfindet, werden mehrere tausend Gäste erwartet, teilte das Bistum Hildesheim mit.
Dresdens Bischof Heinrich Timmerevers hat die gewaltsamen Ausschreitungen in Chemnitz scharf verurteilt. „Eine Straftat darf nicht dazu instrumentalisiert werden, gegen ganze Volksgruppen Wut zu schüren - das gilt erst recht, wenn diese Straftat noch nicht vollständig aufgeklärt ist“, sagte Timmerevers am Dienstag auf Anfrage. Die Messerstecherei, bei der am Sonntag ein 35-jähriger Mann starb, müsse mit rechtsstaatlichen Mitteln geahndet werden. „Sie kann aber niemals rechtfertigen, dass sich Bürger zu fremdenfeindlichen, menschenverachtenden und volksverhetzenden Demonstrationen zusammenrotten.“
Das öffentliche Eintreten für die Demokratie gehört aus Sicht des katholischen Militärbischofs Franz-Josef Overbeck zu den wichtigsten Pflichten der Kirchen. "Ein menschenrechtlich fundierter, demokratischer Rechts- und Sozialstaat ist keine unverlierbare Errungenschaft", sagte Overbeck am Montagabend bei einer Veranstaltung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung unter dem Titel "Widerstand aus christlicher Erinnerung" zur Bedeutung der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat Kirche und Gesellschaft aufgerufen, die Gleichberechtigung von Mann und Frau engagierter zu verwirklichen. Trotz ihrer Verschiedenheit stünden für die Kirche die gleiche Würde und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen außer Frage, sagte Schick am Sonntag in seiner Predigt im oberfränkischen Reundorf. Dabei räumte er ein, dass die Kirche dies „leider Gottes“ nicht immer verwirkliche, „und auch jetzt sind wir in der Realität hinter dieser Forderung zurück“.
In der kontroversen Debatte über den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner hofft der Passauer Bischof Stefan Oster nach eigenem Bekunden auf eine einheitliche Lösung. Er sagte im Interview der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag) zudem, er sei dankbar, „dass wir in der Konferenz eine sachliche Debatte über das Thema hinbekommen“. Er habe den Eindruck, „dass in den Medien - das liegt in deren Natur und in deren Geschwindigkeit - das Thema Emotionalisierung und Polarisierung viel stärker ist, als es dann de facto in der Bischofskonferenz stattfindet“.
Der emeritierte Kölner Weihbischof Manfred Melzer ist am Donnerstag im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit in Frechen gestorben. Das teilte das Erzbistum Köln mit. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki würdigte Melzer als einen „den Menschen zugewandten und engagierten Seelsorger“. Er habe das Erzbistum Köln über viele Jahre hinweg in verschiedenen Funktionen durch seine Persönlichkeit mitgeprägt.
Glückwünsche aus Staat und Kirche hat der Freiburger Alterzbischof Robert Zollitsch zu seinem 80. Geburtstag am Donnerstag erhalten. In einem in Berlin veröffentlichten Schreiben dankt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Zollitsch für dessen Wirken unter anderem als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch steht einem zusätzlichen Feiertag für Berlin positiv gegenüber. „Ich begrüße es ausdrücklich, dass die Diskussion um einen weiteren Feiertag in Berlin Fahrt aufgenommen hat“, schreibt Koch in einem Gastbeitrag für die Berliner Boulevard-Zeitung „B.Z.“ (Donnerstag). Zugleich erklärte er, dass sich die katholische Kirche, der nur zehn Prozent der Berliner angehören, nicht mit eigenen kirchlichen Feiertagsvorschlägen zu Wort melden werde.
Aus Sicht des Bostoner Kardinals Sean O'Malley ist das Verhältnis zwischen der US-amerikanischen Bischofskonferenz und Präsident Donald Trump vor allem wegen der Einwanderungspolitik angespannt. Die US-amerikanischen Bischöfe seien „sehr enttäuscht“, dass die Regierung in der Migrationspolitik „eine solch harte Linie einnimmt“, sagte O'Malley der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (August). Unter den Bischöfen herrsche in der Frage der Migration große Einigkeit, betont der Kardinal.
RODING (pdr/sm) – Anlässlich des 350-jährigen Bestehens der Wallfahrtskirche Heilbrünnl bei Roding und der damit verbundenen Wallfahrt hat Bischof Rudolf Voderholzer am vergangenen Sonntag in der Wallfahrtskirche ein Pontifikalamt gefeiert. „Viele Menschen haben hier großen Trost, eine Gebetserhörung und Heilung erfahren“, führte der Oberhirte in seiner Predigt aus und dankte allen für die Jubiläumskirche und die Wallfahrt engagierten Personen.
Ludwig Schick (68), Bamberger Erzbischof, hat zum 23. Mal das Sportabzeichen abgelegt. Am Mittwoch twitterte er die Botschaft: „Das Sportabzeichen ist auch wieder geschafft. Danke meinem treuen Mitläufer und den Prüfern.“ Zugleich räumte er ein, dass es noch nie so heiß beim Ablegen der Prüfungen gewesen sei, die Ergebnisse seien aber „dennoch passabel“. Jetzt könne das Arbeitsjahr abgeschlossen werden. In welchen Disziplinen er erfolgreich gewesen sei, verriet der fitte Kirchenmann nicht.
Der katholische Bischof von Island, David Bartimej Tencer, kommt nach Deutschland. Er besucht am 4. August die Ausstellung „Bremen und Skandinavien“ und feiert einen Gottesdienst in der Hansestadt, teilte der Katholische Gemeindeverband am Dienstag mit.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht in den Kinderhandel-Vorwürfen gegen den Mutter-Teresa-Orden ein „abgekartetes Spiel“ der indischen Regierung. Dieser gehe es seit der Machtübernahme 2014 nur darum, aus Indien wieder einen rein hinduistischen Staat zu machen, sagte der Kölner Erzbischof am Montag dem bistumseigenen Internetportal domradio.de. Die Vorwürfe gegen die christliche Minderheit seien ein beliebtes Mittel, um Stimmung zu machen. Der Erzbischof besucht derzeit Indien.
Für den am 9. Juli im Alter von 89 Jahren nach schwerer Krankheit verstorbenen Prälat Wilhelm Schätzler, von 1983 bis 1996 Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), hat Bischof Rudolf Voderholzer ein Ponti kalrequiem zelebriert.
Eine monatelange Kampagne radikaler Abtreibungsgegner gegen den Limburger Bischof Georg Bätzing wird zu einem Fall für die Justiz. Vor dem Frankfurter Landgericht sind zwei Unterlassungsklagen Bätzings eingereicht worden, wie Bistumssprecher Stephan Schnelle am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Die Klagen richten sich den Angaben zufolge gegen einen Verantwortlichen der „Deutschen Zentrumspartei“ und gegen einen Online-Journalisten. Der Bistumssprecher bestätigte insoweit einen Bericht der „Frankfurter Neuen Presse“ (Dienstag).
Der französische Erzbischof Dominique Lebrun (61) hat einen ungewöhnlichen Werdegang: Bevor er Priester wurde, war er jahrelang Schiedsrichter in Diensten von Frankreichs Nationalem Fußballverband FFF. Im Interview am Tag nach Frankreichs WM-Sieg spricht der Erzbischof von Rouen fachmännisch über Fußball und Fouls, Vorbilder und Verlierer.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat rund 500 Ehepaaren, die seit 50 Jahren verheiratet sind, zum Abschluss der Willibaldswoche für ihre Treue gedankt. Sie hätten in ihren Ehen ständig an einer Kultur des Herzens und der Liebe gebaut, sagte Hanke in seiner Predigt am Samstag. Dies sollten sie auch ihren Kindern und vor allem Enkeln vermitteln, „die in der Mentalität einer Wegwerfgesellschaft heranwachsen, in der der Mitmensch austauschbar wird als Einwegmensch“.
Im Streit um die Entschädigung für enteignetes Kircheneigentum in Tschechien ruft der Bischof von Pilsen, Tomas Holub, die neue Regierung zur Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit auf. Er verstehe, dass die Aufschnürung des Themas unter dem populistischen Aspekt „sehr sympathisch“ sein könne, sagte Holub im Interview der Zeitung „Lidove noviny“. Auch aus dem Blickwinkel des politischen Pragmatismus sei das verständlich. Wenn die tschechische Politik aber die minimale Ambition habe, ein Rechtsstaat zu bleiben, sei dies jedoch „unannehmbar“.
Die Verhandlungen des Erzbistums Hamburg mit der Initiative „Hamburger Schulgenossenschaft“ sind endgültig gescheitert. Erzbischof Stefan Heße teilte seine Entscheidung den Initiatoren der Genossenschaft, Christian Bernzen und Nikolas Hill, am Donnerstag in einem persönlichen Gespräch mit, wie das Erzbistum bekanntgab.
Der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige sieht die Kirche in der Frage, ob in Einzelfällen auch nichtkatholische Ehepartner zur Kommunion zugelassen werden können, auf einem gutem Weg. Einen Flickenteppich aufgrund unterschiedlicher Regelungen in den verschiedenen Bistümern befürchte er nicht, sagte Feige am Dienstag im Deutschlandfunk. Zugleich räumte er ein, dass unterschiedliche Entscheidungen „nicht sehr glücklich“ wären.
Der katholische Jugendbischof Stefan Oster will künftig Glaubensfragen auf dem Youtube-Kanal seines Bistums Passau beantworten. „In ein paar Tagen“ werde die erste Staffel der neuen Serie „Osterfragen!“ an den Start gehen, kündigte der Bischof am Montag an. Jede Woche sollen dazu neue Clips in einer Länge von drei bis fünf Minuten erscheinen.
Nach zweitägigen Beratungen in Berlin ringen die deutschen Bischöfe weiter um eine gemeinsame Lösung beim Thema Kommunion. Eine im Februar mehrheitlich verabschiedete Handreichung, wonach evangelische Ehepartner im Einzelfall die Kommunion empfangen können, wird „nicht als Dokument der Bischofskonferenz“ erscheinen. Sie wurde jedoch am Mittwoch erstmals als „Orientierungshilfe“ veröffentlicht.
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki drückt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der anstehenden Weltmeisterschaft in Russland die Daumen. Hinter der Mission Titelverteidigung sehe er aber noch „einige Fragezeichen“, sagte Woelki im Kölner domradio: „Vielleicht warten wir einfach mal die Vorrunde ab!“
Im Kommunionstreit der katholischen deutschen Bischöfe sendet der Passauer Bischof Stefan Oster versöhnliche Signale an die Mehrheit. Aus seiner Sicht gibt es "keine Gewinner und Verlierer". In einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur wagte Osteram Wochenende einen Ausblick, wie es jetzt weitergehen könnte. So sollten die Bischöfe sich "miteinander ehrlich fragen, was in den vergangenen Wochen gut und was weniger gut gelaufen ist".
Franz Jung (52) ist der 89. Bischof von Würzburg. Bambergs Erzbischof Ludwig weihte den früheren Generalvikar der Diözese Speyer am Sonntag im Kiliansdom. Anschließend nahm Jung sein neues Bistum mit rund 750.000 Katholiken offiziell in Besitz, indem er sich auf die Kathedra, den Bischofsstuhl, setzte. Papst Franziskus hatte Jung im Februar zum Nachfolger von Friedhelm Hofmann ernannt, der 13 Jahre lang Oberhirte in Würzburg war.
Am nächsten Sonntag muss Titelverteidiger Deutschland erstmals zeigen, ob auch diesmal bei der Weltmeisterschaft mit ihm zu rechnen ist. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, selbst begeisterter Langstreckenläufer und vielfacher Inhaber des Goldenen Sportabzeichens, zeigt sich in unserem Interview als profunder Kenner des Fußballs. Er macht sich stark für den Sport – auch und gerade aus christlicher Perspektive. Kritisch sieht der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz die Lage bei Gastgeber Russland.
AUGSBURG/OBERROTH – Das Grabmal-Bildnis des Augsburger Bischofs Wolfhard von Roth in der Konradskapelle zieht die Blicke der Dombesucher geradezu magisch an. Seine markanten Gesichtszüge wirken asketisch, streng und würdevoll zugleich und sind von einer schlichten Erhabenheit. Obwohl die Bronzefigur schon mehr als 700 Jahre alt ist, wirkt sie modern.
Die Äußerungen zum Richtungsstreit in der Frage des Kommunionempfangs für nichtkatholische Ehepartner halten weiter an. Laut Kardinal Walter Kasper geht es dabei nicht um „einen deutschen Sonderweg oder um ein deutsches Eigenkirchenwesen“. Ihn habe der Eindruck verwundert, „dass auch solche, die es besser wissen müssten, behaupten, eine Kommunion von nichtkatholischen Christen sei grundsätzlich ausgeschlossen oder müsse zumindest universalkirchlich erst geklärt werden“, schreibt Kasper in einem Gastbeitrag für das Portal katholisch.de (Donnerstag).
Der Passauer Bischof Stefan Oster sieht das jüngste Schreiben aus dem Vatikan zum Kommunionempfang für nicht-katholische Ehepartner als eine Aufforderung, „weiterhin gemeinsam und möglichst einmütig nach Wegen zu suchen, wie wir in der Ökumene vorankommen“. Denn das sei „allen ja ein bleibendes Anliegen und Verpflichtung“, sagte er am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für ihn sei der Brief klärend vor allem im Blick auf die weltkirchliche Relevanz des Themas.
Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen (75) ist nach fast siebzehn Jahren an der Spitze des Bistums aus dem Amt geschieden. Papst Franziskus nahm am Dienstag das Rücktrittsgesuch des Bischofs an, wie das Bistum mitteilte. Die Emeritierung Algermissens trat am Mittag um 12.00 Uhr in Kraft. Bis zur Wahl eines Diözesanadministrators werde zunächst Weihbischof Karlheinz Diez die Diözese leiten, hieß es.
FAHRENBERG (pdr/md) – Seit 200 Jahren kommen die Bärnauer Wallfahrer alljährlich zu Fuß „zu unserer Lieben Frau auf dem Fahrenberge“, wie es in der Stadtchronik dokumentiert ist. Am Dreifaltigkeitssonntag feierten die Wallfahrer dieses Jubiläum mit Diözesanbischof Rudolf Voderholzer in ganz ehrwürdiger Weise in der Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung“.
Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hat die Familienwallfahrt des Bistums Augsburg nach Assisi begleitet und geleitet. Julia Preuß von katholisch1.tv hat mit ihm vor Ort über seine Eindrücke gesprochen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, fordert von Politik und Wirtschaft mehr Einsatz für das Gemeinwohl. Dazu gehörten Transparenz, Partizipation und Rechtsstaatlichkeit, sagte Marxmit Bezug auf das päpstliche Lehrschreiben "Laudato si" am Donnerstag beim Empfang des Staatspräsidenten von Madagaskar, Hery Rajaonarimampianina. "Armut, Gewalt und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit lassen sich nur eindämmen, wenn die Korruption entschlossen bekämpft wird", betonte der Kardinal.
Papst Franziskus hat am Freitagmittag den Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, in Privataudienz empfangen. Das teilte der Vatikan ohne weitere Angaben mit. Über den Inhalt der Begegnung wurde bisher nichts bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass Franziskus und Woelki über die Debatte unter den deutschen Bischöfen zum Kommunionempfang gesprochen haben.
Am Samstag, 19. Mai, erhält Kardinal Christoph Schönborn auf dem Sudetendeutschen Tag in Augsburg den Europäischen Karlspreis. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft würdigt damit seinen Einsatz für die europäische Einigung und die Völkerverständigung. Im Interview mit unserer Zeitung spricht der Wiener Erzbischof über seine böhmische Herkunft und Flüchtlingsschicksale damals wie heute.
Der Vatikan will derzeit den Eichstätter Finanzskandal nicht selbst untersuchen. Das geht aus einem Schreiben der Kleruskongregation hervor, dessen Eingang die Diözese Eichstätt am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Damit reagierte der Vatikan auf eine Anzeige von 18 Katholiken gegen Bischof Gregor Maria Hanke. Es sei genau der Fall eingetreten, von dem man ausgegangen sei, sagte ein Bistumssprecher. Rom warte die Ergebnisse der staatlichen Ermittlungen ab. Zuerst hatte der „Donaukurier“ (Mittwoch) aus Ingolstadt vorab darüber berichtet.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen er in der Debatte um den Zugang zur Kommunion für nichtkatholische Ehepartner hinter dem Rücken der Deutschen Bischofskonferenz agiert habe. Er habe bereits am 16. März einen Brief an den Vorsitzenden, Kardinal Reinhard Marx, geschrieben, sagte Woelki am Freitag dem Kölner domradio. „Ich habe ihm darin meine Sorge mitgeteilt und ihm schriftlich meine persönliche Position dargelegt.“
Der Katholikentag soll sich nach Meinung des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer mit Forderungen zu Glaubensfragen zurückhalten. „Es wäre ein seltsames, ja ein falsches Signal, wenn vom Katholikentag aus nur oder vor allem die altbekannten kirchenpolitischen Forderungen in die Öffentlichkeit getragen würden“, sagte Voderholzer in seiner Predigt bei der Regensburger Bittprozession am Mittwochabend. „Insbesondere warne ich davor, jetzt aus aktuellem Anlass Druck aufzubauen in der Debatte um den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner in konfessionsverschiedenen Ehen.“
Das Erzbistum München und Freising will künftig auch Gemeinden ohne einen Pfarrer als Leitungsverantwortlichen haben. Ein entsprechendes Pilotprojekt mit einem Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen wurde in drei Pfarrverbänden in den drei Seelsorgsregionen gestartet, wie die Verantwortlichen am Montag erklärten. Eine Letztverantwortung durch den geweihten Priester gebe es dann nicht mehr. Derzeit würden Ehrenamtliche für die Leitung gesucht. Diese müssten dann sowohl eine bischöfliche als auch eine Beauftragung durch die Gemeinde haben, etwa durch die Wahl im Pfarrgemeinderat.