Nach fast drei Monaten pandemiebedingter Schließung nehmen die Vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle am Pfingstmontag den Besucherverkehr wieder auf. Besichtigungen sollen in Gruppen mit maximal zehn Personen stattfinden, wie es am Dienstag bei einer Vorab-Begehung hieß. Der Einlass erfolgt auf Voranmeldung im Viertelstundentakt. Gäste müssen eine Mund-Nase-Maske tragen, sich einer Temperaturkontrolle unterziehen und die Hände desinfizieren. Einzelheiten zum Sicherheitskonzept sollen unmittelbar vor der Eröffnung vorgestellt werden.
Der Papst hat Gläubige in aller Welt zu einer weiteren Gebetsaktion gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, wird Franziskus am Pfingstsamstag (30. Mai) ab 17.30 Uhr von der Lourdes-Grotte in den Vatikanischen Gärten aus den Rosenkranz beten. Das Ereignis, in das katholische Wallfahrtsstätten aller Kontinente einbezogen werden, wird weltweit über TV und Internet übertragen.
Kirchen und Landesregierung in Thüringen haben gemeinsam ihren Willen zum verantwortungsvollen Kampf gegen die Corona-Pandemie bekundet. "In der Krise wurde deutlich, es gibt eine gemeinsame Sorge um die Menschen in Thüringen", sagte der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr am Montag im Anschluss an das Jahresgespräch der Thüringer Landesregierung mit Spitzenvertretern der Kirchen in der Staatskanzlei in Erfurt.
Erstmals seit dem 8. März haben am sonntäglichen Angelus-Gebet des Papstes wieder Gläubige auf dem Petersplatz teilgenommen. Wie der Petersdom ist der Platz seit vergangenen Montag weitgehend geöffnet.
Juden, die zum Wallfahrtsfest Schawuot an Gebetszeiten an der Klagemauer teilnehmen wollen, können sich per Losverfahren um einen der begrenzten Plätze bewerben. Damit will die für die Stätte zuständige Western Wall Heritage Foundation die behördlichen Einschränkungen wegen das Coronavirus einhalten, berichtet der Sender "Arutz Scheva".
Vor einer Zwei-Klassen-Gesundheitspolitik Europas warnt ein Appell, der von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio initiiert worden ist. "In der Covid-19-Pandemie sind die alten Menschen in vielen europäischen Ländern wie auch anderswo in Gefahr. Die dramatischen Zahlen der Toten in Heimen lassen uns schaudern", heißt es in dem Aufruf, der in mehreren Sprache auf der Website der Gemeinschaft zu lesen ist.
Die deutschen Bischöfe fordern einen menschwürdigen Umgang mit Alten und Behinderten in der Corona-Krise. "Es gilt immer abzuwägen zwischen Zumutbarkeit, Verantwortung und Risiko auf der einen Seite und dem berechtigten Bedürfnis nach menschlicher Begegnung auf der anderen Seite", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode.
Der US-amerikanische Priester Tim Pelc, der seine Gemeinde zu Ostern coronabedingt mit Weihwasser aus einer Spielzeugpistole gesegnet hat, ist von seiner Ausrüstung überzeugt. "Liturgisch kann so eine Wasserpistole ja nur eine Notlösung sein. Aber außergewöhnliche Zeiten verlangen eben außergewöhnliche Lösungen", sagte er im Interview der "Süddeutschen Zeitung".
Die Teilnehmer des Synodalen Wegs zur Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland setzen angesichts der Corona-Pandemie zunehmend auf einen Austausch im Internet. Inzwischen tagten drei der vier Foren per Videokonferenzen, teilten die Organisatoren in Bonn mit.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) plädiert für eine Prüfung, ob Kitas und Schulen schneller für alle Kinder geöffnet werden können. "Wenn sich wirklich bewahrheiten sollte, dass Kinder eine geringere Infektions- und Ansteckungsrate haben, können wir anders über die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb diskutieren", sagte Giffey der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Allerdings gebe es noch keine gesicherten Erkenntnisse.
In vielen Teilen Deutschlands hat sich die Corona-Situation deutlich gebessert. Gastronomie und Hotels dürfen langsam wieder öffnen. Kitas und Schulen betreuen wieder mehr Kinder. Andere Länder dagegen hat die Pandemie noch voll im Griff. Keine Weltregion bleibt von den Auswirkungen verschont. Und doch gibt es Stimmen, die Corona auch Positives abgewinnen: Sie sehen durch die Pandemie Solidarität und Nächstenliebe gestärkt.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat dazu aufgerufen, angesichts der Corona-Krise Patientenverfügungen zu überprüfen. Notwendig seien individuelle Willenserklärungen, in denen Krankheitssituationen und Behandlungswünsche explizit aufgeführt werden, sagte Vorstand Eugen Brysch. "Ist das der Fall, muss die Patientenverfügung auch wegen Corona nicht geändert werden."
Der Blutritt in Weingarten kann in diesem Jahr trotz der jüngsten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen nicht in der gewohnten Form stattfinden. Es bleibt bei der Absage von Europas größter Reiterprozession, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Unter Achtung strenger Hygiene- und Abstandsregeln soll es aber am 21. und 22. Mai mehrere Festgottesdienste geben, die über das Internet übertragen werden.
Zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai haben Verbände mehr Unterstützung von Familien gefordert. "Familienarbeit hat politisch immer noch nicht den Stellenwert, den sie eigentlich haben müsste", erklärte die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele. Während in der Corona-Krise sogenannte Care-Arbeit meist unentgeltlich auf Angehörige zurückfalle, unterstütze der Staat Unternehmen mit finanziellen Hilfen, kritisierte der VdK.
Prominente Vertreter der Religionen in Deutschland haben sich am Donnerstag mit einem gemeinsamen Video am weltweiten Gebetstag gegen die Corona-Pandemie und deren Folgen beteiligt. "Wir wollen alle zusammen Gott anrufen: In dieser Zeit der Unsicherheit und Krankheit bitten wir um Deinen Schutz und Segen", betete etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing: "In Deinem Sohn Jesus Christus hast Du uns gezeigt, wie wir leben können ohne Angst, sondern in Fürsorge um andere und in der Hinwendung zu Menschen in Not."
Wie so vieles ist auch das Pilgern in diesen Corona-Zeiten schwierig geworden. Denn meist wird ja in Gruppen gepilgert und man kehrt in Herbergen ein, in denen viele andere Pilger sind – also schwierig zu realisieren gerade.
Eigentlich alle Veranstaltungen wurden seit der Corona-Pandemie abgesagt, weil sie abgesagt werden mussten. In den kommenden Wochen und Monaten ist so manches Abwägungssache.
Zum interreligiösen Fast- und Gebetstag für das Ende der Pandemie hat Papst Franziskus in seiner Frühmesse am Donnerstag aufgerufen. "Vereinen wir uns alle, Männer und Frauen jedes religiösen Bekenntnisses, heute in Gebet und Buße, um Gott um das Ende dieser Pandemie zu bitten", sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn des Gottesdienstes in seiner Residenz Santa Marta.
Kein Plärrer, keine Volksfeste keine Märkte – eine harte Zeit für die Schausteller und Fahrbetriebe. Denn ohne diese Feste gibt es keine Einnahmen.
Fünf bekannte deutsche Knabenchöre sehen sich durch Covid-19 in ihrer Existenz bedroht. Chorleiter und Manager appellierten in einer gemeinsam in Regensburg, Dresden, Windsbach, Augsburg und München veröffentlichten Erklärung an die politisch Verantwortlichen. Gebraucht würden klare Rahmenbedingungen und ein Zeitplan für die Wiederaufnahme des Probe- und Konzertbetriebs. Der monatelange Shutdown gefährde ein jahrhundertealtes Kulturgut.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die Einführung eines Immunitätsausweises trotz des Widerstands der SPD weiterhin für erforderlich. Man werde sich verstärkt mit der Frage beschäftigen müssen, "welche Einschränkungen wann für wen zulässig sind", sagte Spahn.
Der Vatikan rechnet durch die Corona-Krise mit Einnahmerückgängen von 25 bis 45 Prozent. Der Leiter des Wirtschaftssekretariats, Juan Guerrero, erklärte am Mittwoch in Rom, man stehe vor "sehr schwierigen Jahren". Schon vor der Pandemie habe die Zentralverwaltung der katholischen Kirche, der Heilige Stuhl, bezogen auf Gesamtausgaben um die 320 Millionen Euro pro Jahr ein Defizit von 60 bis 70 Millionen Euro erwirtschaftet, sagte er dem Portal Vatican News.
Die Beratungspflicht nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz und dem Paragrafen 218a Strafgesetzbuch bleibt auch während der Corona-Pandemie in Kraft. Der Familienausschuss lehnte am Mittwoch einen Antrag der Linksfraktion auf Aussetzung der Pflichtberatung ab. Für den Antrag stimmte außer den Linken die Grünen-Fraktion, alle anderen Fraktionen votierten dagegen.
Fast zwei Monate lang konnten die Gläubigen den Gottesdienst ausschließlich vor dem Bildschirm feiern – seit dieser Woche dürfen sie wieder in die Kirchen. Der erste, zumindest eingeschränkt öffentliche Gottesdienst fand schon am Montag morgen statt – natürlich unter strenger Einhaltung der Hygiene-Vorschriften.
AUGSBURG – Der ernannte Augsburger katholische Bischof Bertram Meier hat sich deutlich von dem Corona-Aufruf von Kardinal Gerhard Ludwig Müller und Erzbischof Carlo Maria Vigano distanziert. "Jeder muss in einer freiheitlichen Gesellschaft seine Meinung frei äußern dürfen, aber in unserem Bistum haben wir einen Priester an Corona verloren", sagte Meier. Weiter fügte er hinzu: "Und ich denke vor allem auch an die vielen Menschen, die in verschiedenen Altenheimen in unserer Region inzwischen nach einer Covid-19-Infektion gestorben sind."
KARLSHULD – „Das ist superprofessionell organisiert“, schwärmt Sandra Schnell, Stammesführerin der Karlshulder Pfadfinder, von der Einkaufshilfe in Coronazeiten. Die hat die Nachbarschaftshilfe „Wir füreinander“, gemeinsam mit den Pfadfindern vom Stamm Totila und der Gemeinde Karlshuld eingerichtet.
Papst Franziskus hat erneut für die Menschen gebetet, die in der Pflege tätig sind. "Wir beten heute für die Krankenschwestern und Krankenpfleger - Männer, Frauen, Jungen und Mädchen", sagte er zu Beginn seiner Frühmesse am Dienstag in seiner Residenz Santa Marta. Dabei erinnerte er an den Welttag der Pflege, der am 12. Mai begangen wird.
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat Politik und Gesellschaft vorgeworfen, nicht genügend gegen den Missbrauch von Kindern zu unternehmen. "Der Missbrauch ist selbst eine Pandemie. Wir tun in Deutschland nicht alles - weder der Bund, noch die Länder und Kommunen -, um wirklich Kinder wirksam vor sexualisierter Gewalt und auch vor Kinderpornografie zu schützen", sagte Rörig im ARD-Morgenmagazin.
Die Deutschen verlieren auch in der Corona-Krise laut einer aktuellen Studie die Klima-Probleme nicht aus dem Blick. 59 Prozent von ihnen glauben, dass die Klimaveränderung langfristig größere Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft hat als die Pandemie, wie aus einer am Montag in Osnabrück veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hervorgeht. 23 Prozent schätzten die Folgen als gleich hoch ein, 17 Prozent hielten die der Corona-Krise für größer.
AUGSBURG – Seuchen und Epidemien waren in Europa lange Zeit keine allgegenwärtige Bedrohung mehr. Erst die Corona-Pandemie erinnert daran, dass die Menschheit über Jahrhunderte immer wieder Opfer von Pest und Cholera war. Die Erkrankten wurden von diesen Seuchen zu Tausenden dahingerafft.
Papst Franziskus hat für Arbeitslose in Zeiten der Corona-Pandemie gebetet. "In diesen Tagen haben sehr viele Menschen ihre Arbeit verloren; sie wurden nicht wieder eingestellt, sie haben illegal gearbeitet", sagte er am Montag zu Beginn der Frühmesse in seiner Residenz Santa Marta. "Beten wir für unsere Brüder und Schwestern, die unter diesem Mangel an Arbeit leiden."
Die deutschen Bischöfe gehen auf Distanz zu einer Gruppe um die Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Joseph Zen Ze-kiun. Diese hatten zusammen mit Erzbischof Carlo Maria Vigano eine Warnung veröffentlicht, nach der die Corona-Pandemie genutzt werden solle, um eine Weltregierung zu schaffen, "die sich jeder Kontrolle entzieht".
Viele Seniorenheime in Deutschland dürfen am Muttertag wieder begrenzt öffnen. Doch Betreiber und Altenhilfe-Experten rieten am Freitag zu einem langsamen und rücksichtsvollen Neustart.
Brasilien entwickelt sich immer mehr zum Epizentrum der weltweiten Corona-Pandemie. Wissenschaftler befürchten, dass bereits mehr als eine Million Brasilianer infiziert sein könnte. Mitverantwortlich dafür dürfte die Haltung von Präsident Jair Bolsonaro und einflussreicher evangelikaler Sekten sein. Sie lehnen Maßnahmen gegen die Pandemie ab.
Der Münsteraner Bischof Felix Genn fordert eine gerechte Verteilung eines künftigen Impfstoffs gegen das Coronavirus. "Keine Nation ist hier 'first', auch nicht das eigene Ich, sondern die, die es am dringendsten brauchen", erklärt Genn in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben an die Gläubigen seines Bistums. Er spielt damit auf den Wahlkampfslogan "America First" (deutsch: "Amerika zuerst") von US-Präsident Donald Trump an.
Friseurbesuch, ein Spaziergang mit der Freundin, sogar Besuche in Seniorenheimen und Krankenhäusern sind ab 09.05.2020 wieder möglich. Aber Abstand halten gilt trotzdem noch und das stellt die Seelsorge weiter vor große Herausforderungen.
Auf diesen Moment haben nicht nur die Pfarrer im Bistum Augsburg wochenlang gewartet, sondern auch die Gläubigen. Nachdem die Bayerische Staatsregierung in dieser Woche die Corona-Maßnahmen gelockert haben, wird an diesem Sonntag in vielen Kirchen wieder der erste Gottesdienst seit acht Wochen stattfinden.
Die katholischen Armenpriester von Buenos Aires fordern staatliche Hilfe für die von der Corona-Krise bedrohten Slum-Bewohner. In den sogenannten Barrios der Stadt stellten die "Curas Villeros" laut einer Mitteilung eine "signifikante Zunahme" von Ansteckungen fest. Die Behörden müssten dringend mehr Präsenz zeigen; die Ausgegrenzten könnten nicht länger warten.
Nachdem die Gläubigen fast sieben Wochen lang Gottesdienst ausschließlich vor dem Bildschirm gefeiert haben, darf ab sofort wieder 'öffentlich' gefeiert werden – allerdings in beschränktem Umfang und unter Einhaltung strenger Hygiene-Auflagen.
Ab 4. Mai 2020 kann es nun also wieder losgehen mit öffentlichen Gottesdiensten, allerdings nur unter Einhaltung vieler Vorsichtsmaßnahmen. Wie kann man dafür sorgen, dass nicht zu viele Menschen in die Kirchen strömen, wie funktioniert das mit der Kommunion?
Der Intendant des Münchner Volkstheaters, Christian Stückl, will mit einem coronatauglichen Konzept mit seinen Leuten zurück auf die Bühne. Wenn wieder Fußball gespielt werden dürfe, Gottesdienste erlaubt seien und selbst die Gastronomie öffne, dann müsse auch an die Kunst gedacht werden, sagte Stückl am Mittwoch in München. Für sein Haus plane er deshalb die Sommerpause vorzuziehen, um in den kommenden Wochen einen Vorschlag unterbreiten zu können für eine mögliche Wiedereröffnung am 24. Juli 2020. Den Sommer über solle dann durchgespielt werden. Man wolle von der Politik nicht weiter auf den Herbst vertröstet werden.
Der Ruf nach Entlastungen und mehr Anerkennung für Pflegekräfte wird lauter. "Aufwertung der Pflegeberufe heißt konkret: Sechs-Stunden-Schichten, allgemein verbindliche Tariflöhne und ein Gesundheitswesen in öffentlicher Hand", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Susanne Ferschl, der "Augsburger Allgemeinen". Angesichts eines Anstiegs von Coronavirus-Infizierten im Gesundheitsbereich müsse insbesondere die Arbeitszeit rasch verkürzt werden.
Die Zahl der Meldungen von Kindesmissbrauch in Italien ist nach Angaben des Kindernottelefons "Telefono azzurro" in den vergangenen beiden Jahren rasant gestiegen. So seien 2019 im Vergleich zum Vorjahr 70 Prozent mehr Fälle gemeldet worden, teilte die Organisation (Dienstag) mit. 2018 habe es bereits eine Steigerung von 68 Prozent gegeben.
Patientenschützer haben das Vorhaben der Bundesregierung scharf kritisiert, einen Corona-Immunitätsausweis einzuführen und damit Ausnahmen von Alltags-Beschränkungen zu ermöglichen. "Der Immunitätsausweis wäre ein tiefer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Mit Blick auf die geplante Wiederaufnahme öffentlicher Gottesdienste in Italien hat Kardinal Gualtiero Bassetti seine Landsleute um Geduld gebeten. "Leider sagen uns die Statistiken, dass wir die Corona-Krise noch nicht hinter uns haben", sagte der Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz dem katholischen Pressedienst SIR.
Am Wochenende haben die Kirchen in Deutschland wieder vermehrt öffentliche Gottesdienste unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen gefeiert. So leitete nach sieben Wochen Pause Kardinal Rainer Maria Woelki die erste Messe mit Gemeinde im Kölner Dom. "Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und werden dafür Sorge tragen, dass kein Leben gefährdet ist", versicherte der Kölner Erzbischof am Sonntag. Trotz der geltenden Sicherheits- und Hygieneauflagen sei er froh, wieder Gottesdienste feiern zu können. Den Gesang der Gläubigen im Dom habe er bei dieser ersten Messe jedoch vermisst.
Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen und Einzelpersonen ruft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich dafür einzusetzen, dass niemand beim Kampf gegen das Coronavirus benachteiligt oder ausgeschlossen wird. Die Bundesregierung solle etwa bei der Online-Geberkonferenz am heutigen Montag "alles in ihrer Macht Stehende tun, damit egoistische Interessen von Staaten oder Gewinnerwartungen von Firmen nicht über das Leben von Menschen gestellt werden", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Offenen Brief.
Das Coronavirus beherrscht seit Wochen die Welt – und damit auch ein äußerst unangenehmes Gefühl: Angst. Zum Teil entwickeln Menschen krankhaft anmutende Züge, wenn sie Toilettenpapier, Desinfektionsmittel oder Lebensmittel hamstern. Der international anerkannte Angstforscher Borwin Bandelow erklärt im Exklusiv-Interview, woher Ängste kommen und ob sie nach Corona wieder vergehen.
Eltern und Kinder zahlen nach Ansicht des Familienbundes der Katholiken einen zu hohen Preis in der Corona-Krise. Eine angemessene Unterstützung von Familien durch die Politik fehle. "Während viele Eltern zwischen Sorgearbeit, Homeschooling und Erwerbsarbeit an der Belastungsgrenze auf den Burnout zusteuern, werden fehlende Beziehungen, räumliche Enge und überforderte Eltern unweigerlich Spuren in den Seelen von Kindern hinterlassen", beklagte der Präsident des Familienbundes, Ulrich Hoffmann, am Donnerstag in Berlin.
Menschen, die sich sowieso schon in einer Extremsituation befinden, leiden wohl am meisten unter der Corona-Krise: Patienten in Krankenhäusern, Gäste in Alten- und Pflegeheimen oder in Hospizen. Dort gibt es strenge Betretungsverbote.
Im Bistum Würzburg wird es auch nach dem 4. Mai bis auf weiteres keine öffentlichen Messfeiern geben. Erlaubt sind nur Gottesdienstformen ohne Kommunionspendung. "Das Wichtigste ist in der Situation der Corona-Krise der Schutz der Gesundheit der Gläubigen", heißt es in der Anlage zu einem am Mittwoch veröffentlichten Dekret des Würzburger Bischofs Franz Jung. In den meisten anderen bayerischen Bistümern soll es ab kommendem Montag wieder in beschränktem Umfang öffentliche Messen geben.
Seit Montag, dem 27. April 2020 ist es in Bayern Pflicht, an bestimmten Orten Gesichtsmasken zu tragen. Die kirchliche Hilfsorganisation „aktion hoffnung“ hat schon vor einiger Zeit damit begonnen, solche Masken herzustellen und wird mit dem Erlös daraus ein Hilfsprojekt unterstützen.
Wegen der Corona-Pandemie verschiebt die katholische Kirche die für 7. Juni geplante Seligsprechung des früheren polnischen Primas Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) auf unbestimmte Zeit. Der Vatikan habe dem zugestimmt, sagte der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz (Dienstag). Ein neuer Termin sei offen. Die Sicherheit der Menschen müsse Vorrang haben.
Corona tötet weltweit Hunderttausende. Millionen sind infiziert. Auf dem „Schwarzen Kontinent“ könnte die Pandemie besonders verheerende Folgen haben. Hier trifft das Virus auf zahlreiche Länder mit desolatem Gesundheitssystem.
Angesichts des abgeschwächten Verlaufs der Corona-Pandemie hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Länder aufgefordert, die Zahl der in den Krankenhäusern für Infizierte reservierten Intensivbetten herunterzufahren und die Kliniken schrittweise wieder für die Versorgung anderer Patienten zu öffnen. Die Entwicklung bei den Neuinfektionen lasse es zu, "ab Mai einen Teil der Krankenhauskapazitäten auch wieder für planbare Operationen zu nutzen", heißt es in einem am Dienstag vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Konzept.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) wendet sich gegen eine zu lange Schließung der Kitas und sieht in dieser Frage Dänemark als Vorbild. "Kinder und ihre Familien müssen stärker in den Fokus rücken, wenn wir über eine schrittweise Rückkehr zu etwas mehr Normalität sprechen", sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Dienstag). "Kinderschutz ist auch Gesundheitsschutz. Eine pauschale Schließung der Kitas für über 80 Prozent der Kinder bis zu den Sommerferien kann nicht die Antwort sein." Das Kindeswohl und die gute Entwicklung der Kinder müssten hier an oberster Stelle stehen.
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat eine vorsichtige Lockerung der Corona-Beschränkungen angekündigt. Ab dem 4. Mai sollen mit Mund-Nase-Maske Verwandtenbesuche möglich sein, ab dem 18. Mai Einzelhandelsgeschäfte öffnen dürfen, ab dem 1. Juni auch Bars, Restaurants und Friseursalons. Beerdigungsfeiern sind laut dem am Sonntagabend vorgestellten Regelpaket ab dem 4. Mai mit bis zu 15 nahen Angehörigen und unter Schutzauflagen erlaubt. Gemeinschaftliche Gottesdienste bleiben bis auf weiteres verboten.
STÖTTWANG – Eine bunte Mischung an Behelfsmasken kam in Stöttwang zustande, als die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Silvia Zehetbauer sowie Renate Zink aktiv wurden und in ihrem Umfeld zum Nähen von Stoffmasken aufriefen.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat angesichts der Einschränkungen vieler Grundrechte davor gewarnt, dem Schutz von Leben in der Corona-Krise alles unterzuordnen. "Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig", sagte der CDU-Politiker in einem Interview des "Tagesspiegel" (Sonntag).
Papst Franziskus hat Katholiken weltweit im Mai zu Rosenkranzgebeten gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. Angesichts der Einschränkungen solle man das häusliche Gebet wiederentdecken, schrieb das Kirchenoberhaupt in einer Botschaft am Wochenende. Die Verbundenheit als "geistliche Familie" könne helfen, "diese Prüfung zu überwinden", betonte der Papst. Der Mai wird im katholischen Brauchtum als Marienmonat begangen; traditionell finden vielerorts Rosenkranzgebete statt.