Nicht nur im Leben, sondern auch im Tod spielt die Corona Pandemie plötzlich eine Rolle: Verstorbene gelten als infektiös und müssen mit entsprechenden Schutzmaßnahmen bestatten werden.
Die wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Kirchen sieht der Prager katholische Priester Tomas Halik als "ein Zeichen Gottes und als einen Aufruf". Möglicherweise sei diese Zeit der leeren Gotteshäuser ein warnender Blick in eine nicht allzu weit entfernte Zukunft, schreibt Halik in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag).
Die italienischen Bischöfe haben betont, dass die Kirche in der Corona-Krise eng an der Seite der Gläubigen bleibe. "All unsere Priester sind weiter nahe bei den Menschen", versicherte Bischofskonferenz-Generalsekretär Stefano Russo im Interview des Pressedienstes SIR. Das gelte, obwohl bereits Dutzende Geistliche in Italien an der Viruserkrankung gestorben seien.
Zuhause bleiben und damit die Welt retten – das hört sich wohl einfacher an, als es ist. Zumal die Last auf all denjenigen Menschen liegt, die unser Leben aufrecht halten müssen.
Bleibt zuhause! Diese Aufforderung ist derzeit in fast allen Medien zu hören und zu lesen. Aber das ist – zum Beispiel für Familien mit Kindern – gar nicht so einfach umzusetzen. Keine Schule, keine Kita, keine Spielplätze.
Dürfen Alte, Kranke und Sterbende in Zeiten der Corona-Pandemie Familie und Freunde sehen? Jesuitenpater Klaus Mertes plädiert in der "Zeit" (Donnerstag) dafür, das Selbstbestimmungsrecht der Einzelnen zu respektieren. "Es ist ein fundamentales Recht jedes Menschen, in der Not Beistand zu bekommen, selbst wenn sich für ihn ein Infektionsrisiko ergibt."
Spanien wurde von der Pandemie hart getroffen. Am Wochenende verschärfte die Regierung die Ausgangssperre noch einmal. Der harte Kampf des Staats gegen das Virus ist allerdings oft auch da gnadenlos, wo einzelne Bürger gegen die erlassenen Maßnahmen verstoßen.
Händeschütteln war gestern. Der Karl-May-Verlag empfiehlt in Zeiten der eingeschränkten Kontaktsperre stattdessen den Winnetou-Gruß.
Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat sich trotz der Corona-Krise gegen pauschale Besuchsverbote und Ausgangssperren in Pflegeheimen ausgesprochen. "Es darf bei der Diskussion um den notwendigen Schutz vor Infektionen in Pflegeeinrichtungen nicht vergessen werden, dass die Menschen in den stationären Einrichtungen wohnen, dort leben und eben nicht 'verwahrt' werden", sagte Westerfellhaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).
Die Bundesärztekammer spricht sich dafür aus, für solche Personen die Kontaktsperre zu lockern, die eine Corona-Ansteckung schon überwunden haben. Dafür wäre es gut, möglichst viele Bundesbürger auf Antikörper zu testen. "Alle, die immun sind, weil sie die Infektion schon hinter sich haben, könnten dann wieder zur Arbeit gehen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen", sagte Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag).
Die Kirchensteuereinnahmen werden einem Wirtschaftsjournalisten zufolge wegen der Corona-Krise sinken. Die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland könnten im laufenden Jahr etwa 1,5 Milliarden Euro weniger einnehmen als geplant, sagte Wirtschaftsberater Ernst Dohlus am Montag auf dem Kölner Internetportal domradio.de. Die Kirchen bekämen demnach zwischen 10 und 15 Prozent weniger als angenommen.
Andrea Bocelli (61), italienischer Startenor, wird mitten in der Corona-Krise ein Konzert im Mailänder Dom geben. Der Bürgermeister der lombardischen Hauptstadt, Giuseppe Sala, teilte in seiner täglichen Video-Botschaft am Freitag mit, er habe den Künstler in einem Telefonat gebeten, nach Mailand zu kommen und an Ostern im Dom zu singen. Das Solo-Konzert mit geistlichen Stücken finde ohne Publikum statt und werde als Livestream übertragen, sagte Sala.
AUGSBURG – Augsburgs ernannter Bischof Bertram Meier hat sich gegen Kritik verwahrt, die Kirchen sollten in der Corona-Krise stärker auf das Recht der freien Religionsausübung pochen.
Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU), fordert angesichts der Zunahme der Corona-Todesfälle eine weitgehende Isolierung der Pflegeheime: "Für Pflegeeinrichtungen muss gelten: Tür zu. Nur die, die dort arbeiten, sollten reinkommen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Montag). Auch Ausgangsbeschränkungen für Pflegebedürftige seien wichtig: "Selbst Spaziergänge können problematisch sein. So hart das klingt, eine vollkommene Isolation der Einrichtungen wäre das Beste."
Die Mainzelmännchen gehen auf Distanz: Ab sofort werben die sechs Maskottchen des ZDF dafür, zu Hause zu bleiben, im Home-Office zu arbeiten und körperlichen Abstand zu halten.
Mit Blick auf das Ausmaß der Corona-Pandemie hat Papst Franziskus zu einem "Sonntag der Tränen" aufgerufen. In einem Gottesdienst in seiner Residenz Santa Marta warb er um Anteilnahme am Leiden von Betroffenen der Viruserkrankung. Auch Jesus habe sich angesichts der Krankheit und des Todes eines Freundes nicht geschämt zu weinen. Die Messe, an der nur wenige enge Mitarbeiter des Papstes teilnahmen, wurde im Internet übertragen.
Der Berliner Moraltheologe Andreas Lob-Hüdepohl hat eine Verweigerung von Beatmungsgeräten für Corona-Kranke über 80 Jahren als "absolut verwerflich" bezeichnet. Lob-Hüdepohl, der auch Mitglied des Deutschen Ethikrats ist, sagte, Alter, soziale Herkunft oder andere derartige Kriterien als alleinige Grundlage zu nehmen, sei "moralisch schlichtweg abzulehnen". Nach jüngsten Bericht erhalten im Elsass betagte Corona-Patienten wegen fehlender Ressourcen keine Beatmung mehr.
Die Verschiebung der Oberammergauer Passionsspiele auf 2022 trifft auch die Tiere. Esel Sancho und die zwei Kamele Nalani und Amira hätten eigentlich ab Mai regelmäßig ihren großen Auftritt auf der Bühne gehabt. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, holte sie Besitzerin Elke Kerler nun ab und brachte die Tiere in den heimischen Stall nach Augsburg.
Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, Franz Müntefering, hält es für möglich, dass ältere Menschen und chronisch Kranke im Zuge der Corona-Krise länger in Quarantäne bleiben müssen als andere Gruppen. "Wir haben es bisher in Deutschland geschafft, in einer extremen Ausnahmesituation mit vernünftiger und konsequenter Vorgehensweise vermeidbare Schäden zu vermeiden", sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Freitag).
Der Papst spendet 30 Beatmungsgeräte an besonders von der Corona-Krise betroffene Kliniken. Wie der Vatikan am Donnerstagabend mitteilte, wird die Aktion vom Apostolischen Almosenamt koordiniert.
Ein als wundertätig verehrtes römisches Kruzifix aus der Pestzeit ist am Donnerstag in den Vatikan gebracht worden. Laut lokalen Medien soll es am Freitag bei einem Gebet von Papst Franziskus gegen die Corona-Pandemie gezeigt werden. Das aus dem 14. Jahrhundert stammende lebensgroße Abbild des Gekreuzigten war während der Pest 1522 in Prozessionen durch Rom getragen worden, bis die Seuche nach 16 Tagen abebbte. Seit dem frühen 19. Jahrhundert hängt es in der Kirche San Marcello al Corso.
Italien ist das erste Epizentrum der Corona-Krise in Europa. Wie lebt man dort mit Ausgangssperre und Kontaktverbot? Ein Augenzeugenbericht von Luise Thiede, die seit vier Jahren in Bologna wohnt:
In Zeiten der Corona gestaltet sich der Alltag immer schwieriger. Angesichts von Schul- und Kitaschließungen, Veranstaltungsverboten und reduzierten sozialen Kontakten bleibt vielen nur die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Wie Berufsleben und Familie irgendwie unter einen Hut gebracht werden können, zeigt der sehr persönlich gefärbte Erfahrungsbericht von Rocco Thiede und Catarina Hofmann-Thiede:
In diesen Tagen ist alles anders. Die Geschäfte sind geschlossen, viele arbeiten im Homeoffice und die Kinder gehen nicht in die Kita oder Schule, sondern sind den ganzen Tag zu Hause.
Es ist täglich dieselbe Zahl, die das Pilgerbüro der spanischen Wallfahrtsstadt Santiago de Compostela derzeit meldet: die Null. Diese Null der Ankömmlinge mag vor vielen Jahren vielleicht mal als Ausnahme an einem Wintertag vorgekommen sein – nun ist sie von Dauer. Durch die Corona--Pandemie ist mit dem Zusammenbruch des öffentlichen Lebens in Spanien auch der Betrieb auf dem Jakobsweg komplett zum Erliegen gekommen.
Angesichts der raschen Entwicklung der Corona-Krise hat der Vatikan seine Anweisungen zur Karwoche und zum Osterfest aktualisiert. Demnach sind katholische Bischöfe und Priester in den betroffenen Ländern angehalten, die Gottesdienste ohne Anwesenheit von Gläubigen zu feiern. Auch die gemeinsame Feier mehrerer Geistlicher und der Austausch des Friedensgrußes sollen laut dem am Mittwoch erlassenen Dekret unterbleiben.
Angesichts der Corona-Krise hat der Vatikan besondere Empfehlungen für das Osterfest der mit Rom verbundenen Ostkirchen veröffentlicht. Alle betroffenen Kirchen seien angehalten, für die Feierlichkeiten geeignete Seuchenschutzregeln zu erlassen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben der zuständigen vatikanischen Kongregation. Die Richtlinien sollten im Einklang mit den Vorgaben der jeweiligen Länder stehen.
REGENSBURG (pdr/sm) – Am 4. Fastensonntag hat Bischof Rudolf Voderholzer die Heilige Messe im Regensburger Dom St. Peter zelebriert. Aufgrund der Corona-Epidemie konnte das Pontifikalamt nicht öffentlich gefeiert werden. Mit Bischof Voderholzer feierten lediglich die Mitglieder des Domkapitels. Über einen Livestream im Internet und das regionale Privatfernsehen konnten sich die Gläubigen jedoch geistlich der Feier anschließen. Pfarrer Christian Burkhardt übersetzte während des Gottesdienstes alle Texte simultan in Gebärdensprache.
Das Kölner Traditionsunternehmen ist vor allem für seinen Melissengeist bekannt - nun will die "KlosterfrauHealthcare Group" dem Mangel an Desinfektionsmitteln in der Corana-Krise abhelfen. "Wir sind dabei, eine unserer Produktionsanlagen auf die Herstellung von Handdesinfektionsmitteln in 0,2 Liter-Flaschen umzustellen", erklärte CEO Helmut Fabry. Die Herstellung im Zweischichtbetrieb beginne Anfang April.
Die christlichen Kirchen weltweit rufen angesichts der Corona-Pandemie für Mittwoch zu einem gemeinsamen Gebet auf. Nach einem Vorschlag von Papst Franziskus sollen Gläubige aller Konfessionen zur Mittagszeit das Vaterunser beten. Der ökumenische Weltkirchenrat in Genf unterstützte die Initiative. Das geeinte Gebet in schwerer Zeit erinnere daran, "dass wir eine menschliche Familie sind", erklärte am Dienstag der Generalsekretär des Kirchenrats, Olav Fykse Tveit.
Mit einer selbstlosen Tat hat ein italienischer Priester inmitten der Corona-Krise weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Laut Medienberichten (Dienstag) rettete der 72-Jährige einem ebenfalls am Virus erkrankten Mitpatienten das Leben, indem er ihm das eigene Beatmungsgerät überließ. Der Geistliche selbst starb wenig später an den Folgen der Krankheit.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) rechnet angesichts der Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronakrise mit einer Zunahme an häuslicher Gewalt. Viele Familien seien momentan in einer schwierigen Situation, sagte sie im RTL-"Nachtjournal". Dies könne zu einem erhöhten Konfliktpotenzial beitragen. "Umso wichtiger ist es, dass jetzt auch die Schutzeinrichtungen weiter aufrecht erhalten werden."
Caritas international rechnet mit weitreichenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die humanitäre Hilfsarbeit weltweit. Entscheidend sei die Stärkung der grundlegenden medizinischen Versorgung vor Ort, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation. So zeigten beispielsweise Erfahrungen im Umgang mit Ebola-Epidemien, dass die meisten Menschen nicht an Ebola selbst, sondern an anderen Erkrankungen gestorben seien, weil Gesundheitszentren und Hospitäler nicht mehr arbeitsfähig waren. Zugleich müsse der Schutz der eigenen Mitarbeiter Priorität haben.
In einer historischen Entscheidung stellt die Vatikan-Zeitung "Osservatore Romano" ihre Printausgabe wegen der Corona-Pandemie vorübergehend ein. Von Mittwoch an werde nur noch auf der Internetseite publiziert, berichtete die römische Tageszeitung "Messaggero" (Onlineausgabe Montag) unter Berufung auf eine interne Mitteilung von Direktor Andrea Monda. Der Großteil der Redaktion arbeite von zu Hause aus. So bald wie möglich wolle man zurück an den Kiosk. Die 1861 begründete Zeitung erschien selbst die beiden Weltkriege hindurch ohne Unterbrechung.
Der Papst hat von der Corona-Krise betroffene Unternehmer nachdrücklich aufgefordert, Kündigungen wegen der aktuellen Umsatzeinbußen zu vermeiden. In einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview des spanischen TV-Senders La Sexta sagte Franziskus: "Ein Unternehmen, das Mitarbeiter entlässt, um sich zu retten - das kann nicht die Lösung sein." Gerade in der jetzigen Notlage müsse man Menschen Schutz bieten, statt sie auf die Straße zu setzen.
Bertram Meier (59), ernannter Bischof von Augsburg, sieht die Christen durch die Pandemie in ihre Anfangszeit zurückgeworfen. Das Corona-Virus "zwingt uns zur Katakombenkirche", sagte Meieram Sonntag. "Die ersten Christen hatten keine eigenen Immobilien für Gott, sie stellten ihre Häuser ihm und ihren Schwestern und Brüdern zur Verfügung. Der Geistliche lud die Gläubigen ein, diese Tradition wiederzubeleben. "Entdecken Sie Ihre Häuser und Wohnungen als Kirchen, als Räume, wo sie mit Gott ins Gespräch kommen können." Hauskirchen seien das, was jetzt wieder gebraucht werde.
Am ersten Wochenende ganz ohne öffentliche Gottesdienste in ganz Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt haben der Papst und Bischöfe zu Solidarität und Hilfsbereitschaft aufgerufen. Außerdem luden sie zum Gebet ein. Papst Franziskus rief für Mittwoch um 12 Uhr zu einem weltweiten Vaterunser-Gebet gegen die Corona-Pandemie auf.
Im Gazastreifen sind zwei Palästinenser positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die beiden 30 und 40 Jahre alten Männer seien aus Pakistan zurückgekehrt und nach ihrer Einreise in einem Feldkrankenhaus in Rafah an der ägyptischen Grenze isoliert worden, berichten israelische Medien (Sonntagmorgen) unter Berufung auf Gesundheitsbehörden in Gaza.
Die Besucher der Grabeskirche in Jerusalem sind aufgerufen, sich an Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus zu halten. “Vermeiden Sie Frömmigkeitsakte, die physischen Kontakt wie das Berühren oder Küssen von Steinen, das Berühren von Ikonen, Gewändern oder des Personals der Basilika beinhalten könnten”, heißt es in einem Aufruf (Samstag) der drei Konfessionen, die sich die Besitzrechte an der zentralen christlichen Stätte teilen.
Wegen der Corona-Pandemie hat der Vatikan den Priestern in allen betroffenen Gebieten die Möglichkeit zur Generalabsolution erteilt. Sie können damit den anwesenden Gläubigen auch ohne Einzelbeichte die Vergebung ihrer Sünden zusprechen.
Der italienische Automobilkonzern Ferrari erwägt in der Corona-Krise, Teile der Produktion auf dringend benötigte Komponenten für Beatmungsgeräte umzustellen. Wie die Tageszeitung “Corriere della Sera” (Freitag) berichtet, könnte ein solches Projekt im Ferrari-Werk der Stadt Maranello verwirklicht werden.
Angesichts der Corona-Krise rufen die großen christlichen Kirchen in Deutschland zum Zusammenhalt auf. Jede und jeder sei von der aktuellen Lage betroffen, insbesondere die Schwachen treffe sie "mit aller Härte", heißt es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik, dass sich die drei Kirchen gemeinsam zu einer aktuellen Situation äußern.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat die Bundesregierung aufgefordert, die massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben schon jetzt klar zu befristen und ein Ausstiegsszenario vorzubereiten. "Ich glaube nicht, dass wir das, was wir jetzt tun, monatelang fortführen können. Die jetzigen Einschränkungen hält unsere Gesellschaft nicht ewig durch", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag).
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ruft besonders junge Menschen zu karitativem Handeln in der Corona-Krise auf. So könnten Firmlinge und Messdiener die Arbeit an den Tafeln verrichten, erklärte der Erzbischof am Donnerstag in Köln. Diese werde sonst oft von ehrenamtlichen Rentnern getragen, die aber nun zur Risikogruppe gehörten.
Bei seinem Morgengottesdienst am Freitag hat Papst Franziskus erneut zum besonderen Gebet für Gefängnisinsassen aufgerufen. Darüber hinaus bat er um Gottes Beistand für deren Familienangehörige. Bilder von Unruhen in italienischen Gefängnissen sind im Land noch in Erinnerung, weil die Gefangenen ihre Familien wegen der Ausgangssperre in Italien nicht empfangen durften.
Wegen der Corona-Pandemie hat RTL das Fernsehereignis "Die Passion" abgesagt. Das sogenannte Live-Event sollte ursprünglich am 8. April ab 20.15 Uhr auf dem Burgplatz in Essen stattfinden. Wegen der aktuellen Entwicklungen habe die Stadt Essen kürzlich aber eine neue Allgemeinverfügung zur Verhütung und Ausbreitung des Coronavirus erlassen, teilte RTL in Köln mit. Die Verfügung untersagt demnach auch Veranstaltungen und Personenansammlungen von mehr als 15 Menschen auf öffentlichen Flächen.
In Deutschland sind jetzt alle öffentlichen christlichen Gottesdienste wegen der Coronakrise abgesagt. Am Mittwoch setzte als letztes der 27 katholischen Bistümer Regensburg das staatliche Verbot in eine Anweisung an seine Seelsorger um.
„Lasst einander nicht allein!“ - mit diesen Worten hat sich der ernannte Bischofs von Augsburg, Prälat Bertram Meier, in dieser Woche an die Gläubigen gewandt. Ermutigende Worte, die in dieser Krise gut tun!
In der Corona-Krise hat Familienbischof Heiner Koch an die Solidarität mit besonders betroffenen Familien appelliert. "Die augenblicklich notwendigen und sehr sinnvollen, aber auch sehr restriktiven Maßnahmen zur Verlangsamung einer Corona-Pandemie verlangen von uns allen eine große Disziplin und eine noch größere Rücksichtnahme gegenüber unseren Mitmenschen, vor allem gegenüber den in besonderem Maße Schutzbedürftigen", sagte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz.
Bis zum Schluss hatte man im Bistum gehofft, die Bischofsweihe des ernannten Oberhirten Bertram Meier am kommenden Samstag durchführen zu können - zur Not im kleinsten Kreis. Doch das Corona-Virus war stärker.
Die evangelische Nordkirche hält Trauerfeiern nicht mehr in Kirchen und Kapellen ab. Kirchliche Bestattungen fänden bis auf weiteres nur noch unter freiem Himmel am Grab und im engsten Familienkreis statt, teilte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland am Dienstag in Schwerin mit. Zudem würden Trauergespräche mit Hinterbliebenen zum Schutz der Beteiligten möglichst per Telefon oder auf digitalen Wegen geführt. Auch die seelsorgerliche Begleitung für Trauernde werde vorerst über Telefon und digitale Kommunikation geleistet.
REGENSBURG (pdr/sm) – Auch für das kirchliche Leben im Bistum Regensburg bringt die Corona-Pandemie drastische Einschränkungen. Nach dem Ausrufen des Katastrophenfalls in Bayern am vergangenen Montag hat Generalvikar Michael Fuchs in Fortschreibung bestehender Hinweise an die Seelsorger im Bistum weitere Anordnungen getroffen.
Die Angst vor dem Coronavirus lähmt Deutschland und die Welt. Was die wenigsten wissen: „Corona“ ist nicht nur die Bezeichnung für einen gefährlichen Erreger, es ist auch der Name einer frühchristlichen Heiligen. Die weitgehend unbekannte Märtyrerin gilt auch noch ausgerechnet als himmlische Helferin gegen Seuchen!
Tägliche Maus und mehr Tigerente: Fernsehsender stellen ihr Kinderprogramm wegen den Schul- und Kitaschließungen aufgrund der Corona-Krise um. Der WDR werde ab Mittwoch "Die Sendung mit der Maus" täglich vormittags ausstrahlen, teilte der Sender am Wochenende in Köln mit. Seit gestern hat der SWR bereits sein Programm umgebaut. Nach der SWR3 Morningshow (Visual Radio) sei um 8 Uhr "Tigerenten Club Spezial" zu sehen, danach folgten Planet Schule und Planet Wissen.
Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, in der Corona-Krise besonders auch an alte Menschen zu denken. "Ich möchte heute für die Alten beten, die jetzt besonders leiden, in großer Einsamkeit und oft auch Furcht leben", sagte das Kirchenoberhaupt zu Beginn seiner Morgenmesse am Dienstag im Vatikan. "Gott möge unseren Großmüttern und Großvätern", die ihre Lebenserfahrung und ihr Leben anderen gewidmet habe, Kraft geben, bat der Papst. "Und auch wir sollten dies im Gebet tun."
Vor dem Hintergrund der bundesweiten Schul- und Kitaschließungen appelliert der Verein Zukunftsforum Familie (ZFF) an Arbeitgeber, Menschen mit Familienpflichten zu unterstützen und nicht mit unrealistischen Erwartungen zu überfordern. "Unsere Gesellschaft steht vor einer präzedenzlosen Herausforderung, die uns alle zu einem solidarischem Umgang auffordert", sagte die ZFF-Vorsitzende Christiane Reckmann am Montag in Berlin.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat dazu aufgerufen, professionell Pflegende "maximal und in jeglicher Hinsicht wirksam" zu unterstützen. DBfK-Präsidentin Christel Bienstein forderte die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen sowie Arbeitgeber und Führungskräfte am Montag in Berlin dazu auf, alles zu tun, um beruflich Pflegende "zu schützen, zu unterstützen und ihnen den Rücken frei zu halten".
Als erstes deutsches Bistum sagt die Diözese Münster auch alle Osterfeierlichkeiten ab. Da hinsichtlich der Corona-Epidemie mit keiner grundsätzlich veränderten Situation zu rechnen sei, würden voraussichtlich alle Feiern, Gottesdienste, Prozessionen und sonstige Veranstaltungen von Palmsonntag bis Ostermontag entfallen, teilte das Bistum am Montag in Münster mit. "Wir sind zu einer großen Solidarität herausgefordert, die bedeutet, dass wir einander Nähe zeigen, indem wir Distanz halten", schreibt Bischof Felix Genn in einem zugehörigen Hirtenwort.
Kirchenvertreter haben am Wochenende in der Corona-Krise zu Nächstenliebe und Seelsorge aufgerufen. Papst Franziskus appellierte an den Gemeinschaftssinn der Menschen. Christen sollten "den Wert der Gemeinschaft wiederentdecken und stärken, der alle Glieder der Kirche eint", sagte der Papst in einer Videoansprache zum Mittagsgebet am Sonntag. Zudem wurde bekannt, dass in einem beispiellosen Vorgang die päpstlichen Gottesdienste der Kar- und Ostertage in Rom ohne Anwesenheit von Gläubigen stattfinden werden.
Kardinal Christoph Schönborn hat das Vorgehen der österreichischen Bundesregierung in der aktuellen Corona-Krise gewürdigt. "Ich bin sehr dankbar, dass die Regierung klug vorgeht und Schritt für Schritt Maßnahmen setzt und damit Vertrauen schafft", sagte der Wiener Erzbischof am Sonntagabend in der Fernsehsendung "ZIB 2-Spezial". Es gelte, den Ernst der Lage wahrzunehmen und die Maßnahmen umzusetzen - "umso schneller wird es vorbei sein", erklärte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz.