Die süditalienische Insel Lampedusa soll bei der Aufnahme illegal eingewanderter Bootsmigranten entlastet werden. Dies wurde laut Medienberichten bei einem Krisentreffen in Rom vereinbart. Demnach sollen rund 1.200 Personen aus einem überfüllten Auffanglager auf Schiffe verlegt werden. An Bord ist zunächst eine zweiwöchige Corona-Quarantäne vorgesehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Entscheidungen aus dem Flüchtlingsjahr 2015 erneut verteidigt. "Ich würde die wesentlichen Entscheidungen wieder so fällen", sagte sie am Freitag in Berlin. Damals hatte Merkel entschieden, die Grenzen Deutschlands nicht zu schließen und Hunderttausende Flüchtlinge ins Land kommen zu lassen.
Wegen anhaltender Gewalt im westafrikanischen Burkina Faso sind dort mittlerweile mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Genf mitteilte. Damals wurden 453.000 laut nationalen Behörden Binnenflüchtlinge gezählt.
Nach Angaben des italienischen Innenministeriums sind seit Jahresbeginn gut 14.800 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Das seien über 10.000 mehr als im Vorjahr (4.117), aber gut 3.000 weniger als 2018 (19.058). Anders als in früheren Jahren kommen mit 41 Prozent die meisten aus Tunesien. Weitere Herkunftsländer sind Bangladesch (15 Prozent), Elfenbeinküste (6 Prozent), Algerien (5 Prozent) sowie Sudan, Pakistan und Marokko mit jeweils 3 Prozent.
Die Corona-Pandemie hat Bangladesch schwer zugesetzt. Nach strikten Ausgangsbeschränkungen droht vielen Menschen nun eine Einkommenskrise. Und die Christen des Landes müssen einen schmerzlichen Verlust hinnehmen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) in Nürnberg ist bereit für eine gemeinsame Überprüfung der Vereinbarung mit den Kirchen zum Kirchenasyl. "Wir sind für alle Gespräche offen, auch für eine gemeinsame Evaluierung, wenn es zu mehr gegenseitiger Akzeptanz führt", sagte Bamf-Vizepräsidentin Ursula Gräfin Praschma. Gleichzeitig wies sie die Kritik von Kirchenseite zurück, die eingereichten Härtefälle aus dem Kirchenasyl würden nicht ausreichend geprüft. Die Verantwortlichen würdigten "die Sachverhalte individuell und sehr sorgfältig".
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki will Flüchtlinge aus griechischen Lagern in seiner Erzdiözese unterbringen. "Wir im Erzbistum Köln stehen bereit, um Menschen aufzunehmen", bekräftige der Erzbischof am Montag in Köln. Die Menschen hätten ihre Heimat nicht aufgegeben, weil sie unbedingt nach Deutschland kommen wollten, "sondern weil sie es wegen eines fürchterlichen Kriegs oder katastrophaler humanitärer Zustände nicht mehr ausgehalten haben".
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die überfüllten Flüchtlingslager in Griechenland als Schande für Europa bezeichnet und Hilfe für die Menschen gefordert. Mit Blick auf die Aufnahme der ersten 47 der rund 350 von Deutschland akzeptierten Kinder aus den Flüchtlingslagern sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Mit der Evakuierung der Kinder ist das Problem ja nicht gelöst."
Die EU-Bischofskommission Comece hat von den EU-Mitgliedstaaten Großzügigkeit bei der Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger von den griechischen Inseln gefordert. "Wie muss es sich für diejenigen anfühlen, die in den Flüchtlingslagern sind, die nichts haben, nicht einmal Medikamente gegen die saisonale Grippe?", fragte Comece-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich am Donnerstag.
Der Transfer der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus Griechenland soll offenbar nun doch schon in der kommenden Woche beginnen. Das Bundesinnenministerium teilte am Dienstagabend mit, Innenminister Horst Seehofer (CSU) habe sich mit Abgeordneten der Koalitionsfraktionen verständigt, dem Bundeskabinett vorzuschlagen, mit der Verteilung in einem ersten Schritt zügig zu beginnen und bis zu 50 Kinder und Jugendliche aufzunehmen. Das Kabinett kommt heute zusammen.
Die Situation der Menschen in Syrien scheint ausweglos: Seit neun Jahren tobt dort ein Bürgerkrieg, ein Ende ist nicht abzusehen. Das bedeutet Gewalt, Armut und Hoffnungslosigkeit für hunderttausende Menschen.
Kirchenvertreter und Hilfsorganisationen erhöhen den Druck zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland. „Die Flüchtlinge, aber auch Griechenland werden weitere Schritte der Solidarität benötigen“, kommentierte Flüchtlingsbischof Stefan Heße am Montag die Ergebnisse des Koalitionsausschusses von Sonntagnacht.
Mit scharfen Worten hat Papst Franziskus die anhaltenden Kriege im Nahen Osten und in Nordafrika verurteilt. „Krieg ist völliger Wahnsinn; es ist wahnsinnig, Häuser, Brücken, Fabriken, Krankenhäuser zu zerstören, Menschen zu töten“, sagte er am Sonntag in der süditalienischen Hafenstadt Bari. In seiner Rede vor rund 60 Bischöfen aus dem gesamten Mittelmeerraum kritisierte Franziskus zudem internationale Heuchelei. „Erst wird auf Konferenzen der Frieden beschworen, und dann kehrt man zurück, handelt weiter mit Waffen und führt Krieg.“
Es ist ruhig geworden um das Thema 'Flüchtlinge in der Region'. Andere Nachrichten haben sich in den letzten Monaten in den Vordergrund geschoben. Doch das bedeutet nicht, dass sich die Situation der Flüchtlinge hier bei uns im Bistum Augsburg beruhigt hat.
Mit Aufrufen zu Menschlichkeit beim Thema Migration ist am Sonntag die Gebetswoche für die Einheit der Christen eröffnet worden. Beim zentralen Gottesdienst in Hannover kamen als Symbole unter anderem ein Rettungsboot und beschriftete Rettungswesten zum Einsatz. Im Mittelpunkt der Feier stand das Schicksal von Menschen auf der Flucht.
Angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten wirbt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr internationale Zusammenarbeit. „Ich hoffe, dass das Erschrecken über die Eskalation der letzten Tage und die katastrophalen Folgen einen Impuls zum Umdenken gibt, zurück zum mühsamen, harten, aber so notwendigen Versuch, Vertrauen aufzubauen“, sagte er am Montag in seiner Neujahrsansprache vor dem Diplomatischen Korps in Berlin. US-Botschafter Richard Grenell nahm unterdessen nicht am Empfang teil.
Eine bundesweite Solidaritätsaktion für Flüchtlinge rund um entwendete Krippenfiguren könnte rechtliche Folgen haben. Die katholische Gemeinde Sankt Pankratius in Köln hat Anzeige wegen Diebstahls erstattet, bestätigte Pfarrer Wolfgang Fey. „Auf das Elend Geflüchteter in Lagern aufmerksam zu machen, ist ganz wichtig“, erklärte Fey. „Nur hier ist es völlig verdreht.“
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ist dankbar für die große Solidarität nach Morddrohungen im Zusammenhang mit seinem Engagement für die Seenotrettung von Flüchtlingen. Zugleich kritisierte er eine „Verrohung der Kommunikationskultur“ und kündigte an, den Einsatz zur Rettung von Migranten unvermindert fortzusetzen.
Die Lage von etwa 500 Migranten, die seit Wochen in einer Kapstädter Kirche campieren, hat sich drastisch verschlechtert. Mindestens vier betroffene Kinder starben im vergangenen Monat an Windpocken, wie der staatliche Sender SABC berichtet. Die Angst vor weiteren Ansteckungen sei aufgrund mangelnder Hygiene groß. Darüber hinaus kam es zuletzt wiederholt zu Gewalt zwischen rivalisierenden Gruppen unter den Migranten. Die Polizei bestätigte zum Jahreswechsel die Festnahme von einem der Anführer.
Zum internationalen Tag der Menschenrechte am heutigen Dienstag fordern Initiativen einen besseren Schutz von Flüchtlingen, Religionsgemeinschaften und Frauen. So rief Amnesty International zum Schutz von religiösen Minderheiten auf. „Es ist wichtig, dass Regierungen ungeachtet der Mehrheit der Glaubensgemeinschaft im eigenen Land für den Schutz von religiösen Gemeinschaften eintreten“, sagte der deutsche Generalsekretär Markus N. Beeko.
Die Hilfe des Papstes für Benachteiligte, Obdachlose und Flüchtlinge beschränkt sich nicht nur auf jene in Rom. Im Auftrag von Franziskus hat sein Beauftragter für Nothilfe in Nord- und Süditalien neue Projekte gestartet. Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski war kürzlich deshalb viel unterwegs.
Zum Auftakt eines sechstägigen Staatsbesuchs in Deutschland hat der Großmeister des Malteserordens, Fra' Giacomo Dalla Torre, den Einsatz der Bundesrepublik in der Flüchtlingskrise gelobt. „Ich bin der Bundesregierung sehr dankbar für ihre Bemühungen um die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen“, sagte er am Dienstag in Köln. „Die Herausforderung der Migration kann nur auf internationaler Ebene bewältigt werden.“
Zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge hat Papst Franziskus zum Engagement für Benachteiligte aufgerufen. Es gehe nicht nur um Migranten, betonte der Papst am Sonntag mit Verweis auf das gleichlautende Motto des Aktionstags. Aufmerksamkeit bräuchten alle Menschen, „die zusammen mit den Migranten und Flüchtlingen Opfer der Wegwerfkultur sind“.
US-Katholiken haben bei einer Protestveranstaltung in Newark ein sofortiges Ende der Trennung illegal eingereister Migrantenfamilien gefordert. Newarks Erzbischof, Kardinal Joseph Tobin, sagte bei der Demonstration am Mittwoch (Ortszeit) vor mehreren Hundert Teilnehmern, er stehe in Solidarität zu den Familien und verurteile die Behandlung ihrer Kinder, die Traumatisches erlebt hätten.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat in der Debatte um die Seenotrettung im Mittelmeer vorausschauende Maßnahmen der EU für Afrika angemahnt. „Wenn Menschen sich schon auf marode Boote begeben, um auf See hinauszufahren, dann ist das alles schon viel zu spät. Das Problem muss sehr viel früher und sehr viel entschiedener angegangen werden“, sagte er dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de.
Die Kritik am sogenannten Geordnete-Rückkehr-Gesetz reißt nicht ab. Die Regelung zur Erleichterung von Abschiebungen tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Die Diakonie Deutschland beklagte am Dienstag vor allem, dass Flüchtlinge, die in einem anderen EU-Mitgliedsstaat Schutz gefunden haben, künftig keine Sozialleistungen in Deutschland mehr erhalten sollen. Kritik kam auch von Pro Asyl und der Linkspartei.
In der Nacht zu Freitag haben vier weitere Migranten an Bord der "Open Arms" das Schiff verlassen können. Wie die Besatzung per Twitter mitteilte, mussten drei Menschen aus gesundheitlichen Gründen in Lampedusa an Land gebracht werden; ein Angehöriger durfte sie begleiten.
Im ersten Halbjahr 2019 sind 11.496 Menschen aus Deutschland abgeschoben worden. Das waren etwas weniger als im Vorjahreszeitraum (12.261), wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilt. Die wichtigsten Zielländer waren demnach Italien, Albanien, Serbien, Georgien und Frankreich. Besonders häufig waren Albaner, Serben, Russen, Georgier und Nigerianer betroffen.
Nach fünfwöchiger Sommerpause hat Papst Franziskus am Mittwoch seine wöchentlichen Generalaudienzen wieder aufgenommen. Dabei setzte er vor gut 6.000 Pilgern in der vatikanischen Audienzhalle seine Auslegung der Apostelgeschichte aus dem Neuen Testament fort. Die Art und Weise, wie die Apostel jenen Menschen begegnet seien, die damals missachtet und ausgeschlossen gewesen seien, müsse auch der Kirche heute als Vorbild dienen, so der Papst.
Das neue Rettungsschiff "Ocean Viking" der Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee zur Seenotrettung Geflüchteter im Mittelmeer hat Kurs auf die libysche Küste genommen.
Deutschland hat sich bereiterklärt, Migranten vom Schiff "Gregoretti" der italienischen Küstenwache aufzunehmen. Die Bundesregierung habe dies bereits am Freitag gegenüber der EU-Kommission erklärt, die die Gespräche dazu führe, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. Das Schiff hatte am vergangenen Donnerstag rund 140 Menschen auf dem Mittelmeer aus Seenot gerettet. Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega hatte zunächst die Einfahrt verweigert.
Die EU-Kommission begrüßt Fortschritte bei den Gesprächen über einen provisorischen Verteilungsmechanismus für auf dem Mittelmeer Gerettete. "Die EU-Kommission stehe bereit, um die Mitgliedstaaten finanziell und operationell zu unterstützen", sagte Kommissionssprecherin Natasha Bertaud in Brüssel.
Der ehemalige Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) fordert einen Abschiebestopp für ehemalige Muslime, die zum Christentum konvertiert sind. "Wir wollen erreichen, dass ähnlich wie etwa im Hinblick auf Afghanistan und Syrien die Bewertung der Lage vor Ort korrigiert wird und konvertierte Christen bis auf Weiteres nicht mehr in den Iran zurückgeschickt werden", sagte er.
Die Kirche in Mexiko hat die US-Regierung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Migranten aus Mittelamerika aufgefordert. Mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Massenabschiebung von Einwanderern ohne gültige Aufenthaltspapiere mahnte der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Rogelio Cabrera Lopez aus Monterrey, alle Entscheidungen müsse mit Respekt vor der Würde einer jeden Person getroffen werden.
Papst Franziskus hat am Montag im Petersdom eine Messe mit ehemaligen Bootsflüchtlingen und mit Seenotrettern gefeiert. Dabei prangerte er die Verhältnisse in Auffanglagern an und betete für die Opfer von Schiffbrüchen im Mittelmeer. Zu der Messe waren nach Vatikanangaben nur 250 ausgewählte Personen eingeladen.
Flüchtlingsbischof Stefan Heße beklagt fremdenfeindliche Tendenzen innerhalb der Kirche. „Auch in unseren Gemeinden gibt es mancherorts Angst vor Überfremdung, die ja auch immer Angst vor Veränderung ist“, sagte der Hamburger Erzbischof am Donnerstag in Essen. Der Umgang mit Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus sei somit auch eine Herausforderung für die kirchliche Flüchtlingshilfe, erklärte Heße beim vierten katholischen Flüchtlingsgipfel der Deutschen Bischofskonferenz.
Hilfsorganisationen reagieren erleichtert auf die Aufhebung des Hausarrests für Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete. Dies sei „ein gutes Signal“, betonte die Caritas auf Twitter: „Bedrohten Menschen zu helfen muss weiter möglich sein.“ Auch Amnesty International begrüßte die Entscheidung, die „die Rechtmäßigkeit der Arbeit von Seenotrettern und die Bedeutung des Menschenrechtsschutzes“ unterstreiche.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke begeht heute seinen 65. Geburtstag. Zu diesem Anlass erklärte er in einem Interview, er sehe sich von der 68er-Zeit „schwer geprägt“. Auch bei ihm auf dem Gymnasium sei es damals „sehr lebhaft“ zugegangen, sagte Hanke dem „Eichstätter Kurier“.
Nach der Festnahme der Kapitänin des deutschen Seenotretters „Sea-Watch 3“ erhält Carola Rackete auch Rückendeckung von den katholischen Bischöfen in Deutschland. Das Verhalten der italienischen Regierung bezeichnete der Flüchtlingsbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße, als „unannehmbar“. Solange die europäischen Staaten sich einer konsequenten Seenotrettung verweigerten oder sie nicht leisten könnten, sei die privat organisierte Rettung aus Seenot legitim und notwendig.
Papst Franziskus hat Formen „neuer Sklaverei“, etwa mit Blick auf Migranten und Flüchtlinge, Obdachlose, Jugendarbeitslosigkeit und Prostitution verurteilt. Selbst die Wirtschaftskrise habe viele nicht daran gehindert, sich auf Kosten anderer zu bereichern, schreibt er in einer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen „Welttag der Armen“. Dies erscheine besonders anomal, „je mehr wir auf den Straßen unserer Städte der großen Zahl armer Menschen gewahr werden, denen es am Lebensnotwendigen mangelt und die immer wieder schikaniert und ausgebeutet werden“.
Mit dem Hochzeitsfoto seiner aus Italien stammenden Eltern hat Papst Franziskus eine Collage zum Thema Migration vervollständigt. Bei einer Audienz für die Delegierten des Dachverbandes Caritas Internationalis am Montag im Vatikan fügte der Papst das Foto in eine Sammlung ein, die insgesamt das Porträt einer jungen Frau ergibt. Das Bildnis ist ein Element der kirchlichen Aktion „Share the Journey“, mit der auf das Schicksal und den oft beschwerlichen Weg von Flüchtlingen und Migranten aufmerksam gemacht werden soll. Vorfahren des Papstes waren nach Argentinien ausgewandert.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat zur Teilnahme am Projekt „Neustart im Team - NesT“ der Bundesregierung aufgerufen. Rund 500 schutzbedürftige Flüchtlinge könnten dabei zunächst eine sichere Einreisemöglichkeit nach Deutschland erhalten, sagte Woelki am Sonntag im kirchlichen Kölner Internetportal domradio. „Sie alle wissen, dass wir uns im Erzbistum Köln seit Jahren entschieden dafür einsetzen, dass das tausendfache Ertrinken von Flüchtenden im Mittelmeer vor unseren Augen endlich endet. Das Pilotprojekt 'NesT' ist ein Anfang“, erklärte der Kardinal.
Drei Jahre nach seinem Besuch in einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos schickt Papst Franziskus seinen Beauftragten für Sozialarbeit, Kardinal Konrad Krajewski, dorthin. Er wolle den Flüchtlingen und Migranten dort „die Solidarität und die Gedanken des Papstes überbringen“, meldete das vatikanische Portal Vatican News. Begleitet wird "Almosenmeister" Krajewski von Mittwoch bis Freitag vom Vorsitzenden der EU-Bischofskommission, dem Luxemburger Erzbischof Jean-Claude Hollerich.
AUGSBURG – „Dass ich einen Vetter habe, der ein Märtyrer ist, daran muss ich mich erst herantasten“, bekennt der Augsburger Michael Bernheim. Erst im „reifen Erwachsenenalter“ habe er überhaupt erfahren, dass es diesen Wolfgang Bernheim, den späteren Benediktinerbruder Paulus, überhaupt gegeben hat. Er ist von den Nazis in einem Arbeitslager umgebracht worden. Am 7. Mai vor 96 Jahren ist er in Augsburg geboren worden.
AUGSBURG – Sozialpolitik ist für Augsburgs Dritten Bürgermeister Stefan Kiefer (SPD) „ein Herzstück“ der Kommunalpolitik. Ob Kleinkinder, Obdachlose, Rentner, Behinderte oder Flüchtlinge: Der Sozialreferent hat mit Bürgern jeden Alters zu tun. Das berichtet er beim Redaktionsbesuch in der Katholischen SonntagsZeitung, bei dem er sich auch über ein „Erfolgsprojekt“ freut: die neue Unterkunft für obdachlose Frauen, die der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Partnerschaft mit der Stadt betreibt.
In der Debatte um die Bootsmigranten vor Lampedusa hat der Jesuiten-Flüchtlingsdienst eine schnelle Lösung gefordert. „Die inakzeptable Praxis, bedürftige Menschen auf dem Meer festzuhalten, um einen politischen Verhandlungspoker mit anderen EU-Staaten zu führen, darf sich nicht wiederholen“, erklärte das von dem katholischen Orden betriebene „Centro Astalli“ am Dienstag in Rom. Die 50 Geretteten müssten schnellstmöglich in Sicherheit gebracht werden. Libyen sei kein sicheres Land.
Die Kroatische Bischofskonferenz hofft darauf, die geplante Messe zum Gedenken an das Massaker im kärntnerischen Bleiburg von 1945 doch noch feiern zu können. Der Generalsekretär der Konferenz, Bischof Petar Palic, sagte dem Zagreber TV-Sender N1, er habe den Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, den Wiener Kardinal Christoph Schönborn, in einem Brief darum gebeten.
Gemeinsames Essen bringt Menschen einander näher und ist daher ein wichtiges Bindeglied in Familien oder im Freundeskreis. Sogar, wenn es um etwas so Großes wie Völkerverständigung oder Integration geht, gilt: Essen verbindet!
In Bangladesch wächst der Unmut über die hohe Zahl von Rohingya-Flüchtlingen. Tausende Menschen forderten bei einer Demonstration im Bezirk Cox's Bazar eine zügige Rückführung nach Rakhine in Myanmar, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews. Mehr als 5.000 Demonstranten blockierten demnach für mehrere Stunden die Zufahrtsstraße zu den großen Flüchtlingslagern.
Die katholischen Bischöfe in den USA haben den jüngsten Schritt von Präsident Donald Trump zum Bau einer Mauer an der Südgrenze des Landes verurteilt. In einer Erklärung äußerten sich die Bischöfe tief besorgt über die Tatsache, dass Trump am Freitag dazu den nationalen Notstand ausgerufen hatte. Dies laufe der klaren Absicht des Kongresses zuwider, die Mittel für den Ausbau der Grenzanlagen zwischen Mexiko und den USA zu beschränken.
Der deutsche Flüchtlingshilfeverein Sea-Eye hat sich für Zuwendungen aus dem Raum der Kirchen bedankt. Damit seien die nächsten Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer finanziell abgesichert. Ausdrücklich dankte die in Regensburg beheimatete Organisation am Donnerstag dem Münchner Kardinal Reinhard Marx, der auf ein Hilfegesuch kurzfristig eine Spende seines Erzbistums in Höhe von 50.000 Euro veranlasst habe.
Die USA bilden in den Augen vieler Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala den einzigen Ausweg aus der Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut ihrer Heimatländer. Für etwas Hoffnung auf eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder schließen sie sich in großen Gruppen zusammen und nehmen zu Fuß gefährliche Strecken auf sich. Die kirchliche Institution „Casa del Migrante“ in Guatemala versucht, den Erschöpften zu helfen.
Die Bundesregierung drängt auf Neuwahlen in Venezuela. "Wir machen als Europäer deutlich: Die Venezolanerinnen und Venezolaner müssen frei über ihre Zukunft entscheiden können. Um Frieden und Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen, braucht es einen friedlichen und glaubwürdigen politischen Prozess im Einklang mit der venezolanischen Verfassung", sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Wochenende in Berlin.
Nach den jüngsten Tragödien auf dem Mittelmeer mit insgesamt rund 170 vermissten oder toten Migranten hat Papst Franziskus zum Gebet für die Opfer aufgerufen. Zugleich mahnte er am Sonntag, auch an diejenigen zu denken, "die Verantwortung tragen, an dem was geschehen ist".
Migrantinnen und geflüchtete Frauen bilden die größte Gruppe, die sich an die katholischen Schwangerenberatungsstellen in Deutschland wenden. Insgesamt kamen laut der jüngsten Jahresübersicht 2017 rund 116.500 Frauen in eine der bundesweit etwa 500 Beratungsstellen von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen (SkF).
Die italienischen Bischöfe gehen mit Innenminister Matteo Salvini hart ins Gericht. Sie kritisieren seine „populistische Gang-art gegen Flüchtlinge“. Salvini argumentiert hingegen, nicht die Bischöfe stünden für die katholische Kirche in Italien, sondern die Katholiken insgesamt. Und jene, meint Salvini, seien auf seiner Seite. Auch versucht er, Papst Franziskus politisch zu instrumentalisieren.
LEIPHEIM – „Bei den Schwaben angekommen sah man uns recht finster an, wollt uns niemand eine Wohnung geben und da ging der Krach gleich an.“ So beschreibt Helene Hirschbrich, die aus dem Sudetenland vertrieben wurde, in einem Gedicht die Situation der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg. Diesen widmet sich die aktuelle Sonderausstellung „Heimat? Neubeginn in Leipheim nach 1945“ im Leipheimer Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente.
Washington – Mit Blick auf den Besuch von Donald Trump in Südtexas hat die prominente Ordensfrau Norma Pimentel dem US-Präsidenten einen Offenen Brief zur Lage der Flüchtlinge und Einwanderer geschrieben. Darin schildert die Direktorin der Katholischen Wohlfahrtsverbände für das Rio Grande Valley die Belastungen der aus Mexiko ankommenden Familien, die inhaftiert und anschließend mit elektronischen Fußfesseln entlassen würden.
Die Migranten von zwei Rettungsschiffen der deutschen Hilfsorganisationen Sea-Watch und Sea-Eye dürfen über Malta in die Europäische Union einreisen. Das gab Premierminister Joseph Muscat am Mittwoch bekannt. Die insgesamt 49 Migranten auf der "Sea-Watch 3" und der "Professor Albrecht Penck" hatten teils seit dem 22. Dezember auf dem Mittelmeer ausgeharrt. Kirchenvertreter zeigten sich erleichtert und dankten den Helfern. Zudem wurden erneut Forderungen nach einer gemeinsamen europäischen Lösung laut.
In der Debatte um die vor Malta blockierten Rettungsschiffe hat sich Chietis Erzbischof Bruno Forte gegen Italiens Innenminister Matteo Salvini gestellt. Menschen unter solchen Bedingungen zu helfen, sei ein „moralischer Imperativ“, sagte Forte, der auch Mitglied der Päpstlichen Akademie für Theologie ist, der Zeitung „Corriere della Sera“ (Montag). Wenn man die vorrangige Forderung nach Solidarität mit den Schwächsten vergesse, werde „jede Barbarei möglich“.