Der polnische Kurienkardinal Konrad Krajewski wird die gesamte Karwoche in Kiew verbringen. Der Papst habe ihn eigens dorthin geschickt, um mit den Menschen dort die Kar- und Ostertage zu feiern, sagte er der Zeitung "La Repubblica". Dabei bringt Krajewski nach eigenen Worten erneut einen Krankenwagen in die Ukraine. Bereits Ende März hatte er ein solches, vom Papst gesegnetes Fahrzeug ins westukrainische Lwiw (Lemberg) gefahren.
In seinen Äußerungen zum Ukraine-Krieg ist Papst Franziskus nach Aussage von Kardinal Ludwig Gerhard Müller "als moralische Autorität klipp und klar". Diplomatisch hingegen müssten der Papst und der Vatikan "einen Drahtseilakt" absolvieren. "Wie reagiere ich, um einen Diktator nicht noch mehr zu reizen?", formulierte Müller das Dilemma, wie er es sieht.
Drei Jahre nach den Anschlägen vom Ostersonntag 2019 in Sri Lanka sind deren Hintergründe noch immer nicht geklärt. Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, fordert deshalb mehr Klarheit darüber, inwieweit Regierung und Behörden mit den Terroristen zusammengearbeitet hätten. Bei den Selbstmordanschlägen auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka waren am 21. April 2019 mehr als 260 Menschen getötet worden; mehr als 400 wurden verletzt.
Der von Papst Franziskus in die Ukraine entsandte Kurienkardinal Konrad Krajewski ist zum Auftakt seines Besuchs in der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) mit ranghohen Kirchenvertretern zusammengekommen. Nach Angaben der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine empfingen ihr Oberhaupt Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von Kiew und der römisch-katholische Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki den Sozialbeauftragten des Papstes.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki bleibt nach Ende seiner Auszeit für die Öffentlichkeit zunächst abgetaucht. Diesen Samstag findet ein Gottesdienst zum Auftakt der Fastenzeit in Düsseldorf - eigentlich Woelkis zweiter geplanter öffentlicher Auftritt - ohne den Erzbischof statt. Ab kommenden Montag nimmt der Kardinal jedoch an der Frühjahrsvollversammlung der deutschen katholischen Bischöfe im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen teil. Üblicherweise predigt er in diesem Rahmen während eines Gottesdienstes. Auch dieser Auftritt fällt aus. Vergangenen Mittwoch hatte Woelki bereits beim Aschermittwochgottesdienst im Kölner Dom gefehlt.
Begleitet von Protesten hat der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki seine rund fünfmonatige Auszeit beendet und seinen Dienst wieder aufgenommen. In einer am Aschermittwoch veröffentlichten Erklärung teilte der Erzbischof mit, dass er dem Papst seinen Rücktritt angeboten habe. Franziskus werde darüber "zu gegebener Zeit" entscheiden. Das Kirchenoberhaupt habe "angeordnet", dass Woelki seinen Dienst wieder aufnehme.
Der Übergangsverwalter im Erzbistum Köln, Weihbischof Rolf Steinhäuser, verabschiedet sich zum Ende seiner Amtszeit mit einer Videobotschaft. In den vergangenen knapp fünf Monaten seien die Probleme in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese nicht gelöst worden, sagte der 69-Jährige in dem auf dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de veröffentlichten Beitrag. "Der Erzbischof und die Christen im Erzbistum liegen sich nicht in den Armen, bekennen ihre Schuld und feiern Versöhnung", sagte Steinhäuser. Viele Gräben schienen noch tiefer als zuvor.
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat seinen ersten öffentlichen Auftritt nach fast fünf Monaten Auszeit abgesagt. Der Kardinal werde zum Gottesdienst am Aschermittwoch, 2. März, im Kölner Dom nicht erscheinen, teilte das Erzbistum Köln mit. Woelki wolle nicht, dass "dieses wertvolle Ereignis von den aktuellen kirchenpolitischen Spannungen überschattet wird". Der Erzbischof kündigte allerdings einen Fastenhirtenbrief sowie eine Medienmitteilung für seine Rückkehr am 2. März an.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hält sich einem Zeitungsbericht zufolge während seiner Auszeit derzeit zu Gesprächen in Rom auf. Er sei dort am Mittwoch eingetroffen, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag) und beruft sich auf Bistumskreise. Wie weiter verlautete, ist eine Begegnung mit dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, geplant, wie es hieß. Ob es auch eine Audienz bei Papst Franziskus geben werde, sei nicht bekannt.
Der frühere Münchner Kardinal Friedrich Wetter gibt die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Landau zurück. Darüber informierte er Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU) und den Stadtrat, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Wetter wolle nicht, dass durch die Auseinandersetzungen um seine Person der Friede der Stadt gestört werde. Unberührt davon blieben die Liebe zu seiner Heimatstadt und sein Stolz, ein Landauer zu sein.
Der emeritierte Münchner Kardinal Friedrich Wetter (93) hat eine persönliche Verantwortung für Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche übernommen. In einer Stellungnahme zum Münchner Missbrauchsgutachten räumte er ein, sich vor dem Jahr 2010 nicht eingehend mit den fatalen und zerstörerischen Folgen von Missbrauchstaten für Kinder und Jugendliche auseinandergesetzt zu haben. Das mache für ihn persönlich sein Verhalten als Amtsträger zwar verständlicher, könne es aber nicht rechtfertigen.
Im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche sind neue Details über das Handeln des früheren Papstes Benedikt XVI. und des Münchner Kardinals Reinhard Marx ans Licht gekommen. Nach Recherchen der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" wird insbesondere Joseph Ratzinger durch das dem Blatt vorliegende Dekret eines Münchner Kirchengerichts von 2016 belastet.
Kardinal Gualtiero Bassetti, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, hat seine erneute Corona-Infektion überstanden. Die jüngsten Tests seien negativ gewesen, teilte die Bischofskonferenz am Montagabend in Rom mit
Papst Franziskus hat den von Rücktrittsgerüchten begleiteten Kurienkardinal Peter Turkson (73) am Montag in Audienz empfangen. Zu Inhalten des Gesprächs machte der Vatikan zunächst keine Angaben. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Zeitungen übereinstimmend berichtet, dass der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde kurz vor der Ablösung stehe. Von seinen Mitarbeitern habe er sich bereits verabschiedet, hieß es.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist am Montag von Papst Franziskus empfangen worden. Über Details des Gesprächs teilten Vatikan und Erzbistum München zunächst nichts mit. Marx hält sich derzeit in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des vatikanischen Wirtschaftsrates in Rom auf. Der Erzbischof von München-Freising wurde 2014 von Franziskus mit der Leitung der damals neu eingerichteten Aufsichtsbehörde betraut.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Er befinde sich mit leichten Symptomen in häuslicher Isolation, teilte die Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats am Montag mit. Alle Präsenz-Termine seien abgesagt. Laut Mitteilung ist der 68-Jährige vollständig geimpft.
Kardinal Rainer Maria Woelki ist fest entschlossen, nach der vom Papst gewährten Auszeit im nächsten Frühjahr wieder sein Amt als Kölner Erzbischof fortzusetzen. "Dann werde ich nämlich wieder meinen Dienst mit voller Kraft aufnehmen, um gemeinsam mit Ihnen an der Zukunft unserer Kölner Kirche zu arbeiten", sagte er am Sonntag in seiner wöchentlichen Videobotschaft auf dem Kölner Internetportal domradio.de. "Darauf freue ich mich schon jetzt."
Der an Covid-19 erkrankte US-Kardinal Raymond Burke ist auf dem Weg der Besserung. Der 73-Jährige werde nicht mehr künstlich beatmet und könne von der Intensivstation auf ein normales Krankenzimmer verlegt werden, berichtete die Leitung der von Burke gegründeten Wallfahrtsstätte "Our Lady of Guadalupe" in La Crosse/Wisconsin am Wochenende unter Berufung auf seine Familie.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat nach eigenen Angaben im vergangenen Winter darüber nachgedacht, sein Amt aufzugeben. "Als damals ein neuer Missbrauchsfall bekannt wurde, habe ich mir spontan gesagt, dass ich jetzt eigentlich nur noch meinen Rücktritt anbieten kann, um als derjenige, der gegenwärtig die Verantwortung für das Erzbistum trägt, auch die institutionelle Verantwortung für das Vergehen und das Versagen in den früheren Jahren zu übernehmen", sagte Woelki dem Bonner Generalanzeiger. "Aber ich nehme meine moralische Verantwortung eher wahr, indem ich mich der Aufarbeitung stelle und nicht meine Verantwortung an andere abgebe."
Antonio Rouco Varela, Kardinal und einst mächtigster Kirchenmann Spaniens, feiert am 20. August den 85. Geburtstag. Den Leserinnen und Lesern der Katholischen SonntagsZeitung ist er kein Unbekannter: Vor 15 Jahren, kurz vor seinem 70. Geburtstag, zelebrierte er in Maria Vesperbild den Gottesdienst am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Anlass seines Besuchs war auch der 250. Weihetag der dortigen Kirche, die gegenwärtig renoviert wird. In die Mariengrotte und zur Messe mit dem Madrider Kardinal strömten damals, lange vor Corona, 18 000 Menschen. Der Katholischen SonntagsZeitung gab Rouco Varela an jenem Tag ein exklusives Interview, das wir hier dokumentieren:
Am Wochenende wurde in allen Kirchen des Erzbistums München und Freising ein "Wort an die Gläubigen" von Kardinal Reinhard Marx verlesen, das es gleich mehrfach in sich hat. Darin deutet der 67-Jährige an, dass es demnächst eine Situation geben könnte, in der er den Papst erneut bitten müsste, ihn von seinem Amt zu entbinden - was dieser noch vor sieben Wochen abgelehnt hat.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der evangelische rheinische Präses Thorsten Latzel haben von der Flutkatastrophe betroffene Gebiete besucht. "Viele standen vor mir mit Tränen in den Augen", sagte Woelki dem bistumseigenen Online-Portal domradio.de am Dienstag in Köln. Viele Menschen sähen ihr Lebenswerk zerstört. Es gebe jedoch auch große Hilfsbereitschaft. "Was Mut macht ist, dass eine neue Form der Menschlichkeit - der Mitmenschlichkeit - feststellbar ist."
Laurent Monsengwo Pasinya, von 2007 bis Ende 2018 Erzbischof der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa, ist tot. Er starb am Sonntag m Alter von 81 Jahren in Paris, wie die französische Zeitung "La Croix" auf ihrer Internetseite meldete.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat die katholische Kirche in Deutschland zur Einheit aufgerufen. "Vor allen Visionen und einzelnen Bedürfnissen muss die Gemeinschaft den Vorrang haben", sagte der "zweite Mann" im Vatikan nach Papst Franziskus am Dienstagabend am zweiten Tag seines Berlin-Besuchs vor deutschen Bischöfen.
Kardinal Gerhard Ludwig Müller (73), ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation, freut sich über seine Berufung ans höchste Gericht der römischen Kurie. "Die Ernennung durch Papst Franziskus ist ein Zeichen des Vertrauens", sagte er dem Portal "Vatican News". Das Kirchenoberhaupt vertraue ihm "nicht nur als Person, sondern auch, was meine Kompetenzen betrifft".
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx will nach seinem von Papst Franziskus abgelehnten Amtsverzicht "nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen". Dies könne nicht der Weg für ihn selbst und auch nicht für das Erzbistum sein, heißt es in einer am Donnerstag von seiner Diözese verbreiteten Reaktion des Münchner Erzbischofs. Zuvor war die Entscheidung des Papstes bei Kirchenvertretern auf Zustimmung gestoßen.
Papst Franziskus hat Kardinal Reinhard Marx aufgefordert, weiter im Amt zu bleiben. "Das ist meine Antwort, lieber Bruder. Mach weiter, so wie Du es vorschlägst, aber als Erzbischof von München und Freising", schreibt der Papst in einem Brief an Marx, den der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. Am vergangenen Freitag hatte Marx bekannt gegeben, er habe dem Papst seinen Rücktritt angeboten.
Gegen die Feier hatte es im Vorfeld viele Proteste gegeben - doch bei der Firmung selbst mit Kardinal Rainer Maria Woelkihalten die Initiatoren ihr Versprechen. Keine roten Karten wie bei einem Gespräch wenige Tage zuvor, mit denen Misstrauen gegenüber dem Erzbischof und seiner Missbrauchsaufarbeitung bekundet wurde. Keine Plakate oder Transparente. Allerdings haben sich mehr als ein Dutzend Medienleute vor der Kirche Sankt Margareta in Düsseldorf-Gerresheim versammelt. Die Fotografen kommen allerdings nicht auf ihre Kosten.
Australiens starker Kirchenmann kam an die römische Kurie, um aufzuräumen, und wurde ausgebremst. Dann musste er in seiner Heimat ins Gefängnis und wurde freigesprochen. Dennoch sagt George Pell: "Ich hatte ein gutes Leben." Heute begeht er seinen 80. Geburtstag.
Der angebotene Amtsverzicht von Kardinal Reinhard Marx als Erzbischof von München und Freising hat am Wochenende weiter Reaktionen im In- und Ausland nach sich gezogen - teils verbunden mit der Hoffnung, Papst Franziskus möge der Bitte nicht entsprechen.
Die Überreichung des purpurnen Kardinalshuts an Kardinal Jose Advincula muss wegen der Corona-Gefahr zum zweiten Mal verschoben werden. "Die Erzdiözese Capiz hat beschlossen, die für den 8. Juni 2021 geplante Verleihung der Kardinalsinsignien an Seine Eminenz Jose F. Kardinal Advincula abzusagen", heißt es in einer am Samstag über das Nachrichtenportal der Bischofskonferenz verbreiteten Erklärung der Erzdiözese. Dies sei auf "Empfehlung medizinischer Experten" zum Schutz der Teilnehmer der Zeremonie entschieden worden.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat den angebotenen Amtsverzicht des Münchner Kardinals Reinhard Marx mit großem Respekt und Bedauern aufgenommen und das Wirken seines Amtsvorgängers gewürdigt. Marx habe ihn zuvor über den Schritt informiert, erklärte Bätzing. "Als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat Kardinal Marx Wegweisendes für die Kirche in Deutschland und weltweit geleistet. In der Deutschen Bischofskonferenz ist er eine der tragenden Säulen." Marx werde auch weiterhin gebraucht.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat Papst Franziskus gebeten, seinen Verzicht auf das Amt des Erzbischofs von München und Freising anzunehmen und über seine weitere Verwendung zu entscheiden. In einem Brief vom 21. Mai an den Heiligen Vater legte der Kardinal seine Gründe für diesen Schritt dar. Papst Franziskus teilte Kardinal Marx mit, dass dieses Schreiben nun veröffentlicht werden könne und dass der Kardinal bis zu einer Entscheidung seinen bischöflichen Dienst weiter ausüben solle.
Kurz vor dem Besuch der Visitatoren des Papstes in seinem Erzbistum wechselt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die Leitung der Priesterausbildung aus. Zum 1. September wird der bisherige Leiter der Diözesanstelle "Berufe der Kirche", Pfarrer Regamy Thillainathan, Regens des Priesterseminars in Köln und Direktor des Theologenkonvikts Collegium Albertinum in Bonn, wie das Erzbistum Köln mitteilte.
Die am Freitag überraschend angekündigte päpstliche Kontrolle im Erzbistum Köln soll in dieser Woche beginnen, wie am Wochenende bekannt wurde. Zugleich wandte sich Kardinal Rainer Maria Woelki an alle Katholiken seines Bistums und betonte, die Visitation sei kein Misstrauensvotum. Unterdessen berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger", dass Woelki noch vor der Ankunft der Visitatoren die komplette Leitung des Priesterseminars in Bonn austauschen wolle.
In der Debatte um eine Firmung in der von Missbrauchsfällen betroffenen Düsseldorfer Gemeinde Sankt Margareta spricht sich der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki für einen Dialog aus. "Auch wenn wir entgegengesetzte Positionen haben, so werbe ich dafür, dass wir zusammen im offenen Gespräch bleiben und den Weg gemeinsam gehen", sagte Woelki. "Wir haben große Herausforderungen vor uns, die wir nur gemeinsam als Christen bewältigen können."
In der Debatte über die Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln hat Kardinal Rainer Maria Woelki erneut Fehler eingeräumt und um Vertrauen gebeten. Wer an das Thema Missbrauch herangehe, stehe "sofort von allen Seiten im Kreuzfeuer", sagte der Erzbischof dem "Spiegel". Manchen gehe die Aufarbeitung viel zu weit, anderen nicht weit genug. "Ich habe gehandelt, ich habe Fehler gemacht." Aber: "Der viel größere Fehler wäre gewesen, nicht zu handeln und nicht zu untersuchen und keine Konsequenzen zu ziehen."
Anlässlich des 100. Geburtstags der von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpferin Sophie Scholl (1921-1943) warnt der Münchner Kardinal Reinhard Marx davor, geschehenes Unrecht zu vergessen. Es gebe "sehr gute Gründe, an diese Zeit zu erinnern und dankbar zu sein für den Einsatz der Menschen, die der Übermacht von Gewalt, Unrecht und Krieg widerstanden haben", sagt Marx in einem Radiobeitrag für die Reihe "Zum Sonntag" des Bayerischen Rundfunks.
Papst Franziskus und sein Kardinalsrat sind am Donnerstag zu einer virtuellen Konferenz zusammengetroffen. Wie der Vatikan am Donnerstagabend mitteilte, waren die Kardinäle Oscar Rodriguez Maradiaga (Tegucigalpa), Reinhard Marx (München), Sean Patrick O'Malley (Boston), Oswald Gracias (Bombay) und Fridolin Ambongo Besungu (Kinshasa) zugeschaltet.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx (67) will das Bundesverdienstkreuz nicht in Empfang nehmen. In einem Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bat Marx am Dienstag, auf die für Freitag in Schloss Bellevue geplante Auszeichnung zu verzichten. Dies sei mit Rücksicht auf diejenigen, die daran Anstoß nähmen, der richtige Schritt. Missbrauchsbetroffene aus Köln und aus Trier hatten die Ehrung mit Blick auf die nicht aufgearbeitete Rolle von Marx in mehreren Missbrauchsfällen kritisiert.
Betroffene sexuellen Missbrauchs pochen darauf, die für Freitag geplante Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Münchner Kardinal Reinhard Marx auszusetzen. Der Betroffenenbeirat des Erzbistums Köln betont in einem am Montag veröffentlichten zweiten Offenen Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Verleihung an Marx dürfe nur erfolgen, "wenn eindeutig nachgewiesen ist, dass er sich keiner Vertuschung schuldig gemacht und keine Aufklärung ver- oder behindert hat".
Die gegen den französischen Kardinal Philippe Barbarin wegen Missbrauchsvertuschung eingelegte Berufung ist abgewiesen worden. Barbarin kann damit nicht von den Betroffenen zivilrechtlich für mögliche Schäden haftbar gemacht werden, wie französische Medien am Mittwoch berichteten. Zivilkläger hatten zuvor Berufung gegen das im vergangenen Jahr beendete Strafverfahren eingelegt, in dem es um sexuelle Übergriffe ging, die sie als Minderjährige erlitten und die Barbarin nicht angezeigt hatte. Damals wurde der Kardinal freigesprochen.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat zum Palmsonntag an die Verbundenheit von Christen, Juden und Muslimen erinnert. Papst Franziskus habe mit seiner Pilgerfahrt in den Irak deutlich gemacht, dass das Heilige Land die Glaubensheimat aller abrahamitischen Religionen sei. Daraus ergebe sich ein besonderer Auftrag. Die Begegnung der Religionen setze einen starken Impuls für das friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlichen Glaubens.
Die von Papst Franziskus für Oktober 2022 angekündigte Bischofssynode könnte um ein Jahr verschoben werden. Wegen der Pandemie sei eine angemessene breite Vorbereitung des Bischofstreffens zum Thema synodale Kirche "ziemlich schwierig", sagte der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech. Das Treffen sei wegen der Außerordentlichen Amazonas-Synode im Herbst 2019 schon einmal verschoben worden.
Kurienkardinal Robert Sarah hat bestritten, ein Gegner von Papst Franziskus zu sein. "Auch wenn einige Journalisten immer wieder diesen Blödsinn behaupten: Ich war nie gegen den Papst", sagte der frühere Leiter der Gottesdienstkongregation der Zeitung "Il Foglio" (Mittwoch). Franziskus schätze klare Aussagen. Entgegen den Fantasien von Journalisten hätten sie stets einfach und problemlos zusammengearbeitet, betonte der Kardinal in dem Interview.
Papst Franziskus treibt die personelle Umgestaltung der römischen Kurie weiter voran. Am Samstag nahm der Papst die altersbedingten Rücktrittsgesuche der Kardinäle Robert Sarah (im Bild) und Angelo Comastri an. Während für den Leiter der vatikanischen Gottesdienstkongregation noch kein Nachfolger feststeht, wird Comastri vom Franziskaner-Mönch Mauro Gambetti als Chef der Dombauhütte von Sankt Peter abgelöst.
Der langjährige Vatikan-Diplomat Kardinal Silvano Tomasi würdigt das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags (TPNW) an diesem Freitag als ein "historisches Ereignis". Eine Welt ohne Atomwaffen sei "ein moralischer Imperativ unserer Zeit, die jeden Tag unsicherer wird", sagte er der Zeitung "Avvenire". Die internationale Gemeinschaft habe nun bekräftigt, dass nukleare Arsenale "unmoralisch und illegal" seien.
Die Kurienkardinäle Konrad Krajewski (im Bild) und Giuseppe Bertello sind Berichten italienischer Medien zufolge positiv auf das Coronavirus getestet und auch erkrankt. Wie "La Repubblica" und "La Stampa" sowie einzelne Vatikankorrespondenten am Montagabend berichteten, wird Krajewski (57) wegen Symptomen einer beginnenden Lungenentzündung in der römischen Gemelli-Klinik behandelt. Zuvor sei der polnische Kardinal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vom Vatikan gibt es dafür noch keine Bestätigung.
Kardinal Reinhard Marx würdigt den Einsatz von Familien in der Corona-Zeit. "Niemand kann wohl ganz ermessen, wie viel in den Familien während des ersten Lockdowns geleistet wurde. Als Erzbischof kann ich nur voll Bewunderung auf all die Mütter und Väter blicken, die ihren Beitrag in dieser Krisenzeit geleistet haben, um ihr Familienleben zu gestalten und auch ihrem Bildungsauftrag für die Kinder gerecht zu werden", schreibt Marx in der aktuellen Ausgabe "Stimme der Familie" des Familienbunds der Katholiken. Dazu komme häufig auch die Sorge um die Großeltern.
Erstmals sieht sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit Vertuschungsvorwürfen konfrontiert. Er habe nach seinem Amtsantritt 2014 als Erzbischof von Köln entgegen dem Kirchenrecht den Fall eines damals rund 35 Jahre zurückliegenden schweren sexuellen Missbrauchs nicht nach Rom gemeldet, heißt es in einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger". Den gleichen Vorwurf treffe seinen Vorgänger, Kardinal Joachim Meisner. Auf eine Anfrage zu dem Bericht reagierte die Erzdiözese zunächst nicht.
Alle am Samstag neu ernannten Kardinäle waren in den Tagen vor der Feier in Quarantäne und negativ auf das Coronavirus getestet worden. Dies bestätigte Erzbischof Georg Gänswein der Katholischen Nachrichten-Agentur am Montag. Nachdem die elf in Rom anwesenden Neu-Kardinäle am Samstagabend den emeritierten Papst Benedikt XVI. besucht hatten, war im Internet Kritik laut geworden, weil vatikanische Fotos die Teilnehmer ohne Maske und eng beieinander sitzend gezeigt hatten. Zudem hatte die Gruppe vor Franziskus und Benedikt sitzend gemeinsam gesungen.
Die vom Papst neu ernannten Kardinäle haben dem ehemaligen Papst Benedikt XVI. am Samstagabend einen Besuch abgestattet. Wie der Vatikan mitteilte, begleitete Papst Franziskus die elf in Rom anwesenden neuen Purpurträger in das Vatikan-Kloster "Mater ecclesiae", wo sein Vorgänger wohnt. Dort stellten sich die Neu-Kardinäle dem früheren Papst vor.
Erstmals in der Geschichte hat ein Papst zwei Geistliche über das Internet zu Kardinälen erhoben. Weil die Bischöfe Cornelius Sim aus Brunei und Jose Fuerte Advincula von den Philippinen pandemiebedingt nicht nach Rom reisen konnten, nahmen sie per Videoschalte an dem Gottesdienst teil. Außer ihnen erhob Papst Franziskus am Samstag im Petersdom elf weitere Männer in den Kardinalsstand. Zum Schutz vor Ansteckungen war die physische Teilnehmerzahl auf 100 begrenzt.
Der polnische Kardinal Stanislaw Dziwisz hat erneut eine unabhängige Untersuchungskommission zu Vorwürfen gegen ihn vorgeschlagen. Damit reagierte er am Montagabend auf die Sendung "Don Stanislao. Das andere Gesicht von Kardinal Dziwisz" des polnischen Nachrichtensenders TVN24 vom selben Abend. "Ich möchte eine transparente Aufklärung dieser Fragen", heißt es in einer schriftlichen Erklärung des früheren Privatskretärs von Papst Johannes Paul II. (1978-2005).
Papst Franziskus hat die Ernennung neuer Kardinäle angekündigt: 13 Geistliche erhalten am Vorabend des ersten Advent aus seiner Hand das purpurne Birett - das teilte er am Sonntag vom Fenster des Apostolischen Palastes aus zwischen dem Mittagsgebet und dem üblichen Wunsch "Guten Appetit" mit. Die Auswahl zeigt einmal mehr das Profil von Franziskus, der in dem vornehmen Kollegium eher Repräsentanten sozialer und kirchenpolitischer Handlungsfelder denn Inhaber traditionsreicher Bischofssitze vertreten sehen will.
Papst Franziskus hat den Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Fridolin Ambongo Besungu (60; im Bild), in den zuletzt aus sechs Personen bestehenden Kardinalsrat berufen. Gleichzeitig bestätigte Franziskus die bisherigen Mitglieder Reinhard Marx (67), Oscar Rodriguez Maradiaga (77), Staatssekretär Pietro Parolin (65), Sean Patrick O'Malley (76), Oswald Gracias (75) und Giuseppe Bertello (78) als Leiter des Governatorats der Vatikanstadt. Den bisherigen Sekretär, Bischof Marcello Semeraro (72), ernannte der Papst zum neuen Leiter der Heiligsprechungskongregation.
Im Vatikan befürchten einige, der jüngste Konflikt könnte sich zu einem neuen Skandal ausweiten. Wieder sind interne Dokumente an Journalisten weitergeleitet worden. Es geht um Kontoauszüge, die die frühere Nummer Zwei im Staatssekretariat belasten: den inzwischen zurückgetretenen Kardinal Giovanni Angelo Becciu (wir berichteten in Nummer 40). Zur gleichen Zeit ist der australische Kardinal George Pell nach Rom zurückgekehrt. Mit ihm lag Becciu mehrere Jahre im Streit um Kompetenzen.
Nach achtmonatiger coronabedingter Unterbrechung haben Papst Franziskus und sein engster Beraterkreis von Kardinälen (Foto von 2017) am Dienstag virtuell getagt. Gegenstand war die Reform der Kirchenleitung. Der Kardinalsrat legte dem Papst eine überarbeitete Fassung für eine neue Kurienordnung vor. Der Text werde jetzt in den zuständigen Behörden gelesen. Das letzte physische Treffen des Kardinalsrats fand Mitte Februar statt.
Papst Franziskus hat Kurienkardinal Giovanni Angelo Becciu vom Amt als Präfekt der Heiligsprechungskongregation entbunden. Zugleich nahm er den Verzicht Beccius auf alle Rechte seiner Kardinalswürde an. Das teilte der Vatikan am Donnerstagabend ohne Angabe von Gründen mit. Franziskus hatte Becciu erst 2018 an die Spitze der Heiligsprechungskongregation berufen und zum Kardinal ernannt.
Kardinal Rainer Maria Woelki hat davor gewarnt, dass der Reformdialog Synodaler Weg in eine "deutsche Nationalkirche" führen könnte. Der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte der Kölner Erzbischof: "Das schlimmste Ergebnis wäre es, wenn der Synodale Weg in die Spaltung hineinführt und damit aus der Kirche, aus der Communio mit der Gesamtkirche heraus. Das wäre am schlimmsten, wenn hier so etwas wie eine deutsche Nationalkirche entstehen würde."