1991 erschütterten fremdenfeindliche Ausschreitungen in der sächsischen Stadt Hoyerswerda ganz Deutschland. Sie richteten sich zunächst gegen vietnamesische Markthändler, dann gegen Vertragsarbeiter aus Mosambik und Asylbewerber. Mehrere Dutzend Menschen wurden zwischen dem 17. und 23. September 1991 verletzt. Friedhart Vogel war damals Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Hoyerswerda. Auf der Straße versuchte er zu vermitteln. Im Interview erinnert sich der 80-Jährige an die Ereignisse.
Nach dem mutmaßlichen "Ehrenmord" an einer 34 Jahre alten Afghanin aus Berlin durch ihre Brüder fordern Politiker von Union und FDP Konsequenzen. "Dieser Mord resultiert aus einem mittelalterlichen Frauenbild", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Andrea Lindholz (CSU), der "Bild"-Zeitung am Mittwoch. Wer die Freiheit von Frauen oder Mädchen angreife, habe keinen Platz mehr in Deutschland.
Der Absender des von den italienischen Behörden abgefangenen Drohbriefs an Papst Franziskus ist offenbar identifiziert. Laut übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um einen bereits polizeibekannten Mann. Er soll schon früher dubiose Briefe an den Vatikan geschickt haben.
Für Papst Franziskus hat der Einsatz gegen das organisierte Verbrechen einen hohen Stellenwert. Als Zeichen dafür gilt die Seligsprechung des Mafiajägers und Staatsanwalts Rosario Angelo Livatino an diesem Sonntag in Agrigent.
Die Missionsstation der Franziskanerinnen des Klosters Maria Stern in Mosambik/Südostafrika ist überfallen worden. Die Schwestern unterstützen die Menschen dort im Kampf gegen Armut, Hunger und Krankheiten. Zudem setzen sie sich für Bildung ein.
Papst Franziskus hat den in Norditalien erstochenen Priester Don Roberto Malgesini als "Zeugen der Nächstenliebe" gewürdigt. Bei der Generalaudienz am Mittwoch im vatikanischen Damasushof sprach das Kirchenoberhaupt von einem "Martyrium" und rief zum Gebet für den Getöteten auf.
Wegen anhaltender Gewalt im westafrikanischen Burkina Faso sind dort mittlerweile mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl damit mehr als verdoppelt, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Genf mitteilte. Damals wurden 453.000 laut nationalen Behörden Binnenflüchtlinge gezählt.
Nach neuerlichen Fällen von Vandalismus und Diebstahl haben sich mehrere französische Pfarrkirchen für eine Schließung außerhalb der Gottesdienstzeiten entschieden. Die Zeitung "La Croix" berichtet über diverse Vorfälle, darunter Raub von liturgischen Geräten, Reliquien und Kreuzwegstationen, Hostienschändung und Zerstörungen.
Eine Woche nach dem Brand in der Kathedrale von Nantes in Westfrankreich hat ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Diözese die Tat gestanden. Ein Richter ordnete in der Nacht auf Sonntag Untersuchungshaft für den 39-Jährigen wegen "Zerstörung und Beschädigung durch Feuer" an, wie französische Medien berichteten.
Nach dem verheerenden Großfeuer in der Kathedrale im westfranzösischen Nantes ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Es gebe im Innenraum der Kirche drei unterschiedliche Brandherde, sagte der zuständige Staatsanwalt Pierre Sennes kurz nach Eindämmung der Flammen am Samstagmorgen laut französischen Medienberichten: an der Orgel sowie an zwei Stellen im Hauptschiff der Kathedrale. "Das sieht nicht nach einem Zufall aus."
Ein massiver Opferstock mit der Aufschrift "Sorge und Bitte - Gebetsanliegen" gibt derzeit der Münchner Polizei Rätsel auf. Er wurde auf einem Spielplatz im Münchner Stadtteil Schwabing gegenüber dem Kaiserplatz entdeckt und von einem unbekannten Finder bei einem Pfarramt abgegeben.
Ein wachsamer Küster hat in der Münchner Kirche Heilig Geist innerhalb von zwei Tagen zwei Opferstock-Diebe überführt. Das berichtet der „Münchner Merkur“. Dem 30-jährigen Alexander Kastner fiel demnach am Donnerstagabend vergangener Woche auf, wie sich ein Mann am Opferstock herumdrückte.
Der Vatikan weitet seine Ermittlungen wegen dubioser Finanztransaktionen in den eigenen Reihen aus. Am Dienstagmorgen ließ die vatikanische Staatsanwaltschaft die Büro- und Privaträume von Alberto Perlasca durchsuchen. Dabei seien Dokumente und Computer des ehemaligen Verwaltungsleiters der Ersten Abteilung im Staatssekretariat beschlagnahmt worden, hieß es in einer Mitteilung.
Lesotho nennt sich wegen seiner Lage stolz das „Königreich im Himmel“. Auf einem von hunderten Hügeln, die die Hauptstadt Maseru säumen, wird 2017 eine Frau aus nächster Nähe erschossen. Zwei Tage später wird ihr Ehemann als Ministerpräsident des afrikanischen Königreichs vereidigt. Nun deuten neue Indizien auf einen Auftragsmord hin. Der Regierungschef kündigte nun seinen Rücktritt an. Und die neue First Lady ist auf der Flucht.
Ein nicht durchdachter Plan für einen Kirchendiebstahl hat einen 32-jährigen Mann in Bamberg ins Gefängnis gebracht. Er ließ sich am vergangenen Mittwochabend in der Kirche Sankt Martin einschließen, scheiterte aber bei der Flucht an der massiven Tür des Gotteshauses.
Eine bundesweite Solidaritätsaktion für Flüchtlinge rund um entwendete Krippenfiguren könnte rechtliche Folgen haben. Die katholische Gemeinde Sankt Pankratius in Köln hat Anzeige wegen Diebstahls erstattet, bestätigte Pfarrer Wolfgang Fey. „Auf das Elend Geflüchteter in Lagern aufmerksam zu machen, ist ganz wichtig“, erklärte Fey. „Nur hier ist es völlig verdreht.“
Unbekannte haben in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember in München mehrere katholische Kirchen und ein Pfarramt großflächig mit politischen Parolen und Sprüchen wie "Gott abschaffen" besprüht.
In der Augsburger Moritzkirche hat am Abend ein stilles Gedenken für den am Königsplatz getöteten Feuerwehrmann stattgefunden. Nach und nach füllte sich die Kirche, vor dem Altar stand ein Bild des Verstorbenen.
Die USA haben fünf Millionen Dollar für Hinweise auf den vor mehr als sechs Jahren in Syrien entführten Jesuiten Paolo Dall'Oglio ausgesetzt. Das Außenministerium in Washington verbreitete am Wochenende per Twitter erneut einen entsprechenden Aufruf auf Arabisch. Am Sonntag war der 65. Geburtstag des italienischen Geistlichen.
In Berlin ist es erneut zu einem judenfeindlichen Vorfall gekommen. Wie die Jüdische Gemeinde zu Berlin am Mittwoch bekannt gab, wurde ihr Rabbiner Yehuda Teichtal am vergangenen Wochenende von zwei Männern auf Arabisch beschimpft und bespuckt.
Nach dem gewaltsamen Tod eines achtjährigen Jungen im Frankfurter Hauptbahnhof wendet sich ein Psychiater gegen vorschnelle Rückschlüsse.
Ein katholischer Priester in Bochum ist Opfer eines brutalen Überfalls geworden. Der Pastor der Gemeinde St. Franzikus in Bochum-Riemke sei in der Nacht zum Sonntag im Gemeindehaus von einem Einbrecher niedergeschlagen worden, heißt es im Polizeibericht vom Sonntag. Der 66-jährige Priester wurde mit schweren Verletztungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Angaben, ob etwas gestohlen wurde, konnte die Polizei noch nicht machen.
In die Suche nach der vermissten Emanuela Orlandi auf dem Friedhof des deutschen Priesterkollegs am Vatikan hat sich Papst-Attentäter Ali Agca eingeschaltet. Die seit 36 Jahren verschwundene Orlandi lebe und sei wohlauf, erklärte der 61-jährige Agca am Donnerstag über seinen Anwalt. Der Bruder Emanuelas, Pietro Orlandi, äußerte starke Zweifel am Gehalt der Aussagen. Agca suche lediglich „mediale Aufmerksamkeit“.
Der jordanische Prinz Hassan bin Talal hat verstärkte Bemühungen um die Freilassung der in Syrien entführten Erzbischöfe, den syrisch-orthodoxen Metropoliten Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und den griechisch-orthodoxen Erzbischofs Boulos Yazigi, gefordert. Die UN und der Menschenrechtsrat müssten ihre Verantwortung in diesem „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ wahrnehmen, sagte er laut der staatlichen jordanischen Nachrichtenagentur Petra.
Eine neuerliche Suche im Vatikan nach der vor 36 Jahren verschwundenen Schülerin Emanuela Orlandi ist ohne Zwischenergebnis unterbrochen worden. Wie Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Samstag mitteilte, brachte die Öffnung von zwei unterirdischen Gebeinkammern im deutschen Priesterkolleg Campo Santo Teutonico am Petersdom Überreste zutage, die nun morphologischen Analysen unterzogen werden sollen. Die vatikanische Staatsanwaltschaft setzte dafür den kommenden Samstag fest.
Das Rätselraten um das Verschwinden der Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi vor 36 Jahren geht weiter. Grabungsarbeiten auf dem deutschen Friedhof im Vatikan, wo die Vermisste laut einem anonymen Hinweis bestattet worden sein sollte, verliefen negativ: „Weder wurden menschliche Überreste noch Urnen gefunden“, teilte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Donnerstagmittag mit.
Im Rahmen von Ermittlungen zu dem 1983 verschwundenen Mädchen Emanuela Orlandi will der Vatikan zwei Gräber öffnen. Die Öffnung soll am 11. Juli auf dem Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder, dem Campo Santo Teutonico im Vatikan, erfolgen. „Die Initiative des Vatikans betrifft ausschließlich die Prüfung eines eventuellen Begräbnisses von Emanuela Orlandi auf dem Gebiet des Vatikanstaats“, erklärte Vatikan-Sprecher Alessandro Gisotti.
Diebe im englischen Cambridgeshire haben das Bleidach einer Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert abgedeckt und gestohlen. Laut Medienangaben richteten sie einen Schaden von umgerechnet mehr als 110.000 Euro an. Die Polizei geht davon aus, dass die Metalldiebe im Laufe mehrerer Nächte die Bleiplatten der denkmalgeschützten anglikanischen Marienkirche in Whaddon entfernt haben.
Der philippinische Bischof Pablo Virgilio Siongco David von Kalookan erhält für seinen Einsatz für Drogensüchtige Unterstützung vom Papst. Diese hat ihm Franziskus beim Ad-limina-Besuch vorige Woche zugesagt. Im Interview mit unserer Zeitung berichtet Bischof David von dem Gespräch mit dem Papst, vom Drogenkrieg der philippinischen Regierung und von Todesdrohungen, die er erhalten hat.
Josef Wilfling war 22 Jahre bei der Münchner Mordkommission, davon sieben Jahre als deren Leiter. In seine Dienstzeit fallen der Mord an „Modezar“ Rudolph Moshammer und die Terrorserie des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Kürzlich ist im Heyne-Verlag ein neues Buch des Ermittlers erschienen. Im Interview spricht Wilfling über seine Vernehmungsmethoden und verrät, warum man einen Beschuldigten nicht zu Hause verhören sollte.
Trotz einem leichten statistischen Rückgang bewegt sich die politisch motivierte Kriminalität nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) weiter auf "hohem Niveau". Nach der am Dienstag in Berlin vorgestellten Statistik erfasste das Bundeskriminalamt (BKA) im vergangenen Jahr insgesamt 36.062 politisch motivierte Straftaten. Das ist der dritthöchsten Stand seit Einführung dieser Statistik im Jahr 2001. BKA- Präsident Holger Münch, bewertete vor allem den Anstieg von Gewaltdelikten und Propagandadelikten im Bereich Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus als "besorgniserregend".
Der wegen Nichtanzeige sexuellen Missbrauchs verurteilte französische Kardinal Philippe Barbarin ist am Montagvormittag mit Papst Franziskus im Vatikan zusammengetroffen. Das vatikanische Presseamt gab die Audienz ohne weitere Angaben bekannt. Barbarin, seit 2002 Erzbischof von Lyon, hatte nach seiner Verurteilung zu sechs Monaten Haft auf Bewährung am 7. März angekündigt, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten.
Der des Missbrauchs schuldig gesprochene australische Kardinal George Pell ist zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Bezirksgericht von Victoria in Melbourne verkündete am Mittwoch das mit Spannung erwartete Strafmaß für den 77-Jährigen.
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, fordert nach dem Urteil gegen die Betreiber der Kinderpornografie-Plattform "Elysium" mehr Befugnisse für deutsche Strafverfolger.
Der französische Kardinal Philippe Barbarin ist zu sechs Monaten Bewährungsstrafe für die Nichtanzeige sexueller Übergriffe verurteilt worden. Diese Entscheidung verkündeten die Richter am Donnerstag in Lyon. Der Erzbischof von Lyon musste sich seit Anfang Januar zusammen mit sechs anderen Geistlichen vor Gericht verantworten. Der Priester Bernard Preynat soll der Zeitung "La Croix" zufolge in den 1970er Jahren im Erzbistum Lyon bis zu 70 Kinder missbraucht haben.
Der wegen sexuellen Missbrauchs verurteilte Kurienkardinal George Pell (77) ist in Australien in Haft genommen worden. Das ordnete am Mittwoch ein Gericht in Melbourne an, wie australische Medien berichten. Der frühere vatikanische Finanzminister war im Dezember wegen sexuellen Missbrauchs eines 13-Jährigen und sexueller Belästigung eines weiteren Jungen schuldig gesprochen worden. Ihm drohen bis zu 50 Jahre Haft. Das Strafmaß soll spätestens Mitte März verkündet werden.
Er ist einer der bekanntesten Sektenführer Südafrikas. Seine evangelikale Freikirche hat selbst in Europa Anhänger. Jetzt muss sich Tim Omotoso vor Südafrikas Oberstem Gerichtshof in Port Elizabeth verantworten – weil er mindestens 30 Frauen als Sexsklavinnen gehalten haben soll.
Die USA bilden in den Augen vieler Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala den einzigen Ausweg aus der Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut ihrer Heimatländer. Für etwas Hoffnung auf eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder schließen sie sich in großen Gruppen zusammen und nehmen zu Fuß gefährliche Strecken auf sich. Die kirchliche Institution „Casa del Migrante“ in Guatemala versucht, den Erschöpften zu helfen.
Mehr als ein Dutzend Kirchen in Großbritannien haben in den vergangenen Wochen Bombendrohungen erhalten. Die handgeschriebenen Drohbriefe wurden laut Poststempel aus den West Midlands verschickt, wie die BBC am Mittwoch berichtet. Pfarrer Andrew Browne von der der katholischen Kirche St. Mary's in Sheffield erhielt am 4. Januar ein entsprechendes Schreiben. Darin wurde er aufgefordert, alle Gottesdienste sofort einzustellen, andernfalls werde in der Kirche eine Benzinbombe hochgehen.
Danzigs Bürgermeister Pawel Adamowicz ist am Montag den Folgen eines Messerangriffs erlegen. Es sei nicht gelungen, das Leben des 53-Jährigen zu retten, sagte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski in der polnischen Ostseestadt. Ein 27-jähriger Mann hatte den parteilosen Adamowicz am Sonntagabend bei einer Spendenveranstaltung auf der Bühne attackiert und den Angaben zufolge dessen Herz und weitere Organe verletzt. Der Politiker war seit 1998 Stadtoberhaupt und gehörte bis 2015 der rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) an.
Am 7. März soll das Urteil im Missbrauchsprozess gegen Kardinal Philippe Barbarin und andere Geistliche in Lyon verkündet werden. Das teilten die Richter am Donnerstag am vierten und letzten Tag der Anhörung mit. Der Erzbischof von Lyon muss sich seit vorigen Montag zusammen mit sechs anderen Geistlichen für die Nichtanzeige sexueller Übergriffe in den 70er Jahren vor Gericht verantworten.
Rouens Erzbischof Dominique Lebrun ist als Nebenkläger im Mordprozess um den Priester Jacques Hamel 2016 zugelassen worden. Wann die Verhandlung beginnt, sei noch unklar, sagte ein Sprecher der Erzdiözese am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der 85-jährige Hamel war im Juli 2016 bei einem Gottesdienst in seiner Kirche von zwei Islamisten brutal getötet worden.
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick wünscht dem bei einem Angriff in Bremen verletzten AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz "baldige Genesung". Auf Twitter und Facebook schreibt Schick am Mittwoch weiter: "Die Tat ist abscheulich. Der Täter wird hoffentlich bald gefunden und bestraft."
In Berlin ist die Zahl antisemitischer Gewalttaten im Jahr 2018 stark angestiegen. Bis Mitte Dezember des gerade vergangenen Jahres listet die offizielle Statistik 24 solche Straftaten auf, wie die neue Antisemitismusbeauftragte der Berliner Generalstaatsanwaltschaft, Claudia Vanoni, der "Berliner Zeitung" (Donnerstag) sagte. 2017 waren es demnach sieben.
Vor dem Hintergrund des Missbrauchsskandals halten die katholischen US-Bischöfe von heute bis Dienstag eine geistliche Klausurwoche. Auf Wunsch von Papst Franziskus ziehen sie sich in ein Priesterseminar des Erzbistums Chicago zurück, um über Ursachen und Folgen des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker nachzudenken. Geleitet werden die Exerzitien vom päpstlichen Hausprediger Raniero Cantalamessa. Kurz vor Beginn gab es neue Spekulationen über einen Maßnahmenkatalog gegen Missbrauch, für den der Vatikan im November von den US-Bischöfen einen Aufschub verlangt hatte.
Die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche treibt die deutschen Bischöfe weiter um. In mehreren Weihnachtspredigten spielte das Thema eine Rolle. In den Tagen zuvor rief eine Aussage des Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer Widerspruch hervor, wonach der Missbrauch von Macht „in der DNA der Kirche“ stecke.
Wegen des Verdachts mehrfachen sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen hat das Bistum Erfurt bei der Staatsanwaltschaft Mühlhausen Strafanzeige gegen einen seiner Priester erstattet. Die Taten sollen sich zwischen 1962 und 1965 im heutigen Kyffhäuserkreis ereignet haben, wie das Bistum am Mittwoch bekannt gab. Der Beschuldigte lebt seit Jahren im Ruhestand und ist nicht mehr im seelsorglichen Dienst. Er bestreitet die Vorwürfe.
Bisher unbekannte Täter sind in der Nacht auf Mittwoch in die Trierer Benediktinerabtei Sankt Matthias eingebrochen. Nach Angaben der Polizei schlugen der oder die Täter vermutlich zwischen 21.00 und 5.00 Uhr eine Scheibe zur Küche ein und gelangten so in das Gebäude. Von dort aus erreichten sie weitere Räume, den Kreuzgang und die Kirche. In mehreren Räumen hätten die Einbrecher Schränke und Behältnisse durchsucht und mehrere Gegenstände beschädigt. In der Kirche hätten sie zahlreiche sakrale Gegenstände und Mobiliar umgeworfen sowie Aushänge und Liedbücher angezündet. Das Feuer habe sich jedoch nicht ausgebreitet.
Bevor die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen Ende Februar in Rom über die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche sprechen, soll sich jeder von ihnen mit einem Opfer sexueller Gewalt in der Kirche treffen. Über einen entsprechenden Aufruf informierte der Vatikan am Dienstag. „Der erst Schritt muss sein, als Wahrheit anzuerkennen, was geschehen ist“, heißt es in dem Brief. In einer solchen Begegnung solle jeder Vorsitzende einer Bischofskonferenz aus erster Hand erfahren, welches Leid diese Menschen ertragen müssten.
Mit Blick auf Missbrauch in der katholischen Kirche hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer von „fürchterlichen Dingen“ gesprochen. „Man kann sich dafür nur abgrundtief schämen“, sagte Voderholzer am Dienstag im Interview des österreichischen Internetportals kath.net: „Wir werden nicht verhindern können, dass es aktuell bleibt.“ Kindesmissbrauch sei ein gesamtgesellschaftliches Problem: Die Verbrechensstatistik in Deutschland werde auch für dieses Jahr wieder über bis zu 15.000 bekanntgewordene Fälle berichten.
Nach Missbrauchsvorwürfen hat der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode disziplinarrechtliche Schritte gegen einen 85-jährigen Ruhestandsgeistlichen ergriffen. Dieser habe in den 80er und 90er Jahren in der Kirchengemeinde von Merzen im Landkreis Osnabrück mehrere Kinder sexuell missbraucht, teilte das Bistum am Wochenende mit.
Nach einem Massaker an christlichen Flüchtlingen in der Zentralafrikanischen Republik fordert der katholische Erzbischof von Bangui mehr internationale Beachtung für die anhaltende Gewalt in dem Land. „Wir können nicht schweigen“, sagte Kardinal Dieudonne Nzapalainga laut einem Bericht des Portals Vatican News (Dienstag).
Der frühere Freiburger Erzbischof und langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, räumt Fehler im Umgang mit Missbrauchstaten katholischer Priester ein. Aus heutiger Sicht hätte er die Pflicht gehabt, „entsprechende Täter“ anzuzeigen, sagte Zollitsch in einem am Montag veröffentlichten Video-Interview mit dem Hamburger Journalistenbüro Crimespot.
Die US-amerikanische Bischofskonferenz hat in einem Brief an Papst Franziskus Entschlossenheit im Kampf gegen sexuellen Missbrauch bekundet. Zugleich bekannten sie Versagen in eigenen Reihen. „Mit Scham müssen wir eingestehen, dass dies auch Verbrechen einiger unserer Mitbrüder im Bischofsamt einschließt“, heißt es in dem Grußwort an den Papst, das der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, während der in Baltimore tagenden Vollversammlung am Dienstag verlas. Das Internetportal Vatican News veröffentlichte am Mittwoch eine Mitschrift des Textes.
Mit einer überraschenden Intervention des Vatikan hat die Herbsttagung der US-Bischöfe begonnen. Auf Bitten von Papst Franziskus verschieben die Bischöfe die Verabschiedung von Maßnahmen zum Umgang mit dem Missbrauchskandal. Der Vorsitzende der US-Bischofsonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, erklärte am Montag zur Überraschung der versammelten Amtskollegen, der Vatikan habe darum gebeten, das für Februar geplante Welttreffen der Bischöfe im Vatikan abzuwarten. „Auf Veranlassung des Heiligen Stuhls werden wir nicht über die beiden Aktionspläne abstimmen“, so DiNardo.
Der in den chilenischen Missbrauchsskandal involvierte Kardinal Francisco Javier Errazuriz soll laut Medienspekulationen einen Rückzug aus dem engsten Beratergremium um Papst Franziskus vorbereiten. Nach Informationen der spanischen Internetseite Religion Digital hielt sich der 85-jährige Kardinal am Wochenende inkognito in Rom auf. Anlass sei womöglich, dass Errazuriz einer Entlassung aus dem Kardinalsrat zuvorkommen wolle. Das nächste Treffen des „K9“ genannten Gremiums findet vom 10. bis 12. Dezember in Rom statt.
Vor dem Hintergrund einer Missbrauchsaffäre im katholischen US-Bistum Buffalo nutzen Gläubige die sonntägliche Kollekte für Rücktrittsforderungen an den Bischof. Wie der Sender CNN am Wochenende berichtete, tauchten im Klingelbeutel bei Gottesdiensten handschriftliche Mitteilungen auf, die weitere Spenden an einen Amtsverzicht von Richard Malone knüpfen. CNN waren vor einigen Wochen Kirchendokumente zugespielt worden, aus denen nach Angaben des Senders hervorgeht, dass Malone in etlichen Verdachtsfällen nichts unternommen habe.
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht bei seinem Amtsvorgänger Robert Zollitsch Fehler im Umgang mit sexuellen Missbrauchstaten durch Priester. Burger verwies auf den Fall Oberharmersbach im Ortenaukreis, wo ein Gemeindepfarrer zwischen 1968 und 1991 zahlreiche Jugendliche missbraucht haben soll. Vor einer Aufarbeitung nahm sich der Pfarrer das Leben.
Zum ersten Mal steht ein noch aktiver katholischer Bischof in den USA im Verdacht, einen Minderjährigen sexuell missbraucht zu haben. Der NewYorker Weihbischof John Jenik lässt wegen der Vorwürfe sein Amt als Bischof und Priester derzeit ruhen. Ein unabhängiges Laiengremium hatte zuvor erklärt, die Anschuldigungen seien "glaubhaft", wonach Jenik in den 1980er Jahren eine "unangemessene Beziehung" zu einem damals 13-Jährigen gehabt habe.
Das Oberste Gericht Pakistans hat die zum Tode verurteilte Katholikin Asia Bibi vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen. Es ordnete die die sofortige Haftentlassung der Mutter von fünf Kindern, wie pakistanische Medien (Mittwoch) berichten. Die Staatsanwaltschaft habe versagt, zweifelsfrei die Schuld der Angeklagten zu beweisen, heißt es in dem Berufungsurteil. Damit folgte das Gericht den Ausführungen der Anwälte von Asia Bibi über widersprüchliche Zeugenaussagen.