Die Debatte über die Äußerungen des emeritierten Papstes Benedikt XVI. geht weiter. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer (im Bild) verteidigte Benedikt XVI. und erklärte, die Kirche und der frühere Papst würden zu Sündenböcken und Blitzableitern für ein gesamtgesellschaftliches Versagen gemacht. Im Vergleich zum Schulwesen oder dem Sport sei die Kirche "meilenweit voraus".
Der frühere Papst Benedikt XVI. hat eine wesentliche Aussage zum Münchner Missbrauchsgutachten korrigiert. Entgegen seiner bisherigen Darstellung habe er doch an der Ordinariatssitzung am 15. Januar 1980 teilgenommen, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Fehler sei aber "nicht aus böser Absicht heraus geschehen", sondern "Folge eines Versehens bei der redaktionellen Bearbeitung seiner Stellungnahme". Dies tue ihm "sehr leid", und er bitte, dies zu entschuldigen.
Nach der Vorstellung des Münchner Missbrauchsgutachtens werden Forderungen nach Konsequenzen laut. So erklärte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, der emeritierte Papst Benedikt XVI. müsse sich zu den Ergebnissen des Gutachtens "verhalten". Es müsse Verantwortung übernommen werden, und "die ist immer personal", sagte Overbeck im ZDF. Auch das Erzbistum München-Freising und die Verantwortlichen müssten Konsequenzen ziehen.
Das am Donnerstag vorgestellte Münchner Missbrauchsgutachten belastet den früheren Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) schwer. Die Anwälte der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) werfen ihm zum einen Fehlverhalten in vier Fällen während seiner Amtszeit als Erzbischof von München und Freising (1977-1982) vor.
Papst Franziskus hat den verstorbenen Präsidenten des EU-Parlaments, David Sassoli, als "einen von Hoffnung und Nächstenliebe beseelten Gläubigen" gewürdigt. Der "Mann der Institutionen" habe sich auf ruhige und respektvolle Weise für das Gemeinwohl eingesetzt, heißt es in einem Beileidstelegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen des Papstes. Das Kirchenoberhaupt spreche der Familie des Toten seine aufrichtige Anteilnahme aus.
Papst Franziskus hat "starke ideologische Gegensätze" bei der weltweiten Pandemie-Bekämpfung kritisiert. "Die Sorge um die Gesundheit stellt eine moralische Verpflichtung dar", sagte er am Montag beim Neujahrsempfang der beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter. Leider werde vieles von einer "Ideologie des Augenblicks" bestimmt, die häufig auf unzulänglich dokumentierten Fakten beruhe.
Bei den schweren Unruhen in Kasachstan hat sich die Zahl der Opfer nach offiziellen Angaben weiter erhöht. Wie das Staatsfernsehen in der Ex-Sowjetrepublik am Sonntag berichtete, wurden bei den seit rund einer Woche anhaltenden Ausschreitungen bis zu dem Zeitpunkt 164 Menschen getötet. Unabhängige Informationen dazu gibt es kaum. Den Angaben zufolge liegt die Zahl der Verletzten bei mehr als 2.200.
Papst Franziskus hat am Sonntag in der Sixtinischen Kapelle 16 Kinder getauft. Der Gottesdienst fand traditionsgemäß zum Fest der Taufe des Herrn statt, das an die Taufe Jesu durch Johannes erinnert. Mit dem Festtag endet die Weihnachtszeit. Bei den Täuflingen - neun Mädchen und sieben Jungen - handelte es sich vor allem um Neugeborene von Vatikanangestellten.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. hat sich für einen Weihnachtsgruß von Papst Franziskus bedankt. Dies berichtete das italienische Portal "Il Sismografo" (Freitag) unter Berufung auf die russische Agentur Ria Novosti. Demnach begrüßte Kyrill bei der Christmette in der Christus-Erlöser-Kathedrale am Donnerstagabend den Vorsitzenden der Russischen katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Paolo Pezzi von Moskau. Dieser habe ihm die Wünsche des Papstes überbracht, so Kyrill.
Papst Franziskus hat religiöse Verfolgung und Diskriminierung als "unmenschlich und ein Wahnsinn" verurteilt. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass selbst in hochzivilisierten Gesellschaften "Menschen verfolgt werden, nur weil sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekennen", so das Kirchenoberhaupt in der Videobotschaft zu seinem monatlichen Gebetsanliegen im Januar.
Zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2022 richtet Papst Franziskus diese Botschaft an die Gläubigen: Auch heute noch bleibt der Weg des Friedens, den der heilige Paul VI. mit dem neuen Namen einer umfassenden Entwicklung [1] bezeichnet hat, leider weit entfernt vom wirklichen Leben vieler Männer und Frauen und folglich von der Menschheitsfamilie, die mittlerweile weltweit vernetzt ist. Trotz der vielfachen Anstrengungen, die auf einen konstruktiven Dialog zwischen den Nationen hinzielen, verstärkt sich der ohrenbetäubende Lärm der Kriege und Konflikte, während sich Krankheiten im Ausmaß von Pandemien verbreiten, sich die Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltschäden verschlimmern, sich das Drama des Hungers und des Durstes verschärft. Zugleich herrscht weiterhin ein Wirtschaftssystem vor, das mehr auf dem Individualismus als auf einer solidarischen Teilhabe beruht. Wie zu den Zeiten der antiken Propheten, hört auch heute die Klage der Armen wie die der Erde nicht auf, sich zu erheben, um Gerechtigkeit und Frieden zu erflehen.
Am 17.Dezember 1936 wurde in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ein Mann geboren, der heute das Oberhaupt von rund 1,3 Milliarden Katholiken auf der ganzen Welt ist: Papst Franziskus ist 85 Jahre alt geworden.
Beim emeritierten Papst BenediktXVI. erklingt an Weihnachten Musik der Regensburger Domspatzen. "Ohne diese CD gibt es für ihn kein richtiges Weihnachten", verriet Erzbischof Georg Gänswein der "Mittelbayerischen Zeitung". Papstbruder Georg Ratzinger (1924-2020), Priester und Musiker, hatte von 1964 bis 1994 den weltberühmten Knabenchor geleitet. Ansonsten werde das Fest im kleinen Kreis mit sechs Personen gefeiert, erklärte der Erzbischof. Neben ihm als seinem Privatsekretär seien auch noch Klosterschwestern mit dabei, die am päpstlichen Ruhesitz im Kloster Mater Ecclesiae den Haushalt erledigten.
Papst Franziskus hat den von Rücktrittsgerüchten begleiteten Kurienkardinal Peter Turkson (73) am Montag in Audienz empfangen. Zu Inhalten des Gesprächs machte der Vatikan zunächst keine Angaben. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Zeitungen übereinstimmend berichtet, dass der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde kurz vor der Ablösung stehe. Von seinen Mitarbeitern habe er sich bereits verabschiedet, hieß es.
Zu seinem 85. Geburtstag am Freitag hat Papst Franziskus Glückwünsche und Präsente aus aller Welt erhalten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb dem Papst: "Sie geben vielen auf der Welt Hoffnung, Trost und moralische Orientierung und stehen ein für Frieden und Solidarität mit den Schwächsten." Er wünschte Franziskus "Gesundheit und viel Kraft" und fügte hinzu: "Über die Gelegenheit für einen persönlichen Austausch würde ich mich sehr freuen."
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, hat Papst Franziskus zu dessen 85. Geburtstag gratuliert. In einem Brief wünscht Bätzing dem Papst "noch viele segensreiche Jahre in Ihrem verantwortungsvollen Dienst als Papst der Weltkirche und Bischof von Rom", wie die Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mitteilte. Das Kirchenoberhaupt wird heute 85 Jahre alt.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist am Montag von Papst Franziskus empfangen worden. Über Details des Gesprächs teilten Vatikan und Erzbistum München zunächst nichts mit. Marx hält sich derzeit in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des vatikanischen Wirtschaftsrates in Rom auf. Der Erzbischof von München-Freising wurde 2014 von Franziskus mit der Leitung der damals neu eingerichteten Aufsichtsbehörde betraut.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat am Mittwoch im Vatikan den früheren Papst Benedikt XVI. besucht. Dabei habe er ihm zwei Weihnachtskrippen überreicht, teilte die Diözese Regensburg auf ihrer Internetseite mit. Eine davon sei für den Emeritus, die andere für Papst Franziskus gedacht. Begleitet wurde Voderholzer von einer Delegation des Verbandes Bayerischer Krippenfreunde.
Nach seiner Reise nach Zypern und Griechenland hat Papst Franziskus Europa erneut zur Aufnahme von Migranten aufgerufen. "Auf Zypern wie auf Lesbos konnte ich den Leidenden in die Augen sehen", sagte er am Mittwoch beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Gerade Christen sollten ihre Brüder und Schwestern willkommen heißen - "vor allem die Armen, Ausgegrenzten, Ausgewanderten".
Der Umgang mit Flüchtlingen in Europa und der Dialog zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen prägen die Reise von Papst Franziskus nach Zypern und Griechenland. Am Sonntag besuchte Franziskus zusammen mit der griechischen Präsidentin Katerina Sakellaropoulou ein Flüchtlingslager auf der Insel Lesbos. Das sichtlich bewegte Kirchenoberhaupt warf der Weltgemeinschaft vor, das Elend und die Hilflosigkeit von Migranten zu ignorieren. "Ich bitte euch, lasst uns diesen Schiffbruch der Zivilisation stoppen", appellierte der Papst.
Papst Franziskus hat sich für eine größere Nähe zur orthodoxen Kirche ausgesprochen. "Ich hoffe aufrichtig, dass die Möglichkeiten zunehmen werden, einander zu begegnen, sich besser kennenzulernen, viele Vorurteile abzubauen und den Glaubenserfahrungen der anderen offen zuzuhören", sagte das Kirchenoberhaupt am Freitag im zyprischen Nikosia vor dem Heiligen Synod, dem höchsten Gremium der orthodoxen Kirche auf Zypern. Zuvor hatte Franziskus den orthodoxen Erzbischof Chrysostomos II. zu einem kurzen Gespräch getroffen.
Papst Franziskus hat den Amtsverzicht des Pariser Erzbischofs Michel Aupetit (70) angenommen. Interimsverwalter ("Apostolischer Administrator") wird der emeritierte Erzbischof von Marseille, Georges Pontier (78). Aupetit leitete das Erzbistum seit 2018. Seinen Amtsverzicht hatte er dem Papst erst am vorigen Freitag angeboten.
Papst Franziskus bricht am Vormittag zu einer fünftägigen Reise nach Zypern und Griechenland auf. Bei dem Besuch stehen die Themen Ökumene und Migration im Vordergrund. So ist für Sonntag ein Besuch in einem Flüchtlingszentrum auf der griechischen Insel Lesbos geplant. Dort war Franziskus bereits im April 2016. Wie damals plant der 84-Jährige, einige Flüchtlinge mit zurück nach Italien zu nehmen, dieses Mal aus Zypern.
Der Papst hat den politischen Missbrauch von Migranten kritisiert und gleichzeitig mehr legale Einwanderungswege gefordert. Es sei zutiefst bedauerlich, "dass Migranten zunehmend als Druckmittel" und "Opfer politischer Rivalitäten" eingesetzt würden, erklärte das Kirchenoberhaupt in einer Grußbotschaft zum 70. Jahrestag der Internationalen Organisation für Migration (IOM).
Liebe Brüder und Schwestern!
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung möchte ich mich direkt an euch wenden, die ihr in einer Situation der Behinderung lebt. Ich will euch sagen, dass die Kirche euch liebt und jeden von euch braucht, um ihre Sendung im Dienst des Evangeliums zu erfüllen.
Der Papst hat eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderung auch in der Kirche beklagt. In seiner am Donnerstag veröffentlichten Botschaft zum Welttag der Behinderten (3. Dezember) kritisierte er besonders Fälle "einer Verweigerung des Zugangs zu den Sakramenten". Dabei könne jeder getaufte Mensch "ohne Ausschluss und Diskriminierung" sagen: "Ich bin Kirche!". Als solche sei auch jeder eingeladen, "seinen eigenen Beitrag mit auf die synodale Route zu bringen".
Papst Franziskus hat all jene gewürdigt, die unbemerkt von der Öffentlichkeit "aufopferungsvoll" ihren Dienst verrichten. Diese "normalen Menschen" würden im Alltag meist übersehen, gab er am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan zu bedenken.
1. "Die Armen habt ihr immer bei euch" (Mk 14,7). Jesus spricht diese Worte wenige Tage vor dem Pascha-Fest bei einem Mahl in Bethanien im Haus eines gewissen Simon "des Aussätzigen". Wie der Evangelist erzählt, war eine Frau mit einem Alabastergefäß voll wohlriechenden Öls gekommen und hatte es über Jesu Haupt gegossen. Diese Geste rief große Verwunderung hervor und gab Anlass zu zwei verschiedenen Interpretationen.
Papst Franziskus hat alle Armen um Vergebung gebeten. In einer am Sonntag veröffentlichten Videobotschaft an die französische Vereinigung "Fratello" bat das Kirchenoberhaupt jeden Armen um Vergebung, wann immer ein Christ ihn verletzt, ignoriert oder gedemütigt habe. Denn die Armen seien das Herz der Kirche. Die französische Vereinigung setzt sich insbesondere für die Obdachlosenseelsorge ein.
Mit Blick auf den zu Ende gehenden UN-Klimagipfel COP26 in Glasgow hat der Papst auch Schottlands Katholiken eindringlich zu mehr Einsatz für den Klimaschutz aufgerufen. "Die Zeit läuft davon; wir dürfen diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen, sonst müssen wir uns Gottes Urteil stellen, weil wir es versäumt haben, treue Bewahrer der Erde zu sein, die er uns anvertraut hat", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief von Franziskus an die Katholiken in Schottland.
Papst Franziskus hat Antisemitismus verurteilt und zu Brüderlichkeit aufgerufen. "Die Bedrohung durch den Antisemitismus, die in Europa und anderswo immer noch schwelt, ist eine Lunte, die man auslöschen muss", schrieb das Kirchenoberhaupt am Dienstag auf Twitter. Stattdessen, betonte Franziskus weiter, brauche es "eine Erziehung zur Brüderlichkeit, damit der wieder aufkeimende Hass, der sie zerstören will, nicht die Oberhand gewinnt".
Nach der Bestätigung des Vatikan für die Reise von Papst Franziskus nach Zypern und Griechenland hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem erste Angaben zum Programm gemacht. So werde der Papst unter anderem eine Messe in einem Stadion halten und sich mit Geflüchteten und Migranten treffen, erklärte Erzbischof Pierbattista Pizzaballa in einem Schreiben an Priester und Gläubige der Insel, die dem Lateinischen Patriarchat in Jerusalem untersteht. Ebenso sei eine Begegnung mit dem griechisch-orthodoxen Erzbischof von Zypern, Chrysostomos II., vorgesehen.
Papst Franziskus und die UN-Landwirtschaftsorganisation (FAO) haben bessere Maßnahmen gegen Kinderarbeit im Agrarsektor gefordert. Durch diese "brutale" Form der Ausbeutung würden die Kleinsten ihrer Zukunftschancen beraubt, schrieb das Kirchenoberhaupt an die Teilnehmer einer zweitägigen FAO-Online-Konferenz zu dem Thema. FAO-Generaldirektor Qu Dongyu forderte wirksame Gegenmittel und starke Führung, um der Geißel der Kinderarbeit bis 2025 ein Ende zu setzen.
Katholische Christen in aller Welt haben am Montag Allerheiligen gefeiert. Dabei gedachten sie am Nachmittag der Verstorbenen, besuchten Friedhöfe und schmückten Gräber. Papst Franziskus mahnte die Christen zu einem prophetischen Handeln. Freude und prophetisches Handeln seien wesentliche Elemente christlichen Lebens.
Vom UN-Klimagipfel, der an diesem Sonntag in Glasgow begonnen hat, hat Papst Franziskus "konkrete Ergebnisse" gefordert. "Der Schrei der Erde und der Armen" müsse endlich gehört werden, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Nur so gebe es eine konkrete Hoffnung für künftige Generationen.
Am Rande des bevorstehenden G20-Treffens in Rom ist US-Präsident Joe Biden zu einem Besuch bei Papst Franziskus im Vatikan eingetroffen. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen kam die präsidiale Wagenkolonne am Freitagmittag auf dem Damasushof des Apostolischen Palastes an. Nach Angaben des Weißen Hauses wollte Biden mit dem Papst über verschiedene gemeinsame Projekte, Menschenrechte, die Covid-19-Pandemie, Klimafragen sowie über den Kampf gegen Armut sprechen.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (94) ist zum dritten Mal gegen Covid-19 geimpft worden. Das bestätigte sein Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag. Demnach sind alle Bewohner des Klosters Mater Ecclesiae, in dem Benedikt XVI. seit seinem Amtsrücktritt lebt, bereits mit einer Auffrischimpfung versorgt worden.
Papst Franziskus hat vor der Versuchung eines "neuen Fundamentalismus" innerhalb der Kirche gewarnt. Dessen Vertreter konzentrierten sich zu sehr auf "Rituale und Vorschriften", kritisierte er am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Stattdessen sollten sie "den Gott der Liebe vollumfänglich annehmen".
Gut zwei Wochen nach Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag Papst Franziskus besucht. Bei der rund 50-minütigen Privataudienz habe man ausführlich über die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche gesprochen, sagte Steinmeier anschließend vor Journalisten. Auch die Klimakonferenz in Glasgow sowie wachsende Hungerkrisen, etwa in Madagaskar und Afghanistan, seien Thema gewesen.
Papst Franziskus hat zum Weltmissionssonntag den Einsatz von Missionaren weltweit gewürdigt. Sie seien oftmals an vorderster Front für Arme und Bedürftige tätig und das in Ländern, in denen die Kirche nicht sehr präsent sei, sagte der 84-Jährige am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der diesjährige Weltmissionssonntag der katholischen Weltkirche stand unter dem Motto "Wir dürfen nicht schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben".
Papst Franziskus hat angesichts der Covid-19-Pandemie jeden zum Handeln aufgerufen. "Wir können nicht resignieren und tatenlos zusehen, wir können nicht gleichgültig oder apathisch bleiben, ohne Verantwortung für andere und für die Gesellschaft zu übernehmen", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief des Papstes an die Teilnehmer der 49. Sozialwoche der Katholiken in Italien.
Papst Franziskus hat eine im Sommer 2020 geschaffene Kirchenkonferenz für die Amazonas-Region offiziell anerkannt. Wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte, verlieh er bei einem Treffen mit dem Leiter der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, am 9. Oktober der Konferenz den Status einer öffentlichen Körperschaft kirchlichen Rechts.
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (94) hat zum Tod eines früheren Regensburger Professorenkollegen seine Beileidswünsche gesendet und dabei selbst eine Art Todessehnsucht angedeutet: "Nun ist er im Jenseits angelangt, wo sicher schon viele Freunde auf ihn warten. Ich hoffe, dass ich mich bald hinzugesellen kann", schreibt Benedikt XVI. in einem vom oberösterreichischen Zisterzienserstift Wilhering veröffentlichten Schreiben zum Tod von Gerhard Bernhard Winkler.
Papst Franziskus hat am Montag den Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer zu einem Gespräch empfangen. Wilmer sei zu einem jährlichen Routinebesuch im Vatikan, sagte eine Sprecherin des Bistums Hildesheim. Dort spreche er mit verschiedenen Kongregationen über Entwicklungen in seiner Diözese. In diesem Zusammenhang habe ihn auch der Papst zu einer Audienz empfangen und sich mit ihm kurz über das Bistum Hildesheim ausgetauscht.
Der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite Synodale Prozess der katholischen Kirche ist nun auch in deutschen Bistümern eröffnet worden. Zahlreiche Bischöfe äußerten sich am Wochenende dazu in Gottesdiensten und Hirtenworten und riefen zur Beteiligung auf.
Papst Franziskus hat sich - deutlich wie nie - für die Einführung eines universellen Grundeinkommens ausgesprochen. Zudem sprach er sich in einer Videobotschaft zum vierten "Welttreffen der Volksbewegungen" für kürzere Arbeitszeiten aus. "Ich glaube, dass diese Maßnahmen notwendig sind", unterstrich das Kirchenoberhaupt. Ein Grundeinkommen ermögliche jedem Menschen Zugang zu den grundlegendsten Dingen.
Papst Franziskus hat vor einem Fundamentalismus gewarnt, der den christlichen Glauben an eine spezifische Kultur binden will. "Wie viele Fehler sind in der Geschichte der Evangelisierung gemacht worden, weil man ein einziges kulturelles Modell durchsetzen wollte", sagte der Papst bei seiner Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Zuweilen habe man "nicht einmal auf Gewalt verzichtet", um den eigenen Standpunkt durchzusetzen.
Zum 90. Jahrestag der Einweihung von Rios weltberühmter Christusstatue "Cristo Redentor" am 12. Oktober hat Papst Franziskus Glückwünsche übermittelt. Das Bild des Erlösers mit den ausgebreiteten Armen rufe "unaufhörlich zur Versöhnung" auf, heißt es in dem Schreiben, das Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Namen des Kirchenoberhaupts veröffentlichte. Damit stelle die Statue eine permanente "Einladung zur Geschwisterlichkeit" dar, die an alle Menschen gleichermaßen gerichtet sei, so Franziskus.
Mit einer Messe im Petersdom hat Papst Franziskus am Sonntag den zweiten Startschuss für die Weltsynode der katholischen Kirche gegeben. Ziel des auf gut zwei Jahre angesetzten mehrstufigen Prozesses ist ein anderer Umgangsstil in der Kirche. "Alles ändert sich, wenn wir zu echten Begegnungen mit Ihm [Gott] und untereinander fähig sind. Ohne Formalitäten, ohne Täuschung, ohne Tricks", sagte Franziskus in seiner Predigt.
Als scheidende Kanzlerin hat Angela Merkel am Donnerstag Rom besucht. Sie verabschiedete sich von Papst und Ministerpräsident Draghi. Dabei verteilte sie deutliche Erwartungen, persönlichen Dank und Komplimente.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Donnerstag im Vatikan mit Papst Franziskus zusammengetroffen. Bei der rund einstündigen Unterredung habe sie mit Franziskus über weltweite politische Herausforderungen wie den Klimawandel, aber auch Herausforderungen der Kirche gesprochen, sagte Merkel im Anschluss vor Journalisten.
Erneut haben sich Franziskus und der Vatikan als internationale Vermittler erwiesen. Dort, von wo der Papst sonst die Welt segnet, übergaben Religionsvertreter und Wissenschaftler einen Klima-Appell an die Politik.
Papst Franziskus hat in einer Videobotschaft das Engagement junger Klimaschützer gelobt. Ihre "Vision" könne die Welt der Erwachsenen herausfordern, sagte er aus Anlass einer Konferenz in Mailand. Unter dem Titel "Youth4Climate" beraten dort bis zum heutigen Donnerstag Hunderte junge Menschen aus zahlreichen Ländern über einen Beitrag für die UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow. Organisiert wird die dreitägige Veranstaltung von der italienischen und der britischen Regierung.
ROM – Der Neue Schülerkreis Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. hat wieder in der Ewigen Stadt getagt. Trotz Einschränkungen wegen der Pandemie nahmen hunderte Gäste aus dem deutschsprachigen Raum an den Gesprächen in der Nähe des Petersplatzes teil. Der ehemalige Professor und emeritierte Papst Benedikt XVI. war zwar nicht dabei, wurde aber von seinem persönlichen Sekretär Erzbischof Georg Gänswein vertreten.
Papst Franziskus hat zum 200. Unabhängigkeitstag Mexikos erneut um Vergebung für persönliche und soziale Sünden in Zusammenhang mit der Evangelisierung des Landes gebeten. Der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Rogelio Cabrera Lopez, verlas einen entsprechenden Brief des Papstes. Um die Wurzeln zu stärken, sei es notwendig, über die Vergangenheit nachzudenken. Ein Blick zurück beinhalte aber auch eigene Fehler zu erkennen, die sehr schmerzhaft gewesen seien, hieß es in dem Schreiben.
Papst Franziskus fordert Jugendliche weltweit auf, "ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte" aufzuschlagen. Die Corona-Krise habe gravierende Einschränkungen für junge Menschen mit sich gebracht, schreibt er in einer am Montag veröffentlichten Botschaft zum diözesanen Weltjugendtag (21. November). Doch nun gebe es die Chance für einen Neuanfang.
Kardinal Rainer Maria Woelki ist fest entschlossen, nach der vom Papst gewährten Auszeit im nächsten Frühjahr wieder sein Amt als Kölner Erzbischof fortzusetzen. "Dann werde ich nämlich wieder meinen Dienst mit voller Kraft aufnehmen, um gemeinsam mit Ihnen an der Zukunft unserer Kölner Kirche zu arbeiten", sagte er am Sonntag in seiner wöchentlichen Videobotschaft auf dem Kölner Internetportal domradio.de. "Darauf freue ich mich schon jetzt."
Papst Franziskus schickt den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in eine mehrmonatige Auszeit. Diese beginnt Mitte Oktober und dauert bis zur Fastenzeit im kommenden Jahr, wie der Vatikan am Freitag in Bonn mitteilte. Begründet wird der Schritt mit einer Vertrauenskrise im Erzbistum Köln, die bei der Missbrauchsaufarbeitung auch durch "große Fehler" Woelkis in der Kommunikation entstanden sei. Bis zu seiner Rückkehr soll Weihbischof Rolf Steinhäuser die größte deutsche Erzdiözese verwalten und für "Versöhnung und Erneuerung" sorgen.
Papst Franziskus hat am Mittwoch 14 aus Afghanistan geflohene Christen begrüßt. Drei afghanische Familien, darunter sieben Minderjährige, hätten ihn vor der Generalaudienz getroffen, teilte der Vatikan im Anschluss mit. Die Familien seien in den vergangenen Wochen im Zuge der Machtübernahme der Taliban aus Kabul geflüchtet.
Mit dramatischen Appellen hat die Herbstvollversammlung der katholischen Bischofskonferenz in Fulda ihre Arbeit aufgenommen. Der Vorsitzende Georg Bätzing rief alle Bischöfe zu einer radikalen Wende auf. Zum innerkirchlichen Reformprozess Synodaler Weg sagte er, es müsse schnell sichtbare Veränderungen geben. Der deutsche Dialog könne dabei ein "Türöffner" für den vom Papst einberufenen weltweiten Synodalen Prozess sein.