Der im Grundgesetz genutzte Begriff "Rasse" sollte aus Sicht des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, unbedingt darin erhalten bleiben. Der Begriff erinnere an die deutsche Geschichte, vor allem "an die Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen, in erster Linie Jüdinnen und Juden; an die Schrecken der Schoa", schreibt Schuster in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Dienstag). "Streichen wir diese Erinnerung aus unserer Verfassung, werden wir sie irgendwann auch aus unserem Gedächtnis streichen."
Matthias Berger, Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Grimma, ist zum "Sprachwahrer des Jahres 2021" ernannt worden. Das teilte die Zeitschrift "Deutsche Sprachwelt" am Mittwoch in Erlangen mit. Die Leser wählten Berger mit 28,84 Prozent der Stimmen an die Spitze. Auf dem zweiten Platz folgt der Schauspieler Dieter Hallervorden mit 18,67 Prozent.
Die Bibel liegt inzwischen in 719 Sprachen vollständig vor. Das sind 15 mehr als 2020, wie aus dem in Stuttgart von der Deutschen Bibelgesellschaft veröffentlichten Jahresbericht 2021 des Weltverbands der Bibelgesellschaften hervorgeht. Beispiele sind die asturische Sprache, die im Norden Spaniens verwendet wird, und die austroasiatische Sprache Santali, die vor allem im Osten Indiens, in Bangladesch und in Nepal gesprochen wird.
Der Bund der Vertriebenen (BdV) wirft Polen eine staatliche Diskriminierung der dort lebenden deutschen Minderheit vor. Mit Blick auf den heutigen Internationalen Tag der Muttersprache erklärte BdV-Präsident Bernd Fabritius am Sonntag in Berlin, die polnischen Behörden behinderten die in ihren Heimatgebieten seit Jahrhunderten lebenden Deutschen jetzt durch staatliche Diskriminierung beim Erlernen ihrer Muttersprache. "Eine derartige, gezielte Benachteiligung verstößt gegen grundlegende Menschenrechte."
Junge Menschen in Deutschland haben Befragungen zufolge ein gespaltenes Verhältnis zum Gendern. Rund 54 Prozent der 16- bis 35-Jährigen lehnen die Debatten um eine geschlechtersensible Sprache eher ab und fühlen sich zum Teil "genervt", wie das Rheingold-Institut am Donnerstag in Köln mitteilte. Zugleich finden 44 Prozent die Diskussion wichtig und gerechtfertigt. Unter den jungen Frauen halten 54 Prozent die Debatten für sinnhaft.