Die jüngsten Neuernennungen im Pressestab sollen nach Worten des kommissarischen Pressesprechers Alessandro Gisotti die Internationalität der Pressearbeit fördern. Zudem würden „interne Ressourcen“ genutzt, sagte der 44-Jährige dem italienischen Pressedienst SIR. Dies soll laut Gisotti auch den Informationsfluss zwischen den Vatikan-Medien und dem Presseamt verbessern. Auch „Widersprüche“ in der Kommunikation sollten so verhindert werden.
Vatikanstadt – Der Vatikan hat erstmals einen eigenen Sportverein gegründet. Das Team mit dem Namen "Athletica Vaticana" besteht aus rund 60 Vatikanmitarbeitern und zwei muslimischen Migranten als Ehrenmitgliedern, wie am Donnerstag bei der Vorstellung im Vatikan bekannt wurde. "Sport, Kultur, Religion und Ethik gehören zusammen", sagte Kurienkardinal Gianfranco Ravasi. Der Leiter des päpstlichen Kulturrates verurteilte Doping, Rassismus und einen "Verfall der Ethik" im Sport; dem wolle das Vatikan-Team etwas entgegensetzen.
Vatikanstadt – Der Vatikan plant für Juni ein internationales Jugendtreffen in Rom. Dort sollen die Ergebnisse der Jugendsynode im vergangenen Oktober sowie "ein voraussichtliches nachsynodales Schreiben" beraten werden, "das der Papst bis dahin veröffentlicht haben wird", wie die Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben als Veranstalterin mitteilte. Das internationale Jugendforum findet demnach von 18. bis 22. Juni statt.
Wegen der Kälte hat der Vatikan seine Hilfe für Obdachlose in Rom verstärkt. Das päpstliche Almosenamt verteilte nicht nur Winterschlafsäcke und stellte weitere Schlafplätze zur Verfügung, sondern dachte auch an die Hunde Wohnungsloser, wie das Portal Vatican News berichtete. In Zusammenarbeit mit dem Malteserorden und einer Tierklinik in Ostia können Obdachlose ihre Vierbeiner demnach am dritten Sonntag im Monat kostenlos untersuchen und behandeln lassen.
In der Debatte um die vor Malta blockierten Rettungsschiffe hat sich Chietis Erzbischof Bruno Forte gegen Italiens Innenminister Matteo Salvini gestellt. Menschen unter solchen Bedingungen zu helfen, sei ein „moralischer Imperativ“, sagte Forte, der auch Mitglied der Päpstlichen Akademie für Theologie ist, der Zeitung „Corriere della Sera“ (Montag). Wenn man die vorrangige Forderung nach Solidarität mit den Schwächsten vergesse, werde „jede Barbarei möglich“.
Er gilt als kirchentreuer, konservativer Historiker - und wurde doch vor allem deshalb bekannt, weil er zwei Päpste kritisierte: Kardinal Walter Brandmüller. Am 5. Januar wird der Franke 90 Jahre alt.
Die Leitung des vatikanischen Presseamts ist am Silvestertag überraschend zurückgetreten. Vatikansprecher Greg Burkeund seine Stellvertreterin Paloma Garcia Ovejero gaben nach nur zweieinhalb Jahren ihr Amt auf, wie der Vatikan am Montag mitteilte. Der Chef der übergeordneten Öffentlichkeitsabteilung, Paolo Ruffini, erklärte, für den Abschluss der vatikanischen Medienreform sei ein "rascher Führungswechsel" nötig. Dem Vernehmen nach gab es innerhalb der Behörde Differenzen hinsichtlich ihrer Entwicklung.
Der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., Georg Ratzinger, besucht ihn vom 28. Dezember 2018 bis 8. Januar 2019 in Rom. Dieser freue sich schon auf seinen traditionellen Silvesterbesuch und sei immer traurig, wenn er zu Ende gehe, sagte der frühere Regensburger Domkapellmeister am Samstag dem Bayerischen Rundfunk (BR). Der 94-Jährige fürchtet die Strapazen der mehrstündigen Flugreise nach eigenen Angaben nicht. Das habe zwei Gründe: „Ich werde bestens betreut, und den Lufthansa-Piloten kenne ich persönlich, weil er ein ehemaliger Domspatz ist. Der bringt die Sachen im Vorfeld in Ordnung.“
Weihnachten ist nach Ostern das zweithöchste Fest der Christenheit. Von den Gläubigen weltweit wird es privat sehr unterschiedlich gefeiert. Das gilt auch für Papst Franziskus und seinen Vorgänger Benedikt XVI.
Papst Franziskus hat dem brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff Glückwünsche zum 80. Geburtstag (14. Dezember) gesandt. Das hochsymbolische Schreiben fand in der Ortskirche große Beachtung. Brasilianische Medien werteten es als eine späte römische Anerkennung von Boffs Kampf.
Bevor die Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen Ende Februar in Rom über die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche sprechen, soll sich jeder von ihnen mit einem Opfer sexueller Gewalt in der Kirche treffen. Über einen entsprechenden Aufruf informierte der Vatikan am Dienstag. „Der erst Schritt muss sein, als Wahrheit anzuerkennen, was geschehen ist“, heißt es in dem Brief. In einer solchen Begegnung solle jeder Vorsitzende einer Bischofskonferenz aus erster Hand erfahren, welches Leid diese Menschen ertragen müssten.
Die von Papst Franziskus eingesetzte Theologenkommission zum Frauendiakonat hat ihren Abschlussbericht vorgelegt. Das Gremium habe seine Arbeit bereits im Juni abgeschlossen, sagte der emeritierte Dogmatiker Karl-Heinz Menke dem Portal katholisch.de (Montag). Der Vorsitzende der Kommission, Kardinal Luis Ladaria, habe dem Papst das Dokument persönlich überreicht.
Papst Franziskus besucht vom 3. bis 5. Februar das Emirat Abu Dhabi und nimmt dort an einem interreligiösen Treffen teil. Das gab der Vatikan am Donnerstag bekannt. Der Papst habe eine Einladung von Kronprinz Muhammad bin Zayid Al Nahyan angenommen, hieß es. Zugleich reise er auf Einladung der katholischen Kirche in den Vereinigten Emiraten. Die interreligiöse Begegnung, an der Vertreter unterschiedlicher Nationen teilnehmen sollen, steht unter dem Thema „Human Fraternity“.
Die Päpstliche Schweizergarde hat ihre Führungsriege ausgebaut. Künftig sind 33 statt 26 Unteroffiziere in der Schutztruppe im Vatikan tätig, wie der Medienverantwortliche Urs Breitenmoser (Dienstag) mitteilte. Begründet wird dies mit wachsenden Anforderungen und einem ausgeweiteten Aufgabenbereich. Ende April hatte Papst Franziskus eine Aufstockung des Sollbestands von 110 auf 135 Mann gewährt.
Der Vatikan hat die Teilnehmer des Weltklimagipfels in Kattowitz zum Handeln gemahnt. Man müsse fragen, ob genügend politischer Wille zur Umsetzung der Klimaziele vorhanden sei, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zur Eröffnung des Gipfels am Montag in der polnischen Stadt. Um die Erderwärmung zu begrenzen, sei klare, weitblickende und starke politische Entschlossenheit nötig. Bislang hätten die Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens zu wenig getan, kritisierte der Kardinal.
Der neue Generalobere der von Rom getrennten traditionalistischen Piusbrüder, Davide Pagliarani, war am Donnerstagnachmittag zu einem Gespräch im Vatikan. Dabei sei er mit dem Leiter der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Ladaria, zusammengetroffen, teilte die Bruderschaft am Freitag mit. Das Gespräch sei auf Einladung Ladarias zustande gekommen und habe einem ersten Kennenlernen gedient.
Zum Weltfischereitag an diesem Mittwoch hat der Vatikan zur verstärkten Achtung der Rechte von Menschen in der Fischindustrie aufgerufen. In diesem Sektor seien Zahl und Ausmaß der Verstöße gegen grundlegende Arbeits- und Menschenrechte besonders hoch, kritisierte Kurienkardinal Peter Turkson in einer Botschaft zu dem 1997 ausgerufenen Welttag. Dort gebe es massenweise Ausbeutung, Kinder- oder Zwangsarbeit, Menschenhandel sowie gefährliche Arbeitsbedingungen, so der Kardinal bei einem Vortrag bei der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO am Mittwoch in Rom.
Der Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig kann nun doch wieder als Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt arbeiten. Der Vatikan erteilte Wucherpfennig die erforderliche Bestätigung, wie die deutsche Provinz der Jesuiten am Donnerstag in München mitteilte. Der Generalobere des Jesuitenordens, Arturo Sosa, habe vom Vatikan die nötige Unbedenklichkeitserklärung ("Nihil obstat") erhalten und Pater Wucherpfennig "mit sofortiger Wirkung zum Rektor der Hochschule Sankt Georgen ernannt", hieß es.
Mit einer überraschenden Intervention des Vatikan hat die Herbsttagung der US-Bischöfe begonnen. Auf Bitten von Papst Franziskus verschieben die Bischöfe die Verabschiedung von Maßnahmen zum Umgang mit dem Missbrauchskandal. Der Vorsitzende der US-Bischofsonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, erklärte am Montag zur Überraschung der versammelten Amtskollegen, der Vatikan habe darum gebeten, das für Februar geplante Welttreffen der Bischöfe im Vatikan abzuwarten. „Auf Veranlassung des Heiligen Stuhls werden wir nicht über die beiden Aktionspläne abstimmen“, so DiNardo.
Der in den chilenischen Missbrauchsskandal involvierte Kardinal Francisco Javier Errazuriz soll laut Medienspekulationen einen Rückzug aus dem engsten Beratergremium um Papst Franziskus vorbereiten. Nach Informationen der spanischen Internetseite Religion Digital hielt sich der 85-jährige Kardinal am Wochenende inkognito in Rom auf. Anlass sei womöglich, dass Errazuriz einer Entlassung aus dem Kardinalsrat zuvorkommen wolle. Das nächste Treffen des „K9“ genannten Gremiums findet vom 10. bis 12. Dezember in Rom statt.
In China sind vier katholische Priester laut Medienberichten in Polizeigewahrsam genommen worden. Die der Untergrundkirche zugerechneten Geistlichen hätten ihre Registrierung bei der regierungsnahen „Patriotischen Vereinigung“ verweigert, berichtet der Pressedienst „Asianews“ (Montag). Einer der Priester sei per behördlichem Hausarrest isoliert worden.
Mit einer Messe im Petersdom ist am Sonntag im Vatikan die Bischofssynode zu Jugendthemen zu Ende gegangen. Neben den beratenden Bischöfen und Kardinälen aus aller Welt nahmen Tausende vor allem junge Gläubige an dem Gottesdienst teil. In seiner Predigt bat Papst Franziskus die Jugendlichen um Entschuldigung dafür, dass die Kirche ihnen oft nicht zugehört habe. Zugleich mahnte er, stärker auf junge Menschen zuzugehen und dabei „weder doktrinär noch moralistisch“ zu sein.
Der italienische Kardinal und langjährige vatikanische Außenminister Achille Silvestrini wird am Donnerstag 95 Jahre alt. Von 1971 bis 1988 bestimmte der Norditaliener die diplomatische Linie des Heiligen Stuhls. Bis heute ist er Vorsitzender der Studienstiftung „Villa Nazareth“ mit einem eigenen Kolleg in Rom sowie der mit ihr verbundenen Ehemaligen-Vereinigung, die nach Silvestrinis erstem Chef im vatikanischen Staatssekretariat, Kardinal Domenico Tardini (1888-1961), benannt ist. Silvestrini ist der sechstälteste Kardinal der katholischen Kirche.
Die Bischofssynode zur Jugend befasst sich seit Dienstag mit dem Schlussdokument. Der Entwurf habe am Morgen „viel Applaus“ erhalten, sagte der vatikanische Medienchef Paolo Ruffini vor Journalisten. Das Dokument sei etwas schlanker als das Arbeitspapier, das der Synode als Grundlage für ihre Beratungen diente.
Mit weltweiten Solidaritäts-Pilgermärschen will der Vatikan ein Zeichen setzen gegen Fremdenhass gegenüber Migranten und Flüchtlingen. In Zeiten „starker Spaltungen“ müssten der Rhetorik von Hass, Angst und Gewalt „Zeichen von Liebe, Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft“ entgegengesetzt werden, sagte der Präsident von Caritas Internationalis, Manilas Kardinal Luis Antonio Tagle, vor dem Start der Aktion am Sonntag. Dann wird er einen Solidaritäts-Pilgermarsch vom römischen Viertel Trastevere zum Petersplatz anführen, wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte.
Die Jugendsynode im Vatikan geht auf die Zielgerade. Zum Abschluss der dritten Beratungswoche trugen die Teilnehmer Ergebnisse und Vorschläge aus 14 Sprachgruppen zusammen. Diese beendeten am Wochenende ihre Arbeit. Die Beratungen drehten sich um den letzten Teil des Arbeitsdokuments ("Instrumentum laboris"), das die Synodenväter bei der Meinungsbildung unterstützen soll. Am Dienstag soll der Entwurf des Abschlusspapiers vorgestellt werden.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wirbt für eine offene Gesprächsatmosphäre in der katholischen Kirche. „Daran können wir noch arbeiten“, sagte Marx am Donnerstag dem Portal Vatican News. Zugleich betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, er selbst spreche mit den Verantwortlichen im Vatikan auch über kritische Themen. „Ich schweige nicht - das ist ja bekannt.“
Die Teilnehmer der Jugendsynode im Vatikan haben sich in der zweiten Woche der Beratungen mit der Begleitung junger Menschen bei wichtigen Lebenentscheidungen befasst. In den Gruppengesprächen, deren Ergebnisse am Dienstag vom Vatikan veröffentlicht wurden, ging es etwa um den Unterschied von Selbstinszenierung und -optimierung einerseits sowie Berufung andererseits. Junge Menschen seien durchaus bereit, im Leben anspruchsvolle Wege auch im Dienst anderer einzuschlagen.
Das Bistum Limburg hat seine erste Heilige. Rund 1.500 deutsche Pilger reisten eigens aus diesem Anlass nach Rom. Die Westerwälderin Katharina Kasper im Mittelpunkt der Weltkirche - am Sonntag prangte das Porträt der Dernbacher Bauerntochter und Ordensgründerin (1820-1898) an der Fassade des Petersdoms, neben jenen von Papst Paul VI., dem salvadorianischen Märtyrer-Erzbischof Oscar Romero und vier weiteren katholischen Glaubenszeugen. Papst Franziskus nahm Kasper am Sonntag ins Verzeichnis der Heiligen auf. Damit darf sie künftig in allen katholischen Kirchen weltweit offiziell verehrt werden.
Benedikt XVI. wird aller Voraussicht nach nicht an der Heiligsprechung seines Amtsvorgängers Paul VI. und des ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero am Sonntag teilnehmen. Der emeritierte Papst sei "nicht mehr so agil wie vor einigen Monaten", sagte Kardinal Angelo Becciu, Präfekt der Heiligsprechungskongregation, am Donnerstag vor Journalisten im Vatikan.
Das ZDF überträgt die Heiligsprechung bedeutender Kirchengestalten am kommenden Sonntag live vom Petersplatz in Rom. Die rund 165-minütige "ZDF spezial"-Sendung moderieren ZDF-Redakteur und Moderator Andreas Klinner sowie der ZDF-Vatikanexperte Jürgen Erbacher nach Senderangaben am 14. Oktober ab 9.30 Uhr.
Der wegen seiner liberalen Haltung zu Homosexualität unter Druck stehende bisherige Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, Ansgar Wucherpfennig, will seine Aussagen zu dem Thema nicht widerrufen. "Ich sehe meine Äußerungen zur Homosexualität und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare auf dem Boden der katholischen Lehre", sagte der Jesuitenpater den Kirchenzeitungen der Bistümer Limburg, Mainz und Fulda.
Die fehlende Bestätigung des Vatikan für eine weitere Amtszeit von Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig als Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt stößt beim Jesuitenorden auf Unverständnis. Johannes Siebner, Provinzial der Jesuiten in Deutschland, erklärte am Montag: "Ich kann mir ehrlich gesagt gar nichts anderes vorstellen, als dass es sich da um ein Missverständnis handelt. Ansonsten wäre es ein empörender Vorgang."
Mit einem Doppelschlag hat der Vatikan am Wochenende auf Vorwürfe des Ex-Diplomaten Carlo Maria Vigano gegen Papst und Vatikan reagiert. Am Samstagnachmittag veröffentlichte das vatikanische Presseamt eine eigene Erklärung, am Sonntagvormittag versandte es einen dreiseitigen Offenen Brief des Leiters der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, an Erzbischof Vigano.
Der Umgang mit sexuellem Missbrauch ist aus Sicht deutscher Teilnehmer ein wichtiges Thema bei der gerade im Vatikan begonnenen Weltbischofssynode zur Jugend. Andererseits dürfe es bei dem Treffen auch nicht allein darum gehen, sagte Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, am Donnerstag in Rom. Marx räumte bei einer Pressekonferenz zur Bischofssynode erneut Versäumnisse der Kirche bei der Missbrauchsprävention ein.
Papst Franziskus hat zur Eröffnung der Welt-Bischofssynode zum Thema Jugend zu konstruktiver Kritik und aufrichtigem Dialog aufgerufen. "Aufrichtige und klare Kritik" helfe, wohingegen "überflüssiges Geschwätz" und Vorurteile hinderlich seien, sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwochnachmittag in der vatikanischen Synodenaula.
Mehrere hundert Menschen mit Behinderung aus ganz Deutschland brechen an diesem Samstag zu einer Wallfahrt nach Rom auf. „Es ist eine Pilgerreise, die für Menschen mit Behinderung normalerweise kaum zu machen ist. Aber wir haben genügend Helfer, Schwestern und Ärzte, die ihnen eine Woche lang Tag und Nacht zur Seite stehen“, erklärte Georg Khevenhüller, Wallfahrtsleiter und Präsident des Malteser Hilfsdienstes, am Freitag in Köln. Den Angaben zufolge handelt es sich um die größte Wallfahrt für Menschen mit Behinderung nach Rom. Bis zum 6. Oktober halten sich demnach rund 800 Teilnehmer in der Ewigen Stadt auf.
Für einen besseren Umgang der katholischen Kirche mit sexuellem Missbrauch hält der vatikanische Kinderschutzexperte Hans Zollner auch eine Änderung des Kirchenrechts für notwendig. So müssten unbedingt die Rechte und Pflichten aller Beteiligten genauer geregelt werden. Bisher gelte dies nur für Kleriker, nicht aber etwa für Laien oder Ordensschwestern, sagte Zollner am Donnerstag bei einem Gespräch mit internationalen Journalisten in Rom. Zudem sei sexueller Missbrauch kirchenrechtlich bisher unzureichend definiert. Über diese Reformen werde derzeit aber beraten.
An der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom beginnt erstmals ein Master-Studiengang für Kinderschutz. Zur Eröffnung des neuen Studiengangs findet am 5. Oktober ein akademischer Festakt statt, bei dem auch der Münchener Kardinal Reinhard Marx sprechen wird, wie der Vatikan am Donnerstag mitteilte.
Bei einem Aktionstag im Oktober können Rom-Besucher die Katakomben der Stadt kostenlos besuchen. Die Päpstliche Kommission für religiöse Archäologie lädt am 13. Oktober erstmals zu einem Tag der Offenen Katakomben. Unter dem Motto "Vom Dunkel ans Licht" wolle man so ein vielen noch unbekanntes Kulturerbe besser zugänglich machen, heißt es in einer Mitteilung des Vatikan vom Dienstag. Zahlreiche der antiken römischen Grabstätten sind dazu an diesem Tag geöffnet; es gibt kostenlose Führungen und einige Ausstellungen.
Papst Franziskus will 2019 nach Japan reisen. „Hoffen wir, dass das zustande kommt“, sagte das Kirchenoberhaupt vorige Woche am Rande der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Damit würde einer seiner Jugendträume in Erfüllung gehen.
Der persönliche Beauftragte des Papstes für Sozialhilfe, Kardinal Konrad Krajewski, hat am Mittwoch Flüchtlinge der „Diciotti“ besucht. Wie der Vatikan mitteilte, traf Krajewski mit den Migranten in ihrem Aufnahmezentrum in Rocca di Papa nahe Rom zusammen und überbrachte ihnen Grüße und Segenswünsche von Franziskus. Nach tagelangem Streit um die Geretteten auf dem Schiff „Diciotti“ der italienischen Küstenwache hatte die katholische Kirche 100 der ursprünglich 177 Personen aufgenommen.
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat sexuellen Missbrauch durch Priester als "Gräueltaten" bezeichnet. Die Skandale hätten eine "verheerende Wirkung" auf die Glaubwürdigkeit der Kirche gehabt, sagte der ranghöchste Vertreter der katholischen Kirche nach Papst Franziskus laut dem Informationsdienst "Vatican News" (Mittwoch). Erste Aufgabe der Kirche sei es, den Opfern zur Seite zu stehen und ihnen zu helfen, ihr Leben wieder aufzubauen. Parolin äußerte sich mit Blick auf eine Papstreise nach Irland an diesem Wochenende.
Die Scala Santa – die Heilige Stiege – gehört seit Jahrhunderten zu den beliebtesten sakralen Sehenswürdigkeiten in der Ewigen Stadt. Die Gläubigen steigen die Stufen auf Knien empor, um der Passion Christi zu gedenken. Nun wird die Stätte dem Publikum für mindestens ein halbes Jahr nicht mehr zugänglich sein: Sie wird restauriert.
Kardinal Sean O'Malley, Vorsitzender der Päpstlichen Kinderschutzkommission und Erzbischof von Boston, wird nicht am Weltfamilientreffen in Dublin teilnehmen. Laut einer Mitteilung des Erzbistums vom Mittwoch begründete er seine Absage damit, dass Vorgänge im Bostoner Priesterseminar seine Anwesenheit dort verlangten.
Das Turiner Grabtuch soll mindestens zur Hälfte eine Fälschung sein, berichteten kürzlich Medien unter Berufung auf eine Studie der Universität Liverpool, die im „Journal of Forensic Sciences“ erschienen ist. Experten im Vatikan betonen jedoch, dass es sich wohl eher um eine Übertreibung der Berichterstattung handelt und weniger um wissenschaftliche Auslegungen.
Im Würzburger Echter-Verlag ist ein Studienband zur im Oktober anstehenden Jugendsynode im Vatikan erschienen. Unter dem Titel "… damit eure Freude vollkommen wird" äußern sich Vertreter verschiedener theologischer Disziplinen und Praktiker mehrerer Diözesen.
Die von Rom getrennten traditionalistischen Piusbrüder kommen am Mittwoch im schweizerischen Econe zu ihrem Generalkapitel zusammen. Wichtigster Tagesordnungspunkt des elftägigen Treffens, das nur alle zwölf Jahre stattfindet, ist die Wahl des Generaloberen für eine zwölfjährige Amtszeit. Auch dessen beide Assistenten werden bestimmt. Bernard Fellay (60) leitet die Priesterbruderschaft seit fast einem Vierteljahrhundert im Bischofsrang.
Papst Franziskus hat erneut eindringlich zu Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten aufgerufen. Gleichzeitig kritisierte er am Samstag im süditalienischen Bari eine „mörderische Gleichgültigkeit“ gegenüber dem Leiden in der Region: „Der Nahe Osten weint, leidet und schweigt, während andere auf diesen Ländern herumtrampeln auf der Suche nach Macht und Reichtum.“
Der französische Kurienkardinal Jean-Louis Tauran ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Entsprechende erste Meldungen bestätigte Vatikansprecher Greg Burke der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitagmorgen. Tauran war Leiter des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog und litt an der Parkinson-Krankheit.
Der Friedensnobelpreisträger und frühere US-Vizepräsident Al Gore hat Papst Franziskus' Einsatz für den Klimaschutz gelobt. In einem Interview mit „Vatican News“ am Mittwoch in Rom zeigte sich der demokratische US-Politiker beeindruckt von der Umweltenzyklika „Laudato si“ und den Forderungen des Papstes nach einer „Nachhaltigkeitsrevolution“.
Die „vatikanische“ Cricket-Mannschaft nimmt bis bis zum 15. Juli an einem interreligiösen Turnier in England teil. Wie der Vatikan mitteilte, tritt die Vatikanmannschaft dabei unter anderem in London gemeinsam mit dem Team des anglikanischen Erzbischofs von Canterbury, Justin Welby, gegen eine interreligiöse Mannschaft aus Muslimen, Sikhs, Hindus, BudSportlichedhisten und Juden an.
Papst Franziskus (81) hat Boliviens Präsident Evo Morales (58) am Samstag im Vatikan empfangen. Die private Begegnung im Apostolischen Palast dauerte laut beobachtenden Journalisten etwa 36 Minuten. Morales grüßte den Papst demnach auf Spanisch mit den Worten „Danke, Bruder Papst“, Franziskus entgegnete, ebenfalls auf Spanisch, „Willkommen“, dann umarmten sich beide.
Bei einem Gottesdienst im Petersdom hat Papst Franziskus am Donnerstag 14 Kirchenvertreter aus elf Ländern zu Kardinälen erhoben. In der Zeremonie setzte er ihnen das purpurrote Birett auf und steckte ihnen den Kardinalsring an die rechte Hand. In seiner Predigt erinnerte der Papst die neuen Purpurträger an die Mahnung Jesu: "Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein." Die Autorität der Kirche wachse mit ihrer Fähigkeit, die Würde des anderen zu fördern. Keiner dürfe sich "für etwas Besseres" halten, keiner auf andere herabschauen.
Aus Umweltschutzgründen will der Vatikan seinen Plastikverbrauch senken. Gestartet hat die Initiative das vatikanische Entwicklungsministerium unter Leitung von Kardinal Peter Turkson.
Beim Besuch von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macronim Vatikan standen die Themen Umweltschutz und Migration im Mittelpunkt, wie aus einer vom vatikanischen Presseamt verbreiteten Pressemitteilung hervorgeht. Demnach drehten sich die Gespräche auch um multilaterale Bemühungen zur Prävention und Lösung von Konflikten, besonders mit Blick auf die Abrüstung. Weiter habe man die Lage in Konfliktgebieten des Nahen Ostens und Afrikas sowie die Zukunft Europas erörtert.
Ein früherer päpstlicher Botschaftsmitarbeiter ist wegen Besitz und Verbreitung kinderpornografischen Materials zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das vatikanischen Gericht sprach mit seinem Urteil am Samstag die Höchststrafe aus. Der 50-jährige italienische Geistliche und Diplomat, der zuletzt an der Nuntiatur in Washington tätig war, hatte die Straftaten eingeräumt, sie aber einen „Betriebsunfall“ in seinem Priesterleben genannt. Das Verfahren hatte erst am Freitagnachmittag begonnen.
Die beiden päpstlichen Sondergesandten im chilenischen Missbrauchsskandal haben ihre Mission beendet. Erzbischof Charles Scicluna als Delegationsleiter bekräftigte zum Abschluss den Wunsch nach vorbehaltloser Aufklärung. Den Opfern müsse Gerechtigkeit widerfahren „für das Wohl des Landes wie auch der Kirche“.
Umwelt, indigene Völker und Solidarität: Der Vatikan hat das Vorbereitungsdokument zur Bischofssynode über Amazonien im Oktober 2019 vorgestellt. Bei dem großen Bischofstreffen im kommenden Jahr sollen neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie besprochen werden.
Im Kommunionstreit der katholischen deutschen Bischöfe sendet der Passauer Bischof Stefan Oster versöhnliche Signale an die Mehrheit. Aus seiner Sicht gibt es "keine Gewinner und Verlierer". In einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur wagte Osteram Wochenende einen Ausblick, wie es jetzt weitergehen könnte. So sollten die Bischöfe sich "miteinander ehrlich fragen, was in den vergangenen Wochen gut und was weniger gut gelaufen ist".