Es ist kurz nach 17 Uhr, als der Wagen von Papst Franziskus in den Kreisverkehr unterhalb des Parks Eduardo VII. einbiegt. An den Absperrungen warten bereits tausende Jugendliche auf ihn. Die Begrüßung ist erwartungsgemäß stürmisch. "Ésta es la juventud del papa“, rufen sie ihm in seiner Muttersprache, auf Spanisch, entgegen: Das ist die Jugend des Papstes!
Unter den rund 500.000 jungen Katholiken aus nahezu allen Ländern dieser Erde ist auch die Gruppe der Pilger aus Augsburg. Marius aus Kaufbeuren erzählt, sie hätten erst spät den Platz erreicht und nicht gedacht, so nah ans Geschehen zu kommen, sogar weiter als bei der Eröffnungsfeier, die auch hier im Park stattgefunden hat. „Wir waren ungefähr 150 Meter vom Papst entfernt und haben ihn echt wunderbar erlebt!“ Auch die Ansprache des Pontifex hat den 22-Jährigen angesprochen. Vor allem sein Appell, nicht so sehr andere nachzuahmen, sondern sein eigenes Leben zu leben. „Wir haben über Radio Horeb live die Übersetzung mit angehört. Die waren ein bisschen im Verzug. Aber dadurch haben wir relativ viel mitgekriegt.“ Die Stimmung unter den jungen Leuten fand der Allgäuer „mega“. Alle hätten getanzt, alle hätten Spaß gehabt. Auch Menschen aus Ländern, die politisch miteinander Probleme haben, hätten sich hier bestens verstanden. Von der portugiesischen Hymne dieser Tage in Lissabon hat er den Refrain inzwischen auch „intus“, so dass er, so gut es ging, mitgesungen hat. Bis zum Ende des Weltjugendtags will er den Song auswendig können.
Sofia Lechner, 15 Jahre, fand das Erscheinungsbild des Papstes „sehr freundlich“. Ein schönes Erlebnis sei die Zeremonie gewesen. Auch sie nimmt die Mahnung von Franziskus mit, dass sie alle bei ihrem Namen gerufen werden. „So viele Menschen, die an das Gleiche glauben, am gleichen Ort: Das ist ein krasses Gefühl. Weil wir im Prinzip alle eins sind.“