Mit Missbrauchstafel

Neue Paderborner Domkrypta wird eröffnet

Die für 2,5 Millionen Euro restaurierte und umgestaltete Krypta des Paderborner Doms wird am Sonntag, 16. Juli,  wieder eröffnet. Dabei ist erstmals auch eine Hinweistafel zu sehen, die auf Fehler der früheren Paderborner Erzbischöfe Lorenz Jaeger (Amtszeit 1941-1973) und Johannes Joachim Degenhardt (1974-2002) im Umgang mit Missbrauchsfällen aufmerksam macht, wie das Erzbistum Paderborn mitteilte. Die beiden Kardinäle liegen in der Bischofsgruft der Krypta begraben. Das Metropolitankapitel als Hausherr des Doms hatte die Tafel im Einvernehmen mit der Betroffenenvertretung im Erzbistum anbringen lassen.

"Die Krypta hat in unserer Bischofskirche eine besonders ehren- und wertvolle Aufgabe, denn sie birgt die Reliquien des heiligen Liborius als Patron von Erzbistum, Dom und Stadt Paderborn", erklärte Dompropst Joachim Göbel laut Mitteilung. Es sei dem Metropolitankapitel daher wichtig gewesen, "diese Herzkammer unseres Erzbistums" mit einem zeitgemäßen, aber auch würdevollen Konzept zu gestalten.

Die dreijährigen Planungs- und Bauarbeiten fanden den Angaben zufolge unter der Federführung eines bayerischen Architekturbüros statt. Das neue Konzept stelle die Reliquien des heiligen Liborius konsequent ins Zentrum.

Eine neue Skulptur des Bistumspatrons zeige den Weg zum ebenfalls neuen Altar, in dessen Inneren die Reliquien ruhten. Der beleuchtete Ebenholzschrein sei durch Öffnungen auf vier Seiten sichtbar. Wandfresken und der steinerne Boden zeigten Informationen über den heiligen Liborius und die Baugeschichte des Doms.

Die bisherigen Bänke für Gottesdienstbesucher sind laut Erzbistum durch Stühle ersetzt worden. Die Krypta sei weiter aus den beiden Seitenschiffen über Treppen erreichbar, zusätzlich gebe es auch einen Lift.

Weihbischof Matthias König will am Sonntag um 15 Uhr den neuen Altar in der Krypta weihen. Knapp eine Woche später, am 22. Juli, beginnt das jährliche Libori-Fest.

Krypta bedeutet so viel wie "Gruft" und bezeichnet einen Raum in christlichen Kirchen, der sich unterhalb des eigentlichen Kirchraums befindet. Er dient meist als Grabstätte für Heilige sowie für geistliche und weltliche Würdenträger. Häufig werden Krypten auch als Gottesdiensträume genutzt.

KNA

14.07.2023 - Bischöfe , Bistum , Missbrauch