Spitzenvertreter der italienischen Regierung haben mit Trauer auf den Tod eines acht Monate alten Säuglings in England reagiert. Regierungschefin Giorgia Meloni twitterte am Montag auf der Plattform X: "Wir haben alles getan, was wir tun konnten; alles, was möglich war. Leider genügte das nicht. Gute Reise, kleine Indi."
Der Lega-Vorsitzende Matteo Salvini schrieb ebenfalls auf X: "Die kleine Indi Gregory lebt nicht mehr. Eine Nachricht, die wir nie hätten lesen wollen. Italiens Regierung hat das Menschenmögliche getan; wir haben angeboten, sie in unserem Land zu behandeln, leider ohne Erfolg."
Der Fall des schwerstkranken Babys, das am Wochenende in Nottingham auf Gerichtsbeschluss gegen den Willen seiner Eltern von einer Klinik in ein Sterbehospiz verlegt worden war, hatte in Italien über Wochen für Aufsehen gesorgt. Die zum Vatikan gehörende Kinderklinik Bambino Gesu hatte eine kostenlose Behandlung angeboten. Italiens Regierung verlieh Indi die italienische Staatsangehörigkeit, um sie ins Land holen zu können.
Das Kind litt an einer seltenen degenerativen Krankheit, die nach Ansicht der behandelnden Ärzte unheilbar war. Es wurde künstlich beatmet und ernährt. Die Gerichte in England begründeten die Anordnung zum Abbruch der Behandlung mit dem Fortdauern eines dem Kind unzumutbaren Leidens ohne Aussicht auf Besserung.
Der Vatikan hatte am Wochenende mitgeteilt: "Papst Franziskus umarmt die Familie der kleinen Indi Gregory, ihren Vater und ihre Mutter, betet für sie und wendet seine Gedanken allen Kindern zu, die in diesen Stunden auf der ganzen Welt Schmerzen erleiden oder wegen Krankheiten und Kriegen ihr Leben riskieren."
Ähnliche Fälle hatte es bereits in den vergangenen Jahren gegeben. Auch damals hatte das Krankenhaus Bambino Gesu eine kostenfreie Behandlung angeboten, und die damalige italienische Regierung hatte sich vergebens für eine Überführung der Kinder eingesetzt.
KNA