Exklusiv-Interview mit Sängerin Nicole:

„Ewig klingende Visitenkarte“

Vor mehr als 40 Jahren ging „Ein bisschen Frieden“ um die Welt. Die Botschaft könnte heute nicht aktueller sein. Gesungen hat das Lied beim Eurovision Song Con­test (ESC) 1982 im nordenglischen Kurort Harrogate die 17-jährige Nicole. Ihr Gewinn war Deutschlands erster Platz 1 bei dem Wettbewerb. Im Interview spricht die Schlagersängerin, die in diesem Jahr 60 wird, über ihr Lied und ihren Glauben.

Nicole, wie würden Sie Ihre Beziehung zu Gott beschreiben?

Sehr innig. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, obwohl ich keine notorische Kirchengängerin bin.

Welche Werte sind Ihnen wichtig, und wie versuchen Sie, sie in Ihrem täglichen Leben umzusetzen?

Treue und Ehrlichkeit in allem, was man tut. Dazu muss ich mich nicht großartig anstrengen.

Ihr Lied „Ein bisschen Frieden“ wurde zu einem Symbol für Frieden und für Völkerverständigung. Was hat Sie dazu inspiriert, dieses Lied zu schreiben?

„Ein bisschen Frieden“ wurde von Ralph Siegel komponiert und von Bernd Meininger getextet. Ich habe es auf die Bühne gebracht. Die Inspiration war zur Zeit des Kalten Kriegs, ein Friedenslied zu schreiben.

Wie hat es Ihr Leben beeinflusst?

Dieter Thomas Heck sagte einmal: „Dieses Lied wird deine ewig klingende Visitenkarte bleiben!“ Er hatte Recht.

Welche Botschaft möchten Sie jungen Menschen geben, die ihre Träume verfolgen und nach dem eigenen „bisschen Frieden“ suchen?

Never give up your dreams! Lasst euch nicht einreden, dass ihr etwas nicht erreichen könnt.

Wie hat sich Ihre Sicht auf die Welt und das Leben im Laufe Ihrer Karriere verändert?

Ich bin gelassener geworden, obwohl die Welt hektischer geworden ist.

Was sind für Sie die drei bedeutendsten Dinge im Leben?

Meine Familie, meine Freunde und Gesundheit.

Stichwort Gesundheit: Sie hatten eine schwere Krankheit. Wie definieren Sie das Wort „Dankbarkeit“? 

Aufrichtige Wertschätzung für das, was man hat.

Wie gehen Sie mit Herausforderungen und Rückschlägen um, und was motiviert Sie, weiterzukämpfen?

Nach dem Motto: „Was uns nicht umbringt, macht uns nur härter!“

Was bedeutet für Sie das Wort „Spiritualität“?

Die Klärung des Geistes auf einer höheren Bewusstseinsstufe.

Selbstbestimmung oder schicksalhafte Festlegung – wo steht der Mensch heute?

Der Mensch ist heute viel selbstbestimmter als früher.

Was macht das individuelle Leben so lebenswert?

Dass man es nach eigenen Ideen gestalten kann.

Ein christliches Lebensmotto…

Versuch’s nicht allen recht zu machen, Gott genügt.

Interview: Andreas Raffeiner

10.05.2024 - Deutschland , Interview , Musik