Wer im Internet nach seinem Namen sucht, findet kaum mehr als ein paar grundlegende Informationen. Dabei kann Otto Waffenschmied als einer der bedeutendsten Comic-Pioniere Deutschlands gelten. 1929 begründete er mit „Dideldum“ eines der ersten hierzulande regelmäßig erscheinenden Unterhaltungs-Hefte für Kinder. Vor 120 Jahren wurde er geboren.
Als Otto Wawrzyckek erblickte er am 16. Juni 1901 in Wien das Licht der Welt – immerhin das geht aus dem Mitmach-Lexikon Wikipedia hervor. Sein Eintrag erschöpft sich in ein paar dürftigen Daten aus seinem Leben und wenigen Zeilen über sein kreatives Schaffen. Waffenschmied – wie er sich seit 1918 nannte – ist ein weithin Unbekannter.
Auch die gängigen Bildagenturen kennen ihn nicht. Im Internet kursiert eine kleine Aufnahme, die ihn in der Nachkriegszeit zeigen soll. Die Ähnlichkeit zu „Onkel Dideldum“, dem Titel-Maskottchen seines Comic-Magazins, ist immerhin so groß, dass an der Zuschreibung kaum ein Zweifel bestehen kann.
Aus den wenigen biografischen Angaben, die über Otto Waffenschmied bekannt sind, lässt sich rekonstruieren, dass der Sohn eines aus Schlesien stammenden Polizisten ab 1917 an der Kunstgewerbeschule studierte, die er 1919 wieder verließ. Er wollte Innenarchitekt werden. Daraus wurde offenbar nichts – und Waffenschmied widmete sich einer neuen Tätigkeit: als Zeichner und Illustrator.
Teils mit Sprechblasen
In Hamburg schuf er im Herbst 1929 die Zeitschrift „Dideldum“. Anders als bei früheren Veröffentlichungen für Kinder stand nicht moralische Belehrung im Vordergrund, sondern gute Unterhaltung. Mehr als andere zeitgenössische Magazine setzte Waffenschmied auf Comics: Bildergeschichten mit kurzen erläuternden Texten, die nicht selten in Fortsetzung erschienen, teils auch schon ganz klassisch mit Sprechblasen.