Unsicherheit und Hilflosigkeit

Schon 20 Kirchen in chilenischem Bistum Temuco niedergebrannt

In der chilenischen Unruheprovinz La Araucania sind in den vergangenen neun Jahren allein im Bistum Temuco 20 Kirchen Ziel von Brandanschlägen geworden. Das geht aus einer Mitteilung des Bistums hervor, aus der lokale Medien zitieren. Von den 2 Pfarrkirchen und 18 Kapellen seien einige bereits wieder aufgebaut worden.

Beim jüngsten Brandanschlag in der Gemeinde Aninir seien auch die Schule, ein Sozialzentrum, ein Gesundheitszentrum, ein Krankenwagen und das Haus eines Sanitäters zerstört worden. Der Mann selbst habe schwere Verbrennungen im Gesicht erlitten, hieß es in der Erklärung weiter. 

Die Gotteshäuser seien stets offen und stünden der gesamten Gemeinschaft zur Verfügung, so das Bistum. Noch mehr als die materiellen Verluste besorge die Kirche daher das Gefühl von Unsicherheit und Hilflosigkeit, in dem die Menschen in den Gemeinden zurückblieben: "Sie fürchten sich sogar davor, sich in ihrem eigenen Gebiet frei zu bewegen", so Temucos Bischof Jorge Concha Cayuqueo.

In Chile gibt es immer wieder Brandanschläge von radikalen Vertretern der Mapuche-Minderheit. Ein gewaltbereiter Flügel der Ureinwohner betrachtet die christlichen Kirchen als Nachfahren und Vertreter der Kolonialherrschaft und verlangen einen Rückzug der Kirchen von ihrem ursprünglichen Territorium. Bei vielen Brandanschlägen werden entsprechende Bekennerschreiben hinterlassen.

KNA

09.08.2023 - Ausland , Kirchen , Kriminalität