26.500 Schwangerschaftsabbrüche

Wieder mehr Abtreibungen - Aktion Lebensrecht: Schockierend

Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist zuletzt wieder deutlich gestiegen. Im dritten Quartal dieses Jahres wurden 26.500 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, 16,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. In diesem Jahr nahm die Zahl auch insgesamt deutlich zu, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren gesunken war. Anhand der Daten lässt sich nicht bewerten, ob und wie diese Entwicklung mit der Pandemie zusammenhängt, wie die Behörde mitteilte.

Fast 70 Prozent der Frauen, die im dritten Quartal einen Abbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Knapp 20 Prozent waren zwischen 35 und 39, fast 9 Prozent 40 Jahre oder älter und 2,7 Prozent jünger als 18. Mit 96 Prozent wurden die meisten Abbrüche nach der Beratungsregel vorgenommen. Medizinische Gründe oder Sexualdelikte waren in 4 Prozent der Fälle Grund für den Abbruch.

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (52 Prozent) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 35 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant - davon 82 Prozent in Arztpraxen oder OP-Zentren und 15 Prozent ambulant in Krankenhäusern.

Die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) nannte den Anstieg der Abtreibungszahlen erschreckend. "War eine Zunahme um 11,5 Prozent im zweiten Quartal dieses Jahres schon besorgniserregend, so ist dieser nochmalige Sprung nach oben auf nun 16,7 Prozent schockierend", erklärte die ALfA-Bundesvorsitzende Cornelia Kaminski. Eine derartige Zunahme der Abtreibungszahlen habe es in Deutschland seit Jahrzehnten nicht gegeben.

Aussagen, es gäbe in Deutschland nicht genügend Anbieter von Abtreibungen, und diese seien zudem ebenso stigmatisiert wie die Frauen, die eine Abtreibung durchführen ließen, seien "auf traurige Weise von diesen Zahlen endgültig widerlegt". Die ALfA hat nach eigenen Angaben etwa 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

KNA