Nach Entdeckung urzeitlicher Amphibienart

Fossil wird nach Friedensnobelpreisträger Tutu benannt

Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu (86) wird für immer als Fossil weiterleben. Wie Südafrikas Regierung am Samstag mitteilte, wurde jetzt eine der frühesten bekannten Amphibienarten nach dem früheren anglikanischen Erzbischof von Kapstadt benannt. Der „Tutusius“, ein vierbeiniges und ein Meter langes Tier mit Flossen, lebte vor etwa 360 Millionen Jahren.

Der „Tutusius“ und eine zweite neu entdeckte Art wurden der Öffentlichkeit in Johannesburg vorgestellt. Medienberichte bezeichnen sie als „Pioniere“, da sie nach wissenschaftlichen Erkenntnissen den Übergang vom Leben im Wasser aufs Land einläuteten. „Als ich über passende Namen nachdachte, erkannte ich, dass diese Vierbeiner den Weg aus einem fast sauerstofffreien Sumpf hinaus ans Sonnenlicht vorgegeben haben. In vielerlei Hinsicht ist das eine Metapher für das Wirken von Desmond Tutu“, wird der Archäologe Rob Gess zitiert.

Tutu zählt neben Nelson Mandela zu den wichtigsten Bezwingern der Rassentrennung in Südafrika. 1984 erhielt er für seinen friedlichen Widerstand gegen das Apartheid-Regime den Friedensnobelpreis. Später leitete er Südafrikas Wahrheits- und Versöhnungskommission. Bis heute prangert Tutu soziale Missstände im Land an; sein kritischer, bisweilen zynischer Humor wurde zu seinem wichtigsten Markenzeichen.

KNA

13.06.2018 - Wissenschaft