Gut drei Jahre liegt die Schließung der Benediktinerinnenabtei Säben zurück. Nun werden in der Klosteranlage auf dem erhaben wirkenden Felsen hoch über Klausen im Südtiroler Eisacktal bald wieder Heilige Messen zelebriert und Pilger empfangen. Zisterziensermönche aus dem Stift Heiligenkreuz bei Wien werden in Kloster Säben einziehen und wirken.
Säben ist einer der ältesten Orte der Glaubensverkündigung in Tirol und gilt als dessen Heiliger Berg. Bis ungefähr 960 war es Bischofssitz, dann Wohnsitz des Klausner Richters. Von 1685 bis 2021 war es ein Kloster der Benediktinerinnen – nun wird es zum Wirkungsort einer anderen monastischen Gemeinschaft. Die Führung des Zisterzienserstifts im niederösterreichischen Heiligenkreuz beschloss, dass einige Mitbrüder nach Säben ziehen.
Geistiges Zentrum
Nach sorgfältiger Überlegung haben die Mönche die Einladung des Südtiroler Bischofs Ivo Muser angenommen und übernehmen in Kürze die Pilgerseelsorge auf dem Klosterberg. Das Ziel ist klar: Man möchte dem Heiligen Berg Tirols keineswegs nur wieder Leben einhauchen, sondern auch dafür Sorge tragen, dass er sich abermals zu einem geistigen Zentrum für die Menschen und das Land entwickeln kann.
„Die Mönche aus Heiligenkreuz sind eine Garantie dafür, dass Kloster Säben wieder zu einem geistlichen Ort mit seelsorglicher Ausstrahlung wird“, sagt der Oberhirte der Diözese Bozen-Brixen. „Ich freue mich darüber und danke der Gemeinschaft, dass sie diesen Schritt wagt. Möge es ein guter Beginn sein für den Heiligen Berg. Ich bin sicher, dass diese Nachricht von vielen Menschen mit Freude aufgenommen wird.“
Musers Bistum umfasst die Autonome Provinz Bozen und damit den deutschsprachigen Norden Südtirols. Nach der Schließung des Benediktinerinnenklosters vor drei Jahren hatte der Bischof betont, dass Säben auf keinen Fall kommerziellen Zwecken dienen, sondern weiterhin ein geistlicher Ort des Gebets und der Stille bleiben soll.