Seit dem Mittelalter lokalisiert die christliche Tradition die Anklage und Verurteilung Jesu durch Pontius Pilatus bei der antiken Festung Antonia. Archäologen sind anderer Meinung: Sie weisen auf den Palast des Königs Herodes.
Düster ist es im Palast, in dem Pontius Pilatus auf einem Sessel sitzt. Umgeben von epochaler Filmmusik spricht er zu Jesus, zum Volk, mit sich selbst, stellt rhetorische Fragen, ringt mit sich. In seinen Gesichtszügen wechseln sich Macht, Ratlosigkeit und Verzweiflung ab. „Wofür hast du denn den Tod verdient?“ „Er hat nichts Übles getan! Soll ich euren König kreuzigen?“ – Die Ostergeschichte ist bekannt, jedoch nicht aus der überraschenden Perspektive des Filmprojekts „Passion 2:1“: Fünf Personen, Maria Magdalena, Judas, Petrus, der Hohepriester Kaiphas und Pontius Pilatus, erzählen aus ganz persönlichen Blickwinkeln. Nur einer ist nicht da – Jesus. Und doch kreist alles um ihn.
Der Garten Getsemani gehört zu den bekanntesten biblischen Orten. Das Neue Testament erwähnt ihn im Zusammenhang mit dem Passionsgeschehen: Im Markus- und Matthäus-Evangelium wird der Garten am Fuße des Ölbergs als Ort von Jesu Todesangst und Verhaftung geschildert. Bei Bauarbeiten nahe der modernen Pilgerkirche wurden kürzlich 2000 Jahre alte Spuren gefunden.
Der Bart ist ab, die Haare geschnitten – alles auf Anfang! Am Aschermittwoch 2019 stand Christian Stückl wie vorige Woche im Passionstheater, um den Haar- und Barterlass für die kommenden Passionsspiele zu verkünden. Die Haare wuchsen, Bärte sprossen, kurz vor Weihnachten begannen die Proben. Wenige Wochen später zogen dunkle Corona-Wolken auch über Oberammergau.
Tausende christliche Pilger strömen normalerweise an Weihnachten nach Bethlehem, um die Geburt Jesu zu feiern. Es ist das Hauptereignis des Jahres in dieser Stadt im Westjordanland – wenn nicht gerade die Corona-Pandemie die meisten Feiern unmöglich macht.
In der ersten Lesung an Christi Himmelfahrt wird den Aposteln gesagt: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ Viele Predigten lesen daraus: nicht nach „oben“, ja nicht nach „hinten“ schauen! Vor allem: nicht „hochnäsig“ sein! Dann folgt vielleicht der Appell, das Werk, das den Jüngern nach dem Aufstieg des Herrn anvertraut wurde, auf Erden weiterzuführen.
Wer in Konflikten Sanftmut und Milde walten lässt, folgt nach Worten des Papstes dem Beispiel Jesu. Die wahrhaft Sanftmütigen zeigten sich in schwierigen Situationen, „wenn wir unter Druck sind und angegriffen werden“, sagte Franziskus am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan. In solchen Momenten sei es wichtig, Christus in seinem Leidensweg vor Augen zu haben. Dieser habe nicht mit Vergeltung geantwortet, als er gelitten habe, sondern mit Sanftmut.
Selten füllt ein christliches Glaubensfest riesige Veranstaltungshallen. Die Mehr-Konferenz des Gebetshauses in Augsburg ist da eine Ausnahme: 12 000 Christen aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch aus vielen weiteren europäischen Ländern feierten vom 3. bis zum 6. Januar in den ausverkauften Messehallen gemeinsam Gottesdienst, hörten Vorträge über den Glauben und waren Teil eines vielstimmigen Konzerts zum Lob Gottes.
Es ist kurz vor 18 Uhr. Der Saal im Kleinen Schauspiel Oberammergau füllt sich an diesem Samstagabend: Und zwar überwiegend mit jungen Männern, die auffallend lange Haare und Bärte tragen. Ein Treffen junger Liebhaber der 1960er und -70er Jahre? Hippies unter sich?
Licht, Leben, Liebe: Maximilian Heim OCist, Abt des Stifts Heiligenkreuz im Wienerwald, macht sich Gedanken zur Weihnacht
Rechtzeitig zu Weihnachten ist die Krippe, worin Jesus der Überlieferung nach als Neugeborenes lag, nach Bethlehem zurückgekehrt. Zumindest ein kleiner Teil davon. Der Apostolische Nuntius in Israel, Erzbischof Leopoldo Girelli, übergab das Geschenk von Papst Franziskus, ein Holzstück der Reliquie, feierlich dem Franziskaner-Kustos des Heiligen Landes, Pater Francesco Patton.
Das Evangelium berichtet, wie Jesus mit dem Boot über den See Genezareth ans andere Ufer übersetzte. Dort traf er einen Besessenen, der von bösen Geistern geplagt wurde. Jesus trieb sie ihm aus, woraufhin die Dämonen in Schweine fuhren. Die Begebenheit soll im Land der Gadarener, im Gebiet von Gerasa oder in dem der Gerasener stattgefunden haben. Nun geben archäologische Funde Aufschluss darüber, wo sich diese Tat Jesu wirklich abgespielt haben könnte.
In der Küche einer Seniorin im französischen Compiegne ist ein verloren geglaubtes Meisterwerk aus dem späten 13. Jahrhundert entdeckt worden. Dabei handelt es sich laut Kunstexperten um das Bild „Christus wird verspottet“ des Florentiner Künstlers Cimabue (1240-1302), berichtete der britische Sender BBC. Die Frau hatte es schätzen lassen in der Überzeugung, es handle sich um eine alte Ikone.