Vorwurf der Blasphemie

Ärger um Chips-Werbung mit Nonnen in Italien

Kartoffelchips statt Hostien im Gottesdienst - in Italien gibt es Ärger um einen Werbespot. Die Zuschauervereinigung Aiart in Rom forderte auf ihrer Internetseite, den Spot sofort zurückzuziehen. Es handle sich um einen blasphemischen Beitrag, der "das religiöse Empfinden von Millionen praktizierender Katholiken verletzt und beleidigt, indem er Kartoffelchips auf banalisierende Weise mit der gewandelten Hostie gleichsetzt".

In dem Clip sind Nonnen in einem Kloster zu sehen, die während eines Gottesdienstes die Kommunion empfangen. Weil aber keine gewandelten Hostien mehr übrig waren, erhalten sie stattdessen Kartoffelchips, was die Nonnen freudig überrascht zur Kenntnis nehmen.

Auf Instagram wurde der Clip nach einem Tag mehr als 300-mal kommentiert. Darunter waren positive Reaktionen wie "Genial!" wie auch negative wie "Schämt euch!". Im Fernsehen lief die Werbung erstmals am Sonntagabend, jedoch in abgeänderter Form, wie die italienische Tageszeitung "Avvenire" berichtete. Demnach erhalten die Ordensfrauen im Gottesdienst augenscheinlich doch die Hostien, nur eine Nonne hat sich mit einer Chipstüte zurückgezogen. Die Sendergruppe Mediaset habe um die Änderung gebeten, erklärte "Avvenire".

Auf Anfrage der Zeitung erklärte der Kreativdirektor der Kampagne, Lorenzo Marini, dass die Werbespots je nach Zielgruppe anders aufgeteilt worden seien. Er zitierte den bekannten Werbemacher Bill Bernbach mit den Worten: "Werbung ist Verführung und Verführung ist eine Kunstform".

KNA

10.04.2024 - Ernährung , Glaubensleben , Medien