Mit Grußwort von Bischof Oster

Münchner Lebensmarsch - Hoffnung auf 8.000 Teilnehmer

Am 13. April findet in München zum vierten Mal ein "Marsch fürs Leben" statt. Die Initiatoren aus dem Milieu christlich motivierter Abtreibungsgegner hoffen auf 8.000 Teilnehmer aus ganz Bayern, das wären mehr als doppelt so viele wie 2023. Kritiker aus dem linken Spektrum sprechen von der "größten rechten Mobilisierung in München" und haben Gegendemonstrationen angekündigt.

Der Marsch richtet sich nach Angaben seiner Organisatoren "gegen Abtreibung, Euthanasie und alle anderen Angriffe gegen das menschliche Leben". Mit der Veranstaltung wolle man "das Leben feiern und die Schönheit und Würde des menschlichen Lebens in jedem Moment seines Daseins bezeugen".

Der federführende Verein "Stimme der Stillen" hat im Internet ein aktuelles Grußwort des Passauer Bischofs Stefan Oster veröffentlicht. Darin dankt der Bischof den Teilnehmern vorab für ihren "kompromisslosen Einsatz für den unbedingten Schutz des menschlichen Lebens" und das persönliche Glaubenszeugnis, das sie damit ablegten. In einigen Kirchen Münchens und auch in bayerischen Klöstern wird für eine Teilnahme geworben.

Das von den bayerischen Bischöfen 2018 eingerichtete Kompetenzzentrum für Demokratie und Menschenwürde (KDM) hingegen empfiehlt Christinnen und Christen, nicht zu der Veranstaltung zu kommen. In den vergangenen Jahren hätten sich radikale und extrem rechte Akteurinnen an dem Marsch beteiligt, teilte das KDM auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Es fehle den Veranstaltern am Bemühen, sich von Rechtsextremisten klar zu distanzieren.

Das KDM hält beim christlichen Engagement für das ungeborene Leben bestimmte Abgrenzungen für geboten. So dürfe dieses nicht absolut gesetzt werden, sondern müsse die Rechte und den Schutz Schwangerer im Blick behalten. "Ebenso sehen wir eine Grenze überschritten, wenn das Thema 'Lebensschutz' mit der Abwertung von queeren Menschen verknüpft wird, oder antisemitische Züge trägt, etwa indem Vergleiche mit dem Holocaust vorgenommen werden."

In einem Beitrag für die Online-Plattform "Corrigenda" wies Silja Fichtner vom Verein "Stimme der Stillen" die Aufforderung zur Distanzierung von Rechtsextremisten zurück. Bei der Belegung des Münchner Marsches fürs Leben mit Begriffen wie "rechts", "rechtsextrem", "völkisch" und "rassistisch" handle es sich um ein "Framing der Gegenseite". Mit diesem "Label" sollten "Lebensschützer zu Outlaws" erklärt werden.

"Es ist davon auszugehen, dass diese Taktik vor allem damit zu tun hat, dass man sich mit der Position des Lebensschutzes gar nicht auseinandersetzen möchte", erklärte die Vereinsvorsitzende.

KNA

08.04.2024 - Bayern , Demonstration , Lebensschutz