Mit einem Appell von Papst Franziskus an alle Gläubigen, die Familien zu unterstützen und ihnen nicht „durch die Gifte des Egoismus und der Kultur der Gleichgültigkeit“ zu schaden, ist das 10. Weltfamilientreffen zu Ende gegangen. Schwerpunkte der Veranstaltung waren der Dialog zwischen Jung und Alt sowie Herausforderungen des Ehelebens, aber auch Sexualität sowie Migration.
Ursprünglich hätte das Treffen der Familien bereits 2021 stattfinden sollen, doch wegen der Pandemie wurde es um ein Jahr verschoben. Auch hatte man sich darauf beschränkt, nur Delegationen der Bischofskonferenzen und katholischer Einrichtungen der Familienseelsorge einzuladen und nicht alle Familien.
Rund 2000 Delegierte aus 120 Ländern kamen zu der fünf Tage dauernden Veranstaltung nach Rom. Sie stand unter dem Leitwort: „Die Liebe in der Familie – Berufung und Weg zur Heiligkeit“. Zum Programm gehörte neben einem Familienfestival und einem pastoralen Kongress eine Abschlussmesse mit Papst Franziskus. Dabei sah man den Papst, der seit Monaten unter Kniebeschwerden leidet, erstmals seit Langem wieder stehen.
Kein Leben als „Inseln“
„Ihr Eheleute habt bei der Gründung eurer Familien alle mit der Gnade Christi diese mutige Entscheidung getroffen, eure Freiheit nicht für euch selbst zu nutzen, sondern die Menschen zu lieben, die Gott euch an die Seite gestellt hat“, erklärte Franziskus in seiner Predigt. Anstatt als „Inseln“ zu leben, hätten sich die Ehepaare dafür entschieden, sich „in einen gegenseitigen Dienst“ zu stellen. „So lebt man Freiheit in der Familie!“ Die Familie sei der Ort der Begegnung, wo man teile und aus sich heraustrete, um den anderen anzunehmen und dem Ehepartner sowie den Kindern nahe zu sein. „Sie ist der erste Ort, an dem man lernt zu lieben“, sagte er.