Wenige Monate nach dem Weltjugendtag in Lissabon hat sich Papst Franziskus erneut an Jugendliche weltweit gewandt. In einer am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Botschaft zum Weltjugendtag in den Ortskirchen am 26. November rief er junge Menschen auf, hoffnungsvoll zu sein. Eine Zeit voller Hoffnungen und Träume sei die Jugend "genährt von den schönen Dingen, die unser Leben bereichern: die Schönheit der Schöpfung, die Beziehungen zu geliebten Menschen und Freunden, künstlerische und kulturelle Erfahrungen, wissenschaftliche und technische Erkenntnis, Initiativen zur Förderung des Friedens, der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit und so weiter".
Doch gebe es viele junge Menschen ohne Hoffnung, die unter Krieg, Gewalt, Mobbing, Verzweiflung, Angst und Depressionen litten: "Sie fühlen sich wie in ein dunkles Gefängnis eingesperrt, unfähig, die Strahlen der Sonne zu sehen." Die hohe Suizidrate unter jungen Menschen in verschiedenen Ländern zeige dies in dramatischer Weise, betonte der Papst. "Liebe Jugendliche, wenn euch der dichte Nebel der Angst, des Zweifels und der Beklemmung umgibt und ihr die Sonne nicht mehr sehen könnt, dann nehmt den Weg des Gebets." Die christliche Hoffnung sei die in der Liebe und im Glauben verwurzelte Gewissheit, dass Gott niemanden jemals allein lasse.
Die Jugendlichen sollten die Hoffnung und die Freude des auferstandenen Christus teilen, erklärte Franziskus weiter. "Bewahrt den Funken, der in euch entzündet wurde, gebt ihn aber zugleich weiter: Ihr werdet sehen, dass er wachsen wird." Auch ihren Lebenstil sollten die jungen Menschen an der Weitergabe der Hoffnung ausrichten, etwa in den Sozialen Medien hoffnungsvolle statt schlechte Nachrichten verbreiten. "Werdet zu Säulen der Hoffnung im Leben eurer Freunde und all jener, die euch umgeben", forderte das Kirchenoberhaupt.
Der 38. Weltjugendtag in den Ortskirchen steht unter dem Motto "Freut euch in der Hoffnung". Seit 1985 findet er jährlich auf Ebene der Diözesen statt, Franziskus verlegte ihn kürzlich von Palmsonntag auf den letzten Sonntag vor dem Advent. Alle zwei bis drei Jahre gibt es zudem ein weltweites Großtreffen, zuletzt Anfang August in Lissabon. Der nächste überregionale Weltjugendtag findet 2027 im südkoreanischen Seoul statt; zudem ist 2025 ein weltweites Jugendtreffen zum Heiligen Jahr in Rom vorgesehen.
KNA