Caritas:

Deutlich mehr Hilfesuchende müssen am Essen sparen

Immer mehr Menschen müssen nach Erkenntnissen der Caritas an Essen und Energie sparen. Das gelte für gut die Hälfte aller Menschen, die eine Caritas-Sozialberatungsstelle aufgesucht hätten, teilte der katholische Wohlfahrtsverband in Berlin mit. Knapp jeder Vierte habe sich beim Wohnen einschränken müssen. Die Caritas bezieht sich bei den Daten auf die alljährliche Stichtags-Erhebung in den 478 Caritas-Stellen der allgemeinen Sozialberatung vom 21. September.

Umfragen in weiteren Einrichtungen wie den Schuldnerberatungsstellen ergaben laut Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa, dass Energiepreise quer durch alle Haushaltstypen das "Angst-Thema Nummer 1" seien. Die Zahl der Menschen, die Sozialleistungen beziehen und Sorgen um Strom- oder Heizschulden haben, hat sich demnach seit 2021 etwa verdoppelt.

Zwar verfügte laut Caritas rund ein Drittel der Ratsuchenden am Stichtag über ein eigenes Erwerbseinkommen. Ein Arbeitsplatz schütze jedoch längst nicht immer und automatisch vor existenziellen Sorgen.

Fast zwei Drittel der Ratsuchenden waren den Angaben zufolge Frauen. Auffällig sei zudem der hohe Anteil junger Männer: Ein Drittel der männlichen Ratsuchenden war demnach unter 30 Jahre alt. Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden hatten einen Migrationshintergrund.

KNA

23.11.2023 - Armut , Caritas , Finanzen