Die Tafeln in Deutschland berichten erneut von einer schwierigen Lage bei der Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Menschen. Zugleich bitten sie die Politik um mehr Unterstützung. So stehe eine steigende Zahl von Menschen einem Rückgang an Spenden gegenüber, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Frank Hildebrandt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Anzahl der Kunden hat sich an manchen Standorten fast verdoppelt. Die Lebensmittelspenden sind gleichzeitig jedoch teilweise um 50 Prozent zurückgegangen."
Der Weltkirchenbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bertram Meier, drängt mit Blick auf die Klima- und Armutskrise zum Handeln. "Die Lage ist ernst, die Richtung stimmt, aber das Tempo ist viel zu langsam", sagte der Augsburger Bischof zum Abschluss der Jahrestagung Weltkirche und Mission am Mittwoch in Würzburg.
In Deutschland waren im Jahr 2022 gut 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das waren 20,9 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die Statistiker werteten erste Ergebnisse der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) in der EU aus. Gegenüber dem Vorjahr blieben die Werte nahezu unverändert. So waren im Jahr 2021 knapp 17,3 Millionen Menschen oder 21,0 Prozent der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Eine Person gilt in der EU als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn entweder ihr Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt, ihr Haushalt von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen ist oder sie in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung lebt.
Auch im Alter haben Frauen im Schnitt geringere Einkünfte als Männer. Wie das Statistikamt zum Aktionstag für geschlechtergerechte Bezahlung, dem Equal Pay Day, am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, bezogen Frauen ab 65 Jahren zuletzt durchschnittliche Alterseinkünfte in Höhe von 17.814 Euro brutto im Jahr. Bei Männern der gleichen Altersgruppe waren es 25.407 Euro brutto. Das geschlechtsspezifische Gefälle bei Alterseinkünften lag damit bei etwa 30 Prozent. Zu Alterseinkünften zählen Renten, Pensionen und private Vorsorge.
Fast 20 Millionen Kinder in Europa sind laut einem Bericht arm. Im Jahr 2021 sei die Zahl der von Armut bedrohten Kinder um 200.000 auf 19,6 Millionen gestiegen, teilte die die Organisation Save the Children am Dienstag in Berlin mit. Damit sei jedes vierte Kind in Europa betroffen, hält ihr Bericht fest. Zu den maßgeblichen Ursachen zählen darin unter anderem die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Covid-19-Pandemie.
Papst Franziskus hat gesagt, man müsse an die Ränder der Gesellschaft gehen. Einer der das seit über 30 Jahren tut, ist Knut Bliesener: Der Sozialpädagoge arbeitet für den SKM, den Katholischen Verband für soziale Dienste im Bistum Augsburg. Dort ist er stellvertretender Geschäftsführer und der Fachbereichsleiter für Wohnen und Wohnungsnotfallhilfe. Er kennt – wahrscheinlich wie kein Zweiter – die Situation von Menschen in Armut.
Jedes sechste Kind weltweit wächst laut der Organisation Save the Children in einer Konfliktregion auf. 230 Millionen Kinder lebten 2021 sogar in einem besonders gefährlichen Gebiet, so ein Ergebnis des Berichts "Krieg gegen Kinder" von Save the Children und dem Osloer Friedensforschungsinstitut PRIO (Mittwoch).
Papst Franziskus hat am Sonntag mit rund 1.300 Bedürftigen zu Mittag gegessen. Zum Welttag der Armen hatte sie der Vatikan in die Synodenaula eingeladen. Vor der Corona-Pandemie hatte Franziskus regelmäßig an dem traditionellen "Pranzo" teilgenommen. Der Vatikan bestätigte, der Papst die Menschen empfangen und anschließend mit ihnen gegessen habe. Ein Foto auf Twitter zeigt ihn an einem gedeckten Tisch mit einem kleinen Mädchen auf dem Schoß. Neben ihm sitzen weitere Teilnehmer des Mittagessens, darunter viele Kinder.
Ärmere Menschen sind nach Angaben der Caritas wegen steigender Mieten, Energiepreisen und Schulden immer häufiger vom Verlust ihrer Wohnungen bedroht. Wohnungswirtschaft, Staat, Kirche, Wohlfahrtsverbände und Zivilgesellschaft müssten mehr gemeinsame Anstrengungen für eine Entwicklung neuer Wohnformen unternehmen und dabei auch betroffene Menschen mehr beteiligen, forderte der katholische Wohlfahrtsverband zum Auftakt der "Armutswochen" (17. Oktober bis 14. November).
Bei vielen Menschen wird das Geld jetzt schon knapper. Wie soll das erst im Herbst und Winter werden? Bei den verschiedenen Beratungsstellen und Hilfsangeboten der Caritas ist das zu spüren. katholisch1.tv hat darüber mit Gabriela Hoffmann gesprochen. Sie ist stellvertretende Geschäftsführerin der Caritas Augsburg.
Die Tafeln sind ein Rettungsanker für viele Menschen. Sie versorgen unzählige Hilfsbedürftige in Deutschland mit Lebensmitteln. Jetzt brauchen die Tafeln selbst dringend Hilfe. Denn die gemeinnützige Organisation ernährt nach eigenen Angaben derzeit so viele Menschen wie nie zuvor. Auch im Bistum Augsburg mussten zuletzt mehrere Tafeln Aufnahmestopps einführen, weil es einfach nicht mehr genug Lebensmittelspenden für all die Bedürftigen gibt. „Ich bezweifle, dass die Tafeln noch lange so durchhalten können“ - das sagt Anna Wilde bei unserem Besuch. Sie ist unter anderem für die Caritas-Tafel in Marktoberdorf zuständig.
Das Zusammentreffen von Kriegen, Klimawandel und Covid-Pandemie führt nach der Analyse von Caritas international zu globalen Armuts- und Hungerkrisen nie gesehenen Ausmaßes. "Weltweit sind 811 Millionen Menschen unterernährt und hungern - so viele wie nie zuvor", sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller.
Es klingt paradox: Bis zu 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll, gleichzeitig sind etwa zwölf Millionen Menschen von Armut bedroht. Hier einen Ausgleich zu schaffen, ist das Ziel der Tafeln. Sie sammeln „überschüssige“ Lebensmittel ein und verteilen diese an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen. Dass so viele Menschen in Deutschland auf die Tafel angewiesen sind, ist ein Armutszeugnis für das Land, schreibt Redakteurin Simone Sitta in ihrem Kommentar.
Der Vatikan-Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher hat dem Libanon mehr Hilfe zugesagt. Zum Abschluss seiner fünftägigen Reise bekräftigte Gallagher, dass der Heilige Stuhl bereit sei, aktiv zwischen den Parteien im Libanon zu vermitteln. Zudem werde man die internationale Gemeinschaft an die nötige Unterstützung für das Land erinnern.
Für viele Menschen hat die Corona-Krise nicht nur Einschränkungen im Alltag zur Folge, sondern führt auch zu ganz konkreten finanziellen Einbußen. Das bekommen die Schuldnerberatungsstellen in Bayern zu spüren.
1. "Die Armen habt ihr immer bei euch" (Mk 14,7). Jesus spricht diese Worte wenige Tage vor dem Pascha-Fest bei einem Mahl in Bethanien im Haus eines gewissen Simon "des Aussätzigen". Wie der Evangelist erzählt, war eine Frau mit einem Alabastergefäß voll wohlriechenden Öls gekommen und hatte es über Jesu Haupt gegossen. Diese Geste rief große Verwunderung hervor und gab Anlass zu zwei verschiedenen Interpretationen.
Papst Franziskus hat alle Armen um Vergebung gebeten. In einer am Sonntag veröffentlichten Videobotschaft an die französische Vereinigung "Fratello" bat das Kirchenoberhaupt jeden Armen um Vergebung, wann immer ein Christ ihn verletzt, ignoriert oder gedemütigt habe. Denn die Armen seien das Herz der Kirche. Die französische Vereinigung setzt sich insbesondere für die Obdachlosenseelsorge ein.
Papst Franziskus hat zum Weltmissionssonntag den Einsatz von Missionaren weltweit gewürdigt. Sie seien oftmals an vorderster Front für Arme und Bedürftige tätig und das in Ländern, in denen die Kirche nicht sehr präsent sei, sagte der 84-Jährige am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der diesjährige Weltmissionssonntag der katholischen Weltkirche stand unter dem Motto "Wir dürfen nicht schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben".
Ein Bündnis von 36 Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbänden, darunter die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), hat eine schnellstmögliche Anhebung der Hartz-IV-Sätze sowie zusätzliche Corona-Hilfen gefordert. Die Regelsätze der Grundsicherung müssten auf mindestens 600 Euro pro Monat angehoben werden, damit arme Menschen die in der Corona-Pandemie gestiegenen Lebenshaltungskosten noch tragen könnten, heißt es in dem am Montag in Berlin veröffentlichten Aufruf "Soforthilfen für die Armen - jetzt!" des Bündnisses.
Alltagshelden gibt es viele – eine davon ist Marion Schmid aus Ellgau. Durch den Verkauf von selbst gemachten Anhängern sorgt sie dafür, dass Menschen in Afrika sauberes Trinkwasser haben.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe hat von den Kommunen mehr Unterstützung für Obdachlose gefordert, um Nachteile der Lockdown-Regelungen auszugleichen. "Wir befürchten, dass für wohnungslose Menschen der Corona-Winter noch gefährlicher wird", sagte Geschäftsführerin Werena Rosenke der "Rheinischen Post".
Anstatt über Einschränkungen wegen der Pandemie zu jammern, sollen Menschen nach Aussage des Papstes lieber etwas für jene tun, die weniger haben. "Nicht das hundertste Geschenk für uns und unsere Freunde, sondern für einen Bedürftigen, an den niemand denkt", mahnte Franziskus am Sonntag bei seiner Ansprache zum Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Dabei kritisierte er vor allem am Konsum ausgerichtete Festvorbereitungen. "Der Konsumismus hat uns Weihnachten geraubt", kritisierte der Papst.
Die Wärmestube in Augsburg ist eine Anlaufstelle für Menschen am Rand der Gesellschaft – für Obdachlose, Bedürftige und in Not geratene Menschen. Seit März allerdings musste sie wegen der Corona-Maßnahmen geschlossen bleiben – eine sehr schwere Zeit für die Betroffenen.
Immer mehr Menschen in Deutschland sehen ihr Leben von Umweltverschmutzung beeinträchtigt. Waren es 2010 noch 21,1 Prozent der Bevölkerung, so gaben im vergangenen Jahr 25,2 Prozent an, umweltbedingten Belastungen wie Smog, unangenehmen Gerüchen und verschmutztem Wasser ausgesetzt zu sein. Das geht aus Daten des Europäischen Statistikamts Eurostat aus der Erhebung EU-SILC hervor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag) berichtet. Sie wurden von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann ausgewertet.
Zum Welttag der Armen hat Papst Franziskus mehr Einsatz für Notleidende und Bedürftige gefordert. "Viele Menschen verbringen ihr Leben nur damit, Besitz anzuhäufen", kritisierte er bei der Sonntagsmesse im Petersdom. Sie seien darauf bedacht, dass es ihnen gut gehe, statt Gutes zu tun. Aber ein Leben, das Bedürfnissen nachjage, ohne auf Bedürftige zu schauen, sei "leer". "Wenn wir über Gaben verfügen, dann nur, um anderen eine Gabe zu sein", betonte das Kirchenoberhaupt.
Durch Corona droht nach den Worten der katholischen Bischöfe in Deutschland ein Anstieg der Armut. Die Krise lehre: "Armut kann jeden treffen, durch Schicksalsschläge, sich ungünstig entwickelnde Lebensentscheidungen oder eben - wie wir es in diesen Wochen und Monaten erleben - durch ein globales Geschehen, das sich massiv auf den Einzelnen auswirkt", heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Schreiben der Deutschen Bischofskonferenz zum Welttag der Armen in der katholischen Kirche.
„Streck dem Armen deine Hand entgegen“ (vgl. Sir 7,32). Die altehrwürdige Weisheit hat diese Worte gleichsam als einen heiligen Verhaltenskodex für das Leben aufgestellt. Sie erklingen heute mit ihrer ganzen Bedeutungsschwere, um auch uns zu helfen, den Blick auf das Wesentliche zu konzentrieren und die Schranken der Gleichgültigkeit zu überwinden.
Am Sonntag, den 25. Oktober 2020, ist Weltmissionssonntag. In über 100 Ländern und auch bei uns hier im Bistum Augsburg wird heute in den katholischen Kirchen für die Ärmsten in Westafrika gesammelt.
Der deutsche Jugendbischof Stefan Oster zeigt sich nach den Befunden des diesjährigen Jugendarmutsberichts der katholischen Jugendsozialarbeit besorgt. Die Folgen der Corona-Krise seien gerade für sozialschwächere Kinder und Jugendliche dramatisch, erklärte Oster. "Schon in den vergangenen Monaten fehlte es in vielen Familien an den finanziellen und technischen Möglichkeiten, um zum Beispiel an Homeschooling und digitalem Unterricht überhaupt in einem ausreichenden Maß teilnehmen zu können."
Zum Tag der älteren Menschen am heutigen Donnerstag hat das Statistische Bundesamt neue Zahlen rund um Alter und Armut veröffentlicht. Demnach hat die Gefahr zugenommen, in die Altersarmut abzurutschen - mit Unterschieden zwischen den Bundesländern. Verbände riefen zum Gegensteuern auf.
In Ostafrika staut sich etwas an. Eigentlich sollte die größte Talsperre, die je in Afrika gebaut wurde, Entwicklung schaffen und die Region voranbringen. Stattdessen sorgt das Jahrhundertprojekt für Konflikte. Der Streit zwischen Äthiopien und seinen Nachbarländern Ägypten und Sudan scheint so festgefahren, dass er sogar Papst Franziskus Kopfzerbrechen bereitet.
Die Tafeln in Deutschland haben an die Politik appelliert, die Ursachen von Armut und Lebensmittelverschwendung stärker zu bekämpfen. "Trotz guter wirtschaftlicher Entwicklung ist die Armutsquote in Deutschland zuletzt sogar weiter gestiegen", sagte der Vorsitzende der "Tafel Deutschland", Jochen Brühl, am Dienstag in Berlin. "Das Ziel darf nicht sein, Armut zu verwalten, sondern nachhaltig zu beseitigen. Leider sehen wir in den letzten 25 Jahren kein Vorankommen." Brühl äußerte sich zum 25-jährigen Bestehen der "Tafel Deutschland".
Unter dem Motto "Fair statt mehr" startet heute die bundesweite Faire Woche. Bis zum 25. September finden in ganz Deutschland Aktionen rund um den Fairen Handel statt. Schirmherr und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert in einem Grußwort gerechte Preise entlang von globalen Lieferketten und Solidarität mit Entwickluns- und Schwellenländern.
Mehr als jeder dritte (36 Prozent) Pflegebedürftige in Pflegeheimen in Deutschland ist auf Sozialhilfe angewiesen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die die Linksfraktion im Bundestag erfragt hat. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch fordert, die Eigenanteile in den Pflegeheimen kurzfristig zu senken, sowie eine Pflegevollversicherung, in die alle einzahlen.
Rund jedes fünfte Kind in Deutschland lebt nach Angaben der Bertelsmann Stiftung in Armut. Betroffen sind rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche (21,3 Prozent), wie aus einer Analyse hervorgeht. Die Kinder- und Jugendarmut verharre trotz langer guter wirtschaftlicher Entwicklung seit Jahren auf diesem hohen Niveau, hieß es. Die Corona-Krise drohe das Problem zu verschärfen.
Corona und Klimawandel, Konflikte und Heuschrecken: Helfer schlagen Alarm angesichts einer Verdichtung von Krisen in vielen Ländern. Die Zahl der hungernden Menschen weltweit drohe auf eine Milliarde anzusteigen, warnte die Welthungerhilfe am Dienstag in Berlin. "Corona ist der Brandbeschleuniger der sowieso vorhandenen Krisen", sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Marlehn Thieme. Das katholische Hilfswerk Misereor wies besonders auf die Lage in Kenia und Äthiopien hin.
Die Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis kommt in diesem Jahr armen Menschen in der Ukraine zugute. Wegen der Corona-Krise hofft Renovabis heuer vor allem auf Direktspenden.
"Selig, die Frieden stiften" – unter diesem Leitwort ruft das katholische Hilfswerk Renovabis in diesen Wochen die Gläubigen dazu auf, zu spenden und setzt damit – mitten in der Corona-Krise – ein großes Zeichen der Solidarität.
Die katholischen Armenpriester von Buenos Aires fordern staatliche Hilfe für die von der Corona-Krise bedrohten Slum-Bewohner. In den sogenannten Barrios der Stadt stellten die "Curas Villeros" laut einer Mitteilung eine "signifikante Zunahme" von Ansteckungen fest. Die Behörden müssten dringend mehr Präsenz zeigen; die Ausgegrenzten könnten nicht länger warten.
Nur weil wir nicht mehr zum Italiener nebenan gehen können, verzichten wir nicht auf Spaghetti. Nur weil wir unsere Freunde nicht treffen können, haken wir sie doch nicht ab?! Und: Nur weil es gerade keine Gottesdienste mehr gibt, dürfen wir doch nicht aufhören zu spenden?!
Der päpstliche Sozialbeauftragte Kardinal Konrad Krajewski will in der Corona-Krise Gotteshäuser für Obdachlose öffnen. Pfarreien sollten "die Kirchen offen halten, um Arme ohne Wohnsitz aufzunehmen", sagte Krajewski der italienischen Zeitung "La Repubblica". Auch wenn wegen des Versammlungsverbots Messen ausgesetzt seien, könne man in den Kirchen beten, "und wer kein Dach über dem Kopf hat, kann dort sein Zuhause finden".