„Harry Potter un der Filosofisher Shteyn“ - unter diesem Titel ist nun in Schweden die jiddische Übersetzung des ersten Bandes von Joanne K. Rowlings Fantasy-Romanreihe erschienen. Das berichtet die „Jüdische Allgemeine“. Im deutschsprachigen Raum ist der Band unter dem Titel „Harry Potter und der Stein der Weisen“ bekannt. Im englischen Original erschien er erstmals 1997.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Wiederaufnahme eines umstrittenen Siedlungsbauprojekts im Südosten Jerusalems angekündigt. „Wir werden das Givat HaMatos-Viertel bauen; wir haben alle Hindernisse beseitigt“, sagte er laut Mitteilung seines Büros bei einer Ortsbegehung mit Tourismusminister Jariv Levin und Jerusalems Bürgermeister Mosche Leon.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch will den Dialog mit anderen Religionen intensivieren. Dazu berief er eine neue Experten-Kommission, wie das Erzbistum am Dienstag bekanntgab. Sie vertreten die Bildungseinrichtungen, die diözesanen Räte und das für politische Kontakte zuständige Katholische Büro Berlin-Brandenburg. Bei der konstituierenden Sitzung beschloss die Kommission als Schwerpunkte den christlich-jüdischen und den christlich-muslimischen Dialog.
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, hat die verstorbene Hollywood-Legende Kirk Douglas als einen seiner persönlichen Helden bezeichnet. Der Schauspieler habe in seinem privaten und beruflichen Leben den amerikanischen Traum aller Juden verkörpert, die im frühen 20. Jahrhundert vor Unterdrückung geflohen seien und den USA sehr viel durch ihre Erfolge zurückgegeben hätten, erklärte Lauder.
Das mittelalterliche „Judensau“-Relief an der Außenfassade der Wittenberger Stadtkirche darf hängen bleiben. Das Oberlandesgericht Naumburg hat am Dienstag die Berufungsklage eines jüdischen Mannes zurückgewiesen, der eine Abnahme gefordert hatte, weil die Schmähplastik Juden antisemitisch beleidige. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der 9. Zivilsenat ließ eine Revision vor dem Bundesgerichtshof zu, da die Sache grundsätzliche Bedeutung habe. Die Anwaltskanzlei bestätigte unterdessen, dass der Kläger Revision anstrebt.
Der Wehrbeauftragte der Bundeswehr, Hans-Peter Bartels (SPD), hat sich in seinem Jahresbericht 2019 für eine zeitige Bestellung eines ersten Militärrabbiners und Militärimams bei der Bundeswehr ausgesprochen. Dabei gehe es nicht darum, schnell einen konkreten Bedarf zu decken, sondern auch darum, ein Zeichen zu setzen, erläutert Bartels in seinem am Dienstag in Berlin vorgestellten Bericht. Schätzungen zufolge gibt es demnach etwa 3.000 muslimische und 300 jüdische Soldaten.
Regina Jonas war die erste Rabbinerin der Welt. Ordiniert wurde sie, weil es aufgrund der Judenverfolgung im Dritten Reich nicht genug Rabbiner gab. Mit Anfang 40 wurde die Geistliche nach Auschwitz deportiert, wo sie starb
Rabbiner Walter Homolka hat die Wiedereinführung einer jüdischen Militärseelsorge in Deutschland als „Paradigmenwechsel“ gelobt. „Es tilgt meines Erachtens das Unrecht, das Juden in deutschen Armeen früher erfahren mussten“, sagte der Rektor des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs am Dienstag in Potsdam. Kommenden Freitag wird in Berlin der Staatsvertrag für eine jüdische Militärseelsorge unterzeichnet.
Zum Auftakt der fünften Jahreszeit hat der jüdische Karnevalsverein „Kölsche Kippa Köpp“ mit einer „Applausminute“ gegen Antisemitismus protestiert. Ziel der Aktion am Montag in Köln sei es gewesen, ein großes Publikum auf das Problem der Judenfeindlichkeit aufmerksam zu machen, sagte der Vereinsvorsitzende Aaron Knappstein.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kritisiert die Klimadebatte in Deutschland als zu emotional. In der Bevölkerung gebe es eine große Abneigung gegen Greta Thunbergs „moralischen Zeigefinger und diese Hysterie“. Dafür könne man jedoch nicht die junge Klimaaktivistin verantwortlich machen, sagte Kretschmer. Vielmehr müsse kritisch hinterfragt werden, wer eine 16-jährige Jugendliche bis vor die Vereinten Nationen bringe.
REGENSBURG (pdr/sm) – Zahlreiche Gläubige sowie Fahnenabordnungen kirchlicher Verbände sind auch in diesem Jahr wieder der Einladung von Bischof Rudolf Voderholzer zum traditionellen Rosenkranzgebet im Regensburger Dom St. Peter gefolgt. Das feierliche Gebet unter dem Leitwort „Maria, Mutter der Kirche“ setzte nach den jüngsten Ereignissen in Halle an der Saale auch ein Zeichen der Solidarität mit den älteren Schwestern und Brüdern aus dem Judentum. Nach dem Rosenkranzgebet im Dom formierte sich eine lange Lichterprozession, die durch die Regensburger Altstadt zur Kirche St. Jakob führte und dort ihren liturgischen Abschluss fand.
Hunderte Menschen haben am Montagabend bei einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer des Terroranschlags in Halle gedacht. „Die Tür der Synagoge hat gehalten, das ist das Wunder von Halle. Aber zwei Menschen mussten sterben, das ist die Wunde von Halle, die nicht leicht verheilen wird“, sagte der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer in der Hallenser Marktkirche. Der Attentäter sei „völlig verblendet, völlig asozial auf Abwegen“ gewesen. „Es gibt nichts Feigeres und Unmännlicheres, als eine Waffe zu nehmen und auf betende Menschen zu schießen.“
Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle dringen auch die Kirchen auf wirksamere Maßnahmen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus. „Gegen Judenhass muss noch viel konsequenter vorgegangen werden als bisher“, erklärten die Leiter des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), Dagmar Mensink und Rabbiner Andreas Nachama. „Christen haben hier eine besondere Verantwortung, denn sie kennen die Muster der alten Judenfeindschaft, die heute in neuen Gewändern wiederkehren.“
Katholische und evangelische Bischöfe haben sich nach den Ereignissen von Halle/Saale bestürzt geäußert und ihre Solidarität mit den Juden in Deutschland bekundet. Papst Franziskus gedachte am Mittwoch der Opfer des Attentats, wie das vatikanische Presseamt am Abend mitteilte. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, verurteilten den Angriff auf eine Synagoge, bei dem zwei Menschen starben, scharf.
Zum Beginn des zweitägigen Neujahrsfests Rosch Haschana haben Politik und Religionsvertreter den Juden in Deutschland gratuliert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstrich in ihrer am Sonntag veröffentlichten Grußbotschaft, dass die jüdische Gemeinschaft in Deutschland heute dank ihrer Integrationsleistung die drittgrößte in Europa sei. Kardinal Reinhard Marx übermittelte Friedens- und Segenswünsche an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zum Start des Jahr 5780 des jüdischen Kalenders.
Donald Trumps Attacke auf jüdische Wähler, die ihre Stimme für Demokraten abgeben, hat in den USA heftige Reaktionen ausgelöst. Juden, die demokratisch wählten, hätten entweder einen „Mangel an Wissen“ oder sie zeigten „große Illoyalität“, sagte er am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus vor Journalisten.
Die geplante Trennung von Männern und Frauen bei einem Konzert in einem öffentlichen Park in der nordisraelischen Stadt Afula ist nicht rechtmäßig. Zu diesem Urteil kam laut israelischen Medienberichten das Bezirksgericht Nazareth am Sonntagabend.
NS-Verfolgte und ihre Nachfahren sollen einem Zeitungsbericht zufolge künftig leichter wiedereingebürgert werden. Das Bundesinnenministerium plant dazu laut einem Sprecher eine "großzügige Erlassregelung", wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat der gewählten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) zum neuen Amt gratuliert. WJC-Präsident Ronald S. Lauder zeigte sich am späten Dienstagabend in New York zuversichtlich, dass unter ihrer Führung die Mechanismen zur Identifizierung und Ausrottung von Antisemitismus verstärkt würden.
Angesichts eines wachsenden Antisemitismus in Deutschland hat CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Umsetzung der Religionsfreiheit im Alltag angemahnt. „Ich möchte, dass sich in Deutschland jeder - egal welches religiöse Symbol er trägt - frei bewegen kann“, sagte sie am Montag in Berlin. Niemand solle fürchten, wegen seiner Religion angegriffen zu werden. Dies sei nicht hinzunehmen und habe mit historischer Verantwortung, aber auch mit der Sicherung der offenen und freien Gesellschaft zu tun.
Seit über 200 Jahren gelten die USA als sicherer Hafen für Juden in der Diaspora. Viele sind vor Krieg und Verfolgung über den Atlantik geflohen. Dort trafen sie auf eine Gesellschaft, in der sie frei leben konnten. Antisemitismus galt in den USA als praktisch undenkbar. Heute nicht mehr. Die Präsidentschaft von Donald Trump verändert die Atmosphäre im Land. Zwar hat Trump den Judenhass erst kürzlich wieder verurteilt. Rechtsextreme fühlen sich durch den Präsidenten dennoch in ihrem Tun bestärkt.
Zusätzlich rund 2.000 Arbeitskräfte sollen für das Finale des European Song Contests (ESC) am 18. Mai in Tel Aviv trotz des jüdischen Ruhetags Schabbat arbeiten dürfen. Einen entsprechenden Entwurf für eine Ausnahmeregelung veröffentlichte das israelische Arbeitsministerium laut Bericht der Tageszeitung „Haaretz“. Die Öffentlichkeit wurde aufgefordert, zu dem Entwurf Stellung zu nehmen.
Juden in den USA sind über die Israel-Politik von Präsident Donald Trump geteilter Meinung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Washingtoner Pew Research Centers. Demnach sind 42 Prozent der jüdischen US-Bürger der Ansicht, Trump begünstige Israel zu sehr. 47 Prozent halten seine Nahost-Politik hingegen für ausgewogen.
Mehr als 10.000 Menschen aus der ganzen Welt haben am Donnerstag beim „Marsch der Lebenden“ im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz zum Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aufgerufen. Zu Beginn des jährlichen Gedenkmarschs für die Opfer des Holocaust erklangen am Lagertor mit der berüchtigten Aufschrift „Arbeit macht frei“ traditionelle jüdische Widderhörner, Schofars. Danach brachen die Teilnehmer vom einstigen Hauptlager ins drei Kilometer entfernte Lager Birkenau auf, den Hauptort des Massenmordes in Auschwitz.
AUGSBURG – „Dass ich einen Vetter habe, der ein Märtyrer ist, daran muss ich mich erst herantasten“, bekennt der Augsburger Michael Bernheim. Erst im „reifen Erwachsenenalter“ habe er überhaupt erfahren, dass es diesen Wolfgang Bernheim, den späteren Benediktinerbruder Paulus, überhaupt gegeben hat. Er ist von den Nazis in einem Arbeitslager umgebracht worden. Am 7. Mai vor 96 Jahren ist er in Augsburg geboren worden.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ihre Zusage zur Einführung einer jüdischen Militärseelsorge bekräftigt. Sie sollten die lange Tradition von Rabbinern in den deutschen Streitkräften wieder aufnehmen, sagte die Ministerin am Mittwoch in Berlin beim Auftakt einer Konferenz zum Thema „Militärrabbiner in der Bundeswehr“. Am Dienstag hatte von der Leyen die Einführung bekannt gegeben. Gleich nach der Konferenz werde sie die Gespräche mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland über den Abschluss eines Staatsvertrags aufnehmen, kündigte die Ministerin an.
Sie nennen sich „Rabbis for Human Rights“ (Rabbiner für Menschenrechte) und verstehen sich als Israels „Stimme des Gewissens“. Mit ihrem Einsatz für Frieden und Menschenrechte in Nahost eckt die 1988 gegründete Vereinigung gläubiger Juden bei vielen ihrer Mitbürger an.
Drei neue Ausgaben der Tagebücher von Anne Frank kündigt der Verlag S. Fischer an. Anlässlich ihres 90. Geburtstags am 12. Juni und ihres 75. Todestags im März 2020 will der Verlag im Juni eine Sonderausgabe mit den zwei Versionen des Tagebuchs, eine überarbeitete Lesedition für Schulen und eine kritisch-wissenschaftliche Edition der Tagebücher veröffentlichen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mit.
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