Trauergottesdienst

Abschied von gestorbenem CDU-Politiker Schäuble

Mit einem Trauergottesdienst in seiner Heimatstadt Offenburg haben Familie und Wegbegleiter am Freitag Abschied von dem gestorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble genommen. An der Feier in der evangelischen Stadtkirche in seiner Heimatstadt Offenburg nahmen rund 400 Gäste teil. Neben Schäubles Frau Ingeborg und seinen vier Kindern waren auch zahlreiche Politiker dabei, darunter der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Landesbischöfin Heike Springhart würdigte den früheren Politiker als weisen Staatsmann und weitsichtigen Europäer. "Wolfgang Schäuble war ein unabhängiger Geist, der sich nicht vor Auseinandersetzungen scheute, aber er war kein Einzelkämpfer. Er war unerschrocken - auch angesichts der Endlichkeit des Lebens", sagte sie in ihrer Predigt.

Springhart ging auch auf das Attentat im Jahr 1990 ein, bei dem ein psychisch kranker Mann auf Schäuble schoss und in dessen Folge er im Rollstuhl sitzen musste. "Wolfgang Schäuble hat sich selbst und uns allen gezeigt, was möglich ist und welche Kraft im verletzlichen Leben steckt", sagte Springhart.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren ein großes militärisches Ehrengeleit und ein Trauerzug zum Waldbachfriedhof geplant. Dort soll der frühere Politiker beigesetzt werden.

Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren in Offenburg gestorben. Er gehörte in den vergangenen Jahrzehnten zu den einflussreichsten Politikern Deutschlands. Von 1972 bis 2023 war er 51 Jahre lang ununterbrochen Bundestagsmitglied und bei seinem Tod der dienstälteste Abgeordnete. Von 2017 bis 2021 war er Bundestagspräsident. In den Regierungen von Helmut Kohl und Angela Merkel gehörte er mehrmals dem Kabinett an, unter anderem als Chef des Kanzleramtes, als Finanz- sowie als Innenminister.

Die Berliner Politik will sich mit einem Trauerstaatsakt von Schäuble verabschieden. Er findet am 22. Januar im Bundestag statt.

KNA

08.01.2024 - Deutschland , Politik , Trauer