Fast 100 Polizeiseelsorger aus ganz Deutschland sind in dieser Woche nach Augsburg gekommen. Sie haben an einer Fachtagung zum Thema „Kirche und Staat“ teilgenommen. In seiner Predigt sagte der Bischof „Polizisten sind gefährdert“ und er meinte damit nicht nur die körperliche Gefahr bei Einsätzen, sondern auch die seelische Belastung. Über all diese Probleme und wie die Polizeiseelsorge hier hilft, berichtet Eva Fischer.
Als der Katholische Deutsche Frauenbund im Jahr 1903 gegründet wurde, gab es noch kein Wahlrecht für Frauen in Deutschland. Diese und viele andere Ungerechtigkeiten sind zwar mittlerweile Geschichte. Aber dennoch gibt es auch bei uns weiterhin gute Gründe, sich für die Rechte von Frauen einzusetzen. Welche das sind und wie sich der Frauenbund im Bistum Augsburg engagiert, darüber hat mein Kollege Stefan Fischer mit Ulrike Stowasser gesprochen.
Die Bundesregierung hat ihr Wohnungsbauziel im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt nicht erreicht. Wie die Behörde am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, wurden im Jahr 2022 rund 295.300 neue Wohnungen gebaut, geplant waren jedoch 400.000. Sozial- und Immobilienverbände warnen vor steigenden Kosten und "katastrophalen Folgen" für die Mittelschicht.
Die geplante Krankenhausreform geht nach Ansicht der Diakonie zum Teil an den Bedürfnissen der Patienten vorbei. "Dies gilt vor allem für ältere, chronisch oder mehrfach kranke Menschen, Pflegebedürftige sowie Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen", sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie am Dienstag in Berlin. Er äußerte sich aus Anlass eines Treffens der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform.
Nach Recherchen des Mediendiensts Integration sind immer mehr Abgeordnete mit Einwanderungsgeschichte in deutschen Parlamenten tätig. Ihr Anteil belief sich Ende 2021 im Bundestag mit 83 Personen auf rund elf Prozent, wie aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. In den Landtagen seien es rund sieben Prozent gewesen. Insgesamt gab es in den Parlamenten 219 Abgeordnete mit Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen stammten aus der Türkei. Zum Vergleich: Anfang der 1990 hatte es demnach lediglich drei Landtagsabgeordnete mit Migrationshintergrund gegeben.
Die Bundeshauptstadt ist eine Reise wert: besonders für Kunst- und Kulturfreunde. Wenn dann noch Bilder von Weltrang von einem der bedeutendsten europäischen Künstler der Wende vom Mittelalter zur frühen Neuzeit präsentiert werden, sollte man sich das nicht entgehen lassen. Noch bis Mitte Juli zeigt die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin eine Zusammenstellung, die es in dieser Qualität und Güte selten zu sehen gibt: die Sonderausstellung „Zwischen Schmerz und Seligkeit“ mit Werken von Hugo van der Goes.
In Deutschland waren im Jahr 2022 gut 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das waren 20,9 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die Statistiker werteten erste Ergebnisse der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) in der EU aus. Gegenüber dem Vorjahr blieben die Werte nahezu unverändert. So waren im Jahr 2021 knapp 17,3 Millionen Menschen oder 21,0 Prozent der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Eine Person gilt in der EU als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn entweder ihr Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt, ihr Haushalt von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen ist oder sie in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung lebt.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat seine Entschlossenheit bekräftigt, den eingeschlagenen Reformkurs fortzusetzen. Die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp betonte am Freitag in München, sie bestehe darauf, dass die Beschlüsse des im Februar beendeten Reformprojekts Synodaler Weg in allen deutschen Bistümern umgesetzt würden. Der Prozess gemeinsamen Beratens und Entscheidens von Bischöfen und Laien auf Bundesebene werde im November im Synodalen Ausschuss fortgesetzt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu einem kritischen Umgang mit geschichtlichen Quellen aufgerufen. Geschichte sei zu allen Zeiten instrumentalisiert und ideologisch missbraucht worden, sagte Steinmeier aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des "Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten" in Berlin. "Wir erleben ja, wie autoritäre Regierungen Geschichte zur Waffe schmieden und Informationen fälschen, wie sie versuchen, mit modernster Technik Öffentlichkeiten zu täuschen und mit historischen Mythen Konflikte zu schüren und Kriege zu rechtfertigen."
„Des Kaisers letzte Reise“ ist ein umfassendes Kulturprogramm überschrieben, mit dem das Land Sachsen-Anhalt an Kaiser Otto I. erinnert, den schon Chronisten des Mittelalters „den Großen“ nannten. Anlass ist der Tod Ottos vor 1050 Jahren: Am 7. Mai 973 starb der Sieger über die Ungarn auf dem Lechfeld und Kampfgefährte des heiligen Ulrich in seiner Pfalz in Memleben.
„Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei“. Manche Leser werden sich noch des alten Kinderlieds erinnern. Mit dem Mai öffnet sich die Tür zum Sommer. Kein Wunder, dass man den ersten Maitag in vielen Kulturen besonders feiert. Schon der Vorabend bietet Anlass zu großen Feiern, die heute gewöhnlich als „Tanz in den Mai“ firmieren – oder als „Walpurgisnacht“, die vor allem im Harz zur touristischen Attraktion geworden ist.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, begrüßt die Entscheidung aus Rom, Laien bei der künftigen Weltsynode sichtbar zu beteiligen. Dieser Schritt zeige, dass Verantwortung in der katholischen Kirche künftig gemeinsam getragen werden solle, erklärte der Limburger Bischof auf Twitter.
Nach dreijähriger Corona-bedingter Pause öffnet die Leipziger Buchmesse am Donnerstag wieder ihre Tore. Zum viertägigen Frühjahrstreff der Buchbranche mit 2.000 Ausstellern aus 40 Ländern, dem Lesefest "Leipzig liest" und der "Manga-Comix-Con" erwarten die Veranstalter 130.000 Besucher, 40 Prozent weniger als zuletzt 2019.
Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat wechselseitige pauschale Verurteilungen zwischen West- und Ostdeutschen kritisiert. "Diese eigentümliche Reduktion der Ostdeutschen auf Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, auf Jammern, Schimpfen und Klagen - das ärgert mich. Und gerade diejenigen, die sich als Ostdeutsche empfinden, müssten sich ausdrücklich dagegen wehren", sagte er beim "Sachsensofa" der Katholischen und Evangelischen Akademie in Meißen.
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland will Werbung für Glücksspiel und Lotterien generell verbieten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), hervor.
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben der Bundesregierung 43 christenfeindliche Straftaten gemeldet worden. Sieben davon seien Gewaltdelikte gewesen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion.
Der Widerstand gegen Kriege und Aufrüstung erfährt Aufwind: Zu dieser Einschätzung kommen die Initiatoren der Ostermärsche. Die Friedensbewegung sehe sich durch die diesjährigen Aktionen gestärkt, heißt es in der Abschlusserklärung der Informationsstelle Ostermarsch (Montag). Bundesweit fanden demnach mehr als 120 unterschiedliche Aktionen und Kundgebungen statt. Medien berichteten, Tausende Menschen seien für Frieden auf die Straße gegangen.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben an Ostern die Menschen zu Zuversicht aufgerufen - trotz Kriege und Krisen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte am Ostersonntag, der Eindruck trüge wohl nicht, dass "mehr Gewalt, mehr Unfriede, mehr Unübersichtlichkeit und Zukunftsgefährdung für kommende Generationen" sichtbar seien. Und doch setze die Auferstehung Jesu, die an Ostern gefeiert werde, der Eskalation von Krisen und Gewalt eine "Eskalation des Lebens und der Liebe entgegen".
Der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch (84) ist umgezogen. In Mannheim habe er nach längerem Suchen einen Platz in einem Betreuten Wohnen gefunden, sagte Zollitschs Sprecher Marco Mansdörfer auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Nach dem Rücktritt des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode wird im Bistum weiter über die Rolle von Laien bei der Wahl eines Nachfolgers nachgedacht. "Ich habe schon mit den Mitbrüdern in Paderborn Kontakt aufgenommen, die das so umsetzen möchten. Auch sonst besteht Kontakt zu Paderborn, weil Bischof Bode aus Paderborn kommt. Das Kapitel hat schon geäußert, dass wir in Richtung des Synodalen Wegs gehen möchten", sagte Übergangsleiter Weihbischof Johannes Wübbe dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de.
Der deutsche Kardinal Karl-Josef Rauber ist am Sonntagabend im Alter von 88 Jahren in Rottenburg gestorben. Der frühere Chef der vatikanischen Diplomatenakademie und spätere Papstbotschafter in sechs europäischen Ländern war 2015 überraschend von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt worden.
Mit Franz-Josef Bode aus Osnabrück ist erstmals ein katholischer Bischof in Deutschland im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal zurückgetreten. Am Wochenende gab der Vatikan überraschend bekannt, der Papst habe den Amtsverzicht des bundesweit dienstältesten amtierenden katholischen Bischofs angenommen. Erste Reaktionen zeugten von Respekt und Bedauern, doch es gab auch Kritik.
Mit einem Gottesdienst und einem Festakt in Magdeburg hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am Mittwoch ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. In seiner Festpredigt im Magdeburger Dom würdigte der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel Sfiatkos die Bemühungen der "ökumenischen Vorfahren". Der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron, betonte beim Festakt: "Durch die Jahrzehnte ist viel Vertrauen gewachsen, eine wirkliche Gemeinschaft ist entstanden. Wie jede gute Beziehung braucht sie Pflege."
Es war die Kuckucksuhr, die den Schwarzwald in aller Welt berühmt gemacht hat. Tausende von Tüftlern hatten die tönenden Zeitmesser dort einst hergestellt. Heute gehört das Uhrmacherhandwerk zu Deutschlands immateriellem Kulturerbe. Das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen dokumentiert seine abwechslungsreiche Geschichte. Wer will, kann dort seit neuestem auch mit fachlicher Hilfe seine eigene Kuckucksuhr fertigen.
Der Präsident des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Bernd Neumann, warnt vor einer neuen Radikalisierungswelle unter Islamisten. "Das, was wir in den vergangenen zwei, drei Jahren erlebt haben, war so etwas wie eine trügerische Ruhe", sagte er im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). Seit Ende des vergangenen Jahres sei eine "verstärkte Agitation" zu beobachten. Er sehe den Islamismus als größte Gefahr "gleich nach dem Rechtsextremismus".
Christina Nytsch wurde nur elf Jahre alt: Am 16. März 1998, vor 25 Jahren, fiel „Nelly“, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, in die Hände ihres Mörders. Die Tat beschäftigte ganz Deutschland. Ein DNA-Massentest überführte den Täter. Es war einer der ersten Kriminalfälle in der Geschichte der Bundesrepublik, in dem diese neue Ermittlungsmethode angewandt wurde.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird am Donnerstag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Mittagessen in Berlin empfangen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit bestätigte am Montag den Besuch des Regierungschefs. Am Freitag hatte die israelische Botschaft die Visite bereits bestätigt. Die Bundesregierung wollte sich aber zunächst nicht dazu äußern.
Gut die Hälfte aller Krankenhäuser in Deutschland geht davon aus, dass sie wegen einer äußerst angespannten wirtschaftlichen Situation in den kommenden sechs Monaten die medizinische Versorgung einschränken müssen. Das ergibt sich aus dem jüngsten "Krankenhaus-Index" der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), der dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Montag) vorliegt.
Es ind Hunderttausende weiße und rosarote Blüten, welche das Ende des Winters markieren. Zumindest zu Füßen des Pfälzer Waldes, der die Region entlang der Deutschen Weinstraße vor Wind und Wetter schützt. Die viele hundert Meter hohe Wand aus Wäldern im Westen garantiert, dass der Frühling hier mit am ehesten in Deutschland in die Gänge kommt.
Fast jeder zweite Corona-Tote in Deutschland hat laut einem aktuellen Bericht zuvor in einer Pflegeeinrichtung gewohnt. Das geht aus dem Pflegereport der Barmer Krankenkasse hervor, der der "Rheinischen Post" vorliegt. Bezogen auf die Jahre 2020 und 2021 liegt der Anteil der mit Covid-19 Gestorbenen aus Pflegeeinrichtungen demnach bei 45 Prozent.
Die Sicherheitsbehörden stufen nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) aktuell 608 Personen als sogenannte Gefährder ein. Die weitaus meisten davon - 505 Personen - werden dem Bereich der "religiösen Ideologie" zugeordnet, wie die in Bielefeld erscheinende "Neue Westfälische" (Donnerstag) berichtet. Von diesen seien laut BKA aktuell 92 in Haft, 203 weitere befinden sich nach Kenntnis der Sicherheitsbehörden im Ausland. 210 Gefährder aus dem Bereich der "religiösen Ideologie" sind also aktuell in Deutschland und in Freiheit. Über die religiöse Zuordnung der betreffenden Extremisten macht die Zeitung keine Angaben. Die Mehrzahl dürfte allerdings mutmaßlich aus dem Bereich Islamismus stammen.
Für Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) ist es völlig offen, ob es eine Streichung des Paragrafen 218 aus dem Strafgesetzbuch geben wird. Ein Kommission solle "ausdrücklich ergebnisoffen" untersuchen, ob dies möglich wäre, sagte Buschmann in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Berlin. Er halte nichts von Vorfestlegungen.
Die Stadt Halle an der Saale hat im ostdeutschen Wettbewerb um ein millionenschweres Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation den Zuschlag bekommen. Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) erklärte nach der Juryentscheidung am Dienstagabend: "Das ist eine großartige, um nicht zu sagen: einmalige Nachricht für unser Stadt, die Region und das Land Sachsen-Anhalt."
Anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist am Freitag in Ursberg eine neue Gedenkstätte für Euthanasie-Opfer eröffnet worden. Eva Fischer war bei der Feier in Ursberg mit dabei.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf ist Patron der Mainzer Straßenfastnacht. Der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) ernannte ihn am Wochenende bei einer Sitzung in der Rheingoldhalle zum "Patron der Via Carnevale in Aurea Moguntia" und überreichte ihm eine Urkunde und eine Narrenkappe. Kohlgraf hatte die Sitzung als Zuschauer besucht.
Neuer Gegenwind für eine mögliche Ernennung des Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer (im Bild) zum Chef der vatikanischen Glaubensbehörde kommt offenbar auch von höchster Stelle im Kardinalskollegium. Laut der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" soll der Vorsitzende des Kardinalskollegiums, Kardinaldekan Giovanni Battista Re, bei Papst Franziskus Zweifel an der möglichen Versetzung des Deutschen in den Vatikan geäußert haben.
Der deutsche Antikriegsfilm "Im Westen nichts Neues" ist bei den kommenden Oscar-Verleihungen als bester Film nominiert. Das teilte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich die höchste Auszeichnung der Filmwelt verteilt, in Los Angeles mit. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Academy Awards, dass ein deutscher Film in der wichtigsten Kategorie auf der Liste steht.
Deutschland droht aus Sicht des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) als Wirtschaftsstandort weiter an Attraktivität zu verlieren. "Hohe Steuern und Abgaben verringern die Spielräume für notwendige Zukunftsinvestitionen, dazu kommt die zunehmende staatliche Regulierung mit einer überbordenden Bürokratie", erklärte der BKU-Vorsitzende Ulrich Hemel.
Manch ein Berlin-Besucher wird sich beim Spaziergang über den Gendarmenmarkt fragen, aus welchem Grunde vis-à-vis vom Deutschen auch ein fast identisch aussehender Französischer Dom steht. Antwort gibt es genau dort. Denn im Französischen Dom verbirgt sich ein kleines Museum. Nach umfangreicher Renovierung und Neukonzeption der Dauerausstellung empfängt es wieder historisch Interessierte.
Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist erneut deutlich zurückgegangen. Für 2022 verzeichnet die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ein Minus von 6,9 Prozent bei der Zahl der Spender. In den vergangenen zwölf Monaten haben 869 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Dies sind 64 weniger als im Vorjahreszeitraum und entspricht 10,3 Spendern pro eine Million Einwohner.
Die katholische Kirche hat nach Auffassung des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige eine "Streitkultur" notwendig. "Da sind wir noch am Anfang", sagte Feige. So seien die Spannungen zwischen bewahrenden und reformorientierten Gruppen noch "ungeheuer groß". Sie auszuhalten, müsse die Kirche "noch einüben". Einheit könne es in der Kirche künftig nur in Vielfalt und nicht mehr nur in Form eines Zentralismus geben.
Im Konflikt um das wegen Kohleabbau bedrohte Dorf Lützerath hat der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser zu Gewaltfreiheit und Respekt vor dem Rechtsstaat aufgerufen. "Friedliche Proteste sind zentraler Bestandteil einer lebendigen Demokratie", sagte er am Mittwoch laut einer Mitteilung des Bistums Aachen. "Zu einem glaubwürdigen Rechtsstaat gehört aber auch, dass Regeln und Vereinbarungen eingehalten werden."
Schon im zweiten Pandemiejahr 2021 hat die Anzahl an Asylanträgen in Deutschland annähernd das Vor-Corona-Niveau erreicht. Mit über 148.000 Asylanträgen wurden knapp 45 Prozent mehr als im Vorjahr verzeichnet, wie aus dem Migrationsbericht 2021 der Bundesregierung hervorgeht, aus dem die "Welt" (Mittwoch) zitiert. Auch die Zahl der Visumserteilungen habe sich mit rund 105.000 im Jahr 2021 wieder an die Zeit vor der Pandemie angenähert. Der Bericht soll am Mittwoch im Kabinett verabschiedet werden.
In allen katholischen Kirchen in Deutschland sollen am Donnerstag die Glocken läuten zur Beerdigung des früheren Papstes Benedikt XVI. Man habe allen 27 Bistümern empfohlen, bundesweit gegen 11 Uhr ein Trauergeläut zu ermöglichen, sagte ein Sprecher der Bischofskonferenz am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Fahnen auf Halbmast, Trauergeläut der Kirchenglocken, Gedenkgottesdienste, Kondolenzbücher: Für Christen steht der Jahreswechsel auch im Zeichen der Trauer um den verstorbenen ehemaligen Papst Benedikt XVI. Deutsche Bischöfe riefen in Silvester- und Neujahrsandachten nach seinem Tod am Samstagmorgen zum Gebet auf und würdigten den Verstorbenen.
Fünf Sternsingerinnen und Sternsinger aus dem Bistum Augsburg werden als Vertreter aus Deutschland am Neujahrsgottesdienst mit Papst Franziskus teilnehmen. Zwei der Kinder werden in ihren festlichen Kleidern Gaben bei der Prozession im Petersdom tragen, wie das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" am Dienstag mitteilte. Begleitet werden sie vom Augsburger Bischof Bertram Meier.
Am 6. Januar hätte er seinen 80. Geburtstag begangen – wenn er nicht am 9. Dezember überraschend gestorben wäre: Ruprecht Eser war bekannt als kritischer Journalist, Korrespondent und TV-Moderator. Bettina Schausten, Chefredakteurin des ZDF, würdigte ihn als „Vollblutjournalisten“. In einem seiner letzten Interviews sprach Eser über seinen Glauben, werteorientiertes Handeln und den Höhepunkt seines journalistischen Wirkens.
Die milliardenschweren Entlastungspakete der Regierung erreichen nach Einschätzung der Caritas viele Menschen in der aktuellen Krise nicht mehr. Die Maßnahmen würden nicht "automatisch von allen verstanden", sagte die Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, im Interview. Für manchen klinge das Wort "Gaspreisbremse" fast ebenso bedrohlich wie "Energiepreissteigerung" - nur eine weitere komplizierte Vokabel.
Bischof Ulrich Neymeyr hofft auf neuen Schwung beim Katholikentag 2024 in Erfurt durch eine klarere Akzentsetzung. "Je profilierter und konstruktiver die Positionen bei solchen Veranstaltungen ins Gespräch gebracht werden, desto größer ist die Chance auf öffentliche Wahrnehmung, vor allem dann, wenn die Medien darüber berichten", sagte Neymeyr als gastgebender Bischof n einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Erwin Josef Ender, langjähriger deutscher Vatikandiplomat und früherer Papstbotschafter in Berlin, ist tot. Er starb am Montagmorgen im Alter von 85 Jahren in einem römischen Krankenhaus. Der in der schlesischen Grafschaft Glatz geborene Kirchenmann arbeitete lange im vatikanischen Staatssekretariat, bevor er 1990 zum Bischof geweiht wurde und den Heiligen Stuhl als Botschafter zunächst im Sudan, dann im Baltikum, in Tschechien und ab 2003 in Deutschland vertrat.
Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist zuletzt wieder deutlich gestiegen. Im dritten Quartal dieses Jahres wurden 26.500 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, 16,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. In diesem Jahr nahm die Zahl auch insgesamt deutlich zu, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren gesunken war.
Erneut haben Diebe in einer geschlossenen Kirche in Gelsenkirchen zugeschlagen. Diesmal stahlen sie eine 400 Kilogramm schwere Glocke aus Sankt Josef, wie die Polizei Gelsenkirchen mitteilte. Die Bronzeglocke ist 1,15 Meter hoch und hat einen Durchmesser von etwa 75 Zentimetern. Sie befand sich zuletzt nicht im Kirchturm, sondern im Innenraum der Kirche. Sie wurde laut Polizei bereits zwischen dem 22. und 27. November gestohlen.
Nach einem versuchten Kupferdiebstahl am Hamburger Mariendom ist ein 33-Jähriger vorübergehend festgenommen worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, steht er im Verdacht, mit einem noch unbekannten Komplizen Kupferregenrinnen an der katholischen Kathedralkirche im Stadtteil Sankt Georg abmontiert zu haben.
Im Interview mit der katholischen Zeitung "Die Tagespost" äußert sich der Augsburger Bischof und Weltkirchebischof Bertram Meier nachdenklich zum Verlauf des Ad-Limina-Besuchs in Rom. Er betont die Dringlichkeit der Missbrauchs-Aufarbeitung, hebt jedoch zugleich die Bedeutung der Evangelisierung für die Zukunft der Kirche hervor. Ob das neue kirchliche Arbeitsrecht das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter stärkt? Das liegt laut Bischof Meier an der Kirche selbst, indem sie dies fördert.
Die Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland fordert die unverzügliche Freilassung des in London inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange. Er dürfe "keinesfalls an die USA ausgeliefert werden", erklärte PEN-Vize-Präsidentin Cornelia Zetzsche am Dienstag in Darmstadt. Im Falle einer Auslieferung sei das "Risiko für noch mehr Unrecht" zu groß.
Immer mehr Bistümer in Deutschland wollen die von den deutschen Bischöfen beschlossene Arbeitsrechtsreform schnell umsetzen. Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass Menschen, die bei der katholischen Kirche arbeiten und in zweiter Ehe oder in einer homosexuellen Partnerschaft leben, nicht mehr mit einer Kündigung rechnen müssen. Das betrifft bundesweit rund 800.000 Menschen, die in der katholischen Kirche oder bei der Caritas arbeiten. Die 27 Diözesanbischöfe hatten die Novellierung des Arbeitsrechts am Dienstag beschlossen.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben sich auf den Entwurf eines neuen Arbeitsrechts für die rund 800.000 Arbeitnehmer in der katholischen Kirche und bei der Caritas geeinigt. Eine zentrale Neuerung der "Grundordnung des kirchlichen Dienstes" ist, dass die private Lebensgestaltung der Mitarbeiter künftig keinen Anlass mehr zu Kündigungen bieten soll.
Weil Weihnachten auf einen Sonntag fällt, beginnt der Advent dieses Jahr so früh wie schon lange nicht mehr. Die Dauer der Adventszeit ist nämlich im Kirchenjahr genau geregelt: Sie muss vier Sonntage umfassen und spätestens an Weihnachten enden. Je nachdem, auf welchen Wochentag also das Christfest fällt, ist die Adventszeit mal kürzer oder länger.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich enttäuscht über die Ergebnisse der Weltklimakonferenz (COP27) geäußert. Sie bedauere es, dass "auch bei der 27. Weltklimakonferenz kein Konsens darüber erzielt werden konnte, die Ursachen der Klimaerhitzung umfassend anzugehen und aus der Nutzung aller fossilen Energieträger auszusteigen", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. "Das Klima hat in Scharm El-Scheich verloren."
Historiker haben den neu gefassten Strafrechtsparagrafen 130 gegen Volksverhetzung kritisiert. "Ich sehe eine Gefahr darin, dass Erinnerungskultur die Geschichtswissenschaft überschreibt, die sich der Wahrheitssuche verpflichtet sieht. Es kann nicht sein, dass Tabus aufgerichtet werden, unter denen diese Wahrheitssuche leiden könnte", sagte der Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, Andreas Wirsching. Nach dem neuen Absatz 5 des Gesetzes, das der Bundestag im Oktober beschlossen hat, soll künftig mit Strafe bedroht sein, wer Völkermord oder Kriegsgräuel leugnet. Bislang galt diese Bestimmung nur für den Holocaust, den Völkermord der Nazis an den Juden in Europa.