An der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt ist es am Mittwochmorgen zu Zusammenstößen zwischen israelischen Polizisten und einheimischen Christen gekommen. Nach Polizeiangaben versuchten mehrere Dutzend Personen, Arbeiter der Israelischen Antikenbehörde (IAA) am Betreten der heiligen Stätte zu hindern. Mehrere Menschen wurden demnach von der Stätte entfernt, eine Person wurde festgenommen.
Die Bischofssynode zur Jugend befasst sich seit Dienstag mit dem Schlussdokument. Der Entwurf habe am Morgen „viel Applaus“ erhalten, sagte der vatikanische Medienchef Paolo Ruffini vor Journalisten. Das Dokument sei etwas schlanker als das Arbeitspapier, das der Synode als Grundlage für ihre Beratungen diente.
Der Münchner Generalvikar Peter Beer hat Verständnis für Priester geäußert, die angesichts pauschaler Verdächtigungen im Zuge des Missbrauchsskandals innerlich kündigen. Dies sei unter diesen Bedingungen gut nachvollziehbar, „andererseits ist es auch keine echte Alternative, aufzugeben“, sagte Beer in einem Interview, das am Dienstag auf der Homepage des Erzbistums München und Freising veröffentlicht wurde. Gerade in der für die Kirche schwierigen Situation sei es eine Frage des Gewissens, engagiert zu bleiben, die Frohe Botschaft zu verkünden und für die Armen da zu sein.
Der Künstler Gunter Demnig hat am Dienstag seinen 70.000. „Stolperstein“ verlegt - und zwar im Frankfurter Stadtteil Nordend. Die kleinen, in das Straßenpflaster eingelassenen Messingtafeln sollen an von den Nationalsozialisten verfolgte und ermordete Menschen erinnern. Das Projekt gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Mit weltweiten Solidaritäts-Pilgermärschen will der Vatikan ein Zeichen setzen gegen Fremdenhass gegenüber Migranten und Flüchtlingen. In Zeiten „starker Spaltungen“ müssten der Rhetorik von Hass, Angst und Gewalt „Zeichen von Liebe, Barmherzigkeit und Hilfsbereitschaft“ entgegengesetzt werden, sagte der Präsident von Caritas Internationalis, Manilas Kardinal Luis Antonio Tagle, vor dem Start der Aktion am Sonntag. Dann wird er einen Solidaritäts-Pilgermarsch vom römischen Viertel Trastevere zum Petersplatz anführen, wie das vatikanische Presseamt am Samstag mitteilte.
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke fühlt sich im Bemühen um die Aufarbeitung des Finanzskandals in seinem Bistum alleingelassen. Er sei bei der Bewältigung "weitestgehend" auf sich allein gestellt, beklagte der Bischof gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag). "Die persönliche und strukturelle Solidarität ist sehr überschaubar." Er könne auch nur "wenig Selbstreflexion bei denen erkennen, die in Verantwortung standen".
Großes Zeichen der Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen: Hilfsorganisationen haben am Samstag vor dem Petersdom in Rom eine 270 Meter lange Tafel aufgebaut. An dem Tisch auf der Via della Conciliazione, die direkt zum Petersplatz führt, bekamen 650 Bedürftige ein kostenloses Essen. Die Initiative „Tavolata romana senza muri“ (Römische Tafel ohne Mauern) wolle „angesichts des epochalen Dramas der Migration“ zeigen, dass Rom „keine Angst vor religiösen und kulturellen Unterschieden hat, sondern sie als Reichtum begreift“, sagte die Leiterin des römischen Stadtbezirks 1, Sabrina Alfonsi, dem Nachrichtenportal Vatican News.
Die Jugendsynode im Vatikan geht auf die Zielgerade. Zum Abschluss der dritten Beratungswoche trugen die Teilnehmer Ergebnisse und Vorschläge aus 14 Sprachgruppen zusammen. Diese beendeten am Wochenende ihre Arbeit. Die Beratungen drehten sich um den letzten Teil des Arbeitsdokuments ("Instrumentum laboris"), das die Synodenväter bei der Meinungsbildung unterstützen soll. Am Dienstag soll der Entwurf des Abschlusspapiers vorgestellt werden.
Angesichts der von Saudi-Arabien eingestandenen Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi fordern mehrere Politiker einen Stopp aller Rüstungsexporte. Darüber zeichnet sich ein Streit innerhalb der Bundesregierung ab. „Solange diese Untersuchungen andauern, solange wir nicht wissen, was da geschehen ist, gibt es keine Grundlage, auf der positive Entscheidungen für Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien zu treffen sind“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Samstag in den „Tagesthemen“.
Papst Franziskus ist bereit zu einer Reise nach Nordkorea. Das bestätigte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin nach Vatikanangaben am Freitag. Man müsse aber noch die „konkreten Vorstellungen“ abwarten, sagte Parolin laut der Internetseite „Vatican News“. Für einen Besuch hätten auch bestimmte Bedingungen seitens der katholischen Kirche erfüllt zu sein. Genauer wurde der Kardinal nicht.
Die Caritas in Deutschland will sich nach Worten ihres Präsidenten Peter Neher in den kommenden Jahren digital neu aufstellen. Die Hilfen und Beratungen des katholischen Wohlfahrtsverbandes müssten auch als niedrigschwellige Angebote allen Menschen online zur Verfügung stehen, sagte Neher am Donnerstag in Osnabrück. Eine Beratung, die on- und offline agiere, könne dort helfen, "wo das Leben der Menschen stattfindet und Hilfe benötigt wird". Angedacht sei eine auch verbandsübergreifende Lösung, so Neherzum Ende der Caritas-Delegiertenversammlung. Rund 170 Vertreter in dem höchsten Beschlussgremium der Caritas hatten seit Dienstag in Osnabrück über die künftige Arbeit beraten.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wirbt für eine offene Gesprächsatmosphäre in der katholischen Kirche. „Daran können wir noch arbeiten“, sagte Marx am Donnerstag dem Portal Vatican News. Zugleich betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, er selbst spreche mit den Verantwortlichen im Vatikan auch über kritische Themen. „Ich schweige nicht - das ist ja bekannt.“
Jeder zweite Rentner in Deutschland surft im Internet. Im ersten Quartal 2017 waren 50 Prozent der Personen ab 65 Jahren dort unterwegs, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Der Anteil der Internetnutzer in der „Generation 65 plus“ sei in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen (2007: 19 Prozent; 2012: 32 Prozent).
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, wünscht sich Amtskollegen in sämtlichen Bundesländern. „Ein Großteil der Themen, die im Kampf gegen Judenhass relevant sind, fallen in den Verantwortungsbereich der Länder, etwa die schulische Bildung, die Polizeiausbildung oder der Umgang mit Gedenkstätten“, sagte Klein am Mittwochabend in Leipzig. „Für bundesweite Strategien wäre es hilfreich, wenn ich direkte Ansprechpartner in jedem Bundesland hätte, die systematisch mit dem Kampf gegen Antisemitismus beauftragt sind.“
Zum europäischen Tag gegen Menschenhandel am Donnerstag (18. Oktober) haben katholische Verbände ein Zehn-Punkte-Programm mit Maßnahmen zur Bekämpfung und Hilfsangeboten für Opfer vorgelegt. „Menschenhandel stellt eine schwere Menschenrechtsverletzung dar“, sagte Caritas-Vorstandsmitglied Eva Maria Welskop-Deffaa am Mittwoch in Berlin. „Opfer werden vor allem Frauen, deren Schutzlosigkeit im Heimatland und Verletzlichkeit im Migrationsprozess ausgenutzt werden.“
Das katholische Hilfswerk missio Aachen ruft die Christen in Deutschland zum Gebet für die zum Tode verurteilte Katholikin Asia Bibi in Pakistan auf. Hierzulande sollten Christen in ihren Gottesdiensten für einen guten Ausgang der Berufungsverhandlung gegen das Urteil gegen Asia Bibi wegen Blasphemie beten, erklärte missio am Mittwoch in Aachen. Das Hilfswerk bietet ein „Solidaritätskissen“ an, mit dem im Gottesdienst ein Platz für die Verurteilte symbolisch frei gehalten werden kann.
Die Teilnehmer der Jugendsynode im Vatikan haben sich in der zweiten Woche der Beratungen mit der Begleitung junger Menschen bei wichtigen Lebenentscheidungen befasst. In den Gruppengesprächen, deren Ergebnisse am Dienstag vom Vatikan veröffentlicht wurden, ging es etwa um den Unterschied von Selbstinszenierung und -optimierung einerseits sowie Berufung andererseits. Junge Menschen seien durchaus bereit, im Leben anspruchsvolle Wege auch im Dienst anderer einzuschlagen.
Kardinal Henryk Roman Gulbinowicz, Alterzbischof von Breslau (Wroclaw), wird am Mittwoch 95 Jahre alt. Während des von 1981 bis 1983 von den kommunistischen Machthabern über Polen verhängten Kriegsrechts zählte er zu den Verteidigern der Freiheits- und Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc“. Er bot in seiner Bischofsresidenz Dissidenten Unterschlupf und versteckte 90 Millionen polnische Zloty vor dem Staatsapparat. Das Geld hatte die „Solidarnosc“ vor der drohenden Beschlagnahmung durch den Geheimdienst von ihrem Bankkonto abgehoben.
Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger hat auf die Gefahr von Unmenschlichkeit im Zuge der Digitalisierung hingewiesen. „Die Inhumanität beginnt dort, wo der Mensch letztlich nur noch instrumentalisiert wird, wo er, wie Immanuel Kant es ausdrücken würde, nicht mehr als Mittel, sondern nur noch als Zweck gesehen wird“, sagte Losinger der Mediengruppe „Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung“. Er ergänzte, Digitalisierung biete „eine ganze Reihe von dramatischen Möglichkeiten“, die für alle Gesellschaftsbereiche bereichernd seien. Sie berge aber eben auch Risiken.
Zum Welternährungstag am Dienstag beklagen Organisationen die Lage von hungernden Menschen weltweit. "Zwar hat es im Kampf gegen Armut und Hunger in den vergangenen Jahren einige Erfolge gegeben. Doch wir sind gerade dabei, diese Errungenschaften wieder aufs Spiel zu setzen", sagte der Präsident des internationalen katholischen Hilfswerks missio München, Wolfgang Huber, am Montag. In jüngster Zeit steige die Zahl der Hungernden weltweit an - von 804 Millionen im Jahr 2016 auf 821 Millionen 2017. Es seien deshalb verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen diesen Missstand nötig.
Der beim Busunfall im Schweizer Kanton Tessin getöteten 27-jährigen Frau soll am Mittwoch in einem ökumenischen Gottesdienst gedacht werden. Mit Rücksicht auf die Angehörigen und Betroffenen sei die Feier in Köln aber nicht öffentlich, teilte das Erzbistum Köln am Montag mit.
Der Würzburger Bischof Franz Jung hat Kritik an der Wahlkampfstrategie der CSU geübt. Es stelle sich die Frage, ob es der richtige Weg gewesen sei, die AfD rechts überholen zu wollen, sagte Jung am Montag dem Bayerischen Rundfunk (BR). Es seien Wähler aus der gesellschaftlichen Mitte zu anderen Parteien abgewandert.
Das Bistum Limburg hat seine erste Heilige. Rund 1.500 deutsche Pilger reisten eigens aus diesem Anlass nach Rom. Die Westerwälderin Katharina Kasper im Mittelpunkt der Weltkirche - am Sonntag prangte das Porträt der Dernbacher Bauerntochter und Ordensgründerin (1820-1898) an der Fassade des Petersdoms, neben jenen von Papst Paul VI., dem salvadorianischen Märtyrer-Erzbischof Oscar Romero und vier weiteren katholischen Glaubenszeugen. Papst Franziskus nahm Kasper am Sonntag ins Verzeichnis der Heiligen auf. Damit darf sie künftig in allen katholischen Kirchen weltweit offiziell verehrt werden.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland rufen angesichts der jüngsten Naturkatastrophe in Indonesien zu Spenden auf. „Hunderttausende Menschen sind direkt von dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami betroffen. Den Überlebenden fehlt es am Nötigsten. Wir dürfen die Menschen in ihrer furchtbaren Notlage nicht alleine lassen. Sie brauchen unsere Solidarität“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Freitag in Bonn.
Das Landgericht Gießen hat die Verurteilung der Ärztin Kristina Hänel wegen unerlaubter Werbung für Abtreibungen bestätigt. Das Landgericht verwarf am Freitag die Berufung Hänels gegen das Urteil des Amtsgerichts Gießen, das die Allgemeinmedizinerin im November 2017 wegen Verstoßes gegen den entsprechenden Paragrafen 219a zu einer Geldstrafe von rund 6.000 Euro verurteilt hatte. Sie hatte auf ihrer Homepage darauf hingewiesen, auch Schwangerschaftsabbrüche anzubieten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Bundestag hat am Donnerstag kontrovers über die Reform der Geschlechtseintragung in das Personenstandsregister debattiert. Ein Gesetzentwurf der Bundesregierung will für Menschen ohne eindeutiges biologisches Geschlecht den zusätzlichen Eintrag "divers" ermöglichen. Das Bundesverfassungsgericht hatte dem Bundestag vor einem Jahr eine Frist bis Ende Dezember gesetzt, um für Menschen, die weder eindeutig männlich noch weiblich sind, eine positive Geschlechtsbezeichnung einzuführen.
Benedikt XVI. wird aller Voraussicht nach nicht an der Heiligsprechung seines Amtsvorgängers Paul VI. und des ermordeten salvadorianischen Erzbischofs Oscar Romero am Sonntag teilnehmen. Der emeritierte Papst sei "nicht mehr so agil wie vor einigen Monaten", sagte Kardinal Angelo Becciu, Präfekt der Heiligsprechungskongregation, am Donnerstag vor Journalisten im Vatikan.
Vor dem bevorstehenden Regierungswechsel in Brasilien sorgt sich die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) um die Zukunft der rund 300 indigenen Völker des Landes. Der aussichtsreichste Anwärter auf
die Präsidentschaft, der Rechtspopulist Jair Bolsonaro, schüre mit rassistischen Angriffen auf Minderheiten eine Ausgrenzung der armen und indigenen Bevölkerung, kritisierte GfbV-Referentin Yvonne Bangert am Donnerstag in Göttingen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wünscht sich eine kontroverse Debatte über die Organspende. Er habe Verständnis, wenn es in der Bevölkerung Unbehagen über die von ihm geforderte Widerspruchslösung gebe, sagte er der "Passauer Neuen Presse". "Immerhin geht es ums Sterben und um den Tod. Umso wichtiger ist eine breite und sachliche Debatte", so der Minister. Dabei müssten auch Gegenargumente auf den Tisch kommen, denn die Widerspruchslösung sei ein "Eingriff in die persönliche Freiheit. Aber ich bin davon überzeugt, der ist notwendig", sagte Spahn.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Arbeit von Seenotrettern gewürdigt. Er habe "Hochachtung" vor den Menschen, die damit die Schwächsten unterstützten, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Gastbeitrag für die "Bild"- Zeitung am Donnerstag. Zugleich betonte er, dass die Seenotrettung "natürlich keine politische Lösung für die Herausforderung der Migration" sei. Dazu brauche es andere Wege.
Der wegen seiner liberalen Haltung zu Homosexualität unter Druck stehende bisherige Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, Ansgar Wucherpfennig, will seine Aussagen zu dem Thema nicht widerrufen. "Ich sehe meine Äußerungen zur Homosexualität und zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare auf dem Boden der katholischen Lehre", sagte der Jesuitenpater den Kirchenzeitungen der Bistümer Limburg, Mainz und Fulda.
Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg sind am Dienstag in Berlin orthodoxe Rabbiner und Kantoren ordiniert worden. Bei dem Festakt in der Beth Zion Synagoge in Berlin-Mitte bezeichnete es Außenminister Heiko Maas (SPD) als "unverdientes Geschenk", dass in der Stadt, an dem Deportationen und Vernichtung geplant und beschlossen worden seien, heute wieder die größte jüdische Gemeinde Deutschlands lebe.
Südkoreas Präsident Moon Jae-in wird sich kommende Woche mit Papst Franziskus im Vatikan treffen. Entsprechende Medienberichte bestätigte Vatikansprecher Greg Burke am Dienstag. Auf eine möglichen Einladung von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un an Papst Franziskus geht der Vatikansprecher in seiner Mitteilung nicht ein.
Eine auch qualitativ positive Abschlussbilanz ziehen die Veranstalter des 101. Deutschen Katholikentags in Münster. 90 Prozent der Besucher seien laut einer Umfrage zufrieden bis sehr zufrieden mit der Veranstaltung gewesen, teilte der Deutsche Katholikentag in Münster mit. Für 86 Prozent habe die Qualität des Programms gestimmt, 76 Prozent hätten Lage und Qualität der Veranstaltungsorte für gut befunden. An dem Christentreffen vom 9. bis 13. Mai in der Westfalenmetropole hatten nach Angaben der Veranstalter rund 90.000 Menschen teilgenommen.
Die fehlende Bestätigung des Vatikan für eine weitere Amtszeit von Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig als Rektor der katholischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt stößt beim Jesuitenorden auf Unverständnis. Johannes Siebner, Provinzial der Jesuiten in Deutschland, erklärte am Montag: "Ich kann mir ehrlich gesagt gar nichts anderes vorstellen, als dass es sich da um ein Missverständnis handelt. Ansonsten wäre es ein empörender Vorgang."
Der Spielleiter der Oberammergauer Passion, Christian Stückl, will vor der offiziellen Premiere im Mai 2020 rund 8.000 junge Leute aus der ganzen Welt für ein Wochenende einladen. Sie sollen zwei der sechs zuvor stattfindenden Vorstellungen besuchen können, sagte Stückl am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Dafür habe er bereits mit dem anglikanischen Erzbischof von Kapstadt, Thabo Cecil Makgoba, dem schwedischen Bischof Ake Bonnier sowie mit Vertretern des Abraham-Geiger-Kollegs und dem American Jewish Commitee gesprochen. Auch muslimische und hinduistische Jugendliche möchte er dabeihaben.
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick will den Zölibat nicht lockern, kann sich aber die Weihe verheirateter Männer zum Priester vorstellen. So könnten bewährte Männer durch Dispens von der Pflicht zur Ehelosigkeit entbunden werden, sagte Schick am Sonntag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) zu den Folgen der Missbrauchsstudie: "Das gibt es auch schon jetzt, wenn ein evangelischer Pfarrer katholischer Priester wird. Das könnte man erweitern."
Mit einem Doppelschlag hat der Vatikan am Wochenende auf Vorwürfe des Ex-Diplomaten Carlo Maria Vigano gegen Papst und Vatikan reagiert. Am Samstagnachmittag veröffentlichte das vatikanische Presseamt eine eigene Erklärung, am Sonntagvormittag versandte es einen dreiseitigen Offenen Brief des Leiters der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, an Erzbischof Vigano.
Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) in Bayern und in München hat am Freitag Klage gegen den sogenannten Kreuz-Erlass vor dem Verwaltungsgericht München eingereicht. Mit dabei sind 25 weitere Kläger, darunter der Liedermacher Konstantin Wecker, Landtagsvizepräsidentin Ulrike Gote von den Grünen und der evangelische Pfarrer im Ehrenamt, Matthias Striebeck, teilte der bfg am Freitag in München mit. Durch das verpflichtende Kreuz im Eingangsbereich von Behörden des Freistaat sähen die Kläger ihre Grundrechte verletzt.
Der Umgang mit sexuellem Missbrauch ist aus Sicht deutscher Teilnehmer ein wichtiges Thema bei der gerade im Vatikan begonnenen Weltbischofssynode zur Jugend. Andererseits dürfe es bei dem Treffen auch nicht allein darum gehen, sagte Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, am Donnerstag in Rom. Marx räumte bei einer Pressekonferenz zur Bischofssynode erneut Versäumnisse der Kirche bei der Missbrauchsprävention ein.