Maria ist uns Vorbild im Glauben. An ihr sehen wir: Gott setzt in Bewegung. Der christliche Glaube ist also nichts „für das Sofa“. Wir Christen haben keinen „Couch-Glauben“, vielmehr sollen wir „Glaubens-Coaches“ sein! Glaube will sich mitteilen, Glaube sucht die Begegnung. Sprechen wir miteinander über das, was uns im Glauben bewegt! Seien wir begeisterte Boten für Jesus Christus! Legen wir Zeugnis ab von der Hoffnung, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15)! Ducken wir uns als Christen nicht weg! Wir brauchen mit dem Evangelium nicht „hinterm Berg zu halten“. Es geht um mutige Verkündigung in glaubwürdigen Worten und sozial-karitativen Werken. Der christliche Glaube ist nicht exklusiv, sondern integrativ und inklusiv. Die Kirche ist kein „Club von Auserwählten“. Sie hat den Auftrag, für alle da zu sein. Der Papst hat in Lissabon klar gesagt: Die Kirche ist offen para todos, für alle, wirklich für alle!
Das Gelingen eines Festes hängt von einer guten Vorbereitung ab. Das gilt ebenso für unser Ulrichsjubiläum. Zwei Jahre lang wurde das Jubiläumsjahr intensiv vorbereitet und organisiert. Ich bin überzeugt, wir sind gut gerüstet für das Festjahr. Wie steht es um unsere eigene geistliche Vorbereitung? Auch hierfür haben wir manches unternommen. Ich erinnere nur an die monatlichen Vorbereitungsgottesdienste in der St. Ulrichskirche in Seeg. Der heutige Umkehr- und Versöhnungsgottesdienst soll nochmals ein letztes Innehalten sein, bevor wir am kommenden Montag mit einer feierlichen Vesper das Ulrich-Doppeljubiläum eröffnen.
Es ist kein Geheimnis: Die hl. Mutter Teresa von Kalkutta war keine Freundin von eigenen Porträtbildern. Nur selten gab sie Fotos von sich selbst an andere weiter. Doch es gibt Priester, die am Anfang ihres Wirkens Mutter Teresa angeschrieben und sie um ein ermutigendes Wort für ihren Start im Weinberg des Herrn baten. Meistens erfüllte Mutter Teresa diesen Wunsch – und sie tat es kurz und knapp mit wenigen Worten: „Be a holy priest!“ – „Seien Sie ein heiliger Priester!“ Diese Worte schrieb die kleine Ordensfrau oft auf ihr Porträtbild.
Sehen Sie hier die Predigt des Augsburger Bischofs Bertram Meier zum Fronleichnamfest im Dom.
Lex credendi – lex orandi. Die Weise zu glauben sagt etwas aus über die Art zu beten. Das ist eine alte Faustregel: Sag mir, wie Du betest, und ich sage Dir, was Du glaubst – und umgekehrt. An Fronleichnam wird das offenkundig – öffentlich. Wir zeigen, was wir glauben, durch die Art und Weise, wie wir es nach außen kundtun. Heute bleiben wir nicht in unseren eigenen vier Wänden, wir öffnen die Türen unserer Kirchen und gehen nach draußen. Wir feiern Fronleichnam öffentlich. Wir behalten unseren Glauben nicht für uns, wir zeigen ihn der Stadt – auch denen, die nicht christlich, geschweige denn katholisch sind. Das ist nicht nur eine Demonstration, das ist für viele auch eine Provokation. Wir halten mit unserer Überzeugung nicht hinter dem Berg. Im Gegenteil: Wir zeigen und bezeugen Jesus Christus in einem kleinen Stück Brot, der Hostie.
„Das Domkapitel, etliche Priester, zahlreiche Ordensleute sowie hunderte Gläubige nahmen in Kirchdorf Abschied von Prälat Konstantin Kohler. Der ehemalige Generalvikar und Domdekan, der am 27. April überraschend im Alter von 83 Jahren verstorben war, wurde unter großer Anteilnahme neben der Kirche beigesetzt. Im folgenden dokumentieren wir die Predigt von Bischof Bertram Meier beim Pontifikalrequiem:"
„Bitte wenden!“ Wir kennen diese Aufforderung, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind und das Navigationsgerät fast penetrant darauf hinweist, dass man in die falsche Richtung fährt. „Bitte wenden!“ Das ist auch das Motto für die österliche Bußzeit, die heute beginnt. Ich denke an den Ruf des Propheten Joel, den wir in der ersten Lesung hörten: „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen!“ (Joel 2,12) Im hebräischen Originaltext steht dabei ein Wort (šûb), das man aus heutiger Sicht tatsächlich mit einer 180 Grad-Wende übersetzen könnte. Joel will das Volk Gottes wachrütteln. Er warnt davor, dass die Menschen in Gefahr geraten, wenn sie nicht umkehren und einfach so weitermachen wie bisher. „Kehrt um“ meint eine innere Lebenswende, eine entschiedene Hinwendung zu Gott. Es geht nicht um irgendwelche Äußerlichkeiten, sondern um eine Bekehrung des Herzens und ein Hören auf das Wort Gottes, der uns gnädig ist (Joel 2,13), aber nicht automatisch die Sünden vergibt. (vgl. Joel 2,14). Am Anfang der Fastenzeit kann dieser Aufruf eine Art Stoppschild sein. Stopp, halt an und frage dich: Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Wohin gehe ich und was ist mein Ziel? Viele Menschen machen sich keine Gedanken darüber. Sie leben ihr Leben und gehen stets die Wege nach, die andere schon ausgetreten haben. Mitläufer und Nachläufer gibt es zuhauf. Ich lade Sie ein, nutzen wir die kommenden 40 Tage und fragen uns: Welchem „Navi“ folge ich in meinem Leben?
Vor gut zehn Jahren (2011) platzte im Konzerthaus in Freiburg eine Bombe. Der Verantwortlich dafür war kein geringerer als der damalige Papst Benedikt XVI., an dem wir heute Abend besonders im Gebet denken. Die versammelten Menschen waren feierlich gestimmt, als der Papst ein Wort ins Spiel brachte, das die Zuhörer überraschte. Viele zuckten zusammen. Manche reagierten schockiert, andere empört. Das Wort ist in der Tat so ungewöhnlich, dass das Korrekturprogramm eines normalen Computers es bis heute als Fehler markiert. Was damals wie eine Bombe einschlug, heißt „Entweltlichung“.
"Kirche = Welt: eine Gleichung, die nicht aufgeht". Unter diesem Leitgedanken hat Bischof Bertram Meier bei der Jahresschlussandacht im Augsburger Dom einen sehr nachdenklichen und kritischen Blick auf das vergangene Jahr geworfen. Insbesondere mit Blick auf den sog. synodalen Weg der Kirche in Deutschland habe er zuweilen den Eindruck, dass das "theatrum sacrum in ein theatrum absurdum" umgekippt sei. Sehen Sie hier die Aufzeichnung seiner Predigt.
Sie legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war (Lk 2,7). Eine Ordensgemeinschaft, mit der ich schon als Baby durch das Augsburger Kinderkrankenhaus Josefinum verbunden bin, sind die Franziskanerinnen von Maria Stern. Seit bald 765 Jahren sind Frauen engagiert im Zeichen des Sterns unterwegs, davon 85 Jahre in Brasilien. Im Rahmen eines Jubiläums, an dem ich selbst in Brasilien teilnehmen konnte, zogen die Schwestern durch die Straßen der Stadt Timbaúba. Bei dieser Prozession, die eine Demonstration des Glaubens war, gab es verschiedene Stationen, bei denen das Evangelium in die Gegenwart versetzt wurde.
Das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ ist das gemütvollste Weihnachtslied, das ich kenne. Heute habe ich es mit den Gefangenen in Gablingen schon einmal gesungen, am Ende der Christmette werden wir es gemeinsam anstimmen: „Stille Nacht, heilige Nacht“. In seiner letzten Strophe mündet es ein in den Freuden-Ruf: „Christ, der Retter ist da.“ „Christ der Retter ist da.“ Das ist der Kern der Weihnachtsbotschaft. Im göttlichen Kind im Stall von Bethlehem ist der Welt der Retter geboren. In ihm liegt die Rettung der Menschheit. Wie ist das zu verstehen?
Bischof Bertram Meier kam zur Wiederweihe der Kirche St. Martin nach Lagerlechfeld. Wer heute in die Kirche geht, lege ein Statement ab, sagte er in der Predigt. "Lassen wir uns nicht beirren, wenn wir Christen wegen unserer Glaubenspraxis schief angeschaut oder belächelt werden!" Sie sollten „Feuer und Flamme“ sein für Jesus.
Mit dem Ohr des Herzens hören. Um das Hören soll es gehen. Was wir doch nicht alles hören! Was da nicht alles auf uns einströmt! Nachrichten und Informationen rund um die Uhr. Newsletter, Social Media und Internet. So viele Stimmen, Meinungen und Statements: Welche ist richtig? Was sind nur Fake-News? Wo lassen wir uns täuschen?
Sehen Sie hier die Aufzeichnung der Predigt von Bischof Bertram Meier am Tag der Ehejubiläen.
Den Liedtitel "Gekommen um zu bleiben" nahm Weihbischof Florian Wörner zum Ausgangspunkt seiner Predigt bei der Männerwallfahrt im Rahmen der Ulrichswoche. Es gehe darum, im Herrn und in seiner Liebe zu bleiben.
Eigentlich könnten heute Sektkorken knallen: ein großer Tag für unser Bistum. Drei Diakone haben sich entschlossen, die Priesterweihe zu erbitten. Gern erfülle ich diesen Wunsch. Wir kennen uns ja jetzt schon ein paar Jahre; als Bischof habe ich mit Freude Ihre Bereitschaftserklärung angenommen, der Kirche von Augsburg als Priester dienen zu wollen. Schön, dass Sie da sind: Roland Kiechle, Markus Kraus und Manuel Reichart. In der Tat: Heute dürfen wir die Sektkorken knallen lassen; heute dürfen wir anstoßen: ein Prosit auf den Herrn Jesus Christus, in dessen Namen ich Sie durch Handauflegung und Gebet weihen darf, ein Prosit auf das Volk Gottes, das auf Sie wartet, ein Prosit auf Ihre Eltern, Geschwister und Freunde, die Sie ins Leben und in den Glauben eingeführt haben, ein Prosit auf den Regens mit seinem Team und ein Prosit auf die Weihekandidaten, dass sie diesen Berufungsweg gehen wollen bis zum Tod.
Strahlen: Dieses Wort ist schillernd. Beim Gedenken an Tschernobyl und Fukushima ist es immer wieder in vieler Munde. Es geht uns durch Mark und Bein, es sitzt uns in den Knochen. Reaktorschock: Jeder weiß, was das bedeutet. Es gibt Strahlen, die schädlich sind, manchmal sogar tödlich. Man sieht sie nicht. Sie liegen in der Luft. Sie verseuchen Pflanzen und Tiere. Auch wenn sie heilen sollen - etwa Bestrahlungen nach schweren Krankheiten, oft zerstören sie Gesundes. Aber es gibt noch eine ganz andere Art Strahlen. Dasselbe Wort und doch ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es jagt Schrecken ein und weckt Begeisterung. Jeder kennt Menschen, die strahlen, die etwas Besonderes ausstrahlen, die Ausstrahlungskraft besitzen.
Als ein "geschwisterliches Geben und Nehmen" bezeichnete Bischof Bertram Meier das Miteinander von Pfarrer und Pfarrhaushälterin. Sehen Sie hier die Aufzeichnung seiner Predigt beim nachgeholten, inzwischen 100 + 2-jährigen Jubiläum.
Lesung: 1 Petr 2,4-9
(„Lasst euch als lebendigeSteine zu einem geistigen Hausaufbauen“)
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Liebe Schwestern und Brüder,
„Warum bleiben, wenn die Kirche zum Davonlaufen ist?“ Das fragen heute viele – auch treue Christinnen und Christen, die der Kirche verbunden sind. Vor einem Jahr wurden bei einem Podcast der AZ der evangelische Regionalbischof Axel Piper und ich ganz unverhohlen gefragt, ob es die Kirche denn überhaupt noch braucht. Welche Existenzberechtigung hat eine Institution, die sich in den Augen vieler selbst abgeschafft hat? Wir machen Schlagzeilen, aber negative. Finanzskandale, Missbrauchsfälle, sexualisierte Gewalt und andere Missstände haben unsere Glaubwürdigkeit nachhaltig erschüttert. Die Folge bei vielen: Wut und Entfremdung. Seit Jahren verzeichnen die beiden großen Kirchen Rekordwerte bei den Austrittszahlen. Manchen erscheint die Kirche als Schiff im hohen Wellengang: Die Kirchentitanic geht unter! War’s das? Ende der Fahnenstange? Mission gescheitert? Sie werden nicht überrascht sein, wenn ich anderer Meinung bin: Trotz aller Fehler, ja Verbrechen in der Kirche ist es ein Segen, dass es Kirche(n) gibt und warum es sie auch zukünftig braucht. Zuerst möchte ich darlegen, was wir eigentlich meinen, wenn wir von „der Kirche“ sprechen.
Da sage noch einer, Religion sei out. Wenn man jüngste Äußerungen des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann hört, dann liegt das Gegenteil nahe: Religion ist in. So hat der Politiker erst am 4. Dezember auf einem Parteitag der Grünen Corona als „Plage biblischen Ausmaßes“ bezeichnet und hinzugefügt: „Ich bin weder der Pharao, der unterdrückt, noch der Mose, der befreit.“ Weiter sagte Ministerpräsident Kretschmann. „Das Impfen ist der Moses, der uns aus dieser Pandemie herausführt.“ - Wie immer man diese Aussagen drehen und wenden mag, religiöse Narrative werden durchaus noch bemüht, um aktuelle Phänomene zu beschreiben. Doch für solche Zeitanalysen muss man bibelfest sein. Auch der 1. Petrusbrief, aus dem wir in der Lesung hörten, kann uns helfen, die gegenwärtige Phase der Geschichte zu würdigen, über der schon jetzt bald zwei Jahre ein Schatten liegt: „Dennoch seid ihr voll Freude, wenn es für kurze Zeit jetzt sein muss, dass ihr durch mancherlei Prüfungen betrübt werdet. Dadurch soll sich eure Standfestigkeit im Glauben, die kostbarer ist als Gold, das im Feuer geprüft wurde und doch vergänglich ist, herausstellen.“ (1 Petr 1, 6f.)
Womit fängt es an, das Johannes-Evangelium? „Im Anfang war das Wort.“
Was fangen wir damit an? Können wir überhaupt etwas damit anfangen?
Wir sprechen eine andere Sprache: „Im Anfang war die Tat.“ So lesen wir bei Johann Wolfgang von Goethe als Inbegriff neuzeitlichen Selbstbewusstseins. Es ist eine erregende Szene, die der große Dichter und Denker da beschreibt: Faust denkt nach über dieses Evangelium vom Anfang: „Auf einmal sehe ich Rat und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat.“ Doch unmittelbar nachdem das getrost geschrieben ist, erscheint der Teufel auf der Bühne: Es ist eine teuflische Sache, wenn die Welt (und auch die Kirche!) ein Produkt der eigenen Tat wird, wenn der Mensch sich selbst macht: Der „gemachte Mann“! Doch wehe ihm, wenn er merkt, dass alles nur Mache war! Übrigens auch in der Liebe: Wir können es uns nicht selbst besorgen. Liebe können wir uns nicht selbst machen.
„Hier sitz’ ich, forme Menschen nach meinem Bilde ...“ (Prometheus). Dann haben wir die Bescherung: schöne Bescherung, aber nicht weihnachtlich! Wenn am Anfang die Tat steht, dann wissen wir am Ende nicht mehr, wo wir anfangen sollen und dürfen und vor allem auch, wo wir aufhören müssen. Eine Frucht dieser Einstellung ernten wir in den Diskussionen, die uns bewegen: Wo beginnt menschliches Leben und wo hört es auf? Was tun mit Embryonen, von denen man glaubt, dass es Menschen mit Behinderung werden? Was tun mit Pflegebedürftigen, die jahrelang dahinvegetieren?
Wir schreiben das Jahr 1223. Am 29. November bestätigt Papst Honorius III. die endgültige Regel des hl. Franziskus. Voraus ging ein dreijähriger Papierkrieg mit der päpstlichen Kurie und den mit ihr konformgehenden Kräften unter den Minderbrüdern. In dieser Zeit hat Franz von Assisi auch die Leitung des jungen Ordens abgegeben: Es kriselte in der Gemeinschaft, ein tiefer Einschnitt im Leben des Poverello. Doch diese bitteren Kapitel schenken ihm neue Freiheit: Von seinen Ämtern entlastet, kann sich Franziskus auf das Wesentliche besinnen. Er beginnt, an Weihnachten zu denken. Dieses Fest will er diesmal ganz bewusst feiern: in Greccio im Rietital.
In ihren Weihnachtsbotschaften und Predigten haben die Kirchen in Deutschland zu mehr Respekt und Nächstenliebe aufgerufen. Konkret nannten sie etwa die Hilfe für Geflüchtete und Hochwasser-Opfer. Sie plädierten zudem für mehr Rücksicht aufeinander in der Corona-Pandemie und dankten allen, die in diesem Jahr besonders hilfsbereit waren.
Liebe Brüder und Schwestern!
Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung möchte ich mich direkt an euch wenden, die ihr in einer Situation der Behinderung lebt. Ich will euch sagen, dass die Kirche euch liebt und jeden von euch braucht, um ihre Sendung im Dienst des Evangeliums zu erfüllen.
Predigt des Bischofs Bertram Meier zum Requiem von Prälat Konrad Hölzl.
„Ihr seid das Salz der Erde“ (Mt 5,13). So hat Jesus die Rolle derer umschrieben, die ihm nachfolgen. „Die Predigt soll etwa 10 Minuten lang sein – und gewürzt mit etwas Pep“, hat mir einmal ein Pfarrer geschrieben mit dem Programm für den Firmungsgottesdienst.
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat angesichts der jüngsten Beschlüsse im Gesprächsforum Synodaler Weg davor gewarnt, mit „nationalen Sonderwegen zu liebäugeln“.
„Vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht!“ (Dtn 8,10) Das Wort aus dem Buch Deuteronomium kann man fast überhören. „Vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht!“ Es war eine Mahnung an das Volk Gottes, ein Ausrufezeichen für die, die längst im „Gelobten Land“ angekommen und sesshaft geworden waren. Ist es nicht auch Mahnung und Forderung an uns heute, an mich, an uns alle, die wir noch immer unter Corona-Bedingungen das kirchliche Leben gestalten müssen: „Vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht!“
Eure Heiligkeit, hochverehrter Herr Patriarch,
liebe Brüder im geistlichen Dienst, liebe Schwestern und Brüder in Christus,
wir sind beisammen, um den Kreuzweg Jesu nachzugehen, stellvertretend und im Glauben tief verbunden mit jenen Millionen Menschen auf der Welt, die mit letzter Kraft und Todesmut dem Schmerzensmann nachfolgen, die ihr Kreuz, ihre Not kaum mehr tragen können. Sie durch unser Gebet zu stützen, sie der Gefahr des Vergessenwerdens zu entreißen, darum begehen wir jedes Jahr im Licht des Festes Kreuzerhöhung diesen Gebets- und Solidaritätstag.
„Wie hältst du’s mit der Religion?“ Die Gretchenfrage in Goethes Faust findet heute ein besonderes Echo. Es lautet: „Wie hältst du’s mit dem Kreuz?“ Auf dem Konzil stand ein Bischof aus einem armen Land vor dem Mikrofon. Es gab eine Szene, die sich tief einprägte: Er nahm das Kreuz, das er umhängen hatte, in die Hand, schaute es an und rief dann in die Aula des Petersdomes: „Wir tragen alle ein Kreuz auf der Brust. Es wäre besser, wir würden es auf dem Rücken tragen.“
Vier Jahre seines jungen Lebens musste der russische Schriftsteller F.M. Dostojewski (1821 –1881) in einem Zwangslager in Sibirien verbringen. Sieben Jahre nach seiner Entlassung schrieb er seine dortigen Erlebnisse in seinen „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“ nieder. Darin erfahren wir von einem jungen Sterbenden, der etwa 25 Jahre alt war, einst hochgewachsen und von edlem Aussehen. Auffallend waren vor allem seine leuchtenden Augen.
Katholisch1.tv war in der Vorabendmesse zum Hochfest Mariä Himmelfahrt in St. Andreas in Biburg.
Rund 3000 Menschen hörten der Predigt von Bischof Bertram Meier am Sonntagabend in Maria Vesperbild aufmerksam zu. Der Bischof bezeichnete das Fest Mariä Himmelfahrt als Geburtstagsfeier für das ewige Leben, es sei wie Ostern im Sommer.
Wir sind heute zu einer Geburtstagsfeier eingeladen. Denn was ist das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel anderes als ihr Geburtstag für das Ewige Leben? Wer einer Geburtstagseinladung folgt, der bringt ein kleines Geschenk mit und verbindet damit eine Gratulation. Es fällt nicht leicht, unsere Wünsche für Maria in Worte zu fassen, denn die Mutter Gottes und Mutter der Kirche hat so viele Facetten, dass wir sie gar nicht in einem Atemzug nennen können. Wer Maria ehren will, braucht eine persönliche Beziehung zu ihr.
"Evangelisierung braucht nicht nur Anbeter, sondern Anpacker" – so hat Bischof Bertram Meier seine Predigt bei der Stabübergabe der Leitung der Hauptabteilung III überschrieben.
Bischof Bertram Meier hat am Sonntag vier Männer im Augsburger Dom zu Priestern geweiht. Sehen Sie hier die Predigt des Bischofs in ganzer Länge.
O je! Für die Priesterweihe dieses Evangelium?! Das passt ja wie die Faust aufs Auge. So war mein erster Gedanke, als ich den Text sah, den die Leseordnung für den 13. Sonntag im Jahreskreis vorsieht. Weil aber unsere Weihekandidaten keinen eigenen Vorschlag machten, dachte ich mir: Vielleicht soll es so sein, dass ich als „Stimme des Wortes“ (Wahlspruch!) gerade dieses Evangelium unseren noch Diakonen und Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, deuten soll.
„Bei der Wandlung in der Heiligen Messe geschieht ein Wunder, das sich zum ersten Mal im Abendmahlssaal zugetragen hat. Es heißt Wesensverwandlung“, sagte der Augsburger Bischof Bertram Meier in seiner Fronleichnamspredigt im Augsburger Dom.
Inmitten der Tretmühlen, in die uns der Alltag einspannt, lohnt es sich gelegentlich zu fragen: Was belebt mich eigentlich? Wo spüre ich, dass ich nicht nur funktioniere, sondern lebe? Was begeistert mich, was reißt mich mit, was lässt mein Herz höherschlagen? Was inspiriert mich?
In seiner Silvesterandacht brachte Bischof Bertram Meier seine Besorgnis über die Zersplitterung der Gesellschaft zum Ausdruck und riet den Menschen, sich nicht manipulieren zu lassen: Wehret den Anfängen!
Welch ein Jahr neigt sich dem Ende zu! Sicher geht das Jahr 2020 in die Geschichte ein. Es hat Kraft gekostet. Kaum hatten wir dem Winter Adieu gesagt, mussten wir uns mit einem ungebetenen Gast auseinandersetzen, der unser Lebenshaus gehörig ins Wanken bringt. Die vielen persönlichen und beruflichen, aber auch existentiellen und spirituellen Erfahrungen, die uns gegenwärtig beschert werden, lassen mich an ein Wort des Propheten Jesaja denken: „Die Erde birst und zerbirst, die Erde bricht und zerbricht, die Erde wankt und schwankt. Wie ein Betrunkener taumelt die Erde, sie schwankt wie ein Schutzdach für die Nacht. Schwer lastet ihr Vergehen auf ihr, sie fällt und steht nicht mehr auf.“ (Jes 24,19-20)