Nicht nur in Beruf und Freizeit normalisiert sich vieles wieder. Auch in den Pfarreien gibt es Lockerungen. Doch wird sich der Gottesdienstbesuch, der im vergangenen Jahr rapide abgenommen hat, wieder einpendeln? Kommen die Menschen, die sich komplett zurückgezogen haben, eines Tages wieder zurück, um die verschiedenen religiösen Angebote in den Pfarreien wieder wahrzunehmen?
Die Sterblichkeit von Bewohnern der Pflegeheime in Deutschland ist in den ersten beiden Pandemiewellen drastisch angestiegen. Lag sie bereits rund drei Wochen nach Start des ersten Lockdowns (6. bis 12. April 2020) um 20 Prozent höher als im Mittel der Vorjahre, so überstieg sie in den ersten drei Monaten der zweiten Pandemiewelle von Oktober bis Dezember 2020 das Niveau der Vorjahre um durchschnittlich 30 Prozent. In der Spitze lag die Übersterblichkeit in der 52. Kalenderwoche 2020 sogar bei 80 Prozent.
Die traditionellen Gemeinschaftsessen bei der muslimischen Wallfahrt nach Mekka im Juli werden wegen Covid-19 untersagt. Das berichtete das Portal Gulf News (Dienstag) unter Berufung auf einen saudischen Offiziellen. Statt der üblichen Zusammenkünfte in den großen Speisehallen sollten die Pilger die Mahlzeiten in ihren Hotel- und Zeltunterkünften einnehmen, teilte Mohammed bin Yehia vom Nationalen Komitee für Haddsch und Umrah, also für die große und die kleine Wallfahrt, mit. Dafür stünden 78 Catering-Firmen bereit, die an den heiligen Stätten der Wallfahrt täglich drei Mahlzeiten ausgeben werden. Damit solle eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus' verhindert werden.
Der Bayerische Ethikrat fordert eine interdisziplinäre Task-Force, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Das Gremium solle aus Wissenschaftlern, Pädagogen, Medizinern sowie Sozial- und anderen Experten bestehen, heißt es in einer Stellungnahme des Ethikrats zur Situation Bayerns in der Pandemie. Der Augsburger Weihbischof Anton Losinger, Ratsmitglied und Ethik-Experte, erläutert im Exklusiv-Interview, wie diese Task-Force arbeiten soll und inwiefern ein solches Gremium auch für andere Bundesländer sinnvoll wäre.
Die Covid-19-Pandemie schafft aus der Sicht von Papst Franziskus Raum für Veränderungen. "Jede Krise zwingt uns, uns zu entscheiden: für das Gute oder das Schlechte", sagte der Papst in einer Videobotschaft zur Eröffnung des Globsec Bratislava Forum unter dem Motto "Rebuild the World Back Better". Niemand komme aus einer Krise unverändert hervor, und alle hätten gesehen, wie abhängig ein jeder vom anderen sei.
Die Corona-Pandemie hat das öffentliche Leben in weiten Teilen der Welt dramatisch eingeschränkt. Während der Lockdown in Europa vornehmlich Gastronomie, Einzelhandel und Kultur betraf, brachte er für Menschen mit Albinismus in Afrika ganz andere Probleme: Für sie ist der Lockdown buchstäblich lebensgefährlich.
Ab heute darf bei Gottesdiensten in Bayern wieder gesungen werden. Voraussetzung sind weiter FFP2-Masken und eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100. Derzeit liegen alle Kreise im Freistaat unter dieser Marke. Bei Freiluftgottesdiensten entfällt die Maskenpflicht am Platz.
Die Überreichung des purpurnen Kardinalshuts an Kardinal Jose Advincula muss wegen der Corona-Gefahr zum zweiten Mal verschoben werden. "Die Erzdiözese Capiz hat beschlossen, die für den 8. Juni 2021 geplante Verleihung der Kardinalsinsignien an Seine Eminenz Jose F. Kardinal Advincula abzusagen", heißt es in einer am Samstag über das Nachrichtenportal der Bischofskonferenz verbreiteten Erklärung der Erzdiözese. Dies sei auf "Empfehlung medizinischer Experten" zum Schutz der Teilnehmer der Zeremonie entschieden worden.
Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom hat die Fasten- und Osterzeit mit Worten aus dem Vokabular der Corona-Krise erklärt. In einem am Dienstag auf der Facebook-Seite des Bistums geposteten Grußwort nach der Pfingstvesper spricht Boom von einer zweimaligen Quarantäne, "den 40 Tagen vor Ostern und nach Ostern".
Die dritte Corona-Welle scheint gebrochen oder zumindest ausgebremst. Mehr als 30 Millionen Deutsche haben bereits die erste Impfdosis erhalten, der bundesweite Inzidenzwert liegt unter 100. Die Rückkehr zu etwas mehr Normalität scheint greifbar. Auch Urlaub ist in vielen Regionen schon oder wohl bald wieder möglich. Wie dieser sicher und zugleich erholsam gestaltet werden kann, testet Schleswig-Holstein, das Bundesland mit den geringsten Inzidenzen, seit Mitte April in einem Modellprojekt.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland fordern mehr Anerkennung für Familien. Die Corona-Krise mache unter anderem bei der Doppelbelastung durch Homeschooling und Homeoffice deutlich, unter welchem Druck Familien gerade jetzt stünden und welche Verantwortung Eltern und oft auch Alleinerziehende schultern müssten, erklärte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Heiner Koch, zum Internationalen Tag der Familie am Samstag.
Hoch über den Dächern von Frankfurt am Main ist am Donnerstag der Ökumenische Kirchentag eröffnet worden. Der Gottesdienst auf dem Dach eines Parkhauses in der Frankfurter Innenstadt wurde wegen der Corona-Pandemie nur von rund einem Dutzend Mitwirkenden abgehalten und in der ARD live übertragen.
Zum Internationalen Tag der Pflegenden am heutigen Mittwoch haben Verbände und Politiker substanzielle Verbesserungen für Pflegekräfte und pflegende Angehörige gefordert. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, kündigte an, in der kommenden Woche dazu konkrete Vorschläge vorzulegen. "Es muss uns gelingen, schnellstmöglich Veränderungen im Pflegesystem herbeizuführen", sagte er. Viele Pflegepersonen seien durch die zusätzliche Belastung der Pandemie am Limit ihrer Kräfte angelangt.
Die seelischen Langzeitfolgen der Pandemie mitsamt aller Einschränkungen machen sich nach und nach bemerkbar. Immer mehr Kinder und Jugendliche zeigen Verhaltensauffälligkeiten, immer mehr Erwachsene leiden an Burnout oder Depressionen.
Die jüngste Aufhebung von Corona-Auflagen für Geimpfte und Genesene belastet nach Einschätzung des Deutschen Ethikrats vor allem die jüngere Generation und wird in der Gesellschaft zu Konflikten führen. Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studenten hätten "einen doppelten Nachteil", denn sie seien "nicht geschützt und dürfen weniger", sagte Ethikratsvorsitzende Alena Buyx den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Halt, Struktur und Orientierung im Glauben spielen für die alleinerziehende Friseurmeisterin Ulrike Schuster und ihre neunjährige Tochter Marie eine wichtige Rolle. Entschieden wehrt Schuster sich gegen die Verunglimpfung von Alleinerziehenden als Familienversager.
Papst Franziskus und sein Kardinalsrat sind am Donnerstag zu einer virtuellen Konferenz zusammengetroffen. Wie der Vatikan am Donnerstagabend mitteilte, waren die Kardinäle Oscar Rodriguez Maradiaga (Tegucigalpa), Reinhard Marx (München), Sean Patrick O'Malley (Boston), Oswald Gracias (Bombay) und Fridolin Ambongo Besungu (Kinshasa) zugeschaltet.
Die Corona-Krise fordert uns jetzt schon seit über einem Jahr heraus. Die Stimmung in der Öffentlichkeit wirkt zunehmend gereizt. Manche werden sogar richtig aggressiv.
Schnell impfen und möglichst viel impfen – darum geht in diesen Tagen. In manchen ländlichen Gegenden ist das allerdings leichter gesagt als getan. Denn für alte und kranke Menschen ist der Weg zum Impfzentrum oft weit und beschwerlich.
Nach über einem Jahr der Pandemie halten die Debatten um die Corona-Schutzimpfung, mögliche Lockerungen für Geimpfte und die Frage nach einer Aufhebung von Priorisierungen an. Viele hoffen auf eine möglichst schnelle Rückkehr zu einem Stück Normalität. Dazu hat sich die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) bei Bischöfen und anderen Religionsvertretern umgehört.
Der Deutsche Städtetag ist besorgt über die akuten und langfristigen Folgen der Covid-19-Pandemie und der bisherigen Lockdowns für Kinder und Jugendliche. Es brauche eine gesamtstaatliche Strategie, um vor allem die Jungen und Mädchen zu stärken, die Hilfe am dringendsten benötigten, sagte der Vizepräsident des Städtetags und Münsteraner Oberbürgermeister Markus Lewe. So müssten Lernrückstände und Bildungsnachteile schnellstmöglich abgebaut und die körperliche und seelische Entwicklung wieder stärker gefördert werden.
Die traditionelle Prozession zu Ehren von San Gennaro, dem Schutzpatron von Neapel, am 1. Mai fällt dieses Jahr pandemiebedingt erneut aus. Dies bestätigte ein Sprecher des Erzbistums auf Anfrage am Dienstag. Stattdessen gibt es nur eine Abendmesse mit dem neuen Erzbischof Domenico Battaglia. Für ihn wird es das erste Fest mit der Reliquie des Stadtheiligen.
Der Papst ruft einen neuen Gebetsmarathon für ein Ende der Corona-Pandemie ins Leben. Dazu sind im gesamten Monat Mai vor allem Wallfahrtsorte weltweit aufgefordert, Rosenkranzgebete zu dem Anliegen anzubieten, wie der Päpstliche Rat für Neuevangelisierung mitteilte. Täglich soll einer von 30 dieser Orte das Gebet der gesamten Kirche anleiten; die Andacht soll jeweils über Vatikan-Medien übertragen werden.
Die traditionsreiche Echternacher Springprozession findet wegen Corona in diesem Jahr zum zweiten Mal nicht statt. Grund für die Absage sei das fortbestehende Risiko durch die Pandemie, teilte der Verwaltungsrat des Willibrordus-Bauvereins als Veranstalter am Mittwoch mit. Es sei unwahrscheinlich, dass sich die Lage bis zum 25. Mai, dem Dienstag nach Pfingsten, maßgeblich ändere. In der Regel kommen zur Springprozession hunderte Teilnehmer aus der ganzen Region nach Echternach. Aktuell arbeiten die Veranstalter demnach an einem Ersatzprogramm.
Mehr als 80.000 Menschen sind bisher in Deutschland an oder mit Corona verstorben – und auch in unserem Bistum steigen die Zahlen mit jeder weiteren Woche der Pandemie.
Ein Umdenken in der Corona-Schulpolitik fordert die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED). Kita- und Schulschließungen dürften nicht allein vom Inzidenzwert abhängig gemacht werden, forderte die Vorsitzende Marie-Theres Kastner. Denn aufgrund des "riesengroßen Testaufkommens" ergebe sich ein hoher Inzidenzwert, der aber nichts über die Krankheitsverläufe aussage.
Antigen-Schnelltests können nach Einschätzung des Arztes des Benediktinerklosters Münsterschwarzach bei Ausbrüchen in Wohn- und Lebensgemeinschaft Teil einer sinnvollen Teststrategie sein. "Es muss aber sofort mit der Reihentestung begonnen werden", sagte Bruder Ansgar Stüfe am Dienstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Am Karsamstag stellte Stüfe in der unterfränkischen Abtei zwei Corona-Fälle unter den etwa 80 Mönchen fest. Infolge täglicher Reihentests seien dann vier weitere positive Fälle entdeckt worden.
Ein bibelfester Polizist in Worms hat Querdenkern wichtige Punkte des christlichen Glaubens erklärt - und dafür tausendfach Zustimmung im Internet geerntet. Ein am Sonntag aufgenommenes und bei Twitter veröffentlichtes Video zeigt den Leiter der Polizeiinspektion Worms, Thomas Lebkücher, im Gespräch mit einigen Gegnern der Corona-Politik. Sie hatten sich trotz Verbot versammelt, um - wie sie sagten - einen "Luther-Gottesdienst" abzuhalten. Worms feierte am Wochenende Martin Luthers Auftritt vor dem Wormser Reichstag vor 500 Jahren - wegen der Pandemie allerdings weitgehend ohne Besucher vor Ort.
Die christlichen Kirchen haben am Sonntag in Berlin mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche der Toten in der Corona-Pandemie gedacht. "Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in seiner Predigt. "Tod und Sterben sind uns näher gerückt als zuvor." Auch ihr Bild habe sich verändert.
Zu einem Moment des Innehaltens und des Gedenkens an die Todesopfer in der Corona-Pandemie laden Staat und Kirchen für Sonntag ein. In Berlin sind ein zentraler staatlicher Gedenkakt sowie ein zentraler ökumenischer Gottesdienst geplant. Dazu wird neben einigen ausgewählten Hinterbliebenen die gesamte Staatsspitze erwartet. Wegen des aktuellen Infektionsgeschehens ist die Teilnehmerzahl stark eingeschränkt. An zahlreichen Orten in Deutschland planen Kommunen und Kirchen weitere Gedenkakte und Gottesdienste.
Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau ist entsetzt darüber, dass es in Deutschland noch immer Seniorenheime gibt, wo es aufgrund der Corona-Maßnahmen "seit über einem Jahr keine Besuchsmöglichkeit" gibt.
Der Familienbund der Katholiken kritisiert, dass Kinder bei der Änderung des Infektionsschutzgesetzes zu wenig berücksichtigt werden. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Präsident Ulrich Hoffmann: "Wir beklagen eine Fantasie- und Kreativlosigkeit in der Frage, wie man auch bei hohen Inzidenzen eine verantwortliche Kinderbetreuung organisieren kann." Familie sei keine Einrichtung, die man schließen könne. "Die muss auch bei hohen Inzidenzen funktionieren."
Mal raus aus der Stadt oder der unmittelbaren Wohnumgebung, tüchtig die Beine bewegen und in frischer Luft tief durchatmen: Eine Wanderung auf Deutschlands wohl bekanntestem Höhenwanderweg, dem 169 Kilometer langen Rennsteig im Thüringer Wald, ist dafür genau das Richtige – erst recht in Corona-Zeiten. Abstand halten kann man hier gut.
Papst Franziskus hat sein zweites Osterfest im Corona-Lockdown für einen Appell zur Beendigung bewaffneter Konflikte in aller Welt genutzt. "Die Pandemie ist immer noch in vollem Gange; die soziale und wirtschaftliche Krise ist sehr schwer, besonders für die Ärmsten", sagte er in seiner Osterbotschaft am Sonntag im Petersdom. "Trotzdem - und das ist skandalös - nehmen die bewaffneten Konflikte kein Ende und werden die militärischen Arsenale verstärkt", beklagte das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Auch wenn es in Medien und Handel bisweilen so wirkt: Ostern ist kein Konsumfest mit Schokohasen und bunten Eiern. Für Christen ist es gelebte religiöse Tradition. Die Kreuzreiterprozession in der Lausitz ist einer der jahrhundertealten Bräuche, die sich um das wichtigste christliche Fest ranken.
Nach den Worten des Passauer Bischofs Stefan Oster passt die Tradition des Osterlachens in diesem Jahr besonders gut. Die Menschen hätten wegen der Corona-Pandemie viel Anlass zur Traurigkeit und bräuchten Hoffnung, erklärte Oster in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Wegen Corona ist alles anders: Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) wird zur digitalen Großveranstaltung. Statt einer mehrtägigen Präsenzveranstaltung mit Zehntausenden Teilnehmern vor Ort in Frankfurt wird der ÖKT rund um Christi Himmelfahrt - vom 13. bis 16. Mai - online und digital organisiert. Im Mittelpunkt steht ein Haupttag am Samstag. Bei einer Online-Pressekonferenz stellten die ÖKT-Macher am Dienstag Einzelheiten zum Programm vor.
Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Corona-Trübsinn – genug davon. In Ettringen im Unterallgäu haben viele kleine und ein paar große fleißige Hände feste mit angepackt, um das Dorfleben ein bisschen bunter und schöner zu machen.
Die Kirchen in Deutschland werden an den Ostertagen weitgehend Präsenzgottesdienste unter Corona-Hygiene-Bedingungen feiern. Während im vergangenen Jahr die Gottesdienste ohne Anwesenheit von Gläubigen stattfanden, sind 2021 eingeschränkt Besucher mit Maske unter Abstandsregeln sowie oft mit Anmeldung erlaubt. Erhöhte Inzidenzwerte können in einzelnen Gemeinden jedoch weitere Beschränkungen nach sich ziehen.
In Slowenien bleiben die Kirchen wegen steigender Corona-Infektionszahlen an den Kar- und Ostertagen geschlossen. Die Regierung in Laibach gab am Wochenende für das ganze Land verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen von 1. bis 12. April bekannt. Ein Großteil des Handels sowie alle kulturellen und religiösen Einrichtungen müssen in diesem Zeitraum geschlossen bleiben.
Die jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern stoßen weiterhin auf Kritik. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kritisierte die Bitte an die Religionsgemeinschaften, auf Gottesdienste zu verzichten. "Es hat mich schon erstaunt, dass ausgerechnet Parteien, die das C im Namen führen, den Kirchen den Verzicht auf Gottesdienste nahelegen, noch dazu an Ostern", sagte er. Sein Haus habe diesen Vorschlag nicht gemacht, obwohl es für die Religionen zuständig sei. Die Hygiene-Konzepte der Kirchen funktionierten "bis heute tadellos".
Die Osterfeierlichkeiten im Vatikan finden erneut unter starken Einschränkungen durch die Corona-Krise statt. Papst Franziskus feiert das höchste christliche Fest in einem weithin leeren Petersdom. Die zentrale Liturgie der Osternacht beginnt mit Rücksicht auf die nächtliche Ausgangssperre in Italien bereits am frühen Abend. Bei sämtlichen Feiern sind nur wenige Gläubige zugelassen, wie am Dienstag aus dem vatikanischen Presseamt verlautete.
Nach den neuesten Beschlüssen der Bayerischen Staatsregierung werden Religionsgemeinschaften aufgerufen, "religiöse Versammlungen nicht in Präsenz, sondern nur virtuell durchzuführen". Sehen Sie dazu ein Statement von Bischof Bertram Meier – und auch zu möglichen Gesprächen mit Ministerpräsident Söder.
Bund und Länder wollen die dritte Corona-Welle mit verschärften Einschränkungen zu Ostern brechen. Dazu beschlossen sie in der Nacht zum Dienstag "eine mehrtägige, sehr weitgehende Reduzierung aller Kontakte" für die Zeit von Gründonnerstag (1. April) bis Ostermontag (5. April). Gründonnerstag und Karsamstag sollen einmalig als Ruhetage festgelegt werden. Zugleich wollen Bund und Länder die Kirchen bitten, Gottesdienste möglichst nur virtuell zu feiern.
Seit Mitte März letzten Jahres ist für die Menschen in Deutschland vieles nicht mehr so, wie es vorher war: Seit fast einem Jahr leben wir mit den Einschränkungen der Corona-Krise.
Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) startet eine Studie zum Thema "Chormusik in Corona-Zeiten". Chorleiter und Ensemble-Verantwortliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind daher bis 23. März zur Teilnahme an einer Online-Umfrage aufgerufen, wie die KU am Mittwoch mitteilte. Erfasst würden etwa die Entwicklung der Mitgliederzahlen, die Formate und Häufigkeit von Proben vor und während der Pandemie sowie die Raum- und Finanzlage. Außerdem interessiere die Forscher, welche Förderung Chorverantwortliche für den Neustart nach der Pandemie forderten. Die Teilnahme unter www.soscisurvey.de/ChoCo2021 dauere etwa 15 Minuten.
Die Pandemie hat Pfarreien und Pfarrer vor große Herausforderungen gestellt. Alles bis auf die Gottesdienste musste ausfallen. Und trotzdem sollten die Priester für die Gläubigen da sein und natürlich für alle Menschen, die in dieser Zeit in seelischen Nöten waren.
Digital statt analog – das betrifft seit Monaten auch die Katholische Jugendarbeit im Bistum Augsburg. Zeltlager, gemeinsame Fahrten, Gruppenstunden oder Projektarbeit – hört sich an wie aus einer fernen Zeit.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hält kirchlich gebundene Menschen für weniger anfällig für Verschwörungsmythen. "Ich habe das Gefühl, dass diese Konflikte bei den Menschen, die in ihrem Glauben verwurzelt sind, die kirchlich gefestigt sind, auch religiös gefestigt sind, weniger problematisch sind", sagte Schuster am Montag bei einem Gespräch mit dem Würzburger Bischof Franz Jung auf Instagram.
Viele Menschen in Kurzarbeit, viele Schüler und Eltern im Homeoffice, Besuchsbeschränkungen in Altenheimen, Gottesdienste nur unter bestimmten Auflagen – die Liste der Einschränkungen während der Corona-Krise ließe sich noch weiter fortsetzen.
Am weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern, finden traditionell viele Erstkommunionen statt. Doch in diesem Jahr werden die Termine in vielen Pfarreien coronabedingt verschoben. Und auch die Vorbereitung der Kinder auf ihre Erstkommunion ist anders als sonst.
Die Corona-Schutzimpfungen führen Medienberichten zufolge zu einer deutlich sinkenden Zahl von Covid-19-Toten in deutschen Senioren- und Pflegeheimen. Eine Umfrage unter großen Betreibern habe ergeben, dass die Zahl der Infizierten, Erkrankten und Gestorbenen seit Beginn der Immunisierungskampagne deutlich zurückgehe, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". So zählten die 28 Johanniter-Seniorenheime in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter ihren 2.400 Bewohnern kaum noch Corona-Tote.
Der Vatikan droht Corona-Impfverweigerern unter seinen Beschäftigten mit der Kündigung. Nach einem aktuellen Erlass der Vatikanstaatsleitung müssen Angestellte, die sich ohne nachgewiesenen medizinischen Grund nicht einer Impfung gegen Covid-19 unterziehen wollen, mit abgestuften Sanktionen bis hin zur Aufhebung des Arbeitsvertrags rechnen. Das betreffende Dekret des Präsidenten des vatikanischen Governatorats, Kardinal Giuseppe Bertello (Foto), trägt das Datum 8. Februar und wurde am Donnerstag im Internet veröffentlicht.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert eine Anpassung der Impfstrategie für Pflegeheimbewohner. "Offensichtlich ist der Impfschutz in der stationären Altenpflege weiterhin sehr löchrig", sagte Vorstand Eugen Brysch am Donnerstag in Dortmund. Zwar hätte die Hälfte der Bewohner schon eine zweite Impfdosis erhalten, doch 200.000 Pflegeheimbewohner seien noch nicht geimpft worden. "Diese Menschen zu schützen, muss höchste Priorität haben", betonte Brysch.
AUGSBURG – Bischof Dr. Bertram Meier hat am vergangenen Aschermittwoch mit einem feierlichen Gottesdienst im Augsburger Dom die österliche Bußzeit eingeläutet. In seiner Predigt ging der Bischof auch auf die Vorwürfe ein, die im Zusammenhang mit seiner Covid-19-Impfung erhoben wurden, und bezeichnete die Annahme des Impfangebots als Fehler. Bischof Bertram wörtlich: „Ich bitte herzlich um Verzeihung.“
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat sich in der Corona-Pandemie gegen eine staatlich vorgeschriebene Impfpflicht in Deutschland ausgesprochen. Zugleich sieht sie die Bevölkerung aber in der Verantwortung: "Gibt es eine moralische Pflicht, sich impfen zu lassen? Ja!", sagte Buyx dem "Spiegel".
Von den Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise sind Menschen mit einer Suchterkrankung besonders gefährdet. Zum Beispiel können Gruppenstunden mit anderen Betroffenen nicht mehr stattfinden und auch die Hilfsangebote mussten verändert werden.
Der Sprecher des Bistums Augsburg Ulrich Bobinger erklärt, weshalb der Augsburger Bischof Bertram Meier so früh geimpft wurde.
Auch die vorösterliche Fastenzeit steht unter dem Eindruck der Corona-Krise. Der traditionelle "Aschermittwoch der Künstler" wurde vielerorts abgesagt. Gleiches gilt für den "Sozialpolitischen Aschermittwoch" der beiden großen Kirchen im Ruhrgebiet.
Ungewohnt still ist es am Rosenmontag in den deutschen Karnevalshochburgen zugegangen. Wegen Corona fielen die üblichen Umzüge mit Hunderttausenden Narren am Straßenrand aus. Stattdessen setzten die Karnevalsvereine in Düsseldorf, Köln und Mainz auf besondere Einzelaktionen.