Der Petitionsausschuss des Bundestags hat sich am Montag mit der „Tempolimit 130“-Initiative der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) befasst. Die Petition fordert eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen. EKM-Oberkirchenrat Christian Fuhrmann sagte vor den Ausschussmitgliedern: „Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen trägt zur Lösung einer Reihe von Problemen bei. Vorn an stehen Klimaschutz und Verkehrssicherheit.“ Rückhalt hat die Petition auch in der katholischen Kirche.
Papst Franziskus hat junge Katholiken aufgefordert, zu Hauptfiguren einer Bekehrung der Kirche zu werden. „Die Kirche braucht euch, damit sie wirklich sie selbst sein kann“, betonte das Kirchenoberhaupt am Samstag bei einer Begegnung mit rund 350 Teilnehmern eines Internationalen Jugendforums. Bei einem Treffen außerhalb von Rom hatten die Delegierten aus aller Welt über die Umsetzung der Jugendsynode vom vergangenen Oktober gesprochen.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieht in der Ablehnung der Frauenweihe keine verminderte Bedeutung von Frauen in der Kirche. Die Bedeutung sei durch die „Zuordnung des geistlichen Dienstamtes mit seiner seinsmäßigen Aufgabe der Christusrepräsentation“ nicht geschmälert, sagte Voderholzer laut seiner Pressestelle am Sonntag in Regensburg. Der Bischof wiederholte demnach bei der Eröffnung der diözesanen Wolfgangswoche, Jesus habe ausschließlich Männer als Apostel berufen.
Papst Franziskus fordert mehr jüdische und islamische Elemente im katholischen Theologiestudium. Studierende müssten zum Dialog mit den anderen Religionen erzogen werden, um eine Gesellschaft aufbauen zu können, die Verschiedenheit wertschätze, sagte er am Freitag in Neapel. Namentlich in den Muslimen gelte es, „Partner für den Aufbau eines friedlichen Zusammenlebens“ zu sehen. Allgemein mahnte Franziskus zu einer „Theologie der Offenheit und des Dialogs“. er sprach bei einer Tagung der Päpstlichen Theologischen Fakultät für Süditalien.
Der Augsburger Weihbischof und Ethik-Experte Anton Losinger fordert weltweite Regeln für Künstliche Intelligenz. „Wir müssen dringend festlegen, wie wir mit all den neuartigen technischen Möglichkeiten umgehen“, sagte er in einem Zeitungsinterview. Dabei müsse es in erster Linie darum gehen, ihren Missbrauch zu verhindern: „Wir müssen die digitale Welt in die Prinzipien einpassen, die wir im Menschenrechtskatalog definiert haben“.
Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kirchen haben Gewalt- und Missbrauchsopfer in Psychiatrie- und Behinderteneinrichtungen der Nachkriegszeit um Verzeihung gebeten. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sagte, wie die Opfer ihre Leiden nie vergessen könnten, so „dürfen wir als Kirche und Gesellschaft niemals vergessen, was geschehen ist und wie es geschehen konnte“. Dieses Nicht-Vergessen müsse einhergehen „mit einem glasklaren 'Nie wieder'“.
Unter dem Protest von katholischen Bischöfen und Lebensschützern ist am Mittwoch in Victoria als erstem australischen Bundesstaat das Gesetz über Suizidbeihilfe in Kraft getreten. In einem Hirtenbrief, aus dem australische Medien zitieren, erinnern der Erzbischof von Melbourne Peter Comensoli sowie drei weitere Bischöfe aus Victoria an die strikte Ablehnung aktiver Sterbehilfe für Todkranke durch Papst Franziskus. Man könne „bei der Ermöglichung von Suizid auch dann nicht kooperieren, wenn es durch Empathie oder Güte motiviert zu sein scheint“.
Der Verein ehemaliger Heimkinder (VEH) fordert eine monatliche Opferrente von 500 Euro, die nicht auf andere Sozialleistungen angerechnet wird. Sie habe die Befürchtung, Politik, Kirchen und Gesellschaft wollten einen Schlussstrich unter dieses düstere Kapitel der Geschichte ziehen, sagte VEH-Sprecherin Doris Petras. In einem früheren Brief an den VEH hatte der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, unter anderem zugesagt, sich gemeinsam mit der evangelischen Kirche für eine Reform des Opferentschädigungsgesetzes OEG und weitere „betroffenenfreundliche Regelungen“ im Entschädigungsrecht einzusetzen.
Bischof Wolfgang Ipolt hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neugewählten Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu. „Es ist in politischer Hinsicht keine einfache Zeit, in der Sie dieses Amt übernehmen. Sie werden viele Brücken bauen müssen, um die Polarisierungen, die auch durch unsere Stadt gehen, ein wenig zu mindern“, schreibt der Oberhirte des Bistums Görlitz in einem gestern veröffentlichten Glückwunsch.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, hat die ausdrückliche Ausladung von AfD-Politikern vom Evangelischen Kirchentag gerechtfertigt. Christen hätten „ganz sicher“ keine Angst vor der AfD, sagte der bayerische Landesbischof der „Bild“-Zeitung. Die Entscheidung des Kirchentagspräsidiums sei „kurz nach den Ereignissen in Chemnitz gefallen, die eine deutliche Radikalisierung der AfD zeigten.
Der Vatikan will auf der kommenden Amazonien-Synode eine Debatte über verheiratete Priester und Leitungsaufgaben für katholische Laien führen. Das geht aus dem Arbeitsdokument hervor, das am Montag im Vatikan vorgestellt wurde. Der Untersekretär der Bischofssynode, Fabio Fabene, betonte zugleich, Papst Franziskus habe eine allgemeine Aufhebung der Zölibatspflicht ausgeschlossen. Hauptthemen des Bischofstreffens vom 6. bis 27. Oktober in Rom sind Umweltschutz und Indigenen-Rechte in der Amazonasregion sowie seelsorgliche Herausforderungen der Kirche.
Angesichts eines wachsenden Antisemitismus in Deutschland hat CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Umsetzung der Religionsfreiheit im Alltag angemahnt. „Ich möchte, dass sich in Deutschland jeder - egal welches religiöse Symbol er trägt - frei bewegen kann“, sagte sie am Montag in Berlin. Niemand solle fürchten, wegen seiner Religion angegriffen zu werden. Dies sei nicht hinzunehmen und habe mit historischer Verantwortung, aber auch mit der Sicherung der offenen und freien Gesellschaft zu tun.
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper (86) hat die Haltung von Papst Franziskus gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen verteidigt. „Papst Franziskus hat ja die Lehre von der Sakramentalität und von der Unauflöslichkeit überhaupt nicht in Frage gestellt. Er steht völlig auf dem Boden der Tradition“, sagte der frühere Bischof von Rottenburg-Stuttgart in einem Interview mit dem katholischen Kölner Internetportal domradio.de zu seinem 30-jährigen Bischofsjubiläum am heutigen Montag.
In Ingolstadt ist am Sonntag der Kongress ”Freude am Glauben” des Forums Deutscher Katholiken zuende gegangen. Zu dem dreitägigen Kongress des Forums mit Sitz im bayerischen Kaufering waren 1.300 Besucher angekündigt. Den Auftakt-Gottesdienst am Freitag hatte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer gefeiert. Er begrüßte dabei das jüngste Dokument des Vatikans zum Thema Gender. Voderholzer wiederholte zudem sein "Nein" zur Weihe von Frauen in der katholischen Kirche.
In der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist am Samstagabend der erste Gottesdienst seit dem verheerenden Brand vor zwei Monaten gefeiert worden. Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit leitete die Messe, zu der etwa 30 geladene Teilnehmer in eine unbeschädigte Seitenkapelle gekommen waren. Zum Schutz vor herabfallenden Trümmern trugen alle weiße Bauhelme. Anlass war das jährliche Fest der Altarweihe der Kathedrale.
Im bundesweit ersten Strafprozess nach der Neufassung des gesetzlichen Werbeverbots für Abtreibungen sind zwei Berliner Ärztinnen zu jeweils 2.000 Euro Strafe verurteilt worden. Außerdem müssen sie die Kosten des Verfahrens tragen, urteilte das Amtsgericht Berlin-Tiergarten am Freitag. Das Gericht blieb damit unter dem Strafmaß von 7.500 Euro, das die Staatsanwaltschaft gefordert hatte.
Der zentralafrikanische Kardinal Dieudonne Nzapalainga hat wachsende Gewalt gegen Christen in Afrika beklagt. Während der vergangenen Wochen habe das Töten von Christen in verschiedenen afrikanischen Ländern zugenommen, sagte der 52-Jährige der Deutschen Welle: „Afrika ist ein Kontinent, auf dem die Gewalt gegen Christen explodiert.“
Das Erzbistum Köln muss keine Auskunft darüber geben, in welche Anlagen und Firmen es sein Vermögen investiert. Das Verwaltungsgericht Köln wies am Donnerstag eine Auskunftsklage des Recherchezentrums „Correctiv“ ab. Der Vorsitzende Richter Sebastian von Aswege verwies zur Begründung auf das von der Verfassung garantierte Selbstbestimmungsrecht der Kirchen. Die Vermögensverwaltung sei deren innere Angelegenheit. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falls ließ das Gericht eine Berufung beim Oberverwaltungsgericht zu. „Correctiv“ kündigte noch am Abend an, in Berufung gehen zu wollen.
Papst Franziskus hat Formen „neuer Sklaverei“, etwa mit Blick auf Migranten und Flüchtlinge, Obdachlose, Jugendarbeitslosigkeit und Prostitution verurteilt. Selbst die Wirtschaftskrise habe viele nicht daran gehindert, sich auf Kosten anderer zu bereichern, schreibt er in einer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft zum katholischen „Welttag der Armen“. Dies erscheine besonders anomal, „je mehr wir auf den Straßen unserer Städte der großen Zahl armer Menschen gewahr werden, denen es am Lebensnotwendigen mangelt und die immer wieder schikaniert und ausgebeutet werden“.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch wird heute 65 Jahre alt. Aus diesem Anlass feiert er um 18 Uhr ein Pontifikalamt in seiner Wohnortpfarrei Heilige Familie in Berlin-Lichterfelde. Koch wurde am 13. Juni 1954 in Düsseldorf geboren und am 13. Juni 1980 im Kölner Dom mit 26 Jahren zum Priester geweiht. Seit September 2015 ist er Berliner Erzbischof, vorher war er zwei Jahre Bischof des Bistums Dresden-Meißen. Koch ist zudem Vorsitzender der Familienkommission der Deutschen Bischofskonferenz.
Der Vatikan hat die Vereinten Nationen in ihrem Bestreben bestärkt, Gotteshäuser und andere religiöse Einrichtungen besser zu schützen. Weltweit hätten Intoleranz sowie Diskriminierung und Verfolgung von Menschen aufgrund ihres Glaubens zugenommen - „bis hin zu Genozid“, sagte der Botschafter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardito Auza, nach Angaben des Portals „Vatican News“.
Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf rechnet in absehbarer Zeit nicht mit einer Zulassung von Frauen zu kirchlichen Weiheämtern wie etwa dem Priesteramt. „Ich sehe in dieser Frage derzeit keine realistische Perspektive der Veränderung“, schreibt Kohlgraf in einer am Dienstag in Mainz veröffentlichten Stellungnahme.
Ein weiterhin hohes Ausmaß an Kinderarbeit weltweit beklagen das UN-Kinderhilfswerk Unicef und weitere Kinderschutzorganisationen. Immer noch müssten 152 Millionen Mädchen und Jungen - fast jedes zehnte Kind auf der Welt - arbeiten, um zum Überleben ihrer Familien beizutragen, erklärte Unicef aus Anlass des „Welttags gegen Kinderarbeit“ am heutigen Mittwoch. Fast die Hälfte von ihnen (73 Millionen) leide unter Arbeitsbedingungen, die gefährlich oder ausbeuterisch seien.
Der Direktor des Anne Frank Zentrums, Patrick Siegele, plädiert angesichts von steigendem Antisemitismus in Deutschland für mehr Geschichtsunterricht. „Die Schüler wissen weniger über den Holocaust, weil das Unterrichtsfach Geschichte in vielen Bundesländern zugunsten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer zurückgefahren wurde“, kritisierte er anlässlich des 90. Geburtstages von Anne Frank (1929-1945) am heutigen Mittwoch. Das jüdische Mädchen starb mit 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen.
Eine mögliche Papstreise in den Irak bietet nach Aussage des chaldäischen Patriarchen Kardinal Louis Raphael Sako eine große Chance für das Land. Vor Ort sei die Ankündigung von Papst Franziskus, kommendes Jahr in den Irak reisen zu wollen, „mit großer Freude“ aufgenommen worden, sagte Sako dem katholischen Informationsportal SIR. Nach Ansicht des Patriarchen von Babylon könne ein solcher Besuch „zu Frieden, Stabilität und Versöhnung beitragen“.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieht im Christentum die Seele Europas. „Es gibt keine andere tragfähige Klammer als den christlichen Glauben, der das vereinte Europa zusammenhalten kann“, sagte er am Sonntag beim Hauptgottesdienst des 70. Sudetendeutschen Tags in Regensburg. Die Kirche habe einen völkerumspannenden und universalen Charakter. Sie stehe für Integration und Völkerverständigung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärte als Schirmherr der Veranstaltung, die Sudetendeutschen seien wichtig für Bayerns Identität.
Christen in aller Welt haben am Wochenende mit Pfingsten den Heiligen Geist und das Geburtsfest der Kirche gefeiert. Papst Franziskus rief am Sonntag zu Gemeinschaft und Einheit auf. „Wir brauchen den Geist der Einheit, der uns als Kirche, als Volk Gottes und als brüderliche Menschheit erneuert“, sagte das katholische Kirchenoberhaupt auf dem Petersplatz. Ein Christentum ohne den Heiligen Geist sei „freudloser Moralismus“. Auch die Botschaften deutscher Bischöfe waren von Mahnungen zur Umkehr und zum Wandel geprägt.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Augsburger Bischof Konrad Zdarsa als „überzeugenden Vertreter des Christentums“ gewürdigt. Zdarsa habe in jungen Jahren in der DDR gegen viele Widerstände den Priesterberuf ergriffen, schreibt Söder in einem Grußwort in der aktuellen Ausgabe der im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erscheinenden „Katholischen SonntagsZeitung“. Anlass ist Zdarsas 75. Geburtstag am heutigen Freitag.
Das Mitnehmen weggeworfener Lebensmittel aus Abfallbehältern, das sogenannte Containern, bleibt auch weiterhin eine Straftat. Einen Antrag des Hamburger Justizsenators Till Steffen (Grüne) zur Legalisierung lehnten die deutschen Justizminister bei ihrem Treffen in Lübeck mehrheitlich ab, wie Steffen am Donnerstag mitteilte. Stattdessen hätten sie einen Alternativbeschluss gegen Lebensmittelverschwendung gefasst. Der Bund solle es großen Anbietern einfacher machen, Lebensmittel freiwillig und ohne Nachteile an Dritte, etwa an die Tafeln, abzugeben.
Papst Franziskus empfängt Russlands Präsident Wladimir Putin am 4. Juli im Vatikan. Das bestätigten am Donnerstag Vatikansprecher Alessandro Gisotti in Rom und Kremlsprecher Dmitri Peskow in Sankt Petersburg gegenüber Journalisten. Peskow schloss nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen aus, dass Putin bei der Begegnung Franziskus nach Russland einlädt.
Papst Franziskus hat den verstorbenen italienischen Bioethiker Kardinal Elio Sgreccia (90) gewürdigt. Der frühere Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben machte sich vor allem als Fachmann des Vatikan für bioethische Fragen einen Namen. Er erinnere sich dankbar an den großmütigen Dienst des Kardinals für die Kirche, heißt es in einem Beileidsschreiben des Papstes an die Nichte des Verstorbenen, das der Vatikan am Mittwochabend veröffentlichte.
Der Verein „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA) hat die Münchner Kammerspiele für eine geplante Podiumsdiskussion mit „Deutschlands bekanntesten Abtreibungsärzten“ Kristina Hänel und Andreas Stapf scharf kritisiert. Das am Freitag stattfindende Podiumsgespräch zum Paragrafen 219a komme dem Bildungsauftrag ganz sicher nicht nach, erklärte ALfA am Mittwoch in Fulda. „Es ist nichts anderes zu erwarten als die Inszenierung von Positionen, die bereits sattsam bekannt sind“, heißt es in der Erklärung.
Das Bistum Rottenburg-Stuttgart will bis 2050 klimaneutral sein. Dies entspricht im Vergleich zum Jahr 2015 einer Reduzierung der Emissionen um 85 Prozent, erläuterte Bischof Gebhard Fürst vor Journalisten. Fürst gratulierte dabei auch der „Fridays for Future“-Initiative, weil sie „Druck ausübt“.
Papst Franziskus hat zur Wahrung von Sozialrechten weltweit aufgerufen. Besonders müssten sie für benachteiligte Menschen gelten, sagte er am Dienstag vor panamerikanischen Justizbeamten im Vatikan. „Es gibt keine Demokratie, wenn es Hunger gibt, keine Entwicklung mit Armut und keine Gerechtigkeit, wo Ungleichheit herrscht“, betonte Franziskus. Einerseits gebe es auf dem Papier eindrucksvolle Fortschritte. „Andererseits erleben wir, dass es global immer schwieriger wird, die bestehenden Rechte tatsächlich wahrzunehmen.“
Erzbischof Georg Gänswein (62) sieht Staat und katholische Kirche mit Blick auf das Verständnis der Menschenwürde an einem „Scheideweg“. Kirche und Staat sprächen im Unterschied zur Gründungsphase der Bundesrepublik heute von etwas anderem, wenn sie den Artikel 1 des Grundgesetzes zitierten, nach dem die Würde des Menschen unantastbar ist, sagte Gänswein beim Jahresempfang des ökumenischen Foyers "Kirche und Recht" am Dienstagabend in Karlsruhe.
Nach Schätzungen der SOS-Kinderdörfer treffen die Folgen des Klimawandels Kinder deutlich härter als Erwachsene. Wenn nicht schnell gehandelt werde, könne die Zahl der minderjährigen Opfer von Dürren, Stürmen, Waldbränden, Missernten, Hungersnöten und Fluchtbewegungen auf jährlich 175 Millionen steigen, warnte die Hilfsorganisation im Vorfeld des am Mittwoch begangenen Weltumwelttags.
Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper ist laut eigenem Bekunden gespannt auf mögliche Ergebnisse der von den deutschen Bischöfen angekündigten Reformdebatte. Zugleich zeigte er sich in einem Interview der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstag) skeptisch mit Blick auf die Beschlussfähigkeit zu Fragen von gesamtkirchlicher Tragweite im Rahmen des angestrebten „synodalen Weges“, der zudem bisher noch nicht klar definiert sei. Verbindliche Beschlüsse könne hier nur eine Synode „auf einer klaren kirchenrechtlichen Grundlage“ fassen.
In der Debatte über Populismus und die AfD wirbt der Magdeburger Bischof Gerhard Feige für den Dialog. Es sei wichtig, über Inhalte und bestimmte Werte wie die Menschenwürde, die für alle gelte, zu sprechen, sagte Feige in der MDR-Radiosendung „Kultur-Werkstatt“, die am Dienstag um 22 Uhr ausgestrahlt wird. „Man kann an keiner Spaltung der Gesellschaft interessiert sein“, erklärte der Bischof.
Zum Tag der Organspende am Wochenende hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erneut für die von ihm vorgeschlagene Widerspruchslösung geworben. Zugleich forderte die Deutsche Stiftung Patientenschutz eine grundlegende Reform des Transplantationssystems. Dabei verwies sie auf eine aktuelle Umfrage in ihrem Auftrag, nach der nur jeder Zweite das deutsche System als gerecht empfinde.
Papst Franziskus hat zum Abschluss seines Besuchs in Rumänien die Gemeinschaft der Roma um Vergebung für historisches Unrecht gebeten. Auch Katholiken seien an ihrem „großen Leid“ nicht unbeteiligt, sagte der Papst bei einem Treffen mit Roma am Sonntag in Blaj. Am Vormittag hatte Franziskus bei einer Messe mit rund 80.000 Gläubigen sieben griechisch-katholische Bischöfe seliggesprochen, die zwischen 1948 und 1970 unter der kommunistischen Herrschaft im Gefängnis gestorben waren.